Das werden und das vergehen der sterne
1. Sternentstehung - Das nukleare Feuer
beginnt zu brennen.
Sterne entstehen aus interstellaren Gas und
Staub - Wolken, die auch als Nebel bezeichnet werden. Bei genauerer Betrachtung von
Aufnahmen heller Nebel findet man haeufig kleine dunkle Blasen, die nach ihrem Entdecker,
dem amerikanischen Astronmen Bart J. Bo, BOK-Globulen genannt werden. Sie sondern Infrarot
und Radiostrahlung aus, die uns anzeigt, dass sie die Geburtsstaaetten von Sternen sind.
Kurz nach Entstehung des Universums, als die
Materie noch eine Temperatur von vielen Hunderttausend Grad hatte, konnten keine Sterne
entstehen. Mit der zunehmenden Ausdehnung des Weltalls kuehlte der Wasserstoff jedoch ab.
Etwa zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall entstanden die Protogalaxien, in denen das Gas
zu Nebelwolken kondensierte. An einigen Stellen stieg die Dichte des Gases auf eine
Konzentration von Milliarden Molekuelen pro Kubikmeter. Diese Dichte, obwohl immer noch
weit geringer als die des besten je in einem Labor hergestellten Vakuums, gab der
Schwerkraft die Moeglichkeit, die Materie noch weiter zu verdichten.
Waehrend dieses Geschehens heizten sich die
Zentren jeder Globule auf, wie die Luft beim Aufpumpen eines Autoreifens.
In allen Blasen
erreichte die Temperatur Werte, bei denen zunaechst die Molekuele zerlegt und spaeter
sogar durch den Verlust der aeusseren Elektronen ionisiert wurden. Mit der Aufnahme neuer
Materie stieg der Druck auf die zentralregion noch weiter an.
Dieser Protostern produzierte bereits grosse
Energiemengen, obwohl noch keine Kernreaktionen stattfanden. Doch kein sichtbares Licht
konnte durch die Gas-und Staubhuelle in seiner Umgebung entkommen, ledigich
Infrarotstrahlung vermochte sie zu durchdringen. Gleichzeitig wurde die Lage im Kern des
Protosterns kritisch. Hier hatte sich die Dichte milliardenmal verstaerkt und die
Temperatur Werte von 10 Millionen Kelvin und mehr erreicht.
Die positiv geladenen
Wasserstoffatome des Kerns, die nun keine Elektronen mehr besassen, wurden so stark
komprimiert, das sie die hohen elekrischen Abstossungskraefte ueberwanden und
zusammenstiessen. Aus dem Wasserstoff enstand Helium, aus dem Protostern wurde ein echter
Stern.
Jeder Heliumkern besass etwas weniger Masse
als der wasserstoff, aus dem er entstanden war. Die verschwundene Masse wurde entsprechend
der von Einstein entdeckten Formel E = mc2, in Energie umgesetzt. Beim Versuch dieser
riesigen Energiemengen aus dem Kern zu entweichen, stieg die Temp dort noch weiter an. Nur
seine grosse Masse verhinderete das er in diesem Stadium explodierte.
Als die Strahlung
schliesslich den weg nach aussen gefunden hatte, setzte sie die Konvektion in Gang. Das
tiefliegende Gas wurde aufgeheizt, stieg an die Oberflaeche kuehlte ab und sank wieder, um
den Zyklus von neuem zu beginnen. Der junge Stern blies seine Huelle aus Gas und Staub
fort und wurde somit fuer den rest des Universums sichtbar.
Der gleiche Prozess der Sternenentstehung
findet auch heute noch unveraendert statt. Die Radioastronomen glauben, Teile dieses
Geschehens in einigen Nebeln, z.B.
im Orion, kurz beobachtet zu haben. Doch nicht jede Gas
und Staubwolke entwickelt sich zu einem Stern. Besitzt sie zu wenig Masse, genuegt die
gravitationkraft nicht, um eine ausreichende Dichte zu schaffen. Die Temperatur steigt
nicht ueber den kritischen Wert bei dem die Kerfusion beginnt. Ein "Stern", der
unter diesen Bedingungen dennoch entsteht, wird kaum sichtbar, und nur aufgrund seiner
Infrarotstrahlung zu finden sein.
In unserem Bereich der Milchstrasse,
besonders in den Spiralarmen, scheint es viele derartige Objekte zu geben.
Sie heissen
braune Zwerge. Einige der misslungenen Sterne besitzen nur die Groesse des Planeten
Jupiter und heissen folglich auch Jupiters. Fertige Sterne tragen Merkmale der Aera, aus
der sie stammen. Die ersten nach dem Urknall entstandenen Sterne bestanden aus Urmaterie,
Wasserstoff mit einer beimengung von Helium. Spaetere Sternengenerationen entstanden aus
Urmaterie, die sich mit den Resten explodierter Sterne vermischt hatte. Sie enthalten auch
schwerere Elemente, als Helium, die vor der Explosion im Inneren alter Sterne entstanden
waren.
Da auch in der Sonne diese Elemente zu finden sind, gehoert sie offensichtlich
nicht zu den Sternen der ersten Generation.
Wenn sich an einem Ort mehrere Protosterne
entwickeln, entstehen Sterne nicht einzeln sondern in Gruppen. Sie bilden einen von der
Gravitaion zusammengehaltenen Sternenhaufen mit einer gemeinsamen Bewegung sowie einer
Einzelbewegung, die der gemeinsamen ueberlagert ist.
2. Lebenslauf der Sterne - Wege der
Sternentwicklung
Der komplexe Lebenszyklus eines Sterns wird
von der Kernreaktion bestimmt. Kurz nach seiner Geburt aus einer Bok- Glo- bule und mit
Beginn der Kernfusion in sei- nem Inneren erscheint j eder Stern in der Nahe der
Hauptreihe.
Der genaue Ort ist abha.ngig von seiner Masse. Sehr kleine Sterne mit etwa
einem Viertel Sonnenmasse treten als rote Zwerge vom M Typ auf. Die massereichere Sonne
begann ihr Leben auf der Hauptreihe weiter oben, noch schwerere Sterne sogar erst an deren
Ende. Alle Sterne verbringen den groessten T'eils ihres Lebens auf der Hauptreihe, dabei
verandern sie, solange ihr Wasserstoffvorrat anhaelt, ihre Position nur geringfueig. Im
Sterninneren entsteht derweil ein gro- sser Kern aus nicht reaktionsfahiger "Helium-
asche".
Wahrend die aeussere Wasserstoffhuelle noch "brennt", zieht sich
dieser Kern zusam- men, seine Temperatur steigt. Jetzt verlaesst der Stern die Hauptreihe.
Die Lebenserwartung eines Sterns sowie
seine Position auf der Hauptreihe haengen von seiner Ma,sse ab. Ein schwacher roter Zwerg
entwickelt sich so langsam, dass er 2 00 Milliar- den Jahre braucht, bis er die Hauptreihe
ver- laesst; die Sonne wird sie nach etwa 20 Milliar- denjahren verlassen . Hat seine
Entwicklung einen sonnenahnli- chen Stern von der Hauptreihe weggefuhrt, expandierterbis
zum 50fachen seiner bisheri- gen Groesse. Ab dann kuehlt er ab, wird roeter und bewegt
sich im HRD daher nach rechts.
Mit zunehmender Groesse strahlt er heller, so dass er seine
Position im HRD nach oben verla- gert. Es entsteht ein roter Riese. Zu dieser 7eit besteht
das Sterninnere hauptsachlich aus Kohlenstoff und Sauerstoff, die aus der Verbrennung von
Helium hervor- gingen (S. 82-83). Der Stern erreicht seinen letzten Lebensabschnitt.
Zunachst nimmt der Energieausstoss ab, und der Stern schrumpft.
Das Sterninnere dehnt sich
jedoch nochmals aus , so dass der Stern fur kurze Zeit abermals zu einem roten Riesen
wird. Doch ploetzlich tritt eine Verandenlng ein: Die in Kernnahe ent- standene Energie
stoesst die aeussere Huelle ab, der Stern wird vorubergehend von einem Gasmantel umgeben:
Ein planetarischer Nebel ist entstanden. Anschliessend beginnt der Stern zu schrumpfen,
bis nur noch ein superdichter Kern uebrigbleibt, in dessen aeusseren Bereichen immer noch
Kernfusion stattfindet. Der Stern endet als weisser Zwerg, der langsam auskuehlt und
verblasst (S. 88-8j) . Nach dem Eintritt in die Hauptreihe braucht ein sonnenahnlicher
Stern etwa zehn Milliar- denJahre, um das Stadium eines roten Riesen zu erreichen.
Massereichere Sterne leben kuer- zer, da die Kernfusion hier mit hoeherer Inten- sitaet
ablauft. Sterne mit funffacher Sonnen- masse brauchen nur 70 Millionen Jahre, Sterne mit
1.5facher Sonnenmasse sogar nur zehn MillionenJahre, um sich zu roten Riesen zu entwickeln
.
3. Der Tod eines Sterns - Wenn der Brennstoff
ausgeht
Einige Sterne beenden ihr Leben auf
eindrucksvolle Weise: Eine gewaltige Explosion reisst Sie auseinander. Andere erleiden
weniger gewaltsame Ruhestoerungen, und Werden im Laufe im Laufe der Jahrmillionen einfach
unsichtbar.
Welche Faktoren bestimmen die Todesart eines Sterns?
Sobald im Lebenslauf eines Sternes inseinem
Inneren die Heliumverbrennung beginnt, verlaesst der Stern die Hauptreihe und faengt an,
sich auszudehnen. Er entwickelt sich zu einem Roten Riesen, oder - wenn er sehr massereich
ist - zu einem Superriesen. Spaeter verwandelt er sich in einen veraenderlichen Stern. Er
stoesst seine aeusseren Huellen ab; und damit entsteht ein planetarischer Nebel, der
bereits den nahen Tod ankuendigt.
Der einfachste Fall ist der eines Sterns, wie
der Sonne deren Groesse etwa in der Mitte zwischen den Extremen liegt. Ein
"normaler" wie sie fuehrt ein gemaechliches Leben.
Zu Beginn seiner Entwicklung
zum planetarischen Nebel ist er sehr klein und sehr heiss da er sein Helium bereits
verbraucht hat. Nach der Enstehung des Nebels wird der Zentralstern noch kleiner und
kuehlt ab.
Etwa um 1920 untersuchte der indische
Astrophysiker Chandrasekhar wie sich ein solcher Zentralstern weiterentwickelt und entwarf
die Therorie der weissen Zwerge. Er schoss aus der Schrumpfung des Sterns auf eine
gewaltige Zunahme der Gravitation im zentrum und somit auf eine hoehere Materiedichte als
normal. Derartige Materie bezeichnet man als degeneriert.
Degenerierte Materie war vor der
Quantentheorie unbekannt.
Normale Materie ist aus Atomen aufgebaut, deren Kerne jeweils
von einem oder mehreren Elektronen umkreist werden. Die Anzahl der Elektronen haengt von
der art des Atoms ab. Das Pauli-Prinzip besagt das sich in einem gegebenen Raum keine zwei
elektronen in dem selben Zustand befinden, Energie, Spin usw. also nicht gleich sein
koenne. Die Elektronen sind daher gezwungen verschiedene Energieniveaus einzunehmen; damit
sorgen sie fuer ihre raeumliche Trennung ung verhindern gleiczeitig den Kollaps der Atome
sowie den Anstieg der Materiedichte, auf mehr als ung. den 90fachen wert des Wassers.
Im
Sertninneren sind die Atom aufgrund der extrem hohen Temperaturen vollstaendig ionisiert -
in Atomkern und Elektronen zerlegt - und koennen daher staerker zusammengepresst werden.
Im Inneren eines schrumpfenden Sterns wird die Materie noch mehr komprimiert. Doch nach
dem Pauliprinzip befinden sich hier auch keine 2 Elekrtonen im dem selben zustand. Da die
Elekrtonen immer dichter zusammengepresst werden, muessen sie ihre Geschwindigkeit
unablaessig steigern, so bauen sie einen Druck auf, der dem Druck der Gravitation
entgegenwirkt.
Bei Sternen mittlerer Masse (bis zu 1.4
Sonnenmassen), wird der Elektronendruck hoch genug um im Zentrum eine Verdichtung auf mehr
als eine Tone pro Kubikzentimeter ( 10000 x dichter als dichteste Materie auf der Erde) zu
verhindern.
Dieser ZUstand ist das erste Stdium der Entartung, der Druck im Sterniineren
heisst Entartungsdruck.
ZU diesem zeitpunkt hat der Stern seine
Huelle bereits in den Raum geschleudert. Das Inner liegt frei, und sist so heiss das es
weiss leuchtet. Der Stern lebt nun als weisser Zwerg weiter dessen Temp. nicht mehr fuer
den Ablauf komplexer Kernreaktionen ausreicht. Er leuchtet nur durch Abgabe der in seinem
Inneren noch vorhanden Energie, so dass er langsam abkuehlt, erblasst und sich
schliesslich zu einem schwarzen Zwerg entwickelt.
Beobachtungen haben die Existens weisser
Zwerge tatsaechlich bestaetigt. 1844 fuehrte man die Taumelbewegung des Sirius auf einen
unsichtbaren Begleiter zurueck, dieser Begleiter Sirius B wurde 1862 entdeckt. Aus seiner
Anziehungskraft auf Sirius berechnete man seine Masse die etwa der sonne entsprach. Da
Untersuchungen des Lichts von Sirius B jedoch max. auf einen %fachen erddurchmesser
schliessen liessen handelt es sich hier um einen weissen Zwerg. Seither wurde 100derte
weisser Zwerge entdeckt.
Wie oben bereits dargestellt laeuft dieser Vorgang bei allen
Sternen mit max. 1.4 facher Sonnemasse ab (diese Zahlen nennt man Chandreskahrlimit).
Liegt der Stern ueber dieser Grenze steigt die Temeratur in seinem Kern so hoch das neue
komplexere Kernreaktionen ablaufen, in deren Verlauf selbst so schwere Elemente wie Eisen
entstehen. Sobald dert Kern jedoch vollstaendig in Eisen umgewandelt ist, sind keine
weiteren Kernreaktione zur Energiegewinnung mehr moeglich. Der Druck der den Zusammenbruch
verhindert kann nicht laenger aufrecht erhalten werden.
Die Gravitationskraft eines
solches Sterns ueberwindet sogar den Entartungsdruck der Elektonen; es kommt zu einem
katastrophalen Zusammenbruch; nachdem der Kern eine vielfach hoehere Dichte auf weist als
ein weisser Zwerg. Elektronen und Protonen prallen zusammen und bilden Neutronen; es
entsteht Neutronengas.
Der Kern schrumpft solange bis die
geschwindigkeit der Neutronen einen ausreichenden Entartungsdruck aufgebaut hat und einen
weiteren Zzsammensturtz verhindert. Da Neutronen etwa 2000mal schwerer sind als Elekronen,
kann Neutronengas einen wesentlich hoeheren Druck aushalten als Elektronengas. Der kern
befindet sich jetzt in einem superdichten Zustand.
Der Zusammenbruch des Kerns loest eine
Supernovaexplosion aus, es gibt jedoch ein weiteres KOllapsstadium, das nur die
massereichsten Sterne mit ueber 5facher Sonnemasse erreichen.
Bei ihrem Zusammenbruch
durchschaegt die Gravitationskrfat der aeusseren materie sogar den dichten Neutronenkern.
Auch wenn ihre Huelle in einer Supernovaexplosion weggeschleudert wird, bleibt ein dunkler
rest des Kerns uebrig. Da sich weder Materie noch Energie von diesem Stern entfernen
koenne entsteht ein schwarzes Loch. IM Jahre 1054 beobachteten chin. Astronomen das
ploetzlich ein neuer Stern im Sernbild Stier aufgetaucht war. Erleuchtete so hell das er
sogar am Taghimmel sichtbar blieb.
Es handelt sich hier um die erste aufgezeichnete
Explosion einer Supernova deren Reste heute, den Crabnebel bilden. Seit 1604 konnte in
unserer Milchstrasse keine so helle Supernova mehr beobachtet werden. Inanderen Galaxien
hat man jedoch schon 100derete entdeckt.
Supernova TYP 1 tritt auf, wenn ein Mitglied
eines Doppelsternsystemes ein weisser Zwerg ist. Der weisse Zwerg nimmt die Materie aus
den aeusseren Schichten seines Begleiters auf, die beim Aufprall verbrennt. Der weisse
Zwerg wird dadurch vernichtet.
Eine Supernova vom Typ 2 tritt auf, wenn ein
Einzelstern ploetzlich zusammenbricht. Aus Berechnungen weiss man das der Stern am Ende
seines Lebens im Kern Eisen produzierte. Der Eisenkern zerfiel wieder in leichtere
Elemente, und Elektronen und Protonen verbanden sich zu Neutronen. Der Kern entwickelte
sich zu einem Neutronenstern. Aufgrund des Eigengewichts stuerzt der Rest der Sternmaterie
auf den Kern und strahlte Energie ab.
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