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1. Biografie   René Fran¸ois Ghislain Magritte wurde am 21. November 1898 als ältestes von 3 Kindern in Hainaut im südlichen Belgien geboren. 1910 siedelte die Familie nach Châtalet über, wo Magritte an einem Malkurs teilnahm. Zwei Jahre später beging die Mutter mit einem Sturz in die Sambre Selbstmord. Daraufhin zog der Vater mit den 3 Söhnen nach Charleroi, einer Industriestadt, in der das Leben sehr hart war.

Dort besuchte René das Gymnasium. Zu dieser Zeit begeisterte er sich vor allem für Fantômas-Filme und Bücher von Edgar Allan Poe. Mit 25 Jahren schrieb er sich in der Académie des Beaux-Arts in Brüssel ein. Ab 1918 malte er erste Bilder in kubistischer und futuristischer Manier und entwarf Plakate und Reklame. 1922 heiratete er seine Jugendfreundin Georgette Berger, die auch sein Modell wurde. Das Werk „Das Lied von der Liebe“ von Giorgio de Chirico, den Magritte auch als Vorbild hatte, bedeutete für ihn einen entscheidenden künstlerischen Wendepunkt.

Gemeinsam mit Victor Servranckx verfasste er das Manifest „Die reine Kunst. Verteidigung des Ästhetischen“. 1926 hatte er eine intensive Arbeitsperiode, in der er über 60 Bilder fertig stellt. Er selbst hielt „Der verlorene Jockey“ für sein erstes gelungenes surrealistisches Werk. Zu dieser Zeit machte Magritte Bekanntschaft mir Goemans, Nougé und Souris. 1927 ließ sich das Ehepaar Magritte in Paris nieder und René arbeitete verstärkt an Aktivitäten der Surrealisten mit, wo er sich auch mit André Breton und Paul Eluard anfreundete.

Ab 1928 nahm er an vielen Ausstellungen in Paris teil und kehrte 1930 wieder nach Brüssel zurück. 1936 war René Magritte erstmals auf einer internationalen Ausstellung in New York vertreten. Während seiner künstlerischen Tätigkeit schrieb er nebenbei auch für Zeitschriften und gab 1952 sogar seine eigene Zeitschrift „Carte postale d’après nature“ heraus. Magritte war mittlerweile ein international anerkannter Künstler und vertreten auf den verschiedensten Ausstellungen überall in der Welt teil. Dafür erhielt er 1956 den Guggenheim-Preis für Belgien. Am 15.

August 1967 starb René Magritte in Brüssel. 2. Stilistisches   René Magrittes ist eine der herausragendsten Persönlichkeiten der surrealistischen Malerei. Schon seine ersten Bilder kamen dem Stil des Surrealismus, der während seiner gesamten Schaffenszeit dominierte, sehr nahe. Er selbst bezeichnete den „Verlorenen Jockey“ von 1926 als sein erstes surrealistisches Werk. Der Surrealismus ging direkt aus der dadaistischen Bewegung hervor und die Künstler versuchten nicht länger die äußere Wirklichkeit darzustellen, sondern thematisierten stattdessen das Unbewusste, Triebhafte und Irrationale.

Dementsprechend folgte das surrealistische Kunstwerk der Logik des Traumes: Visionäres und Rauschhaftes tritt ins Zentrum des Interesses. Weiterhin unterscheidet man in der surrealistischen Malerei zwei Tendenzen: Während Künstler wie Salvador Dalí und René Magritte versuchten, realistisch dargestellte Objekte der Erfahrungswelt aus ihrem Kontext herauszunehmen und in neue, irrationale Sinnzusammenhänge einzubinden, entwickelten Joan Miró oder Hans Arp eine zu abstrakt-organischen Formen tendierende Zeichenwelt. Magritte arbeitete technisch exakt und schuf hauptsächlich Bilder, die außergewöhnliche Gegenüberstellungen alltäglicher Objekte zeigen oder bekannten Gegenständen in einem ungewöhnlichen oder absonderlichen Zusammenhang neue Bedeutung verleihen. Dieser Stil wird phantastischer Realismus genannt. Es tauchen bei ihm Elemente auf, die einander scharf widersprechen und auf diese Weise einen Schock auslösen, der den Geiste wachrüttelt und das Denken in Bewegung setzt. Neben phantastischen Elementen sind seine Werke auch kindlich humorvoll, ironisieren bekannte Motive der Kunstgeschichte oder nehmen Themen auf, die aus Träumen entlehnt sein könnten.

Nach dem Beispiel Fantômas, dessen Filme er in seiner Kindheit liebte, verleiht Magritte dem Körper die Fähigkeit, ähnlich wie Fantômas, der seine Identität immer wieder wechselt, seiner sozio-kulturellen Identität zu entfliehen und auch Edgar Allan Poe verübte sichtbar Einfluss auf den Maler. Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges änderte Magritte seine Malweise, wohl auch aus Angst vor Angriffen oder Razzien auf seine „entartete“ Kunst. Er schuf Bilder im Stil von Renoir (1841-1919, französischer Vertreter des Impressionismus), heitere und ironische Werke. Es folgte eine Serie von rohen grobschlächtigen Bildern. Doch war das keine Kunstform, für die Magritte sich begeistern konnte und kam zurück zu seinem alten Stil, der durch raffinierte Blautöne und eine bewegte, sinnlichere Maltechnik eine Bereicherung gefunden hatte.

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