Franz kafka als sonderfall in der literatur, weil leben und werk eng miteinander verknüpft waren
Franz Kafka gilt als Sonderfall in der Literatur, weil Leben und Werk eng miteinander verknüpft waren. Seine Anspannungen und Probleme schlugen sich in seinen Werken nieder
Probleme: - Verhältnis zum Vater bzw. allgemein zum Elternhaus
- Beziehungsunfähigkeit
- Ohnmachtsgefühl gegenüber Institutionen wie Schule, Staat
Judentum
Angst im und am Leben zu versagen („ungelebtes Leben“)
Kafkas Eltern:
Mutter: Julie Löwy – stammt aus wohlhabender Familie, hat wenig Zeit für Kafka (er hat eine
Amme)
Vater: Hermann Kafka – wirkt auf andere Leute (die z.B. zu Besuch sind) normal, aber
wichtig ist seine Wirkung auf Kafka
aufgewachsen in Böhmen in bescheidenen Verhältnissen, trotzdem für seine Verhältnisse überdurchschnittlich gebildet (hatte Deutsch in der Schule)
mit 14 Jahren verdient er schon seinen eigenen Lebensunterhalt
Umzug nach Prag – Kennenlernen von Julie Löwy – mit ihrem Geld: Eröffnung eines Galanterieladens
beruflicher und sozialer Erfolg
Lebensziel von Hermann Kafka: gesellschaftliche Anerkennung (war zu dieser Zeit nur über die schmale deutsche Oberschicht, die 7% der Prager Einwohner umfasste, möglich)
Hermann wollte Mitgefühl für seine Leiden
Kafka reagierte auf diese aufgezwungenen Schuldgefühle mit Abwehr, aber auch mit Bewunderung, weil sein Vater in seinem Lebenskampf als Sieger hervorging.
Hermann war tyrannisch und autoritär (Mutter als „liebende Sklavin“)
normale Erziehung und Rollenverhalten für damalige Zeit
->Gehorsam Kafkas, nie Rebellion
aufgezwungenes und verhaßtes Jurastudium
vom Vater zu Mithilfe angewiesen (z.
B. finanziell und Mithilfe bei Hermanns Asbestfabrik)
Einfluß auf seine Partnerinnen (Julie Wohryzek nicht standesgemäß)
Verunsicherung: Erziehung bei Kafkas im Gegensatz zu der Erziehung bei Löwys, dazu sinnlose Regeln und unpersönlicher Schulbetrieb, worauf Kafka ohnmächtige Angst und Haß auf Institutionen entwickelte
Kafka schafft es nie eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln („ewiger Sohn“ – zieht erst mit 31 Jahren zuhause aus)
Minderwertigkeitskomplexe: seine Schwäche im Gegensatz zum Vater
„Du [bist im Gegensatz zu mir] ein wirklicher Kafka an Stärke, Gesundheit, Appetit, Stimmkraft,
Redebegabung, Selbstzufriedenheit, Weltüberlegenheit, Ausdauer, Geistesgegenwart,
Menschenkenntnis, einer gewissen Großzügigkeit [...]“ (S.9, Brief an den Vater)
Ringen um Anerkennung des Vaters, der sein Leben (v.
a. als Schriftsteller) nicht gutgeheißen hat
Beziehungsunfähigkeit: wenige Freunde, Kafka gilt als verschlossen
Frauen: 3 Mal verlobt, nie verheiratet
Felice Bauer 1914 (Dauer: 1 Monat)
Felice Bauer 1917 (Tbc-Ausbruch als „Warnsignal“ die Beziehung zu beenden)
Julie Wohryzek 1919 (Eltern und Wohnungsnot als Gründe)
Erst glücklich an seinem Lebensende mit Dora Diamant
Kafkas Einstellung zu Ehe:
Zwiespalt: - höchstes erstrebenswertes Gut
- Kafka ungeeignet zu einer engeren partnerschaftlichen Beziehung
für ihn Leben = Schreiben bzw. Existenz als freier Schriftsteller
Er schrieb nie, solange er verlobt war, nahm es erst nachher immer wieder auf. Z.B. nach der ersten Verlobung „Der Process“ und nach der dritten „Brief an den Vater“ (innerhalb von 3 Tagen fasst er 108 handschriftliche Seiten ab!)
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