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M. C. Escher
Ich referiere über den großen niederländischen Graphiker Maurits Cornelis Escher. Er wurde 1898 als jüngster Sohn eines Hydraulik Ingenieurs, G. A. Escher, in Leeuwarden geboren.
Mit 13 besuchte er die Oberschule in Arnheim, wo er derzeit wohnte.
Der einzige Lichtblick in dem Alptraum Schule waren die 2 Stunden Zeichnen jede Woche. Er blieb 2 Mal sitzen und erlangt auch kein Abschlußdiplom. Das erhalten gebliebene Werk aus seiner Schulzeit « Vogel in einem Käfig » zeigt ein überdurchschnittliches Talent, aber wurde von den Prüfenden nicht hoch bewertet.
Sein Vater sah seine künstlerische Begabung und schickte ihn 1919 nach Haarlem, um dort Architektur zu studieren. Das Studium dauerte nicht lange, da Eschers Begabung mehr in Richtung " dekorative Künste" lagen.
Doch selbst hierin galt er keineswegs als Leuchte. Er arbeitete zwar eifrig aber ein wahrer Künstler war er damals bestimmt nicht, denn wie sein Direktor sagte, fehlt es ihm an Stimmungen und spontanen Einfällen.
1922 verließ Escher die Kunstschule, hielt aber mit seinem Lehrer " Samuel Jesserun de Mesquita " den Kontakt aufrecht, indem er ihm seine neuesten Holzschnittdrucke schickte. Sein Holzschnitt « Luft und Wasser I » aus den Jahren 1938 wurde von seinem ehem. Lehrer als sein schönster Druck bezeichnet.
Im selben Jahr, fuhr Maurits Escher nach Mittelitalien, um von dort nach Spanien und nach Genua weiterzureisen.
1923 verbrachte er in Siena, wo ihm einer der Gäste begeistert von Ravello und Süditalien erzählte. Escher reiste dorthin und war begeistert von der Landschaft, Architektur, der römischen, sarazenischen und griechischen Elemente und Jetta Umiter, dem Mädchen, daß er 1924 heiraten sollte.
Nach der Hochzeit siedelt Escher mit seiner " Familie " und Jetta's Eltern nach Rom, um auf dem Monte Verde zu Wohnen. 1926 bekam Escher seinen letzten Sohn. Sie zogen in eine größere Wohnung, deren drittes Stockwerk für die Familie und das vierte als Studio eingerichtet wurde. Dort hatte Escher zum ersten Mal das Gefühl, in Ruhe arbeiten zu können.
Mit lokalen Künstlern ging Escher bis ins Jahr 1935 jedes Frühjahr für 2 Monate auf Reisen in Italien und dessen Inseln, um Skizzen, Zeichnungen und eindrücke zu sammeln.
1929 machte Escher in « Castrovalva » Skizzen für eine seiner schönsten Landschaftslittographieen, in der die Landschaft ins grenzenlose weit erscheint.
Zu dieser Zeit war Escher noch ziemlich unbekannt. Er hatte einige kleine Ausstellungen und ein paar Bücher illustriert, aber der größte Teil seiner Werke blieb unverkauft. Daher war er von seinen Eltern abhängig.
1939 starb Vater Escher in seinem 96 Lebensjahr.
Erst viele Jahre später, ab 1951, bezog er ein eigenes Einkommen durch Drucke. 1954 war er schon bekannt. Aber nicht mit Landschaften und Stadtansichten sondern mit graphischen Wiedergaben einer mathematischen Welt, die ihn faszinierte.
Reisen in den Süden Spaniens hatten guten Einfluß auf Eschers Werke. Zum Beispiel in Alhambra in Granada, wo er und seine Frau die mauretanischen Ornamente der Wände und Böden kopierten, wurde der Grund für sein bahnbrechendes Werk auf dem Gebiet der regelmäßigen Flächenaufteilung gelegt.
1941 zog Escher nach Baarn in Holland, da der Krieg nicht mehr auszuhalten war.
Von Holland aus, unternahm Escher noch mehrere Reisen auf einem Frachter im Mittelmeer, was ihn aber nicht direkt inspirierte.
Die " Druckindustrie " Escher's funktionierte dank seiner Regelmäßigen Lieferungen neuer Vorlagen, wie ein Uhrwerk.
1962 wurde er krank und mußte sich einer Operation unterziehen. Dadurch war die Druckproduktion auf " Eis " gelegt.
1969 schmolz das Eis, indem er noch ein Bild « Schlangen » schnitzte. Das revolutionäre an diesem Holzschnitt war, daß Escher kleine Ringe in große Ringe verkettete und diese großen Ringe wieder mit kleinen Ringen verkettete, um den Effekt eines Torus hervorzurufen.
Da wie ja Gott sei Dank kein Latein hatten, kennen wir alle bereits einige Werke Eschers aus dem GZ-Unterricht, wie zum Beispiel « Belvedere », eine Lithographie von 1958, deren Unmöglichen Verbindungen durch Optische Täuschungen erzeugt werden. Optische Täuschungen sind : laut Zitat von Cornelia Hesse " Wenn die Stimulanz des Auges einer Täuschung unterliegt, so wird die visuelle Wahrnehmung verzerrt und es kommt zu einer Wahrnehmungsstörung, dir an Illusionen sehr nahe liegt. Es handelt sich dann um Verkennung der Realität, die jedem passieren könnte. Optische Täuschungen sind Gesichtswahrnehmungen, bei denen die wahrgenommenen Maßverhältnisse oder Erscheinungsweisen, nicht der geometrisch erfaßbaren Proportionen oder den physikalischen Gegebenheiten der objektiven Gegenstände übereinstimmen."
Zitat Ende. Kurz gesagt: Eine Optische Täuschung ist die Verschiedenheit von realem Gegenstand und dessen optischer Wahrnehmung.
Sie entsteht dadurch, daß eine falsche Beurteilung des Bildes auf der Netzhaut durch das Gehirn passiert.
Zu Belvedere ist noch hinzuzufügen, daß es eines Eschers bekanntesten Werke ist. Es zeigt 3 Stockwerke eines unmöglichen " Spukhauses ", wie es auch oft bezeichnet wird, indem die Säulen der oberen Stockwerke auf den Sockeln der schräg darunterliegenden, also gekreuzt, stehen. Vom ersten- zum zweiten Stock, führt eine Leiter, die innen steht und an der Außenseite anlehnt. Weiters sitzt ein Knecht auf einer Bank und betrachtet eine « verrückte Lattenkiste » , welche eine optische Täuschung in der optischen Täuschung darstellt.
Weiters kennen wir aus dem GZ-Buch eine Lithographie aus den frühen 60ern namens « Treppauf und Treppab », oder auch das auf dem selben Prinzip funktionierende Perpetuum-Mobile mit dem Namen « Wasserfall », in dem Wasser ein Schaufelrad bewegt, um danach wieder " bergaufwärts " zu fließen um sich erneut auf das Rad zu stürzen.
Auch kennen wir alle zu mindestens eine Parkettierung des holländischen Grafikers, welche 1946 entstand. In dieser reiten weiße- und schwarze Reiter in entgegengesetzter Richtung. Aus 4 weißen Reitern schält sich ein schwarzer Reiter und umgekehrt.
1970 zog Escher in das Rosa - Spier Haus in Laren, in Nord - Holland. In diesem Haus können Künstler ihre eigenen Studios haben und können auch versorgt werden.
In diesem Haus starb Maurits C.
Escher am 27. März 1972
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