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  Günther grass

Günter Grass       Biographie   16.10.1927 in Danzig geboren 1944-1945 als Soldat involviert im 2. Weltkrieg, (verwundet, amerikanische Kriegsgefangenschaft) nach einer Steinmetzlehre 1946 von 1948 bis 1952 Studium an Düsseldorfer Kunstakademie (erste Kontakte mit Kunst) 1956 Umzug nach Paris, eigene Kunstausstellung von Plastiken und Grafiken in Stuttgart politische Aktivität durch Unterstützung der SPD ab 1961 (finanziell, Wahlkämpfe auf Landes- und Bundesebene, Reisen mit befreundetem Willy Brandt) 1968 Grass spricht sich öffentlich gegen die Stundenaufstände aus und appelliert zur Vernunft (Wiedergabe seiner Meinung in „Örtlich betäubt“) „fanatischer Anhänger der Mäßigung“ (Times Magazine) unternahm mehrere Reisen, u.a. nach Polen, Wahrschau, Israel, Kalkutta, USA Mitglied in der Akademie der Künste, Berlin Preise/Würdigungen: 1955 erste Anerkennung bei Lyrikerwettbewerb / Stuttgarter Rundfunk 1956 Unfertige Teile der „Blechtrommel“ werden von einer Vereinigung dt.

Schriftsteller preislich gewürdigt 1968 Fontane Preis 1980 „Die Blechtrommel“ (Mitarbeit am Drehbuch) bekommt Goldene Schale des Bundesfilmpreises und Oscar für besten Deutschsprachigen Film 1993 Ehrendoktorwürde der Universität Danzig 1994 Karel-Capek-Preis / Prag, Großer Literaturpreis der Bayrischen Akademie der Künste 1995 Hermann Kesten-Medaille. Hans Fadalla-Preis 1996 Grass wird mit dem dänischen Sonning-Preis ausgezeichnet, der wichtigsten kulturellen Auszeichnung Dänemarks; Thomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck 1999 Literatur-Nobelpreis       Werke   Prosa, Reden, Vorträge, Briefe, Bühnenstücke und Hörspiele   „Politische Arbeit mache ich als Sozialdemokrat und Bürger, andererseits bin ich von Beruf Schriftsteller – diese Doppelrolle lässt sich miteinander vereinbaren, wenn es auch nicht immer leicht ist.“   - Auseinandersetzung von politisch-historischen Ereignissen, eigene politische Meinung è Erinnerung an (seine) Vergangenheit und Relevanz für Gegenwart und Zukunft von gegenwärtigen Ereignissen - „handwerkliches“ Kunstverständnis         Beispiele:   Romane: Die Blechtrommel (1959, verfilmt: 1980), Örtlich betäubt (1969) Novellen: Katz und Maus (1961, verfilmt: 1966), Im Krebsgang (2002) Gedichtbänder: Vorzüge der Windhühner (1956), Letzte Tänze (2003) Reden: Dich singe ich, Demokratie (1965) Vortrag: Über meinen Lehrer Döblin und andere Vorträge (1968) Bühnenstücke: Onkel, Onkel (1956), Die bösen Köche (1961) Hörspiele: Die Plebejer proben den Aufstand (1963), Hochwasser (1977) Briefe: Gestern, vor 50 Jahren (1995)         Vorstellung eines Werkes: Örtlich betäubt     Inhalt:   Der Studienrat Ebert Starusch wird längerfristig beim Zahnarzt behandelt („Zahnstein ist versteinerter Hass“ – Hass auf seine Ex-Verlobte), gibt dort im Monolog und (manchmal fiktiven) Dialog mit seinem Zahnarzt seine Vergangenheit, Gedanken und Phantasien wieder (Tod seiner Eltern im 2.Weltkieg, Anführer einer Jugendbande nach dem 2.Weltkrieg – revolutionäre Ansätze, Zeit mit seiner Ex-Verlobten Sieglinde Krings und deren Familie, seine zu unterrichtende Klasse 12a). Sein intelligenter Schüler Philipp Scherbaum, der radikale, revolutionäre, linkspolitische Einstellungen vertritt, will auf dem Berliner Kurfürstendamm seinen Dackel verbrennen, um auf die Folgen von Napalm aufmerksam zu machen, das zeitgleich von den Amerikanern im Vietnamkrieg verwendet wird.

Als Starusch dies erfährt, versucht er mit allen Mitteln dies zu verhindern, um das Leben Scherbaums, zu dem eine freundschaftliche Beziehung besteht, nicht zu gefährden. Scherbaums Freundin Vero Lewand versucht ihren Freund zu ermutigen und entwickelt eine noch radikalere Einstellung mit terroristischer Tendenz. Staruschs Kollegin Irmgard, die wie Starusch ebenfalls die NS-Zeit als BDM-Mitglied (schlechtes Gewissen) miterlebte, befürwortet Scherbaums Plan. Der Zahnarzt bittet Starusch, seinen Schüler zu ihm zu schicken, woraufhin dieser ebenfalls behandelt wird. Am Ende wird Scherbaum zur Vernunft gebracht, arbeitet engagiert für die Schülerzeitung, trennt sich von seiner Freundin und Starusch und seine Kollegin verloben sich nach seiner abgeschlossenen Behandlung, muss jedoch später ein weiteres Mal zu einer Behandlung.   Strukturanalyse:   Ich-Erzählperspektive Abstrakte ineinander verschachtelte Geschichten innerhalb der Rahmenhandlung   Interpretation:   Folgen des 2.


Weltkriegs und Auswirkungen des Vietnamkriegs in Bezug auf verschiedene Charaktere werden aufgezeigt (zeitgleiche Studentenbewegung, RAF etc.)   Erkenntnis: die Welt lässt sich radikal nicht verändern, nur kleine Schritte (immerwiederkehrende Behandlungen mit „örtlichen Betäubungen“) können verändernd wirken gegen das Negative und Leiden in der Welt è Zahnarzt entfernt Zahnstein – radikaler Hass auf Staruschs ehemalige Verlobte (fiktive Morde) è durch die Behandlung Scherbaums wird dieser ebenfalls zur Vernunft gebracht und fängt in der Schülerzeitung mit kleinen Schritten an, seine Meinung mitzuteilen, um etwas zu verändern

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