...also spielen wir Theater
spielen unsere eignen Stücke,
früh gereift und zart und traurig,
die Komödie unsrer Seele,
unsres Fühlens Heut und Gestern,
böser Dinge hübsche Formel..
Diese Vorrede schrieb Hugo von Hofmannsthal für Arthur Schnitzlers Stück „Anatol“, es soll das Lebensgefühl der jungen Generation in Wien der Jahrhundertwende beschreiben.
Wiener Moderne, zwischen 1890 und 1910. Innerhalb der Epoche formierte sich das so genannte Junge Wien um Hugo von Hofmannsthal und Arthur Schnitzler. Zur Wiener Moderne gehörten außerdem u. a. Sigmund Freud, Adolf Loos, Otto Wagner, Gustav Klimt, Egon Schiele, Gustav Mahler und mehr.
Hugo von Hofmannsthal
Er wurde am 1.
Februar 1874 in Wien geboren. Er war der Sohn eines jüdischen Bankdirektors und einer Sudetendeutschen Mutter italienischer Abstammung. Hugo von Hofmannsthal war einer der namhaftesten Träger der österreichischen Hochkultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Er begann schon sehr früh, Lyrik und lyrische Dramen zu schreiben.
Werke:
Jedermann
Salzburger großes Weltheater
Hugo von Hofmannsthal starb am 15.
Juli 1929 in Rodaun (NÖ) an einem Herzinfarkt nach dem Selbstmord seines ältesten Sohnes.
Geschichte der Salzburger Festspiele
Der Hang zu den Festspielen war in Salzburg immer sehr groß. Schon im Mittelalter wurden große Mysterienspiele aufgeführt und oft tagelang dauernde Kostümfeste.
Fürsterzbischof Colloredo machte diesem Treiben dann ein jähes Ende. Er ließ viele Bräuche verbieten und stellte Feiern ein.
Erst im 19.
Jahrhundert kam es im Zuge der Romantik zu einem Wiederaufleben vieler Bräuche. Es fanden Mozartfeiern und Umzüge zu Ehren Mozarts statt, und die Idee für Festspiele in Salzburg wurde geboren.
Verwirklicht wurde diese erst später von Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt.1919 hat
Am 22. August 1920 wurde erstmals der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal am Domplatz unter der Regie von Max Reinhardt aufgeführt.
1922 wurde schon in der Kollegienkirche Hofmannsthals „Salzburger großes Welttheater uraufgeführt.
Aber einen Schatten auf die jungen Salzburger Festspiele warfen die Weltwirtschaftskrise und das 3. Reich.
Nach dem Anschluss Österreich an Deutschland unter der Führung Hitlers verschwand Jedermann aus dem Spielplan., erst im Jahr 1947 wurde „Jedermann“ wieder ins Programm der Festspiele genommen.
Die Salzburger Festspiele sind Anziehungspunkte für Kulturbegeisterte aus aller Welt, und oft Monate im voraus ausgebucht.
Entstehung von Jedermann
Hugo von Hofmannsthal hat das Stück „Jedermann“ erneuert.
Er nahm die Quellen von einem anonymen englischen Text des fünfzehnten Jahrhunderts, unter dem Namen „Everyman, a morality play“. Ebenso auch von Hans Sachs „Comedi“ von dem reichen sterbenden Menschen, der Hecastus genannt wird hat er in den Anfangsszenen herübergenommen. In der Szene der Mutter ist ein gereimtes Gedicht von Albrecht Dürer von „Kein Ding hilft für den zeitling Tod“. Auch Lieder der Minnesänger wurden in diesem Werk eingebaut.
Für einzelne Szenen und Charakteristika seiner Personen benutzte Hofmannsthal weiterhin:
Von Karl Goedeke, Don Pedro Calderón de la Barca und Robert Burton.
Am 1.
Dezember 1911 wurde Jedermann zum 1. x aufgeführt im Berliner Zirkus Schumann, und die 3000 Zuschauer waren von diesem Stück fasziniert und begeistert.
Jedermann
Gott bemerkt, dass man ihn nicht mehr auf der Erde schätzt und ihn nicht mehr als seinen Schöpfer und Gebieter ehrt und darum beschließt er, die Menschen durch den Tod wieder an seine Allmacht zu erinnern. Der Tod soll den reichen Jedermann vor das göttliche Gericht rufen.
Jedermann will ein Grundstück kaufen, denn er möchte dort einen Lustgarten anlegen für seine Geliebte. Auf dem Weg trifft er den armen Nachbarn, der um eine Geldspende bettelt.
Jedermann gibt ihm etwas Geld, doch der arme Nachbar gibt sich damit nicht zufrieden. Er möchte, dass Jedermann den Geldbeutel mit ihm teilt. Doch Jedermann denkt nicht daran und der arme Nachbar geht schweigend davon.
Als Jedermann das Grundstück besichtigt kommt ein Schuldner Jedermanns und bittet ihn den Schuldbrief zu zerreißen um ihn aus seiner Not zu helfen. Jedermann kennt kein Erbarmen, doch um den Klagen des Weibes des Schuldners zu entgehen, erklärt er sich bereit, ihr und ihren Kindern Unterhalt und Verköstigung zu gewähren. Jedermann hat keine Laune mehr das Grundstück zu besichtigen, darum beschließt er zu seiner Buhlschaft zu gehen.
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