Heinrich heine
Heinrich Heine»La chose la plus importante, c'est que je suis né« Hauptsache geboren. So sah es Heine.
Da ein Brand alle Familiendokumente vernichtete, ist das genaue Geburtsdatum des Harry Heine, Sohn des Düsseldorfer Kaufmanns Samson Heine und dessen Frau Betty, bis heute nicht bekannt. Allgemeine Argumente sprechen dafür, dass er am 13. Dezember 1797 geboren.
In der Bolkerstraße 10 in Düsseldorf wuchs er auf, litt bereits früh an einer 7Überempfindlichkeit gegen Lärm, lautes Reden und Klavierspiel, 1807 kam er schließlich auf das Düsseldorfer Lyzeum und wurde lernte dort Französisch weil Deutschland unter französischer Besatzung stand und der Lehrplan nach französischem Vorbild gestaltet war.
1814 war die Schulausbildung vorüber. Der Vater war Kaufmann, der Sohn sollte auch einer werden. Also ging er nach Frankfurt, zur Vahrenkampschen Handelsschule, dort schrieb er Gedichte satt Rechnungen. Nach zwei Monaten war er wieder in Düsseldorf und sah ein, dass er als Bankier nichts taugte.
Sein Vater war anderer Meinung. Es gab noch den Onkel, Salomon Heine in Hamburg, Bankhausbesitzer, Millionär und einer der angesehensten Bürger der Stadt, dort musste Harry eine kaufmännische Lehre machen und litt an der hoffnungslosen Liebe zu seiner Kusine Amalie.
1818 gab der Onkel ihm das Geld für ein eigenes Geschäft, das Kommissionsgeschäft in englischen Manufakturwaren Harry Heine & Co., im Frühjahr 1819 war Heine pleite.
Der Onkel bewilligte nun das Jurastudium. Heine ging an die Universität nach Bonn, hörte dort begeistert August Wilhelm Schlegel und seine Ansichten zur Romantik und lernte die freiheitlich-revolutionären Ideen der Burschenschaften kennen.
1819 dann Fortsetzung des Studiums in Göttingen, wegen eines Duells wird er von der Universität geworfen. 1821 immatrikulierte er sich in Berlin und erlangte bald Zutritt zum Salon von Rahel Varnhagen, für Heine die »geistreichste Frau des Universums«.
In diesem Salon, lernte er Humboldt, Hegel, Bettina von Arnim, Ranke, Chamisso und Fouqué kennen. Er verkehrt in mehreren verschiedenen Weinstuben.
Bei Maurer in Berlin erschienen 1822 die ersten Gedichte.
Erneut musste er wegen einer Duellaffäre die Universität verlassen, nach einer Reise nach Polen setzte er das Studium 1824 in Göttingen fort, 1825 wurde er zum Dr. jur. promoviert (Doktorarbeit schreiben und bestehen).
Heine lässt sich in Heiligenstadt taufen und tritt der evangelischen Kirche bei (Grund: Diskriminierung der Juden, keine Chance ohne christliches Bekenntnis in den Staatsdienst eingestellt zu werden). Sein Name lautet jetzt: Christian Johann Heinrich Heine
Und wieder die Frage: wie weiter?
Es erschienen Die Harzreise (1825), der erste Teil der Reisebilder (1826), das Buch der Lieder und der zweite Teil der Reisebilder (1827), zur selben Zeit wurde in Österreich und in den Rheinprovinzen der erste Teil der Reisebilder verboten. Kurze Zeit arbeitete er als Redakteur für Cottas Neue Allgemeine Politische Annalen in München, bewarb sich dort vergeblich um eine Stelle, dazwischen Reisen nach Italien und England und verschiedene Aufenthalte auf Norderney.
1830 befand er sich auf Helgoland, als ihn die Nachricht von der Julirevolution in Frankreich erreichte. 1831 begab er sich nach Paris, ins »freiwillige Exil«.
Nur zweimal kehrte er nach Deutschland zurück, 1842, danach schrieb er Deutschland ein Wintermärchen, und 1844 zum Tode seines Onkels Salomons
In Frankreich lebte er von seinen Einkünften als Journalist und freier Schriftsteller.
1835 verbot der Deutsche Bund Heines Schriften, was seine finanzielle Situation als freier Schriftsteller merklich beeinträchtigte.
1844 erschienen die Neuen Gedichte (darin Deutschland. Ein Wintermärchen), die in Preußen sofort beschlagnahmt, in den übrigen Teilen Deutschlands verboten wurden, 1847 die erweiterte Fassung von Atta Troll. Ein Sommernachtstraum, in Österreich verboten, und 1851 Romanzero, auch er wurde in Preußen, Bayern und Österreich verboten.
Offizielle Anerkennung fand er nur in Frankreich; 1835 gewährte die französische Regierung ihm eine jährliche Pension, die bis 1848 gezahlt wurde.
Und er lernte Crescentia Eugénie Mirat kennen, von ihm »Mathilde« genannt, die er 1841 heiratete.
Sein ganzes Leben litt Heinrich Heine an ungewöhnlichen starker Reizbarkeit, dazu kamen die starken Kopfschmerzen. Ab 1832 kamen fortschreitende Lähmungen aufgrund einer Rückenmarschwindigkeit hinzu. Seit 1848 konnte er die Wohnung nicht mehr verlassen und lag auf Matratzen gekettet in seiner „Mattratzengruft“.
Völlig abgemagert aufgrund der Schwierigkeiten der Nahrungsaufnahme starb Heinrich Heine am 17.Februar.1856 im Alter von 59 Jahren.
Lyzeum
[lat., von grch. lykeion] das, in einigen europ. Ländern die höhere Schule, vergleichbar dem Gymnasium; in Dtl. früher die höhere Mädchenschule.
Volontär
[v-, frz.
] der, v.a. in Medienunternehmen anzutreffender Arbeitnehmer, der, ohne Auszubildender zu sein, unentgeltlich oder gegen geringe Vergütung prakt. Erfahrung und Kenntnisse erwirbt. Der V. untersteht grundsätzlich den Vorschriften des Arbeitsrechts.
ZEITTAFEL
1797 13. Dezember: Harry Heine in Düsseldorf geboren; Vater: Samson Heine, Kaufmann;
Mutter: Betty Heine, geb. van Geldern
1807 Besuch des Düsseldorfer Lyzeums (französ. geistl. Tradition)
1814 Heine verlässt das Gymnasium ohne Reifezeugnis
1815 Volontär im Frankfurter Bankhaus Rindskopf
1816 In Hamburg als Lehrling im Bankgeschäft seines Onkels Salomon Heine.
Unglückliche Liebe zu seiner Cousine Amalie
(Anregung zu ersten Gedichten)
1819 Aufnahme des von Salomon Heine finanzierten Jurastudiums in Bonn.
Vorlesungen u.a. bei A.W. Schlegel.
1820 WS 20/21 in Göttingen, Vorlesungen bei Benecke, Sartorius.
Heine arbeitet an einem Trauerspiel ("Almansor"), verfasst Gedichte, schreibt einen Aufsatz "über Polen", den Vorläufer seiner späteren Reiseberichte.
1821 Januar: Consilium abeundi von Göttingen für ein halbes Jahr (Grund: Duellaffäre)
1822 Berlin: Vorlesungen
1824 Erneute Immatrikulation in Göttingen. Reise nach Berlin; Herbstwanderung durch den Harz, Entstehung der "Harzreise".
1825 Heine lässt sich in Heiligenstadt taufen und tritt der evangelischen Kirche bei (Grund: Diskriminierung der Juden, keine Chance ohne christliches Bekenntnis in den Staatsdienst eingestellt zu werden). Sein Name lautet jetzt: Christian Johann Heinrich Heine. Juristisches Examen und Promotion.
(Dr. jur.) Besuche in Hamburg u. auf Norderney
1827 Hamburg. Frühjahr nach England. Oktober: "Buch der Lieder" erscheint.
"Reisebilder" Teil II, "Ideen. Das Buch Le Grand"; "Briefe aus Berlin"
1828 München. Vorübergehend Mitherausgeber der "Neuen Allgemeinen Politischen Annalen"; Bewirbt sich vergeblich um Professur in München. Begegnung mit Robert Schumann. Rückkehr nach Hamburg.
1831 1.
Mai : Übersiedlung nach Paris ("ins freiwillige Exil")
1834 Heine lernt Mathilde
seine spätere Frau, kennen.
1835 Bundesrat in Frankfurt verbietet Heines Schriften in Deutschland
1836 Heines beginnende Rückenmarkserkrankung.
1841 Heirat mit Mathilde in Saint-Sulpize.
1842 Herbstreise durch Deutschland (1. Besuch seit 1831)
1844 Zweiter und letzter Besuch in Deutschland. Tod des Onkels Salomon Heine.
1848 Verschlimmerung von Heines Krankheit - dauernde Bettlägerigkeit.
1854 "Vermischte Schriften" I. "Letzte Gedichte und Gedanken" (1869 posthum erschienen)
1856 Heine stirbt am 17.2. in Paris.
Lyzeum
[lat.
, von grch. lykeion] das, in einigen europ. Ländern die höhere Schule, vergleichbar dem Gymnasium; in Dtl. früher die höhere Mädchenschule.
Volontär
[v-, frz.] der, v.
a. in Medienunternehmen anzutreffender Arbeitnehmer, der, ohne Auszubildender zu sein, unentgeltlich oder gegen geringe Vergütung prakt. Erfahrung und Kenntnisse erwirbt. Der V. untersteht grundsätzlich den Vorschriften des Arbeitsrechts.
Geschichtlicher Hintergrund
Die Auswirkungen der französischen Revolution und die Neuordnung Deutschlands auf dem Wiener Kongress hinterlies unter den Studenten, Soldaten und Bürger große Unzufriedenheit.
Sie hatten ein einiges Deutschland und mehr politische Rechte des Einzelnen erwartet. In folge davon kam es in einigen Staaten zu Revolution, bei denen sich die Studenten durch Schlagwörter wie: „Einigkeit“, „Freiheit“ und „Vaterland“ hervor taten. Die deutschen Dichter darunter auch Heinrich Heine unterstützten diese Demonstrationen, worauf ihre Werke verboten wurde.
Diese Revolte wurden von den Herrschenden niedergeschlagen, dies führte jedoch dazu das in Frankfurt am Main eine Nationalversammlung nach allgemeinen Wahlen einberufen wurde. Es zeigte sich bald, dass kein Staat bereit war seine Macht abzugeben und so wurde zwar eine Verfassung eingeführt die jedoch nicht von den Abgeordneten geschaffen wurde, sondern von den Monarchen erlassen wurde.
In dieser Zeit, von politischen Veränderungen, wurde Heinrich Heine mehrfach Opfer der Obrigkeit.
Dies führte dazu, dass er sich in den deutschen Staaten nicht mehr frei genug fühlte, um neue Werke zu schaffen. Deswegen wanderte er 1831 nach Frankreich aus, dessen politischen Errungenschaften er bewunderte.
Einführung
Heinrich Heine ist eine der umstrittensten Persönlichkeiten der deutschen Literatur. Tiefer Verehrung auf der einen Seite steht schroffe Ablehnung auf der anderen Seite gegenüber. Die Gründe hierfür sind sowohl in Heines Werk als auch in seinem Charakter zu suchen. So verspottet er alles, was anderen Leuten heilig ist: Religion, Vaterland, Gesellschaft und die Folge davon war das er mit den Behörden in Konflikt kam.
Er versuchte Dichtung und Journalismus in seinem Werk zu vereinigen, was zu Unverständnis seiner Kritiker führte, die ihm Unausgeglichenheit und fehlende Reinheit in seiner Lyrik vorwarfen. Zudem wirkte Heine in einem Zeitalter des Umbruchs (das Junge Deutschland), in der die Kultur und die soziale Struktur der Gesellschaft sich stark in veränderten. Durch seinen Einsatz zu aktuellen politischen Fragen geriet er mit der Obrigkeit in Konflikt und es fielen seinen Zeitgenossen dadurch noch schwerer sein Werk objektiv zu bewerten.
Eigenartigerweise ist das Urteil über Heinrich Heine aber bis heute uneinheitlich geblieben. Vorurteile gegen die Persönlichkeit oder antisemitische Vorbehalte dürften dabei kaum noch eine Rolle spielen. Da auch heute noch unterschiedliche Auffassungen über die Aufgaben des Künstlers bestehen ist die Beurteilung seines Gesamtwerks von vielen zwiespältig.
Da in Heines Werken auch viel politisches Engagement enthalten ist, ist für viele ein vorurteilfreies Beurteilen seiner Werke immer noch nicht möglich.
Heinrich Heine - Werke 1822
"Gedichte" bei Maurer, Berlin
1823
"Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo" bei Dümmler, Berlin
1826
"Reisebilder I", u.a. mit der "Harzreise" (Reiseberichte)
1827
"Reisebilder II" (Reiseberichte), u.a. mit dem "Buch le Grand"
"Buch der Lieder" (Enthält verschiedene Gedichte, unter anderem "Loreley" und "Belsazar".
Das Gedicht "Loreley" lehnt sich an eine Sage von Clemens von Brentano an und zählt zu Heinrich Heines bekanntesten Gedichten. Es wurde 1837 von Friedrich Silcher vertont.
Das Gedicht "Belsazar" lehnt an die Geschichte des Königs Belsazar aus der Bibel (Buch Daniel, 5. Kapitel) an.)
1829
"Reisebilder III" (Reiseberichte), u.a.
mit den "Bädern von Lucca"
1831
"Nachträge zu den Reisebildern" (Reiseberichte), u.a. mit den "Englischen Fragmenten"
1833
"Französische Zustände"
"Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland"
"Der Salon I", u.a. mit den "Französischen Malern" und
"Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski"(Witzige Schilderung eines erfundenen Lebenslaufes, in den Heine auch eigene Erlebnisse eingebaut hat.)1834
"Der Salon II", ("Zur geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland")
1836
"Die romantische Schule" (Erweiterung der "Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland")
1837
"Der Salon III" mit den Florentinischen Nächten" und den "Elementargeistern"
2.
Auflage des "Buchs der Lieder"
1839
"Shakespeares Mädchen und Frauen" bei Deloye, Paris
1840
"Ludwig Börne"
"Der Salon IV", u.a. mit dem Rabbi von Bacharach und
"Über die französische Bühne"
1844
"Neue Gedichte" und "Deutschland, ein Wintermärchen" (Heinrich Heine beschreibt eine Reise nach Hamburg, voll von beißender Kritik an den politischen Zuständen in Deutschland.)
1847
"Ata Troll. Ein Sommernachtstraum" (Schildert die Jagd auf den Bären Atta Troll, mit vereinzelten, ironischen Anspielungen auf Personen aus Heines Zeit.)
1851
"Romanzero" und "Der Doktor Faust"
1854
"Vermischte Schriften I-III", u.
a. mit den "Geständnissen", den "Göttern im Exil" und der "Lutezia" (Enthält eine Zusammenfassung seiner politischen Berichte für die Augsburger "Allgemeine Zeitung".)
1855
13. Aufl. des "Buchs der Lieder"
Deutschland. Ein WintermärchenIm Oktober 1843 reiste Heine nach seiner Übersiedelung nach Paris (1831) zum ersten Mal wieder nach Deutschland.
Von Hamburg, wo er seine Mutter besuchen wollte, ging es über Hannover, Bückeburg, Minden, Paderborn, den Teutoburger Wald, Hagen, Köln und Aachen zurück nach Paris – im Wintermärchen werden die Stationen in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen.
Heinrich Heine vollendet die Wintermärchen im Jahr 1844. Bei seinem Freund und Verleger Campe in Hamburg soll das Werk erscheinen und zur Veröffentlichung schreib er ihm dazu: Meine neuen Gedichte sind von ganz neuer Art mit viel politischem Inhalt, deswegen soll er versuchen, diese ohne Zensur zu veröffentlichen. Ende September erschienen die Neuen Gedichte bei Hoffmann und Campe, bereits am 4. Oktober wurden sie in Preußen beschlagnahmt, und die übrigen Bundesländer wurden angewiesen, das Werk zu verbieten. Am 12.
Dezember 1844 erging dann von König Friedrich Wilhelm IV. sogar die Weisung, Heine beim Grenzübertritt zu verhaften.
Das Ziel des Wintermärchens ist eine Dichtung mit starken politischen Inhalten. Ganz im Gegensatz zu der offiziellen verherrlichenden Dichtung, die in den deutschen Staaten üblich ist.
Beschreibt das Epos zunächst die vorgefundenen sozialen und ideologischen Verhältnisse(die bedrückende politische und geistige Enge), so wird, je länger die Reise andauert, die Einstellung immer hoffnungsloser. Das »neue, bessere Lied« (Kapitel I), das Heine dichten möchte, ist so leicht nicht zu bewerkstelligen.
Welchen Schwierigkeiten sich Heine in seiner kritischen Beschäftigung mit Deutschland ausgesetzt sah, wird durch die Hoffnungslosigkeit ,mit der er die Zukunft Deutschland beurteilt, so groß, daß es ihm nicht gelingt einen Lösungsweg aus diesem Konflikt in seiner Dichtung zu finden.
Zum Inhalt der Wintermärchen:
Heine kommt aus Paris, und schon das erste Kapitel seines Reiseberichtes schildert die Borniertheit und Feindseligkeit der preußischen Beamten bei seinem Grenzübertritt. Sie durchsuchen sein Gepäck nach verbotenem Schriftgut, bevor sie ihn, bestätigt in seiner Auffassung über das deutsche Zensurwesen, weiter nach Aachen ziehen lassen.
Aachen ist für ihn eine Stadt, die für die alten, versteinerten Erinnerungen an Karl d. G. lebt und im romantischen' Mittelalter verharrt.
Schnell verlässt der Dichter diesen steifen und verstaubten Ort, begibt sich nach Köln.
Hier erwartet ihn allerdings – angesichts des Domes, wie in Aachen – eine weitere üble Seite der Vergangenheit. Kölns Einwohner geben sich im Gespräch mit dem Reisenden auch nicht freudiger: Nationalgedanke, Franzosenhass und deutschtümelnd - kleinbürgerliches Liedgut stoßen ihn ab. Für seine Ideen und seine Dichtung findet er kein Verständnis und Unterstützung.
Entsetzt flieht der Dichter. Die Reise geht durch den Teutoburger Wald, über Hagen und Paderborn, und in der schaukelnden Postkutsche nickt der Ich-Erzähler ein und findet sich im Traume Barbarossa im Kyffhäuser gegenüber.
Der Dichter erzählt dem toten Kaiser von seiner Hoffnung auf Freiheit und ein tolerantes Deutschland. Rotbart beschimpft ihn als Hochverräter, und er erwacht mit sehr gemischten Gefühlen.
Nach Minden und Harburg erreicht er schließlich Hamburg, wo er seine Mutter besuchen möchte. Die aufblühende Stadt bietet keine Alternative zum kleinbürgerlich Rest des Landes. Vorsichtig und pessimistisch entzieht sich der Dichter seiner Mutter, wann immer sie über seine Einstellung zu Gegenwart und Politik zu sprechen beginnt.
Als krönender Abschluss begegnet ihm noch die Schutzgöttin Hamburgs, Hammonia, die ihm die Zukunft Deutschlands offenbart.
Er darf am Nachttopf Karls des Großen schnuppern: Doch dieser deutsche Zukunftsduft
Mocht alles überragen,
Was meine Nase je geahnt –
Ich konnt' es nicht länger ertragen – – –
Absichten und Überzeugungen
Heinrich Heine gehörte in seinen ersten Gedichten der Romantik an, später wechselte er in den Realismus über, so z.B. in den Reisebildern, in denen oft genaue Natur- und Lebensbeschreibungen zu finden sind.
Die Ideen der französischen Revolution, die Freiheit und Gleichheit für alle Menschen wollte, waren sein Leitbild und fanden auch bald Einzug in seine Werke. Er erkannte, dass auch in Deutschland eine Revolution notwendig war, wenn sich diese Ideen dort verwirklichen sollten.
Des weiteren arbeitete er daran, das Deutsch-Französische Verhältnis zu verbessern, was er in seinem Testament von 1851 (als Anlage) als eine seiner Lebensaufgaben bezeichnete.
Die größte Gefahr für die Entwicklung von Deutschland und Frankreich sah er in einem der beiden Staaten. Deswegen kritisierte er immer wieder den Nationalismus und die fortschrittsfeindliche Politik in Deutschland. Dies führte zu Konflikten mit der Zensur. Nach seinem Werk "Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland" wurden seine Werke endgültig vom Deutschen Bundestag verboten.
Gerade dieses Werk legt jedoch da, dass die Ideen einer Revolution in Deutschland schon seit Hegel vorhanden waren. Doch nun wurden von der Obrigkeit alle seine Werke als „getarnte“ politische Stellungsnahmen bezeichnet und verboten.
Ein Beispiel dafür ist "Deutschland. Ein Wintermärchen".
Die gesellschaftlichen und politischen Anfeindungen führten dazu, dass Heinrich Heine 1831 nach Paris ins französische Asyl auswanderte.
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