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  Gustav klimt

Gustav Klimt (1862-1918)   =österreichischer Maler und Graphiker des Jugendstiles, Mitbegründer der Wiener Secession.   · Gustav Klimt wird am 14. Juli 1862 in Baumgarten, einem Vorort von Wien geboren.Er hat 6 Geschwister von denen einer (Ernst) auch einen künstlerischen Beruf ausübte. Sein Vater war Graveur und Goldschmied. · 1876-1883 besuchte er mit Hilfe eines Stipendiums die neu gegründete Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (heute Österreichisches Museum für angewandte Kunst).

In dieser Zeit (1879) beginnt er die Zusammenarbeit mit dem Bruder Ernst und ihrem Mitschüler Franz Matsch. · Nach Beendigung der Ausbildung gründeten die 3 Künstler eine „Künstlercompanie". In Ateliergemeinschaft schufen sie zunächst mehrere monumentale Auftragswerke in einem vom Historismus des damals in Wien äußerst einflussreichen Hans Makart beeinflussten Stil. · 1892 stirbt sein Bruder Ernst und sein Vater · 1894 erhielt Klimt und Matsch vom Unterrichtsministerium den Auftrag zu drei Deckengemälden für die Fakultäten Philosophie, Medizin und Jurisprudenz der Wiener Universität (ausgeführt 1900-1903, 1945 von den Nationalsozialisten zerstört), deren langwieriger Entstehungsprozess von der breiten Öffentlichkeit mit Interesse beobachtet und aufgrund der Freizügigkeit der Darstellungen äußerst kritisch aufgenommen wurde. Klimt stellte die Wissenschaften nicht nach den Vorstellungen der Gesellschaft dar. · 1897 gehörte Klimt, neben Joseph Maria Olbrich, Josef Hoffmann, zu den Gründungsmitgliedern der Wiener Secession.

Sie nannte sich „Vereinigung bildender Künstler Österreichs" und Gustav Klimt war bis 1905 deren Präsident. Sie hatten auch eine Zeitschrift namens „Ver Sacrum". Die 1992 veranstaltete 14. Ausstellung gilt als Höhepunkt dieser Künstlervereinigung. Ausgestellt wurde unter anderem Klimts Beethoven-Fries und das Gesamtkunstwerk der Beethovenskulptur von Max Klinger. In dieser Zeit malte er die ersten Landschaftsbilder, und er arbeitete an den Fakultätsbildern.

1902 schuf er anlässlich der 14. Ausstellung der Secession, in deren Mittelpunkt die Beethoven-Skulptur Max Klingers stand, seinen berühmten Beethoven-Fries (heute wieder im Secessionsgebäude in Wien).   Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählt auch eine Serie von Wandbildern für das Privatpalais des belgischen Industriellen Adolphe Stoclet in Brüssel (1905-1909) , das der Architekt Josef Hoffmann in Zusammenarbeit mit der Wiener Werkstätte errichtete und ausstattete. Besonders hier kommt das Ornamentale und Mosaikhafte zum Ausdruck (Spiralmuster).   Die „goldene Periode" Von 1906-1909 nimmt der Künstler besonders ausgeprägt von Goldfarben und echtem (Blatt-)Gold gebrauch. Viele seiner bekanntesten Werke entstanden in dieser Zeit (der Kuss).

Die Nichtfarbe Gold ruft magische, religiöse Assoziationen hervor, aber ebenso materiellen Wert, von Kostbarkeit. Die Kostbarkeit des Bildes muss aber auch mit dem Inhalt des Bildes in Verbindung stehen. Stilistische Merkmale sind die Vermeidung von Tiefenwirkung und die Steigerung der ornamentalen Flächigkeit.   · Klimt starb im Anschluss an eine Reise 1918 an einem Gehirnschlag.   Klimt gab der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse und wirkte unmittelbar auf den österreichischen Expressionisten Egon Schiele (mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verband), Oskar Kokoschka und später Friedrich Hundertwasser.

  Klimt über sich..."Malen und zeichnen kann ich. Von mir gibt es keine Selbstportraits. Ich interessiere mich nicht für die eigene Person - eher für andere Menschen, weibliche.

... Ich male Tag um Tag von Morgen bis Abend - Figurenbilder und Landschaften, seltener Porträts. Schon wenn ich einen einfachen Brief schreiben soll, wird mir angst und bang wie vor drohender Seekrankheit. Wer etwas über mich wissen will, soll meine Bilder aufmerksam betrachten, daraus erkennen zu suchen, was ich bin und will"   Seine künstlerische Entwicklung In seinen frühen Schaffensjahren wendete er sich noch dem Historismus hin, nach dem Vorbild von Hans Makart.

Doch bald löste er sich mehr und mehr von der starren Tradition. Klimts Kompositionen tendieren zu starker Flächigkeit, er bevorzugt ornamentale und figurale Motive. Charakteristisch für Klimts Bilder ist das Nebeneinander von bunten mosaikhaften - kleinteiliger Flächenornamentik und eine fast klassizistisch modellierte Körperlichkeit.   Bildthemen von Klimt   1. Frauenportraits 2. allegorische Werke und „Menschenbilder" 3.


Landschaftsbilder   · Frauenportraits Klimt war ein Meister dekorativer Frauenportraits. Klimt bevorzugt die Frau als Identifikationsträgerin. Er verleiht ihnen durch eine Abweichung von der Realität, durch eine natürliche Malweise eine erotisierende Lebendigkeit. Seine Frauenfiguren sind durch eine dekadent-morbide Erotik charakterisiert (Einfluß S. Freuds). Klimt malte einen Frauentyp den man „Vamp" nannte.

Er malte zahlreiche Bildnisse seiner Lebensgefährtin Emilie Flöge, deren dezent erotische Ausstrahlung in den rund 2 000 Aktzeichnungen in die Nähe zum Provokativ-Pornographischen gerät.   Judith Es gibt 2 Bilder, eines entstand 1901, das andere 1909. Dargestellt ist ein Geschichte aus der Bibel, doch hier wird die Judith als Sexualobjekt porträtiert. Sie wurde immer wieder hartnäckig „Salome" (eine ähnliche Bibelgeschichte) bezeichnet, da der abgeschlagene Haupt, der typisch für Judith ist, beinahe aus dem Bild gerückt ist. (Die Jungfrau)   · Allegorische Werke und „Menschenbilder" Er verwendet für seine Werke meist Frauen die Sinnbild der Allegorie sind. Es werden Generationskonflikte und politische, kulturelle Themen dargestellt.

z.B. Die drei Lebensalter, Der Kuss, Die Hoffnung, Stoclet-Fries, Beethoven-Fries, Fakultätsbilder;   Der Kuss (1907/08), Österreichische Galerie, Wien (S.254) Der Kuss ist eines der bekanntesten Bilder Klimts und somit auch eines der wichtigsten Werke des österreichischen Jugendstils. Das Bild entspricht dem preziösen Spätstil der „goldenen Phase". Es ist ein symbolistisch-allegorisches Gemälde.

Das Bild wirkt kostbar durch den materiellen Wert (gold). Durch die Verwendung der Nichtfarbe gold, werden auch magische Assoziationen hervorgerufen. Die Kostbarkeit des Bildes steht in enger Verbindung mit dem Inhalt des Bildes, die Darstellung eines Liebespaares als Inbegriff des ungetrübten erotischen Glück. Bildaufbau: Auf einer Klippe, überfüllt von Blumen, steht ein Liebespaar, ineinander versunken als würden sie eine unzertrennliche Einheit bilden. Durch die Verschmelzung der beiden Personen in eine große Form, versucht Klimt die Differenz der Geschlechter aufzuheben, wobei der männliche Teil überwiegt (sein Mantel umhüllt die Frau). Die Spannung zwischen Mann und Frau wird dem Körper entzogen und als Gegensatz werden rechteckige und runde Muster (Ornamente: ägyptische und byzantinische Mosaike) bei der Kleidung verwendet.

Das Bild hat typisch für die „goldene Periode" keine Tiefenwirkung. Die Komposition liegt einem strengen Ordnungsschema zugrunde (quadratisches Bildformat, Mittelachse). Es gibt eine Parallele zu Edvard Munchs Holzschnitt desselben Themas (S. 225)   Die drei Lebensalter: Thema ist hier der Kreislauf des Lebens. Dargestellt sind eine alte und eine junge Frau. Die junge Frau hält noch ein schlafendes Kind in den Armen: die 3 Generationen werden dargestellt.

Die junge Frau ist stilistisch dargestellt, das soll symbolisch für die unendlichen Möglichkeiten der Jugend stehen. Die alte Frau ist naturalistisch dargestellt, sie kann ihre Träume nicht mehr verwirklichen.   · Landschaftsbilder Ca. Ein viertel seiner Werke sind Landschaftsbilder. Sie sind meist Stimmungs- oder Anschauungsbilder mit einem quadratischem Bildformat. Seine Bilder sind eigentümlich und wirken zeitlos.

Das mag daran liegen, dass sie ruhig sind und keine Aktivitäten darstellen. Er malt nicht realistisch, sondern sie können beinahe zu dekorativen Mustern werden. Die Bilder haben kaum Tiefenwirkung und charakteristisch ist auch die Nahsichtigkeit, die auf das Unendliche verweist.   Referentin: Sabine Gafriller (klaus_gafriller@rolmail.net) Datum: 10.05.

99 Quellen: „Gustav Klimt" Gottfried Fliedl Microsoft Encarta ’99

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