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  Maria callas - chronologie

Maria Callas - Chronologie  Die Chronologie basiert im wesentlichen auf dem Buch von Michael Brix - Maria Callas: Aufführungen/Performances, Schirmer/Mosel, 1994, ergänzt durch Herrn Giancarlo Tanzi und einigen anderen Callas Büchern. Die Chronologie besteht insgesamt aus drei Teilen.     1923 2. Dezember: geboren in New York. Die Eltern Georges und Evangelia Kalogeropoulos sind griechische Einwanderer. 1937 In Athen Gesangsunterricht bei Maria Trivella.

Stipendium am Nationalen Konservatorium. Rückkehr mit der Mutter, Evangelia Kalogeroupoulos, nach Griechenland.     1939 Seit dem Sommer Unterricht bei Elvira de Hidalgo am Konservatorium. Die international erfolgreiche Koloratursopranistin de Hidalgo war u.a. eine gefeierte Rosina (IL BARBIERE DI SIVIGLIA) und Amina (LA SONNAMBULA) ihrer Zeit.

Maria Callas erinnert sich zeitlebens ihrer Lehrerin. 1941 Offizielles Bühnendebut in Athen als Beatrice in Franz von Suppes BOCCACCIO. 1942 Auftritte in Athen als Floria Tosca in Puccinis TOSCA. 1944 Auftritte u. a. als Martha in Eugene d'Alberts TIEFLAND und als Leonore in Beethovens FIDELIO im Athener Amphitheater Herodes Atticus.

1945 Im September Abreise nach New York.     1947 Rückkehr nach Europa. August: erster Auftritt in Italien als Gioconda in Ponchiellis LA GIOCONDA in der Arena von Verona, dirigiert von Tullio Serafin. Unter dessen Leitung singt sie im Dezember am Teatro La Fenice, Venedig, die Isolde in Wagners TRISTAN UND ISOLDE. Bekanntschaft mit Giovanni Battista Meneghini. 1948 TURANDOT (Puccini) im Fenice.

Auftritte in anderen Opernhäusern Italiens: u. a. TRISTAN in Genua sowie TURANDOT in Rom, Verona und Genua. Im November singt sie am Teatro Comunale Florenz ihre erste NORMA (Bellini). Diese ihre Lieblingsrolle wird sie insgesamt 88 mal singen.     1949 Im Januar singt sie kurz nacheinander die Brünnhilde in Wagners WALKÜRE und die Elvira in Bellinis I PURITANI unter Serafins Leitung im Fenice, im Februar/März die Kundry in Wagners PARSIFAL, ebenfalls unter Serafin, in Rom.

Luchino Visconti sieht eine PARSIFAL-Aufführung. Am 21. April heiratet Sie den Ziegelfabrikanten Giovanni Battista Meneghini— Mai, Juni, Juli: Auftritte in Buenos Aires in TURANDOT, NORMA, AIDA. November: erste Schallplattenaufnahmen für Cetra, publiziert . »Casta Diva« (NORMA), »Morte di Isotta« (TRISTAN) »Qui la voce sua soave« (I PURITANI). Im Dezember singt sie die Abigail in Verdis NABUCCO im Teatro San Carlo, Neapel; der Mitschnitt ist die erste überlieferte Operngesamtaufnahme mit der Callas.

1950 April: Debut an der Mailänder Scala in Verdis AIDA. Maria Callas springt hier als Gast für die erkrankte Renata Tebaldi ein, die in der Rolle einen sensationellen Erfolg hatte. Mai/Juni: Auftritte in Mexico City, u. a. Rollen-Debut als Leonora in Verdis IL TROVATORE— Bei dem Gastspiel in Mexico letzte Begegnung mit Ihrer Mutter. September: Begegnung mit Arturo Toscanini; eine geplante Aufführung von Verdis MACBETH kommt nicht zustande— November: Zum letzten Mal singt Maria Callas eine Wagner-Rolle, und zwar die Kundry in einer konzertanten PARSIFAL-Aufführung für die RAI in Rom.

    1951 Januar: Rollen-Debut als Violetta in Verdis LA TRAVIATA im Teatro Comunale Florenz. Franco Zeffirelli sieht Aufführungen — Mai/Juni: Auftritte als Elena in Verdis I VESPRI SICILIANI unter Leitung von Erich Kleiber im Rahmen des Maggio Musicale Fiorentino. Dezember: Eröffnung der Saison der Mailänder Scala mit I VESPRI SICILIANI; Maria Callas, die die Elena singt, ist jetzt Mitglied des Scala-Ensembles. 1952 Januar: NORMA an der Scala— April: DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL an der Scala; die Constanze ist die einzige Mozart-Partie, die Maria Callas je auf der Bühne gesungen hat. Im Teatro Comunale Florenz erringt sie einen außerordentlichen Erfolg in der ausgegrabenen Rossini-Oper ARMIDA. 1953 Februar: LUCIA DI LAMMERMOOR erste Operngesamtaufnahme der Callas für EMI (publiziert im Januar 1954).

Der Welterfolg der Platten trägt entscheidend zum Ruhm der Callas und zum Revival der Belcanto-Oper bei— Mai: Der Maggio Musicale Fiorentino bringt als Ausgrabung Cherubinis MEDEA mit Maria Callas in der Titelpartie heraus. Das Beispiel macht sofort Schule. Im Dezember folgt eine MEDEA-Produktion der Scala mit der Callas, dirigiert von Leonard Bernstein.     1954 Januar: LUCIA DI LAMMERMOOR an der Scala mit der Callas, inszeniert und dirigiert von Herbert von Karajan— April: Scala-Erstaufführung der ALCESTE von Gluck mit Maria Callas in der Titelpartie. Dezember: Eröffnung der Scala-Saison mit Gasparo Spontinis LA VESTALE. Maria Callas singt die Giulia, Regie führt Luchino Visconti.


Es ist die erste Zusammenarbeit beider Künstler. 1955 März: LA SONNAMBULA von Bellini an der Scala mit Maria Callas als Amina. Regisseur ist Luchino Visconti, Dirigent Leonard Bernstein— April: IL TURCO IN ITALIA von Rossini an der Scala mit Maria Callas als Fiorilla, in der Regie von Franco Zeffirelli.     Mai: LA TRAVIATA von Verdi an der Scala mit Maria Callas als Violetta, in der Regie von Luchino Visconti, Bühnenbilder und Kostüme von Lila de Nobili. Nicht nur die Interpretation der Callas, sondern auch die gleichermaßen minuziöse Regie und Dekoration machen die Produktion zu einem Meilenstein des modernen Musiktheaters— September: Gastspiel mit LUCIA DI LAMMERMOOR (Scala) in Berlin, dirigiert von Herbert von Karajan— Dezember: Eröffnung der Scala-Saison mit Bellinis NORMA; Maria Callas in der Titelpartie. 1956 Februar/Mai: An der Scala singt Maria Callas so unterschiedliche Rollen wie die Rosina in Rossinis IL BARBIERE DI SIVIGLIA und die Fedora in Luca Giordanos FEDORA.

Oktober: Debut an der Metropolitan Opera New York mit Bellinis NORMA.     1957 April: ANNA BOLENA von Donizetti an der Scala mit Maria Callas in der Titelpartie, in der Regie von Luchino Visconti. Die auch sonst hochkarätig besetzte Produktion, mit Gianandrea Gavazzeni als Dirigent, kommt einer Neuentdeckung der Donizetti-Oper gleich— Juni: IFIGENIA IN TAURIDE von Gluck an der Scala mit Maria Callas in der Titelpartie, in der Regie von Luchino Visconti. Es ist die letzte Zusammenarbeit der beiden Künstler. Juli: Gastspiel der Scala mit LA SONNAMBULA in Köln— August: Gastspiel der Scala mit LA SONNAMBULA in Edinburgh. Der Vertrag der Scala mit Maria Callas sieht vier Aufführungen vor, angekündigt sind jedoch fünf Aufführungen.

Maria Callas pocht auf ihrem Vertrag, willigt aber ein, daß ihr Nicht-Auftreten in der letzten Aufführung mit ihrem prekären Gesundheitszustand begründet wird; an ihrer Stelle singt die junge Renata Scotto.   Wenige Tage später erscheinen weltweit in den Zeitungen Photos, die Maria Callas als Gast einer mehrtägigen Party der Kolumnistin Elsa Maxwell in Venedig zeigen. Gast dieser Party ist auch der griechische Reeder Aristoteles Onassis— Dezember: Eröffnung der Scala-Saison mit Verdis UN BALLO IN MASCHERA; Maria Callas singt die Amelia.   1958 Januar: sogenannter Skandal um die römische NORMA-Aufführung. Maria Callas ist erkältet, läßt sich jedoch zum Auftritt überreden, weil Staatspräsident Giovanni Gronchi anwesend sein würde. Nach der Arie »Casta Diva« bricht Maria Callas die Vorstellung ab, weil ihre Stimme sie verlasse.

Sie verfaßt sofort einen Entschuldigungsbrief an den Staatspräsidenten. Die zweite Aufführung am 4. Januar singt Anita Cerquetti. Maria Callas äußert den Wunsch, die beiden nächsten Aufführungen zu singen; der Intendant lehnt jedoch ab, u. a. weil er Ausschreitungen des feindselig gestimmten Publikums fürchtet— Februar/März: Auftritte an der Metropolitan Opera New York in LA TRAVIATA, LUCIA DI LAMMERMOOR und TOSCA sowie am Teatro Sao Carlos, Lissabon, in LA TRAVIATA— April: Wiederaufnahme von Donizettis ANNA BOLENA an der Scala.

Vor dem Opernhaus ist Polizei aufgeboten. Das durch den sogenannten Rom-Skandal voreingenommene Publikum reagiert zunächst kühl, bringt aber nach dem zweiten Akt der Callas stürmische Ovationen dar. Mai: IL PIRATA von Bellini an der Scala mit Maria Callas als Imogene. Es ist die letzte neue Rolle ihrer großen Zeit— Juni: LA TRAVIATA am Royal Opera House at Covent Garden, London, mit Maria Callas in der Titelpartie. Am Pult steht Nicola Rescigno, der am Ende der großen Zeit der Callas der Dirigent ihrer Wahl ist— Oktober/November: LA TRAVIATA an der Dallas Opera mit Maria Callas in der Titelpartie, in einer Neuproduktion von Franco Zeffirelli. MEDEA an der Dallas Opera mit Maria Callas in der Titelpartie, in einer Neuproduktion von Alexis Minotis.

Beide Opern dirigiert Rescigno. Die Unterzeichnung eines Vertrags mit der Metropolitan Opera New York über 26 Aufführungen steht aus. Am Tag der MEDEA-Premiere in Dallas telegraphiert der Intendant Rudolf Bing ein Ultimatum. Maria Callas geht nicht sofort darauf ein, woraufhin Bing den Vertrag annuliert. »Bing feuert Callas« geht als Schlagzeile um die Welt. In der mit Rekord-Aufwand vorbereiteten MACBETH-Produktion springt Leonie Rysanek für Maria Callas ein—   Dezember: Debut an der Opera Paris.

Die erste Hälfte des Gala-Abends bestreitet Maria Callas mit verschiedenen Arien, die zweite Hälfte mit einer halbkonzertanten, halb szenischen Aufführung des zweiten TOSCA-Aktes. 1959 Juni: MEDEA in Covent Garden, London. Maria Callas singt in der Inszenierung von Alexis Minotis, die das Royal Opera House aus Dallas übernommen hat. Mit den Londoner MEDEA-Aufführungen beendet Maria Callas ihre bis dahin kontinuierliche Präsenz auf der Opernbühne— 1960 Dezember: POLIUTO von Donizetti an der Scala mit Maria Callas als Paolina. Für die Regie war Luchino Visconti vorgesehen, der jedoch jede weitere Mitarbeit an staatlichen Theatern verweigerte, nachdem sein Film Aocco und seine Brüder sowie seine Inszenierung von Giovanni Testoris Theaterstück ZMrialda zensiert worden waren. Die Paolina ist die letzte neue Rolle, die Maria Callas auf einer Opernbühne riskiert.

1961/62 Im Dezember 1961 singt Maria Callas an der Scala die MEDEA in einer neuen Produktion von Alexis Minotis, die dirigiert von Thomas Schippers. Weitere Aufführungen dieser MEDEA im Mai/Juni 1962; am 3. Juni tritt Maria Callas zum letzten Mal in der Scala auf. Seitdem singt sie zunehmend Konzerte in aller Welt. Im Konzertsaal und im Schallplattenstudio versucht sie sich im Mezzosopran-Fach, riskiert aber keine entsprechende Rolle auf der Bühne.   1964 Januar/Februar: Auftritte in Franco Zeffirellis Neuproduktion der TOSCA in Covent Garden, London.

Dieses Bühnen-Comeback wird von der Kritik als solches enthusiastisch gewürdigt— Mai/Juni: Auftritte in Franco Zeffirellis Neuproduktion der NORMA an der Opera Paris; Dirigent ist Georges Pretre— Juli: Studio-Gesamtaufnahme der CARMEN von Bizet, unter Georges Pretre.   1965 Februar/März: Auftritte in TOSCA an der Opera Paris; die Produktion ist aus London übernommen— Mai: Wiederholungen der NORMA an der Opera Paris. In der letzten Vorstellung bricht Maria Callas nach Beendigung des dritten Teils der Oper zusammen; der vierte Teil kann nicht aufgeführt werden. Juli: Wiederholung der TOSCA in Covent Garden, London. Es ist der letzte Auftritt der Callas auf einer Opernbühne. 1968 Trennung von Aristoteles Onassis.

Er heiratet am 20.11.1968 Jacquelin Kennedy, die Frau des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy.   1969 Maria Callas spielt die Titelrolle in Pier Paolo Pasolinis Film Medea. Sie spricht nur spärliche Dialoge; auf weite Strecken bleibt der Film stumm.

  1971/72 Maria Callas gibt Kurse in den Meisterklassen der Juilliard School of Music, New York. Die Kurse sind in einem Buch von John Ardoin dokumentiert und ab 1996 als Theaterstück interpretiert.   1973 Maria Callas führt am Teatro Regio, Turin, die Regie in einer Neuproduktion von Verdis I VESPRI SICILIANI, jener Oper, in der sie als festes Ensemblemitglied die Mailänder Scala erobert hatte.   1973/74 Große Abschiedstournee mit Giuseppe di Stefano, 1973 in England (London), Italien (Turin. Mailand), Japan (Osaka) , Deutschland (Hamburg, Berlin, Düsseldorf, München, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart), Spanien (Madrid), Frankreich (Paris), Niederlande (Amsterdam) und 1974 große USA, Japan, Korea Tournee (Programm der Tournee - siehe Seite "Aufnamen"). In Sapporo hat die Callas Ihren letzten Bühnenauftritt.

1977 16. September: Maria Callas stirbt in Paris.    

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