Warum altern wir?
            
Warum altern wir?
            Bis vor knapp 20 Jahren gab es darüber nur
            wenige Daten, man wußte nur, daß eine kalorianarme Diät z.B. bei Mäusen das Leben um
            ein Drittel verlängern kann, wenn auch bis heute nicht bekannt ist warum.
            Allerdings gibt es schon länger Theorien
            über die Ursache(n) des Alterns; sei es, daß mit zunehmendem Alter vermehrt
            Fehlfunktionen von Zellen und Molekülen auftreten sollen, daß es in einem genetischen
            Programm einprogrammiert sein soll, daß es nur durch zufällig auftretende
            Schäden an der DNA oder an essentiellen Enzymen verursacht werden soll, daß sich die
            Hormonkonzentration und die Leistung des Immunssystems verändern sollen, oder daß freie
            Sauerstoffradikale (z.B. das Peroxid-Radikal 0².
-) daran schuld sein sollen. Mittlerweile
            ist man sich immerhin schon darüber einig, daß das Altern nicht nur auf eine einzige
            Ursache zurückzuführen ist, sondern daß vieles parallel abläuft und zum Teil auch
            genetisch gesteuert ist.
            Einige Forscher sind auch der Meinung, man
            müßte erst berücksichtigen, warum sich das Altern überhaupt entwickelt hat, um die
            Altersforschung effektiver zu betreiben. Die Evolutionstheorie besagt dabei, daß
            Individuen, die auf Grund einer speziellen Mischung ihrer Gene am tauglichsten sind, den
            Genbestand späterer Generationen sehr stark beeinflussen. Auch zuerst zufällig
            auftretende, vorteilhafte Mutationen kommen künftig häufiger vor.
            Einer Hypothese zufolge können Gene, die
            einen jungen Organismus tauglich machen, später direkt zerstörerisch wirken
            (beispielsweise Brustkrebs bei Frauen) oder nur indirekt körperlichen Verfall
            verursachen, d.
h. Energie wird nicht in Lebenslänge investiert, sondern in Fortpflanzung,
            angesichts von Umweltgefahren viel günstiger. Thomas B.L. Kirkwood vom britischen
            Medizinischen Forschungsrat überträgt dies auch auf den Menschen: er schätzt, daß der
            Körper von Natur aus genügend Energie für 40 Jahre bereitstellt, inklusive einiger
            Reserven für schlechte Zeiten und außergewöhnliche Belastungen. So über winden wir
            Lebensmitte und Lebensabend, indem wir übrige Ressourcen aufbrauchen und schließlich dem
            übermächtigen Umweltstress erliegen.
            Dies bildet unter anderem die theoretische
            Stütze für die Idee der freien Sauerstoff-Radikale. Diese sind Nebenprodukte vieler
            chemischer Reaktionen im Körper. Ihr ungepaartes Elektron kann zur Oxidation von DNA,
            Proteinen, Fetten und anderen Molekülen im Organismus führen. Die Radikale können auch
            andere Radiakle erzeugen und so zerstörerische Kettenreaktionen auslösen. Dieser Theorie
            zufolge rührt das Altern von irreversiblen Schäden an Zellen und Geweben, die durch die
            Oxidation mit Radikalen verursacht wurden.
            Anthony Cerami vom Picower-Institut in
            Manhasset/NY wies nach, daß Glucose durch Glykosylierung Proteine verändert, und somit
            möglicherweise die Dehnbarkeit von Bindegewebe und auch des Herzmuskels negativ
            beeinflußt - eine weiterer möglicher Faktor, der das Altern verursachen könnte.
            Um die Aussagekraft solcher Thesen über den
            Wegwerfkörper zu überprüfen, gilt es seneszendierende Gene zu
            identifizieren. Zunächst begann man damit, lebensverlängernde Gene in einfachen
            Organismen zu suchen. Man fand in sog. Superfliegen eine bislang unbekannte
            Version des antioxidativ wirkenden Enzyms Superoxid-Dismutase, das dabei hilft, das
            Superoxid-Radikal zu neutralisieren. Dies ist allerdings auch nur ein Faktor unter vielen:
            diese Superfliegen sollen auch viel mehr Fett einlagern als normale Drosophiliae und somit
            langsamer austrocknen.
            An der Universität von Colorado enstanden
            durch Mutation eines einzigen Gens (age-1) Fadenwürmer, die eine etwa 70% höhere
            Lebensdauer hatten.
 Auch diese Würmer produzieren verstärkt Antioxidantien. Dieses
            age-1-Gen wurde durch die Mutation offensichtlich lahmgelegt; age-1 soll kloniert und bei
            Mäusen eingesetzt werden, mit dem Ziel, so ein Gen zu finden, das auch bei Menschen für
            das Altern mitverantwortlich ist. Es wurden sogar schon in der Bäckerhefe mehrere Gene
            gefunden, die das Leben der Einzeller verlängern.
            Am besten erforscht ist LAG 1, das alte
            Zellen ein Drittel länger leben und länger jung bleiben läßt.
            Zurück zu der These, daß der Tod in den
            Chromosomen vorprogrammiert ist. Noch in den fünfziger Jahren galt, daß teilungsfähige
            Zellen in einer Kultur sich unbegernzt vermehren und ihr Absterben durch äußere Prozesse
            bewirkt wird.
 
 (Gleichzeitig suchte man nach Mitteln, dies zu verhindern.) Doch 1961 wurde
            die Hayflick-Grenze entdeckt: es wurde nachgewiesen, daß sich menschliche
            Fibroblasten (auch solche aus Embryonen) selbst unter günstigsten Bedingungen nicht
            unbegrenzt verdoppeln. Aber dieser Sachverhalt ist noch nicht ganz durchschaut.
            Es spricht viel dafür, daß Zellen in einem
            Körper ähnlich altern wie Zellen in einer Kultur, so fand man heraus, daß die
            Verdopplungsfähigkeit der DNA mit zuhemendem Alter abnimmt.
            Ein Hinweis auf ein genetisches
            Alterungsprogramm ist die systematische Ausprägung einiger Gene, im Unterschied zu
            Kulturen, in denen nach und nach die Teilungsrate sinkt. Für den Verlust der
            Replikationsfähigkeit sind die Gene 1 und 4 mitverantwortlich, zuerst wird aber das
            c-fos-Gen abgeschaltet und die Fibroblasten verlieren somit die Fähigkeit, ihre DNA zu
            verdoppeln und folglich ist ihre Teilung unmöglich.
 James R. Smith vom Baylor-College in
            Houston/TX vermutet die Produktion einer Substanz, die die DNA-Synthese verhindert. Dies
            könnte eine Nebenwirkung der Telomeren-Verkürzung sein. (Telomeren sind genfreie
            DNA-Abschnitte an beiden Enden von Chromosomen, die vor erbinfomationsgefährdenden
            Enzymen schützen.) So eine Antisynthese-Substanz wurde sowohl in Telomeren eines Körpers
            und in Fibroplasten einer Zellkultur entdeckt. Die Länge der Telomere ist ein Indikator
            für die Teilungskapazität einer Zelle.
            Ein Faktor des Alterns soll also ein Fehler
            in den Telomeren bei der Zellteilung sein, der zum Verlust eines Stücks der
            Erbinformation in jeder neuen DNA-Kopie führe. Insgesamt ist die Vorstellung, daß der
            Körper altert, weil er irgendwann beschädigte Zellen nicht mehr ersetzen oder reparieren
            kann zu frugal, haben menschliche Fibroplasten selbst nach dem Tod noch ein gutes
            Teilungsvermögen, und Skeptiker sind der Meinung, daß Replikationsfehler keinen
            Zellverfall von Nerven- und Herzmuskelzellen erklärt. (Nerven- und Herzmuskelzellen
            können sich gar nicht teilen!)
            Es ist in den über 30 Jahren der
            Altersforschung trotz verschiedentlichster Theorien und Erkenntnisse noch nicht gelungen
            das Altern des Menschen wenigsten hinauszuschieben - auch wenn diverse Kosmetika
            behaupten, dies tun zu können. Trotzdem könnte auch nur ein Aspekt wie die genetische
            Veränderung von Fibroplasten ein entscheidender Weg zur Bekämpfung beispielsweise ür,
            daß Zellen in einem Körper ähnlich altern wie Zellen in einer Kultur, so fand man
            heraus, daß die Verdopplungsfähigkeit der DNA mit zuhemendem Alter abnimmt.
            Ein Hinweis auf ein genetisches
            Alterungsprogramm ist die systematische Ausprägung einiger Gene, im Unterschied zu
            Kulturen, in denen nach und nach die Teilungsrate sinkt. Für den Verlust der
            Replikationsfähigkeit sind die Gene 1 und 4 mitverantwortlich, zuerst wird aber das
            c-fos-Gen abgeschaltet und die Fibroblasten verlieren somit die Fähigkeit, ihre DNA zu
            verdoppeln und folglich ist ihre Teilung unmöglich.
 James R. Smith vom Baylor-College in
            Houston/TX vermutet die Produktion einer Substanz, die die DNA-Synthese verhindert.
				  
				  
					
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