Radioaktivität und strahlungen
Schreckenszenario der Tschernobyl Katastrophe vom 26. April 1986 hat uns deutlich vor Augen geführt, wie rasch radioaktive Gefahren Staatsgrenzen überschreiten u. weite Teile Europas bedrohen können. Schätzungen zufolge kamen dadurch 30.000 Menschen ums Leben. Insgesamt warend 3 Millionen Personen betroffen.
Die Geschichte der Radioaktivität:
Dr. Wilhelm Konrad Röntgen entdeckte im Nov. 1895 die sogenannten X-Strahlen (Röntgenstrahlen). Seine Arbeit wurde schnell bekannt, auch durch seine Bilder die er von Skeletten anfertigte. Die Risiken der unbekannten Strahlung waren noch nicht bekannt.
1896 entdeckte Henri-Antoine Becquerel, dass eine bestimmte Substanz eine Fotoplatte hindurch schwärzen konnte.
Er bezeichnete diese Substanz als radioaktiv. 1903 bekam er Nobelpreis.
Zur gleichen Zeit arbeitete Marie Curie über die Uranstrahlung und isolierte 1898 das Radium. 1903 und 1911 bekam sie den Nobelpreis. Sie starb an den Spätfolgen des ständigen Kontaktes mit radioaktivem Material.
Einstein entwickelte später die Relativitätstheorie.
Bei Abwürfen der Atombombe in Hiroshima und Nagasaki wurden 150.000 Menschen auf einen Schlag getötet. Die Spätfolgen fordern heute noch Opfer.
Was ist Radioaktivität (Aktivität):
Radioaktivität entsteht bei der Umwandlung instabiler radioaktiver Stoffe. Dabei werden Alpha, Beta und Gammastrahlen ausgesandt.
"Strahlung"- Was ist das ?
Fachleute verstehen unter Strahlen einen Energie- oder Teilchenstrom der von einer Quelle ausgesandt wird.
Die bekannteste u. bedeutendste ist die Sonne. Ohne ihr wäre ein Leben auf dem Planet Erde unmöglich.
Darüber hinaus gibt es Strahlen, die von radioaktiven Quellen ausgehen. Die natürliche Umgebungsstrahlung ist immer da.
Die pauschale Behauptung, "Strahlung ist gefährlich", ist richtig und falsch zugleich.
Es kommt immer darauf an, in welcher Menge und in welcher Zeitspanne sie konsumiert wird.
Bei der Strahlung radioaktiver Stoffe haben wir es im wesentlichen mit drei Arten zu tun:
Alpha- Strahlung:
Dies ist eine Teilchenstrahlung, die aus positiv geladenen Heliumkernen besteht
Sie wird bereits durch wenige Zentimeter Luft absorbiert und kann so weder ein Blatt Papier oder die Haut eines Menschen durchdringen. Gefährlich ist sie nur dann, wenn sie durch Atmung und Nahrung ins Körperinnere gelangt.
Beta- Strahlung:
Auch bei der Betastrahlung handelt es sich um eine Teilchenstrahlung, welche aus schnellfliegenden Elektronen besteht.
Ihr Durchdringungsvermögen beträgt in Luft einige Meter, bei Kunststoffen, Aluminium und im menschlichen Gewebe einige Millimeter. Sie führen zu einer Oberflächendosis auf der Haut und sind bei Aufnahme in den Körper gefährlich.
Gamma Strahlung:
Diese Strahlungsart besitzt eine Reichweite von vielen Kilometern und besteht aus elektromagnetischen Wellen.
Je nach Energie und Material können sie nur durch zentimeterdicke Bleiwände oder dicke Betonmauern abgeschwächt werden. Abstand zum Quadrat ab.
Akute Strahlenschäden:
Treten sofort oder innerhalb weniger Wochen auf und setzen hohe Strahlendosen von einigen tausend Millisievert voraus. Sie machen sich erst bemerkbar, wenn ein bestimmtes Maß geschädigter Zellen überschritten wird.
Spätschäden:
treten erst Jahre bis Jahrzehnte nach der Bestrahlung mit mittleren oder niedrigen Dosen auf.
Sie werden wirksam, wenn die Strahlen den im Kern der Zelle gespeicherten Informationsgehalt verändert haben, die Zelle als solche aber weiterlebt.
Wirkung ionisierender Strahlen bei Kurzzeiteinwirkung:
500 - 1000 mSv - merkbare Änderung des Blutbildes, Hautschäden
1000 2000 mSv - schwere Blutbildveränderung, Schädigung der Organe, vereinzelt Todesfälle
5000 mSv - 50% Todesfälle ( auch bei Behandlung )
7000 mSv - absolut tödliche Dosis
Es gibt verschiedene Möglichkeiten einer radioaktiven Gefährdung:
- Unfälle beim Transport radioaktiver Güter
- Absturz eines Flugzeuges mit Kernwaffen
- Absturz eines Satelliten mit Kernreaktor an Bord
- Kernkraftwerksunfall
- Kernwaffeneinsatz
Brand bei Firma Gerngross in Wien. Brandmelder waren radioaktiv. Bauschutt musste als Sondermüll
behandelt werden.
Kernkraftwerke in Europa:
Es gibt 88 Kernkraftwerke mit insgesamt 215 Kernreaktoren.
Messinstrumente:
Es gibt verschiedene Arten von Messinstrumenten.
Wir haben hier das sogenannte TBM 3 mit dem man die Oberflächenkontamination messen kann.
Dieses Gerät haben wir nach dem Super-Gau in Tschernobyl bekommen.
Dann haben wir das AD 2 mit dem man die Strahlung messen kann und zwei dazugehörige Sonden mit dem man die Art der Strahlung misst.
Es gibt zwei Absperrdosiswerte:
Für die Zivilbevölkerung 10 qSv/h
Für Einsatzkräfte wie Bundesheer und Feuerwehr: 100qSv/h
Da man ja die Radioaktivität weder sieht, riecht, fühlen oder hört, kann man sich darunter wenig vorstellen. Darum können wir anhand eines alten Brandmelders mit obgenannten Messinstrumenten die Strahlung bzw. Kontamination messen.
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