Tropischer regenwald
Tropische Regenwälder
Die Tropischen Regenwälder, auch die grüne Lunge unseres Planeten genannt, ziehen sich wie ein grünes Band rund um den Äquator. Es gibt tropische Regenwälder auf allen Kontinenten, welche sich am Äquator befinden. Und sie erstrecken sich jeweils rund 100km nach Norden und Süden.Tropische Regenwälder existieren überall, wo es klimatisch möglich ist. Deshalb gibt es z.B.
in Europa keine Regenwälder. Tropen brauchen eine bestimmte Temperatur und eine bestimmte Luftfeuchtigkeit, welche in Europa nicht zu finden ist. Der größte Regenwald ist das Amazonasbecken in Südamerika. Wie auch andere tropische Regenwälder liegt auch der Regenwald des Amazonasgebietes innerhalb eines Klimagürtels mit heftigen, ganzjährigen Niederschlägen. In keinem Gebiet (z.B.
einem europäischen Wald) gibt es in solch entwickeltes Ökosystem wie in einem tropischen Regenwald (einfaches Beispiel: in einem europäische Wald gibt es rund 50 verschiedene Baumarten, in einem tropischen Regenwald gibt es mehr als 3000! Verschiedene Sorten, von denen einige sogar heute noch unbekannt sind).Zudem gibt es unvorstellbar viele Arten von Insekten und Pflanzen von denen die meisten hier und nur hier vorkommen, da sie dieses Klima brauchen um zu entstehen. Man sagt auch, dass die Regenwälder aufgrund ihrer Artenvielfalt die Schatztruhe des Lebens sei.
Der Stockwerkbau: Klima, Pflanzen, Tiere, und Licht auf den einzelnen Etagen
Der tropische Regenwald ist ganz anders aufgebaut als unsere heimischen Wälder.
Bestes Beispiel dafür ist der sogenannte Stockwerkbau. Dieser besteht aus 5 unterschiedlichen „Zonen“, mit jeweils eigenem Klima, eigenen Tieren und eigenen Pflanzen.
Die Bodenvegetation:
Dies ist die unterste Schicht, welche für gewöhnlich vom Boden bis zu einer Höhe von 5m reicht. Die Temperatur ist dort unten eigentlich immer gleich( zwischen 23-27 Grad ganzjährig). Warm, stickig, nie Wind, feucht( 100% Luftfeuchte) und , und dies ist wichtig, es erreicht fast nie ein Sonnenstrahl den Boden, sodass dort unten immer nur ein trübes Dämmerlicht herrscht.Nur etwa 0,1 bis 2% des Sonnenlichtes dringt überhaupt bis zum Boden vor.
Normalerweise stellen sich die Leute den Boden des Waldes als undurchdringlich vor. Dies ist allerdings ein Vorurteil, welches nur in den seltensten Fällen zutrifft.
Tatsache ist, dass dort unten nur die Wurzeln der Bäume und ein paar Lianen rumhängen. Hauptsächlich aber liegen auf dem Boden abgestorbene Blätter, welche von Kleinlebewesen wie z.B. Termiten, Ameisen und Regenwürmern, hauptsächlich von Wurzelpilzen zersetzt werden und so den Zersetzungsvorgang beschleunigen.
Hier unten leben auch die größten Jäger der Urwälder, die Pumas und die Jaguare, welche kleinere Wirbeltiere jagen. Eine richtige Plage sind dort unten allerdings die Mücken, welche auch die zum Tode führende Tropenkrankheit Malaria verbreiten.
Die Strauchschicht:
Die zweite Schicht des tropischen Regenwalds reicht von ca.2,5-10m im Normalfall. Von der Temperatur her ist es gleich wie am Boden, sehr hohe Luftfeuchtigkeit und recht warm. Ebenfalls ist es hier unten so gut wie immer dämmrig, da das dichte Kronendach dem Sonnenlicht den Weg versperrt.
Die wichtigsten Pflanzen sind natürlich Sträucher und Hecken, welche sich an den Bäumen hochschlängeln. Weitere interessante Pflanzenarten bei den Aufsetzern( Pflanzen, welche sich an den dicken Baumstammen emporziehen) sind z.
B.Epithipyen, Lianen und Baumwürger.
Die undankbarsten Besucher der Wirtsbäume sind allerdings die Baumwürger (z.B. die bekannte Würgefeige), eine Pflanze welche als harmloser Epiphyt ( nennt sich so wenn Pflanzen auf Pflanzen wachsen) beginnt, gräbt sich mit den Wurzeln langsam um die Wurzel des Wirts und schnürt ihm so die Nahrung ab. Viele Blumen die bei uns im Wohnzimmer stehen kommen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern.
Die Strauchschicht ist das Gebiet der Schlangen und der Frösche, welche sich in einer unvorstellbaren Vielfalt dort aufhalten. Doch auch Käfer lieben diesen Gebiet.
Das Unterholz:
Der dritte Stock, welcher von einer Höhe von ca. 10-15m reicht wird von Kleineren Bäumen und Farnen bewohnt, welche nicht allzuviel Licht benötigen. Auch hier ist es noch sehr luftfeucht und warm. Aber im gegensatz zur Strauchschicht dringt hier vereinzelt ein Lichtstrahl durch.
Diese Schicht wird bewohnt von Affen, Faultieren und Spinnen und natürlich einer Vielzahl von kleinen Insekten, wie z.B. den Gliedfüßern.
Die mittlere Baumschicht:
In der mittleren Baumschicht spielt sich so ziemlich das meiste des Lebens im tropischen Regenwaldes ab. Das liegt natürlich daran, das es dort zum ersten Mal genügend Licht gibt um z.B.
Pflanzen wie die Licht benötigende Urwaldpalme wachsen zu lassen. Außerdem ist es hier oben nicht mehr so extrem feucht wie weiter unten, was daran liegt, dass die Sonne das Wasser gleich wieder trocknet.
Hier oben in einer Höhe von 15-40m haben es sich die Affen, die Frösche und die Jungvögel von z.B. Tukanen gemütlich gemacht.
Die Baumkronen (Überständer):
Hier in einer Höhe von 40-60m wachsen nur noch “spärlich” Bäume.
Dazu gehören auch die Edelhölzer Mahagoni und Ceibo. In dieser Höhe, in welcher die Sonne ungehindert scheint herrschen hohe Temperaturen( welche hier oben beachtlich schwanken können) und ein starker Wind weht um die Baumkronen.
Hier fühlen sich die Tiere am allerwohlsten, den die Kronen werden bewohnt von Leguanen, Schmetterlingen,Schlangen wie z.B. der Schlanknatter, welche sich zum wahren Kletterkünstler entwickelt hat, sowie anderen bis heute noch unbekannten Insekten und Tierarten. Einen wichtigen Bestandteil haben auch noch die Vögel die sich in dieser Höhe das erste Mal blicken lassen, denn sie können natürlich nicht durch die ganzen Blätter und Zweige fliegen die die Stockwerke voneinander abgrenzen.
Es gibt dort oben Kolibris, Aras( der weltweit größte Papagei), Tukane und der größte und stärkste Jagdvogel des Urwalds, die Harpyie ein bis zu sieben Kilo schwerer Jagdadler.
Laut Studien sind Faultiere, welche sich ebenfalls in den Spitzen aufhalten, die Tierart, welche am häufigsten im Urwald vorkommt.Dies erstaunt so manchen, da man es gerade von dieser Tierart am seltensten zu hören oder zu sehen bekommt.
Da in den unteren Stockwerken des Waldes Wind weht lassen die Pflanzen und Bäume ihre Samen einfach auf den Boden fallen, wo sie, wenn zu viele Samen auf einem Fleck liegen, nicht wachsen könnten. Doch dies passiert aufgrund der Tiere die am Boden leben nicht. Die nehmen sie nämlich zwischen ihren Pfoten auf und so werden die Samen überall gleichmäßig verteilt.
Da haben es die “Überständer” um einiges leichter, den ihre Samen können durch den Wind überall hin gelangen.
Die Verschiedenen Tageszeiten in Tropischen Regenwäldern:
Jede Tageszeit hat ihre eigene Geräuschskulisse. Dies gilt sogar für einzelne Stunden. Um 8 Uhr morgens ist die Geräuschskulisse anders als um 12 Uhr mittags. Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen Tag und Nacht. Während Tagsüber die Singzikaden( auch Ciadoidea genannt) ihre mechanisch klingenden Geräusche erzeugen, dominieren nacht die Laubheuschrecken, sowie die Grillen.
Die tropischen Ureinwohner:
Wie fast jedes Gebiet der Erde hat natürlich auch der tropische Regenwald seine Ureinwohner. Niemand weiß sicher wie und wann die Ureinwohner des Regenwaldes dorthin gekommen sind. Es gibt noch ungefähr 1000 Stämme, von denen die meisten kurz vor dem Aussterben stehen.In Brasilien gab es um 1900 noch rund 1000000 Ureinwohner im Regenwald. Heute sind es weniger als 200000. 87 Stämme sind seit 1900 in Brasilien regelrecht abgeschlachtet worden.
Die Eingeborenen leben in kleineren Gruppen oder Stämmen zusammen. Sie sind entwezer Jäger und Sammler oder aber Gärtner und Jäger. Sie bauen ihre Hürtten meist aus Palmwedeln oder kleineren Zweigen. Jeder Stamm hat natürlich auch ihren eigenen Glauben. Dies führt auch dazu das sich manchmal Stämme im Urwald regelrecht bekriegen.
Die Formen des tropischen Regenwalds:
Tropischer Tiefregenwald:
Günstige Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse für das Pflanzenwachstum, jährliche Niederschlagsmenge ca.
1500mm- 4000mm pro Jahr, Tagesdurchschnittstemperatur zwischen 25- 35°
Monsumwald:
Sehr trockene Böden, ausgeprägte Trockenzeiten, das Kronendach ist nicht allzu dicht, wegen der Trockenheit ist hier alles ziemlich leicht brennbar. Monsumwälder gibt es in Indien, Indochina und Thailand. Es regnet jährlich unter 1300mm und es gibt eine Trockenzeit von 4-5 Monaten
Subtropischer Regenwald:
Gibt´s im Osten Australiens , in Südostasien und an der Ostküste Südamerikas. Je weiter der Wald vom Äquator entfernt ist, desto niedriger ist der Wald.
Tropischer Gebirgsregenwald und Nebelwald:
Struktur der Vegetation verändert sich mit zunehmender Höhe stark, die Temperatur nimmt pro 100m Höhenanstieg rund 0,4 bis 0,7° ab. Diese Wälder können sich auf einer Höhe bis zu 3500m befinden.
Das Amazonasbecken:
Das Amazonasbecken ist das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet auf unserem Erden. Nur an manchen Stellen ist der Wald durch Gras- und Strauchsavannen unterbrochen. Dieses Gebiet ist nahezu eben, nur durch eine Terassenkante unterbrochen. In diesem Regenwaldgebiet gibt es Jahrszeiten. Allerdings natürlich nicht mit Schnee und Herbst und so, dafür aber mit Hochwasser und Nichthochwasserjahreszeiten.Durch den Regenwald fließt der große Fluss Amazonas, dabei betragen die Wasserspiegelschwankungen bis zu 15m.
Das heißt, das viele Bäume manchmal bis zu einem halben Jahr bis zur Krone unter Wasser stehen.
Regenwald an der pazifischen Küste:
Zwischen Panama und der Guayabucht in Ecuador liegt eine der regenreichsten Zonen der Welt. Die Menge die es dort pro Jahr regnet beträgt hier 6000- 10000 mm pro Jear. Hier gibt es keine Trockenzeit, es regnet fast jeden Tag.Dieser Regenwald ist zwar um einiges kleiner als der Amazonische, dafür ist er viel abwechslungsreicher, da es hier mehrere Bergsketten gibt. Die Böden dieses Waldes sind um einiges nährstoffreicher als die in Amazonien.
In den Tälern erstrecken sich ausgewachsene Sumpflandschaften mit 5-12m hohen Palmen, die mancherorts auch noch heute unbegehbar sind.
Der Regenwald der brasilianischen Küste:
Der Regenwald der brasilianischen Küste geht von Nordosten des Landes über den Rio De Janeiro bis nach Porto Alegre und wir zwischen dem 25. und dem 28. südlicher Breite von einem trockenen Bereich unterbrochen. Die Gebirge dieses Gebietes erreichen hier eine Höhe von bis zu 2500m, wehalb dieser Regenwald auch der Gebirgsregenwald genannt wird. In den südlicheren Abschnitten dieses Waldes wächst eine Sonderform des Waldes, die Restinga genannt wird.
Die Gefahren für den tropischen Regenwald durch den Mensch, und dessen Auswirkungen
Der tropische Regenwald wird zunehmend durch den Menschen geschädigt indem:
- man extra Wege in den Tropenwald schlägt, nur um das Edelholz Mahagoni abzutransportiern.
- Kleinbauern, welchen ein Stück des Waldes gehört den Wald abholzen um Felder darauf anzulegen.
- auch Großbesitzer ihre Waldstücke durch Brandrodung zerstören, um darauf später Felder und Viehweiden zu errichten.
- man laut Rechnung 100qm Regenwald abholzt nur um 1qm Edelholz zu bekommen.
-Tropenwald abholzt wird, um es an andere Länder zu verkaufen, welche dieses dann entweder als billiges Bauholz verwenden oder aber es in ihren Kraftwerken verbrennen.
- man große Landstriche abholzt, um dort Staudämme zu bauen die sich fast nicht rentieren.
Wenn der Regenwald abgeholzt wird, und das wird er gerade jetz in diesem Augenblick, so ist dies ein nicht rückgängig zu machender Eingriff in die Natur und hat zur Folge das Hunderte von Tierarten unwiederruflich vernichtet sind. Aufforsten würde nix nützen, da es Hunderte Jahre dauern würde, bis man Erfolge sehen würde und die wären nicht garantiert, da durch das fehlen der Wurzeln der Erdboden locker werden würde und es somit leicht zu Errosionen kommen könnte. Die Regenwälder sind ein sehr bedeutsamer Sauerstofflieferant. Wenn eine Pflanze wächst, verbraucht sie Kohlendioxid, was dem Treibhauseffekt entgegenwirkt. Wenn man die Tropen allerdings verbrennt, dann beschleunigt das Gas CO2 die Erwärmung der Erdatmosphäre.
Folgende Dinge werden geschehen, oder geschehen jetzt schon, wenn die Regenwälder abgeholzt sind:
– Bei der Brandrodung werden große Mengen CO2 freigesetzt
– Bei der Brandrodung wird Wärme freigesetzt
– Die Luftverschmutzung wurde zunehmen, da die Wälder fehlen
– Die ganze Erde würde dort wo die Wälder waren lottrig werden, was heißt sie ist anfälliger für Erdbeben.
Malaria- Eine Tropenkrankheit mit tödlichem Ausgang
Malaria ist eine weit verbreitete Tropenkrankheit, an welcher jährlich etwa eine Millionen Menschen sterben. Jährlich erkranken rund 300mio Menschen an Malaria, daher erscheinen eine Million eine geringe Anzahl zu sein. Allerdings haben die Personen, welche die Krankheit besiegt haben meist noch Jahre später an geschädigten Organen zu knabbern. Deshalb ist es angeraten, vorher eine Malariaprophylaxe (Vorbeugung) zu machen.
Betroffene Gebiete sind: - Afrika
- Asien
- Mittelamerika und die Karibik - Naher und Mittlerer Osten - Ozeanien - Südamerika
Erreger dieser Krankheit sind vier Plasmodien- Arten, welche durch den Stich einer weiblichen Anopheles Mücke. Durch den Stich in die Blut oder die Lymphbahn gelangt der Erreger ins Blut.
Fakten über Tropische Regenwälder
- Vor ein paar tausend Jahren waren die tropischen Regenwälder mehr als 20 mio. Quadratkilometer groß.
- Jährlich werden mehrere Tausend neue Tier und Pflanzenarten entdeckt
- Der Regenwald wird von geldgierigen Unternehmern regelrecht gerodet, um auf der leeren Fläche Plantagen anzulegen.
- Das größte Regenwaldgebiet liegt im Amazonasbecken in Südamerika
- Von 8600 verschiedener Brutvogelarten benötigen 1600 Arten den tropische Regenwald zum leben.
- Von 26000 Fischarten findet man in einem Flußsystem Westeuropas ca 60 verschiedene Arten. Im Flußsystem des Amazonas allerdings 3000.
- 70-90% aller Farn- und Moosarten befinden sich im Regenwald
- Nirgendswo anders auf der Welt konnte eine solch Artenvielfalt nachgewiesen werden
- Regenwald gibt es auf jedem Kontinent, welcher am Äquator liegt
- Tropische Regenwälder erstrecken sich derzeitig über eine Gesamtfläche von 10,4 Millionen quadratkilometer. Das sind in etwa 7,4 % der Erdoberfläche. Von diesen 10,4 mio fallen allein auf das Amazonasbecken 6 mio.
- Die Regenwälder brauchten rund 70- 100 Millionen Jahre um sich zu entwickeln.
- Der kommerzielle Holzeinschlag ist die Hauptursache der Zerstörung des Amazonas-Regenwalds.
- Regenwaldbäume enden in Europa zum größten Teil in Sperrholzplatten.
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