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  Raphael gürth wien, 27

Raphael Gürth Wien, 27.2.2001   Der Flusskrebs   Lebensweise:   Flusskrebse errichten sich in den Flüssen eine Art Aquarium, welches sie so strukturieren, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Manche Krebse bauen ihr Heim als Höhle in den Bodengrund. Diese bietet Schutz und wird auch als Schlafplatz genutzt. Um die Höhlen werden erbitterte Kämpfe zur Verteidigung dieser geführt, um jegliche Art von Eindringlingen fernzuhalten.

Die Höhlen werden von den Krebsen peinlichst saubergehalten und bewacht.     Ernährung:   Bei ihren Wanderungen durch ihre Behausung suchen sie allerlei Fressbares, wobei sie sich nicht nur auf ihren Aquariengrund beschränken, sondern auch an den Pflanzen oder Mookienwurzeln emporklettern. Für die Nahrungsaufnahme verlassen sie mehrmals am Tag ihr Heim.     Körperbau:   Seinen Körper bedeckt ein fester Panzer aus verkalktem Chitin. Der Körper besteht aus Kopfbruststück und schwanzartigem Hinterleib. Der Kopf läuft vorne in einen Stirnstachel aus, auf dessen Seiten die Augen sitzen.

Diese Augen bestehen aus zahlreichen Einzelaugen, die zusammengesetzte Facettenaugen ergeben. Die ersten Fühler sind kurz und laufen in zwei Geißeln aus und dienen als Gleichgewichtsorgan. Die zweiten längeren Fühler dienen zum Tasten. Die Oberkiefer bilden kräftige Kauladen. Ober- und Unterkiefer dienen für die Zerkleinerung der Nahrung.   Auf der Brust haben sie drei Paar spaltfußartige Kieferfüße und fünf Paar Schreitbeine.

Das Erste Paar der Schreitbeine trägt mächige Scheren. Von den sieben Segmenten des Hinterleibes tragen die ersten sechs kurze Spaltfüße, welche beim Schwimmen helfen. Das siebente Segment bildet die Schwanzflosse. Beim Weibchen ist das erste Spaltfußpaar rückgebildet, während es beim Männchen zusammen mit dem zweiten Paar als Begattungsorgan für die Samenübertragung umgebildet ist.     Fortpflanzung:   Bei der Begattung teilen sich Männchen und Weibchen wochenlang eine Höhle und liegen oft stundenlang regungslos nebeneinander. Dabei kommt es immer wieder zu Begattungsversuchen, die Bauch an Bauch liegend stattfinden und etwa fünf bis zehn Minuten dauern.

Sobald das Weibchen Eier trägt, duldet es das Männchen nicht mehr in seiner Nähe. Das Männchen muss nun in seine Höhle zurückkehren, während das Weibchen seinen Höhlenausgang mit Javamoos verschließt. Kommt das Männchen in die Nähe der Höhle des Weibchens, wird es vertrieben. Gefällt dem Weibchen seine Höhle nicht mehr, vertreibt es das Männchen aus dessen Höhle und nimmt diese in Besitz. Nach drei bis vier Wochen schlüpfen die Jungkrebse aus ihren Eiern. In der mehrwöchigen intensiven Brutpflege geht das Weibchen dem Männchen aus dem Weg.

Erst nach einger Zeit pflegt es wieder die traute Zweisamkeit mit dem Männchen.     Sonstiges:   Die Flusskrebse haben verschieden Kampfrituale entwickelt. Sie kämpfen nicht nur mit den Scheren und hochgestellten Antennen, sondern benutzen auch eine "chemische Kommunikationsmöglichkeit", inden der Urin, der aus der Kopfnähe austritt, beim Ausscheiden dem Kontrahenten mit den Kieferfüßchen entgegengeschleudert wird. Wer stärker uriniert, ist der Sieger.  

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