Die banane
Die Banane
Gliederung
1. Die Sorten
2. Die Pflanze
3. Warum ist die Banane krumm?
4. Die Anbaugebiete
5. Von der Ernte bis zum Konsumenten
6.
Die Geschichte bis zur Kommerzialisierung
7. Die Kommerzialisierung
Die Sorten
bis zu 900 Arten
ca. 100 kultiviert
gehört zur Familie Musaceae
Angehörige allesamt Tropenpflanzen
daher wissenschaftlicher Name „musa“
kultivierte Sorten u.a. Obst-, Koch-, Textilbananen
meisten Sorten nur von lokaler Bedeutung
nicht für kommerziellen Anbau geeignet
Kochbanane
in vielen tropischen Ländern Grundnahrungsmittel
ähnlich wie bei uns Kartoffeln oder Getreide
hohe Anteile an Stärke
gekocht, gebacken, geröstet, getrocknet, zu Bananenmehl verarbeitet
Ostafrika: zum Brauen von Bier verwendet
auch ohne kochen unvergleichlicher Geschmack
vollständig bei Raumtemperatur ausgereift wird Schale tiefschwarz
auf Fingerdruck sollte inneres gut nachgeben
gelb–rosafarbene Fleisch – sehr cremig bis puddingartig und süß-säuerlich
am besten auslöffeln
oft auch Mehl- oder Gemüsebanane bezeichnet
ca.80% der Weltbananenproduktion
Textilbanane
auf Philippinen
klein von bitterem Geschmack
fasrigen Blattscheiden von Interesse
zur Papierherstellung
auch als Manila-Hanf bezeichnet
marginale Bedeutung
Obstbanane
von kommerzieller Bedeutung
ca.
20 Sorten
„Gros Michel“, „Valery“, „Robusta“
heute am weitesten verbreitet „Cavendish“
verdrängt seit 60ern „Gros Michel“
gegen Panamakrankheit resistent
vorzüglicher süßer Geschmack & gesundheitlicher Wert
wichtige Mineralstoffe wie Phosphor, Eisen, Kalium, Magnesium, zahlreiche Vitamine, Ballaststoffe
hoher Energiegehalt 88kcal/100g
etwa doppelt so hoch wie bei Äpfeln, Birnen, Zitrusfrüchten
Apfelbanane
kleine, schmale Form
außergewöhnlicher Geschmack - angenehm säuerlich u. unglaublich cremig
Bananen mit Kern
bei wilderen Sorten durchaus üblich - Samen
Banane Mas
kleine, gelbe Banane aus Tropen
nougatartiger Geschmack
Banane Kanarie
ähnlich wie bei uns bekannte Obstbanane
Konsistenz fester;
Rote Banane
hellrote bis dunkelrote Schale
lachsfarbenes Fruchtfleisch mit mehr süße
Die Pflanze
Bananenstaude etwa 3 bis 9m hoch (auch bis zu 15m)
Blattkrone: bis zu 7 m O
Beere
kein Baum
größte Pflanze der Welt ohne hölzernen Stamm
eng verwandt mit Gräsern, Orchideen, Palmen
Scheinstamm ca. 30 cm stark
aus eng aneinandergepressten Scheiden der Blätter
verleit nur mäßige Stabilität
Bananenpflanze durch heftigen Wind gefährdet
heutige Kultursorten enthalten keine Samen
treiben immer wieder aus Wurzelknolle
sogenanntes Rhizom
Wurzelstock produziert jahrelang in ununterbrochenem Rhythmus neue Sprösslinge
kein Saisonprodukt => ganzjährig erntbar
Bananenpflanze ziehen
Wurzelknolle einer Altpflanze in Erde setzen
nach einigen Wochen: Sprössling stößt aus Boden
nach 7-10 Monaten: stößt Blütendolde hervor
nach 9-12 Monaten: grünen Bananenbüschel geerntet
Staude nach Ernte umgehackt
Warum ist die Banane krumm?
nicht einzelne Banane => ganze Staude betrachten
dicht ineinander verschachtelte Blätter bilden Stamm
nach 7-10 Monaten kommt aus Stamm Blütendolde hervor
aus der sich kleine Banane entwickeln
bis zu15 Kränzen (Fachjargon „Hände“) an Stauden dicht übereinander liegend
Hände wiederum 10 – 20 Bananen, „Finger“
arabisch banan = Finger
an einzigen Blütenstand können sich bis zu 300 Bananen entwickeln
meisten Früchte wachsen wie „Äpfel“ durch Einwirkung der Schwerkraft nach unten
wenn Knospen bzw. Fruchtansätze noch unter großen Deckblättern verborgen sind wachsen Früchte Richtung Boden
nach abfallen der Blätter wirkt Licht auf Bananen
Lichteinfluss wirkt auf Wachstumshormone
so das unreife Bananen entgegen der Schwerkraft von Erde nach oben gerichtet weiter wachsen
weil sie seitlich aus der Staude herausdrängen biegen sie sich auf dem Weg zum Licht und werden krumm
Wachstumsentwicklung vom Blütenstand bis zur Ernte dauert 3 Monate
Die Anbaugebiete
benötigt für gut Entwicklung => viel Sonne u. Regen
beste Voraussetzungen
O 27°C
1600 Sonnenstunden im Jahr
hohe Luftfeuchtigkeit
gleichmäßig verteilter Niederschlag
ideale Wuchsbedingung
flache, gut durchlüftete sandige Lehmböden
unter diesen Bedingungen
50 Tonnen Bananen produzieren
Boden schnell ausgelaugt => somit starker Einsatz von Kunstdünger nötig
solche Bedingungen im Bananengürtel => zwischen 30. Breitengrad nördlicher & südlicher Breite
Anbauländer
Brasilien, Indien, Thailand, China
überwiegend Kochbananen
Export der Obstbanane kaum
Hauptanbau- & Exportländer für Obstbananen
Asien – Philippinen
Afrika – Somalia, Elfenbeinküste, Kamerun
Karibik – Windward Islands, Jamaika, Dominikanische Republik
alle Länder Zentralamerikas außer El Salvador
Südamerika – Kolumbien, Ecuador
Europa – Kreta, Madeira, Kanaren
wichtigsten Exportländer
Ecuador, Costa Rica, Kolumbien, Philippinen
bestreiten Mammutanteil des weltweiten Exports
Von der Ernte bis zum Konsumenten
grün vom Stamm geerntet
schweren Bananenbüschel müssen verkaufsfertig in „Patzen“ zerlegt werden und in handelsübliche Kartons verpackt werden
binnen 36h in bis zu 7 Millionen Kg fassende Bananenschiffe verladen werden
350 LKW-Ladungen
im Schiff Bananen kühl gelagert
um einsetzenden Reifeprozess zu stoppen
10 – 12 Tage brauchen schnelle Kühlschiffe bis zu den europäischen Häfen
in Thermo-LKWs oder Thermo-Waggons kommen noch tiefgrünen Früchte in Reiferei
nach Ankunft in spezielle Reifekammern
die Tropen - Klima simulieren
so Bananen auf natürlichem Weg zur Ausreifung gebracht
bei Reifung wandeln sich 20% Stärke der grünen Bananen in Zucker um
je gelber, desto süßer und geschmackvoller
Die Geschichte bis zur Kommerzialisierung
ursprünglich aus Südostasien (wahrscheinlich)
eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt
bereits im 6.
Jh.v.Ch. im buddhistischen Pali-Texten, Indischen Nationalepen Mahabharata u. Ramayana erwähnt
Alexander der Große bei Indien Feldzug Bananen gegessen
gegen 650n.Ch.
Bananenpflanzung kam nach Ägypten & Palästina
vermutlich durch arabische Kaufleute
durch Elfenbein- u. Sklavenhändler in Afrika ausgebreitet
Portugiesen legten 1402 auf Kanarischen Inseln erste Plantage an
brachten Banane in neue Welt
Franziskanermönch u. späterer Bischof von Panama Tomás de Berlanga nahm 1516 ersten Rhizom nach Santo Domingo
um Banane zu Volksnahrungsmittel zu machen
heute fester Bestandteil der Ernährung Lateinamerikas
konnte nicht zur Kolonialware werden
Grund leichte Verderblichkeit
1866 Banane in Europa & Nordamerika unbekannt
Die Kommerzialisierung
1870 erstmals amerikanischer Bevölkerung Bananen zum Kauf angeboten
die Baker aus Jamaika mitbrachten
schon 1898 11-16 Millionen Bananenbüschel aus Mittelamerika in USA verschifft
letztendlicher Aufstieg zu Welthandelsprodukt durch 3 Faktoren
Entwicklung technischer Voraussetzungen
insbesondere Transportwesen
Eisenbahnlinien; Erfindung von Dampfschiffen, 1905 Kuhlschiffe
Vorraussetzung für leicht verderbliche Banane
Steigerung der Kaufkraft in Nordamerika, Europa
großflächige Plantagenwirtschaft
rücksichtslose Zerstörung der Umwelt
Ausbeutung der Bananenarbeiter (Bananeros)
wirtschaftlich wie gesundheitlich
Kontrolle & Einflussnahme in Politik dieser Länder
Länder Zentralamerikas Beinamen „Bananenrepublik“
Honduras: Vertreter (United Fruit Company) höhnte:
„...Maultier koste mehr als Politiker.
..“
„...Botschafter der USA in Hauptstadt Tegucigalpa höhere präsidiale Macht als Präsident.
..“
gute Ausdrückung Selbstverständlichkeit von Korruption & Beeinflussung der Politik durch übermächtigen Fruchtmultis (z.T. noch heut)
1995: jährlich weltweit ca.11 Millionen Tonnen Obstbananen exportiert
EU größter Abnehmer (33%); von USA dicht gefolgt
Internationaler Fruchthandel: Bananen an dritter Stelle
gutes Geschäft mit Bananen - Wer profitiert?
betrachte man Lebensumstände der Bevölkerung; Umweltzerstörung, Chroniken bananenproduzierender Länder
sicher nicht beteiligt
Produktion u.
Vermarktung in weniger transnationaler Unternehmen konzentriert
Einrichtung Gemeinsame Marktorganisation für Bananen durch EU 1.7.1993
keine wesentliche Veränderung
ehr gefestigt
jüngere Statistiken sprechen von weiterhin gestiegenen Marktanteilen multinationaler Konzerne
vor 20 Jahren damaliger Präsident von Del Monte
„Bananenbäume sind wie Geldbäume, ich wünschte ich hätte mehr davon!“
Weltweit vor allem 3 Konzerne
Chiquita (ehemals United Fruit Company)
Dole (ehemals Standard Fruit Company)
Del Monte
Europa: britische Firma Geest u. irische Firma Fyffes am Bananenhandel beteiligt
Kleinere Anbieter u. unabhängige Produzenten im Konkurrenzkampf kaum Chancen
Durch verderbliches Produkt bedingte Notwendigkeit schneller, funktionierender Logistik (Plantage bis Obstladen)
Damit verbundener hoher finanzieller u. technischer Aufwand
Begünstigt kapitalkräftige Unternehmungen
Die sich auf allen Ebenen dieser Handelskette engagieren können
Eigene Schiffe, Reifereien, Großhandelsbetriebe besitzen
„Vertikale Integration“ Zauberwort für Kontrolle u.
Gewinn
Unterteilung Bananenproduktion u. Bananenhandels in 5 Phasen
I. Anbau
II. Reifung
III. Transport
IV. Großhandel
V.
Einzelhandel
Chiquita, Dole, Del Monte Phase I. bis IV.
Geest nur II. bis IV.
Bananen 1% Einnahmen eines Supermarktes (USA)
Enorm, man bedenke Tausende andere Produkte
Supermärkte erheben Druck auf Bananenpreise
Bananenkonzerne geben Preisdruck an Produzenten weiter
Verschärfte Ausbeutung, Entlassung in Produktionsländern
Wir, Konsumenten der sogenannten ersten Welt, ebenfalls Nutznießer dieser Situation
Wir zahle Preis der weit unter dem liegt was Bananen kosten müssten
Quellenverzeichnis
Brunner U., Pfeifer R.
, Zum Beispiel Bananen, 3. Auflage, 1998, Lamuv Verlag GmbH, Göttingen.
Nowak B., Schulz B., Tropische Früchte: Biologie, Verwendung, Anbau und Ernte, 1998, BLV Verlagsgesellschaft mbH, München; Wien; Zürich.
https://www.
fruitlife.de
https://adveniat.de/html/laender/reiseberichte/honduras/honduras_1.htm
https://www.chiquita.com
https://www.
banafair.de
https://b-a-m.de/Chiquita%20R%20X.htm
https://www.foodnews.ch/x-plainmefood/lebensmittel/Bananen.
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