R e f e r a t von jochen brucker
R e f e r a t von Jochen Brucker
Entnommen aus „Natur und Technik Biologie 9 “
Die Menschenaffen und der Mensch
Gemeinsamkeiten:
Kein Zweifel, unter allen Lebewesen sind uns die Menschenaffen am ähnlichsten. Wir haben viele Merkmale des Körperbaus mit ihnen gemeinsam: so beispielweise den Aufbau der Knochen, der Muskeln, der Nieren und der Fingernägel, aber auch die Zusammensetzung des Blutes.
Die Sonderstellung des Menschen:
Trotz vielen Gemeinsamkeiten unterscheidet sich der Mensch ganz wesentlich von den Menschenaffen.
Körperbau: Unter den Körpermerkmalen fallen die Unterschiede im Aufbau des Schädels, des Beckens, der Wirbelsäule und der Gliedmaßen auf. Nur der Mensch kann ungehindert pausenlos aufrecht gehen. Dagegen können Menschenaffen dies nur kurze Zeit.
Die Wirbelsäule ist bei dem Menschen doppelt S- förmig, bei den Menschenaffen dagegen bogenförmig gekrümmt. Der Mensch hat eine Greifhand: sein Daumen kann den anderen Fingern jeweils gegenüberstehen, der Handteller ist breit. Menschenaffen haben eine Klammerhand. Mit ihr können sie Geäst gut festhalten und schwingen.
Gehirn:
Den Menschen macht seine großes und leistungsfähiges Gehirn zum einzigen Lebewesen, das über sich selber nachdenken kann. Er kann sich an die Vergangenheit erinnern und kann für die Zukunft planen und Verantwortung übernehmen.
Lebensraum:
Menschenaffen haben sich ihren ganz bestimmten Lebensräumen angepasst. Der Mensch aber kann sich den unterschiedlichsten Lebensräumen anpassen, und dank seiner geistigen Fähigkeit den Lebensraum zum Besiedeln nutzen.
Die Wege vom Menschenaffen zum Mensch
Der Neandertaler-Mensch:
Der Neandertaler-Mensch lebte vor etwa 100 000 bis 30 000 Jahren. Er ist nicht der unmittelbare Vorfahre des heutigen Menschen. Der erste Fund wurde 1956 im Neandertal bei Düsseldorf gefunden. Bei Fels und Grottenarbeiten räumten Arbeiter mit Spitzhacken und Schaufeln den Lehm und den Gesteinschutt am Höhlengrund ab.
Dabei entdeckten sie Knochen, die sie zunächst für die Überreste eines Höhlenbären hielten. Aber diese Knochen gehörten zu einem Menschenskelett. Eigenartig war allerdings das Schädeldach. Es war kräftiger und flacher als das der heutigen Menschen. Besonders auffällig waren die starken Wülste über den Augen. John Carl Fuhlrott, ein Lehrer, dem die Knochen gezeigt wurden, deutete die Funde als Überreste eines „ sintflutlichen Menschenwesens, einer primitiven, wilden Urasse“.
Dieser Meinung waren damals aber nur sehr wenige Fachleute. Erst 30 Jahre später fand man in einer Höhle in Belgien ganz ähnliche Knochen, dieses Mal jedoch zusammen mit Überresten von urzeitlichen Tieren. Unter ihnen waren Mammut und Höhlenbär. Jetzt begann sich die Meinung durchzusetzen, dass der Neandertaler-Mensch einer urtümlichen Menschenrasse zuzurechnen ist. Heute kennt man über 150 Funde von Neandertaler-Menschen. Die ältesten Funde sind etwa 100 000 Jahre alt.
Der Neandertaler-Mensch war kleiner aber kräftiger gebaut. Er ging schon aufrecht. Das kann man aus den Knochen von Beinskelett und Becken erdeuten.
Lebensweise:
Die Neandertaler lebten in kleinen Gruppen. Sie sammelten Wildfrüchte, fischten und jagten. Die wichtigsten Jagdtiere waren Wildpferde, Mammut und Höhlenbär.
Die Jäger hatten leistungsfähige Waffen aus Stein, Holz und Horn und Knochen. Sie bestatteten ihre Toten sehr sorgfältig.
Der Cro-Magnon-Mensch:
Der Cro-Magnon-Mensch gehörte zu unseren unmittelbaren Vorfahren. 1868 fand man in Frankreich unter dem Felsdach von Cro Magnon Reste eines Menschen, der vor 30 000 Jahren, also gleichzeitig mit den letzten Neandertalern, gelebt hat. Von diesem Cro-Magnon-Menschen kennt man viele Rastplätze. Er hat vor allem unter Felsdächern gelebt Aber man hat auch Rastplätze in Höhleneingängen und auf dem offenen Land gefunden.
Sie waren Jäger und verfügten über vielfältigere Werkzeuge als die Neandertaler-Menschen So kannten sie auch schon die Nähnadel mit dem Fadenloch. Sie fertigten sich selber Kleidung, Schuhe aus Fellen der Jagdtiere; Pfeil und Bogen sowie die Speerschleuder waren wichtige Waffen. In den Tälern der Schwäbischen Alb fand man zierliche Plastiken aus Elfenbein und Knochen. Zahllose großartige Felsbilder und Höhlenmalereien der Cro-Magnon-Menschen sind bis heute erhalten. Körperliche und geistig steht uns der Cro-Magnon-Mensch sehr nahe. Er erzählt, wie wir der Neandertaler-Mensch, zum Gegenwartsmensch Homo sapiens wurden.
Der Urmensch von Mauer und Steinheim:
Wesentlich älter als der Neandertaler-Mensch und der Cro-Magnmon–Mensch sind die Reste von urtümlichen Menschen, die man 1907 in einer Sandgrube bei Mauer in der Nähe von Heidelberg, sowie 1933 in einer Kiesgrube bei Steinheim an der Murr fand. In den letzten Jahren kam noch ein Fund in Bad Cannstatt bei Stuttgart hinzu. Das Alter der Skeletten von Steinheim wird heute etwa 250 000 bis 230 000 Jahre angeben. Beide Funde ordnet man einer Gruppe von Urmenschen zu, die man Homo erectus nennt. Das bedeutet so viel wie „ aufrechter Mensch “. Mit dieser Bezeichnung soll vor allem gesagt werden, dass es sich nicht um einen Menschenaffen, sondern um einen einigermaßen aufrecht gehenden Menschen handelt.
Über den Augen hatte dieser Homo-erectus-Mensch starke Knochenwülste. Ihr Gebiß und ihre Kiefer waren kräftiger als bei den heutigen Menschen. Aufgrund von Funden weiß man, dass diese Frühmenschen einfache Werkzeuge herstellten und den Gebrauch des Feuers kannten. Homo-erectus-Menschen haben sehr viele menschliche Merkmale. Sie werden als Frühmenschen in die Vorfahrenreihe des Menschen gestellt.
Australopithecus – Urmensch oder Menschenaffe ?
Die ältesten Funde, die man frühen Vorfahren des Menschen zurechnet, sind etwa 4 Millionen Jahre alt.
Sie stammen aus Ostafrika. Man fasst sie in der Gruppe Australopithecus zusammen. Man kann diese Australopithecus weder eindeutig den Vorfahren des Menschen noch den Vorfahren der Menschenaffen zuordnen. Sie waren größer und hatten meist einen plumperen Körperbau. Ihr Gebiß war jedoch recht menschenähnlich. Ob die Australopithecus schon Werkzeuge benutzten, ist unbekannt.
Man weiß auch nicht, ob sie eine Sprache hatten.
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