Allgemein:
Allgemein:
Als "Droge" bezeichnet man im allgemeinen alle Substanzen, die durch ihre Wirkung auf das Gehirn psychische Funktionen wie Gemütszustände und Emotionen beeinflussen können. Schon seit Jahrtausenden nutzt der Mensch Drogen als Arzneimittel. Doch oft mißbraucht er sie auch für nichtmedizinische Zwecke. Oft werden Drogen als Rauschmittel mißbraucht und die Konsequenzen dieses Mißbrauches oft außer Acht gelassen.
Auswirkungen:
Drogen aktivieren im Gehirn Stoffwechselprozesse, welche die verschiedenen psychischen Zustände steuern, die unter Umständen als angenehm und erstrebenswert empfunden werden. Da jede Droge im Gehirn eine andere Wirkung entfaltet, ergeben sich - je nach Art der eingenommenen Substanz – unterschiedliche medizinische Symptome, Krankheitserscheinungen sowie Halluzination (Halluzinogene).
Daher werden die Drogen wie folgt kategorisiert:
Cannabis (Hanf)
Empathogene Substanzen (Ecstasy)
Halluzinogene (LSD (Lysergsäurediäthylamid), Meskalin (Rauschgift, gewonnen aus Kakteen))
Kokain
Opiate
Ursache und Wirkungsweise:
Unser Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen. Diese besitzen spezifische Rezeptoren für die Transmitterflüssigkeiten, d. h. es wird gezielt eine bestimmte Reaktion oder Gemütszustand ausgelöst. Das Suchtverhalten des Menschen ist letztendlich darauf zurückzuführen, daß Drogen und die ransmitterflüssigkeiten auf die gleichen Rezeptoren einwirken. Durch diese Konkurrenzsituation verändert sich die normale Funktionssweise der Nervenzellen im Gehirn, was wiederum unseren Geisteszustand beeinflußt.
Cannabis sativa (Hanf):
Aus Cannabis sativa, dem Indischen Hanf, werden Haschisch und Marihuana gewonnen. Marihuana ist ein Gemisch aus den getrockneten Blättern, Blüten und Stengeln der Pflanze, während Haschisch aus dem harzigen Sekret der weiblichen Blüten gewonnen wird. Das Rauchen von Marihuana ruft ein Gefühl der Euphorie hervor. Man hält sich für intelligenter, brillanter und tiefsinniger. In Wahrheit jedoch sind die kognitiven Prozesse stark eingeschränkt: die Aufnahmefähigkeit sinkt, und das Erinnerungsvermögen wird schlechter. Ab einer bestimmten Dosis können Sinnestäuschungen, Halluzinationen und Störungen der Feinmotorik auftreten.
Auswirkungen auf das Gehirn:
Größtenteils besteht Cannabis aus Tetrahydrocannabinol, kurz THC, das auf spezifische NMDP-Rezeptoren (N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptoren) von Hirnrinde, Hippocampus, Hypothalamus und Kleinhirn einwirkt (Bereiche im Hirn). Das Kleinhirn und die ist an motorischen Abläufen beteiligt, während der Hippocampus das räumliche Vorstellungsvermögen, den Orientierungssinn und allgemein Gedächtnis- und Lernprozesse steuert. Diese Veränderung der Hippocampusfunktionen erklärt, warum starke Cannabisraucher im Durchschnitt schlechtere Ergebnisse bei Lern- und Gedächtnistests erzielen. Unter Cannabiseinfluß verändern sich anscheinend auch die Funktionen des endokrinen Systems.
Halluzinogene:
Halluzinogene gelten als psychotomimetisch, d. h.
sie ahmen in ihrer Wirkung die Symptome gewisser psychotischer Geisteszustände nach. Dazu gehören Halluzinationen, Persönlichkeitsverlust, Sinnestäuschungen, Auflösung der Raum-Zeit-Beziehungen und das Gefühl, vom Körper losgelöst zu sein. Auch Synästhesien, Überlagerungen verschiedener Sinnesreizungen, treten auf.
Auswirkungen auf das Gehirn:
Halluzinogene hemmen die serotoninabhängige Erregungsübertragung und versetzen dadurch das Gehirn künstlich in jenen tranceartigen Zustand, der beim Träumen auftritt und - unter normalen Bedingungen - durch das Serotonin reguliert wird. Die Hemmung der serotoninabhängigen Erregungsübertragung verursacht außerdem eine Hyperaktivität des Locus coeruleus, eines Nervenzentrums tief im Innern des Gehirns, das Sinnesinformationen sammelt und verarbeitet. Die vom Locus coeruleus ausgehenden noradrenalinhaltigen
Nervenbahnen verursachen wahrscheinlich unter dem Einfluß der Halluzinogene eine Hyperaktivität der Hirnrinde.
Kokain:
Das Kokain wird aus dem Kokastrauch gewonnen. Es ahmt die Funktionen des Nervensystems nach und steigert die Aktivität des Herzmuskels, die Herzfrequenz und den arteriellen Blutdruck. Kokain stimuliert das Zentralnervensystem und hat aufputschende Wirkung. Es mildert Hunger und Durst und verleiht ein Gefühl der Euphorie und Stärke.
Auswirkungen auf das Gehirn:
Kokain wirkt auf die Nervenbahnen und Gehirnregionen ein, die Dopamin als Transmitter verwenden. Es verhindert die Resorption, also die Aufnahme des Dopamins an den synaptischen Endungen.
(Dopamin ist eine Art Glückshormon und ist im Belohnungszentrum unseres Gehirns vorhanden, allerdings auch für Depressionen und Schizophrenie verantwortlich). Die Blockierung der Dopaminresorption durch das Kokain führt zu einer größeren Verfügbarkeit dieses Botenstoffes an den Synapsen. Der damit verbundene Anstieg der dopamingestützten Erregungsleitung bedingt die psychostimulierende Wirkung dieser Droge. Die anhaltende Dopaminausschüttung bei gleichzeitiger Blockierung der Resorption durch die Neuronen, wie sie beim chronischen Kokainmißbrauch auftritt, verursacht im Gehirn einen starken Dopaminmangel. Dies äußert sich in der sogenannten Anhedonie (Unfähigkeit Lust zu empfinden).
Opiate:
Opiate mindern die Schmerzwahrnehmung, das heißt, sie wirken schmerzlindernd, indem sie die Schmerzschwelle erhöhen.
Der Schmerz wird also weiterhin vom Körper wahrgenommen, vom Gehirn jedoch subjektiv unterbewertet, weshalb er vom Patienten weniger stark empfunden wird. Gleichzeitig wirken Opiate euphorisierend und rufen quasi einen Zustand des allgemeinen Wohlbefindens hervor.
Auswirkungen auf das Gehirn:
Bereits nach der ersten Einnahme von Opiaten kommt es im Körper zu Veränderungen der Homöostase (Aufrechterhaltung der Körperfunktionen). Das Gehirn löst nun Anpassungsreaktionen aus, um das ständige Gleichgewicht der Zellfunktionen wiederherzustellen. Die Zahl der Membranrezeptoren geht zurück; gleichzeitig nimmt die Fähigkeit gewisser Enzyme zu, Opiatmoleküle zu spalten. Durch diese Anpassungsvorgänge kommt es zur Gewöhnung.
Der Drogensüchtige ist gezwungen, kontinuierlich die Dosis zu erhöhen, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Die körpereigene Endorphinsynthese (sgn. „Glückshormon“) im Gehirn wird unterdrückt. Gleichzeitig verdrängen die von außen zugeführten Opiate die Endorphine von ihren Rezeptoren und ahmen ihre Funktionsweise nach. Eine Überdosis hemmt die Funktion der Zentren für Atmung und Kreislauf im Hirnstamm und führt infolge einer Atemlähmung oder eines zerebralen Ödems (Bildung
einer Luftblase) zum Tode. Des Weiteren wirkt sich der Opiumkonsum negativ auf das Hormonsystem aus.
OPIATE
Wie andere psychoaktive Substanz auch, wirken Opioide über bestimmte Rezeptoren im ZNS. Es handelt sich dabei um spezifische Opioidrezeptoren, also Bindestellen, die nur für Morphine bestimmt sind. Diese Tatsache ist schon ein Hinweis für, die Existenz von körpereigenen, also endogenen Morphinen. Diese Rezeptoren befinden sich hauptsächlich im limbischen System, im thalamischen Regionen und im Rückenmark.
Wirkweise
Opioide zeichnen sich vor allem durch ihre analgetischen (schmerzstillenden) Eigenschaften aus, was sie in der Medizin auch in Zukunft unentbehrlich machen wird. Andererseits verleiten sie wegen ihrer tiefgreifenden Wirkungen auf das ZNS in starkem Maße zu Mißbrauch.
Die sich schnell entwickelnde Toleranz macht sie deshalb als Suchtmittel äußerst gefährlich. Das Morphiumsyndrom, also der Zustand in dem Morphium oder verwandte Substanzen ist folgendermaßen gekennzeichnet:
Analgesie: Morphium bewirkt eine Gleichgültigkeit gegenüber Schmerzen, indem es die Verarbeitung von Schmerzimpulsen, die von den Nozirezeptoren ausgehen, verändert. Ein Schmerzreiz gelangt grundsätzlich über aufsteigende spinale Bahnen ins ZNS. Opioide wirken entweder indirekt über absteigende Bahnen oder direkt über die ?1 Rezeptoren. In jedem Fall hemmen sie die Weiterleitung.
Euphorie: Bedeutet eine Befreiung von psychischem und physischem Schmerz.
Die Glücksgefühle entstehen dabei wahrscheinlich durch die Rezeptoren im limbischen System. Die Euphorie ist für das hohe Selbstverabreichungspotential verantwortlich.
Opioide werden wegen ihrer positiven Wirkungen konsumiert. Durch den Gebrauch exogener Opioide erhält der Süchtige Zugang zum Verstärkungssystem in verschiedenen Hirnregionen. Dieses Verstärkungssystem ist normalerweise dafür reserviert, die Ausführung artspezifischer überlebensnotwendiger Verhaltensweisen zu belohnen. Wird es von außen durch die Selbstverabreichung von Mißbrauchsdrogen aktiviert, spendet es dem Drogenkonsumenten Erlebnisse, wie sie das Gehirn sonst nur mit grundlegend wichtigen Vorgängen wie Essen, Trinken und Sexualität verknüpft.
Der Opioidgebrauch wird zu einem erworbenen Triebfaktor, der alle Aspekte des Lebens durch dringt.
Auf den Entzug vom Opioidgebrauch reagieren separate Nervenbahnen, die den Betroffenen die Umstände des Entzugs als lebensbedrohlich empfinden lassen; die anschließenden physiologischen Reaktionen führen oft zum erneuten Opioidkonsum.
Sedierung und Reflexdepression:
Die neurale Aktivität wird allgemein gedämpft, was zu Apathie, Lethargie und Selbstzufriedenheit führt. Dadurch werden bei hoher Dosierung auch die Reflexe gehemmt und mitunter sogar unterbunden. Geschieht dies beim Atemreflex, kann der CO2 Anstieg im Blut nicht registriert werden. Das Atomvolumen sinkt, dann kommt es zum Atemstillstand.
Dies ist auch die häufigste Todesursache bei Überdosierung. Auch der Hustenreflex wird gedämpft, sodaß Opioide auch als Hustenmitten eingesetzt wurden. Heroin wurde z.B. von Pharmakonzernen entdeckt, und um die Jahrhundertwende als Hustensaft verkauft. Heute finden sich teilweise noch geringe Mengen vom schwach wirkenden Codein bzw.
dessen Derivaten in Hustenmitteln.
Pharmakokinetik
Wie funktionieren nun diese Rezeptoren und welche Prozesse setzten die Opioide an ihnen in Gang? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen direkter und indirekter Signalübermittlung. Die Opioide gehören zu letzteren, ihre Rezeptoren arbeiten über sogenannte second-messenger Systeme. Das bedeutet, daß die Opioide nicht per se eine Wirkung auslösen, sondern erst von ihnen in Gang gesetzte interzelluläre Prozesse. Es gibt mehrere Möglichkeiten wie das geschehen kann. Die verschiedenen Opioidrezeptoren bewerkstelligen dies über sogenannte cyclisches Adenosin MonoPhosphat abhängige Proteinkinasen.
Unter normalen Bedingungen wird beständig cAMP aus ATP synthetisiert. Dieses cAMP setzt dann die Proteinkinasen in Gang, welche ihrerseits Prozesse wie etwa das Öffnen von Ionenkanäle bewirken, um beispielsweise ein Schmerzsignal weiterzuleiten. Wenn aber ein Opioidmolekül an den Rezeptor bindet, gerät das ganze System durcheinander. Syntheseenzyme werden blockiert. Die Folge ist, daß kein cAMP mehr produziert werden kann. Die Signalweiterleitung ist damit an der betroffenen Stelle nicht mehr möglich.
Je nach Lage im Gehirn, kann das Schmerzbefreiung, Glücksgefühle oder andere Symptome zur Folge haben.
Toleranz Neuronen sind aber aktive System, die auf eine Veränderung ihrer Umfeldbedingungen mehr oder weniger schnell reagieren können. Eine solche Änderung ist, daß bei ständigem Überangebot an Opioiden, die Empfindlichkeit der Rezeptoren abnimmt. Man spricht dann von Desensitivierung. Dieser Effekt bewirkt, daß auch trotz des Einwirkens von Opioiden auf den Rezeptor die Hemmung immer lückenhafter wird, da nun einfach vermehrt das Syntheseenzym Adenylat-Cyclase produziert wird. Es kann trotz der Anwesenheit von Opioiden also wieder genügend cAMP synthetisiert werden und die Zelle dadurch in ihren Normalzustand zurückversetzt werden.
Dadurch werden natürlich die angenehmen Drogenwirkungen abgesetzt. Um dennoch den gewünschten Effekt zu erzielen, muß die Dosis erhöht werden, Man spricht von Toleranzentwicklung. Neben dieser Toleranz gibt es auch noch eine Toleranz, die auf sich ebenfalls gewöhnende Abbauenzymen in der Leber beruht. Außerdem spielen Konditionierung und somit psychische Abhängigkeit eine Rolle. Ab einem gewissem Zeitpunkt ist jedoch auch der Körper abhängig. Entzieht man dann plötzlich das Opioid wird auch die bis zu diesem Zeitpunkt gehemmte Adenylat Cyclase aktiv und sorgt zusammen mit der durch Gewöhnung neu hinzugekommenen für enorme cAMP Konzentrationen.
Die Reaktionen schlagen dann ins Gegenteil um und sind Ursache für die sogenannten Entzugserscheinungen. Etwa zwölf Stunden nach der letzten Dosis Morphium oder Heroin beginnt der Süchtige, unruhig zu werden. Ein Schwächegefühl überkommt ihn, er gähnt, erschauert und schwitzt gleichzeitig, während ihm eine wäßrige Flüssigkeit aus den Augen und durch die Nase rinnt. Für ein paar Stunden fällt er, sich ruhelos wälzend, in einen abnormen Schlaf. Das Gähnen kann so heftig werden, daß sich die Kiefer verrenken. Aus der Nase fließt dünner Schleim.
Der Zustand verschlimmert sich zusehends, ,denn seine Därme beginnen mit unerhörter Gewalt zu arbeiten. Die Magenwände ziehen sich ruckweise stark zusammen und verursachen explosives Erbrechen, wobei oft auch Blut mit austritt. Die starken Leibschmerzen steigern sich rapid. Der ganze Körper wird von Zuckungen geschüttelt und seine Füße machen unfreiwillige Bewegungen ...
Chemie der Opioide:
Unter Süchtigen wird heute Morphium nur mehr selten verwendet. Viel verbreiteter ist der Gebrauch von Heroin, das durch eine geringfügige chemische Abwandlung aus Morphium entsteht. Es ist besser fettlöslich und durchdringt daher besser die Blut-Hirn-Schranke, außerdem wird es beim Abbau in der Leber zuerst in Morphium umgewandelt. Heroin ist daher ca. drei mal potenter. Weitere bekannte Opioide sind Codein oder Methadon, die aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Potenz in Ersatztherapien eingesetzt werden.
Es gibt aber auch vollsynthetische Derivate, vor allem auf dem illegalen Markt, die die Wirkung des Morphiums bis zum 500fachen übertreffen. Meist sind sie für die Todesfälle durch Atemlähmung verantwortlich. Zwischen allen diesen Stoffen herrscht Kreuztoleranz und Kreuzabhängigkeit, d.h. ein Morphiumsüchtiger kann seine Entzugserscheinungen z.B.
mit Methadon lindern, um den gleichen Effekt zu erzielen ist aber eine Dosissteigerung erforderlich. Alle Opiode sind somit untereinander austauschbar. Endogene Morphine Doch auch unser Körper selbst produziert morphiumähnliche Stoffe, die sogenannten endogenen Morphine. Es gibt mehrere Tatsache die das nahe legen. Eine davon habe ich schon angesprochen: Es wäre höchst unwahrscheinlich, daß im Gehirn so hochspezialisierte Rezeptoren existierten, wenn diese nur von von außen zugeführten Drogen besetzt werden könnten. Das führte zu einer intensiven Suche nach diesen körpereigenen Stoffen.
1975 gelang es einer schottischen Forschergruppe aus dem Gehirn von Schweinen Material zu isolieren, das opioid-artig wirkte, sie nannten es Enkephalin (gr. ???????? = Kopf).Eine chemische Untersuchung ergab, daß es sich dabei um zwei aus je fünf Aminosäuren bestehende Peptidketten handelte, die sich nur in der letzten Stelle unterschieden. Deshalb auch die Unterscheidung in Leucin- und Methionin-Enkalphin. Später fand man noch weitere solche Stoffe, längerkettige Peptide, die man ?-,? und ? Endorphine nannte. In ihrer Aminosäure-sequenz finden sich auch die Enkalphine, sodaß diese möglicherweise Spaltprodukt sein könnten.
Meist verwendet man die Begriffe Enkalphine, Endorphine und endogene Morphine synonym. Streng genommen darf man aber unter Enkalphinen nur die kurzen fünfkettigen Peptide verstehen. Diese werden auch wesentlich schneller abgebaut als die größeren Stoffe. Ihre biologische Halbwertszeit liegt im Bereich von Minuten. Die Endorphine arbeiten auch als Botenstoffe im Gehirn, und bilden eigene Bahnen aus. Das Endorphinsystem wird einerseits in Notfallsituationen wie starkem Streß oder schweren Verletzungen aktiviert und bewirkt eine nahezu völlige Schmerzunempfindlichkeit.
Andererseits ist es auch für positive Gefühle zuständig, sodaß manchmal auch der Begriff Glückshormone gebraucht wird. Es gibt sogar die Überlegung, daß opiatabhängige Menschen, einen erblich bedingten Stoffwechselfehler oder eine Dysfunktion ihres Endorphinsystems zu kompensieren versuchen, und deshalb die Stoffe von außen zuführen. Warum machen aber endogene Morphine nun offensichtlich nicht süchtig, während exogene sehr schnell in die Abhängigkeit führen? Der Grund liegt in ihrer Struktur. Endorphine werden, wenn sie am Rezeptor gebunden haben, sofort von peptid-zersetztenden Enzymen zerstört. Sie sind einfach gesprochen nicht stabil genug, um eine Toleranz oder Abhängigkeit entwickeln zu können. Wollte man Endorphine von außen zuführen, mußte man ihre Stabilität erhöhen, damit sie nach dem Weg vom Magen bzw.
Blutkreislauf überhaupt noch ins Gehirn gelangen könnten. Endorphine können das Suchtproblem also nicht lösen.
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