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Mann steht vor Sonne
von Sebastian F. Appler
„Dann sprach Gott, lasset uns Menschen machen,
ein Bild, das uns gleich sei,
die da herrschen über die Fische im Meer
und über die Vögel unter dem Himmel
und über das Vieh
und über alle Tiere des Feldes
und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde,
zum Bilde Gottes schuf er ihn,
und er schuf sie als Mann und Weib.
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen:
Seid fruchtbar und mehret euch
und füllet die Erde
und machet sie euch zum Untertan
und herrschet über die Fische im Meer
und über die Vögel unter dem Himmel
und über das Vieh
und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Und Gott sprach,
Sehet da,
ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen,
auf der ganzen Erde,
und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen zu eurer Speise.
(…)
Und es geschah so.
Und Gott sah an alles,
was er gemacht hatte, und er sah es war sehr gut.
Da ward aus Abend und Morgen
der sechste Tag. “
Genesis 1, 26-31
Inhaltsangabe
1.
Deckblatt
2.
Einleitung
3.
Inhaltsangabe
4.
Vorwort zu „Entwicklung zum Menschen
5.
Die Entwicklung zum Menschen
6.
Ä
7.
Ä
8.
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9.
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10.
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11.
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15.
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16.
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17.
Schlußwort zu „Entwicklung zum Menschen
18
Quellenangabe
Die Entwicklung zum Menschen
Die Schöpfungs bzw. Evolutionsgeschichte des Menschen (Anthropogenese lat. = Entstehung des Menschen) hat in der Geschichte immer eine besondere Rolle gespielt.
In allen Religionen gibt es eine andere Geschichte zur Welterschaffung und über die Erschaffung des Menschen. Die religiöse erklärte Menschenentstehung nennt sich Anthropogenie.
Bei der christlichen Schöpfungsgeschichte, der Genesis, spielt der Mensch die dominierende Bedeutsamkeit. Der Mensch wird als Krönung der Schöpfung dargestellt.
In manchen Naturreligionen hingegen ist der Mensch nur ein unbedeutender Teil der Welt.
Doch in den heutigen Zeiten der Atomkraft, des interplanetaren Raumfluges und der genetischen Manipulation hat sich eine vollkommen neue Religion in diese Grundsatzfrage eingemischt.
Diese „Religion“ nennt sich Wissenschaft.
Vor allen die Anthropogenese und die Biochemie prägen unser modernes Bild des Leben, und über seine Entstehung.
Dieses Bild kommt ohne Gott, Götter oder Erdgeister aus, man entwickelt Thesen wie die präbiotische Synthese bzw. die abitotische Genese (lat. = vor dem Leben geschehene Verbindungsreaktion), um die Entstehung von biologischen Ursubstanzen zu erklären. Die Anthropogenese setzt heutzutage unter Anderem auf die natürliche Auslese und nicht auf Gott.
Der größte wissenschaftliche Schub kam wohl von Charles Darwin (engl. Naturforscher * 1809 U1882, siehe Foto).
Darwin führte die Anthropogenese aus den mittelalterlichen Vorstellungen heraus und prägte die Begriffe Abstammungslehre und natürliche Zuchtwahl. Er behauptete, daß die Natur die schwachen und unvollkommenen Lebewesen aussterben läßt d.h. diese Schwachen werden von den Starken verdrängt und sterben früher oder später aus.
Eine seiner Hauptaussage war, daß der Mensch wie jedes andere Lebewesen auch von einer primitiveren Form abstammt. Diese Aussage brachte ihn fälschlicherweise in Verruf.
In vielen Karikaturen dieser Zeit sieht man Darwins Kopf auf dem Körper eines Affen. Es erlebte leider nicht mehr wie seine Theorien bestätigt wurden, aber heute zählt er zu den ehrbaren Gründern der Anthropologie. Der Leitsatz des „Darwinismus“ lautet
„Fressen und gefressen werden“ bzw. „Paß dich an oder stirb“.
Diese Theorie wird heute von fast allen Wissenschaftlern anerkannt, jedoch nicht ganz. Darwin sagt ebenfalls, daß sich alle großen Tierstämme (Amphibien, Säugetiere etc.) nur auf diese Weise bildeten, doch heute können wir mit großer Sicherheit sagen, daß sich die großen Stämme anders entwickelten, aber das ist nicht das Thema. Das Bild des Vormenschen war damals noch sehr unvollständig und es handelte sich eher um Chimärwesen als um ernstzunehmende Vorformen des Menschen.
Damals war diese These stark umstritten, für manche Menschen grenzten seine Theorien an Gotteslästerung, und er wurde verkannt, dennoch hat sich diese Theorie durchgesetzt.
Seine beiden berühmten Werke „Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl“ und „Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl“ sind bis heute Standardwerke der Anthropologie.
Nun wußte man also wie und warum die Evolution der Primaten arbeitet, aber man kannte die verschiedenen Entwicklungsstufen nicht. Bis heute haben die Wissenschaftler mit Hilfe von Funden ein detailliertes Bild über die Entwicklung der Hominoiden und der Hominiden erstellt.
Der Anfang der Entwicklung zum Menschen wurde beim Propliopithecus (siehe Foto) gesetzt, der vor ca. 31 Millionen Jahren lebte und eher einem Affen als einem Menschen glich.
Dann folgten Aegyptopithecus, Dryopithecus und
Ramapithecus.
Diese niederen Primaten sind höchstwahrscheinlich die direkten Vorfahren der Affen (Pongiden).
Man weiß nicht besonders viel, doch aus Funden im Jahr 1977 konnte man schließen, daß diese drei Arten alle auf Bäumen lebten. Ihre Intelligenz entspricht wie schon gesagt den höherentwickelten Affen wie zum Beispiel den Schimpansen und Menschenaffen.
Es gab vor einigen Jahren eine kleine Meinungsverschiedenheit unter den Wissenschaftlern. Man hatte die Abstammung des Menschen vom Ramapithecus mit Hilfe einer genetischen Analyse bewiesen. Es gibt eine Art „genetische Uhr“ die in jedem Lebewesen steckt. Die Mitochondrien-DNA ist eine abgewandelte Form der DNS ( Desoxyribonnucleinsäure ), die DNS befindet sich im Zellkern und ist spiralförmig angeordnet, die Mitochondrien-DNA hingegen ist kreisförmig strukturiert und wird immer nur von der Mutter an ihre Nachfahren abgegeben und befindet sich außerhalb des Kerns.
Diese DNA verändert sich mit der Zeit, wobei ein kleiner Teil immer gleich bleibt, und so kann man das Alter und auch die Abstammung eines Primaten ziemlich genau dokumentieren. Zum Beispiel unterscheidet sich unsere Mitochondrien-DNA nur zu 10 % von der, der Affen.
Nun waren einige Wissenschaftler davon überzeugt, daß diese Methode nicht zuverlässig sei. Sie propagierten, daß diese DNA-Fragmente nur zufällig Gemeinsamkeiten vorweisen würden.
Erst Jahre und viele Experimente später hat man die exakte Funktionsweise dieser Methode zu 100% bewiesen und hatte somit eine sichere „Stammbaumkontrolle“.
Vor ungefähr 10 Millionen Jahren spalteten sich zwei Arten vom Ramapithecus ab, die niederen Primaten und die Australopithecinen.
Die niederen Primaten entwickelten sich, wie schon gesagt, direkt zu den Pongiden (Familie der Affen).
1994/95 gab es mal wieder Aufruhr in der Gemeinschaft der Anthropogenisten. Schon vor einigen Jahren hatte man im ostafrikanischen Aramis ein Skelett gefunden das man als Australopithecid klassifizierte. Der Australopithecus ramidus ist der erste uns bekannte Australopithecid der vor ca. 4,4 Millionen Jahren in Afrika lebte. Er unterschied sich von den früheren Hominoiden (= Überfamilie der „Menschenartigen“) durch die Möglichkeit (!!!) zum aufrechten Gang.
Diese Möglichkeit wurde zwar nicht oft genutzt, aber immerhin hatte man zwei freie Hände.
1994/95 äußerten sich immer wieder Zweifel an der Einstufung des Ramidus als Australopithecid, zum Beispiel sind die morphologischen Merkmale sehr verschieden und das Skelett war zu denen der anderen Australopithecinen auch sehr divergierend.
Also entschloß man sich einen neue Gattung einzuführen, den Ardipithecus. Ab sofort hieß diese Art Ardipithecus ramidus.
Wie schon gesagt wurde diese Erneuerung erst vor zwei Jahren durchgesetzt und so ist der Ardipithecus ramidus meist noch als Australopithecid vermerkt.
Aus dem Ardipithecus ramidus ging der Australopithecus anamensis hervor.
Von dieser Art wissen wir genau, daß sie schon auf zwei Beinen lief, man hatte ein Schienenbein gefunden und nach verschiedenen Untersuchungen war man sich sicher, daß dieses Bein schon für den aufrechten Gang geeignet war.
Dieser Schritt in der Evolution war sehr bedeutend.
Das Klima änderte sich die großen Regenwälder verkleinerten sich und die flache Steppe machte sich breit. Die Vegetation war trotzdem noch knapp einen Meter hoch und so mußte man auf zwei Beinen gehen um seine Umgebung gut überblicken zu können.
Genau wie alle Anderen lebte auch dieser Australopithecid im Westen Afrikas, denn dort waren die Lebensverhältnisse für neue Arten ideal. Man hatte eine flache Steppe in der man sich Nahrung beschaffen konnte und man hatte auch die Möglichkeit im Notfall in die kleinen Waldstücke zu fliehen die sehr viel Schutz vor den Raubtieren boten.
Auf den Australopithecus anamensis folgte der Australopithecus afarensis.
Er unterschied sich von seinen Vorgängern durch die stabilere Wirbelsäule die für den aufrechten Gang besser geeignet war als die stark gekrümmten Wirbelsäulen der vorangegangenen Australopithecinen.
Ein unglaubliches Glück hatten einige Forscher in Laetoli
( Tansania ). Nahe eines Vulkans fand man extrem gut erhaltene Fußspuren eines Australopithecus afarensis.
Anscheinend war ein Vertreter dieser Art durch frisch gefallenen Lavastaub gegangen, diese Asche trocknete und wurde zu unzerstörbaren Stein. Dadurch wurden diese Fußspuren für Jahrmillionen erhalten.
Auf den ersten Blick sah jeder, daß es sich um eine Art handeln mußte, die stabil und lange Zeit auf zwei Beinen ging.
Ein anderer Fund wurde 1973 gemacht. In Äthiopien entdeckte man einen Australopithecinen der ca. 3,25 Millionen Jahre alt war. Das besondere an diesem Skelett war der bemerkenswert gute Zustand. Es waren fast 40 % erhalten und ein solcher Fall ist relativ selten.
Man vermutete, daß dieser Australopithecid ein Weibchen war, denn andere Funde des Australopithecus afarensis sind viel kleiner. Das Weibchen war ca. 1 m groß wobei die ausgewachsenen männlichen Vertreter dieser Gattung
rund 1,20 m groß waren. Leider gibt es noch keinen 100%igen Beweis für die Vermutung, daß der Fund ein Weibchen ist. Damals wurde der Fund wegen seiner Einzigartigkeit in der Fachpresse eine Sensation. Die Forschergruppe die den einzigartigen Fund machte entschied sich nicht für einen langen sachlichen Registrierungsnamen sondern sie gaben dem Fund einen persönlichen Namen.
Als man die Knochen fand wurde gerade im Radio der Beatles-Song „Lucy in the Sky with Diamonds“ gespielt also nannte man das Afarensis Weibchen einfach „Lucy“. Links oben ist eine Rekonstruktion des Skeletts zu sehen. Zwar sieht der Körperbau nicht gerade besonders aufrecht und stabil aus aber durch die bereits erwähnten Funde in Laetoli und durch Untersuchungen der Schienenbeine weiß man, daß der Australopithecus die Bipedie
( = aufrechter Gang ; lat. Zweifüßigkeit ) betrieb. Er war einer der ersten Primaten die längere Zeit aufrecht gehen konnten. Trotzdem verlor man nicht die Fähigkeit auf Bäume zu flüchten um den vielen Feinden zu entgehen.
Der Australopithecus afarensis war auch klüger als seine Vorgänger, sein relatives Hirnvolumen entspricht ungefähr dem eines heutigen Schimpansen. Er lebte wie bereits gesagt vor 3-4 Millionen Jahren doch trotz seines relativ großen Hirns hatte er noch keine Werkzeuge, seine Hände waren auch noch nicht für die Bearbeitung von harten Materialien geeignet. Die Hand und die Zähne genügten den meisten Primaten als „Werkzeug“, doch um Aas zu öffnen genügten die Zähne und die Finger meist nicht aus. Zwar benutzte er schon Steine und Stöcke als Wurfgeschosse um Aasfresser zu vertreiben aber man kannte noch keine Methode um die Steine zu schärfen. Deshalb entwickelten die Primaten ein spezielles Verhalten um an Fleisch heranzukommen.
Ein von Löwen erjagtes Tier wird nicht gänzlich gefressen und so bleibt normalerweise immer etwas für die Hyänen und für die andere Aasfresser übrig.
Hier mischen sich nun die Primatenrudel ein die zuerst in Gruppen die Aasfresser verjagen um sich dann in aller Ruhe an der Löwenbeute zu bedienen.
Natürlich bleibt auch immer etwas für die anderen Aasfresser zurück. Man könnte vielleicht von einer Symbiose zwischen Löwe und Primat reden, jedoch ist es den Löwen völlig egal wer sich an der Beute vergreift solange er selbst satt ist. Dieses Jagdverhalten begünstigte die soziale Entwicklung extrem stark. Man fand sich zu kleinen Stämmen zusammen, denn Hyänen treten meist in Rudeln auf und so braucht man eine organisierte Jagdgemeinschaft um diese hartnäckigen und fast angstlosen Tiere zu vertreiben.
Viele Anthropologen glauben sogar, daß sich unser Gehirn nur so stark entwickelte um in sozialen Gruppen zu überleben.
Das heißt, nicht nur die fortschreitende Technologie machte ein Gehirnwachstum nötig sondern vor allem die soziale Entwicklung förderte diesen Vorgang. Es ist zum Beispiel auch wichtig die Gedankenzüge und die folgenden Schritte eines anderen Gruppenmitgliedes vorauszusehen, denn nur so ist eine friedliche soziale Gemeinschaft möglich. Natürlich schaukelt sich diese Entwicklung exponentiell immer höher da sich die anderen Gruppenmitglieder auch weiterentwickeln.
Dieses spezielle Jagdverhalten zeigen auch allen folgenden Hominiden und so wurde die Entwicklung eines gewissen grazilen Körperbau, der bei einer eventuellen Flucht besser geeignet ist, gesteigert. Es gibt die veraltete Meinung, daß das enorme Gewaltpotential des Menschen und besonders das der männlichen Vertreter ein natürliches genetisch veranlagtes Jagdverhalten sei. Im Anbetracht der gerade beschriebenen Jagdmethode erklärt sich von selbst, daß sich die Gewalt aus anderen vielleicht kulturellen Gründen entwickelt haben muß.
Vor 3 Millionen Jahren folgte wieder eine bedeutsame Abspaltung.
Auf der einen Seite der relativ hochentwickelte und vor allem grazile Australopithecus africanus und auf der anderen Seite der Australopithecus aethiopicus. Aus dem Aethiopicus ging noch der Australopithecus boisei und der Australopithecus robustus hervor. Beide wurden wahrscheinlich von den ersten Hominiden vor 900.000 Jahren verfolgt und ausgerottet oder starben wegen der geringen Flexibilität von selber aus.
Der Australopithecus robustus war, wie aus den Namen hervorgeht, ein sehr robuster und starker Primat der sich nicht auf seine Intelligenz sondern mehr auf seine körperliche Stärke verließ.
Er hatte einen eher breiten aber flachen Schädel ( siehe Zeichnung ) der auch stärkere Stöße absorbieren konnte. Er lebte vor ca. 2 Millionen Jahren ebenfalls in Ostafrika. Sehr auffällig und überdeutlich stark war der Größenunterschied zwischen den weiblichen und den männlichen Vertretern dieser Art
( = Sexualdimorphismus). Die Jagdmethode des Australopithecus afarensis konnte vom Australopithecus robustus nicht ausgeführt werden. Wie ich schon schrieb war dieses Jagdverhalten nur mit einem grazilen Körperbau möglich.
Nun könnte man denken, daß sich eben eine andere Jagdmethode entwickelte. Der robuste Körperbau hätte vielleicht bei einer aktiven Jagdmethode ( z. B. Steine werfen bis das Tier tot ist ) Vorteile, aber von den topographischen Begebenheiten her war eine solche aktive Jagdmethode nicht durchführbar.
So gut wie alle Hominoiden ( und am Anfang auch Hominiden ) lebten nur im südöstlichen Tälersystem Afrikas. Ein Großteil des Landes bestand aus flacher Steppe.
Aber wie soll ein primitiver „Halbaffe“ eine Jagdtechnik entwickeln mit der er sich ohne Deckung an eine Herde von aufmerksamen Tieren heranschleichen kann ? Nun es war nicht möglich. Der Australopithecus robustus und auch der boisei waren einfach nicht schlau genug eine solch komplexe Jagdmethode zu entwickeln. Dies war einer der Gründe warum der Australoptihecus robustus und boisei ausstarben.
Der Australopithecus boisei von dem ich gerade schon sprach wurde wegen seiner geringen Körpergröße erst als Zinjanthropus boisei klassifiziert, aber schon einige Jahre später erkannte man seine direkte Abstammung vom Australopithecus und stufte ihn als Australopithecid ein.
Der Australopithecus boisei war zwar sehr klein aber er entwickelte große Körperkräfte, identisch zum Australopithecus robustus war auch sein relativ kleines Gehirn. Wie alle seiner Vorfahren war auch er ein reiner Pflanzenfresser wie man an seinen Zähnen deutlich sehen kann.
Er war wie gerade beschrieben nicht in der Lage an Fleisch heran zu kommen. Wie man auf der Zeichnung sieht sind die Schneidezähne zurückgebildet, und die schwarzmarkierten Eckzähne sind gegenüber seinen Kollegen auch recht klein.
Dafür sind die Backenzähne sehr breit und prädestiniert um pflanzliche Nahrung zerkleinern zu können. Doch trotz der Anpassung an vegetarische Nahrung konnte man nicht genug Energie aus der pflanzlichen Nahrung beziehen um den massiven Körper mit Energie zu versorgen. Deshalb wurden diese robusten Typen schwach und starben frei nach dem darwinistischen Prinzip aus.
Die grazilen und intelligenten Arten konnten sich so ungestört weiterentwickeln.
Der darauffolgende Australopithecus africanus war ein graziler und für damalige Verhältnisse intelligenter Primat. Sein Hirnvolumen von ca. 660 cm3 befähigte ihn als erster sehr primitive Stein und Holzwerkzeuge herzustellen und auch im beschränkten Maße zu benutzen.
Unter Anderem glaubt man, daß er die Werkzeuge in einem gewissen Maße schärfen konnte um Kadaver zu öffnen, aber man konnte nur kleine Tiere bearbeiten. Das Zerlegen von große Tieren wie zum Beispiel von Elefanten erfordert sehr scharfe und systematisch angefertigte Steinwerkzeuge und die hatte er wahrscheinlich noch nicht. Diese Werkzeuge entstanden zwar zu dieser Zeit unbewußt beim Öffnen von Nüssen, aber trotz der ausreichenden Schärfe waren sich die Australopithecinen des Potentials der Splitter nicht bewußt.
Der hier abgebildete Schädel stammt von einem sechsjährigen Australopithecus africanus. Nach seinen Fundort
( Taung im Betschuanaland ) wird er „Das Kind von Taung“ genannt. Schon 1920 war dies der erste Fund eines Australopithecus africanus.
Vor 1,8 Millionen Jahren entwickelte sich der erste Hominid der Homo habilis.
Mit seinem Hirnvolumen von ca. 700-800 cm3 sprengte er die Australopitheciden-Schallmauer die bei ca.
690-700 cm3 liegt. Aus diesem Grund und wegen der sehr menschenähnlichen Körperhaltung entschloß man sich hier die Gattung der Hominiden anzufangen, jedoch sind
dies die beiden einzigen Unterschiede zu den Australopithecinen, und so ist der Homo habilis
(siehe Zeichnung ) eher als eine Art von Übergangsform anzusehen. Im Vergleich zu den Schädeln seiner Vorgänger merkt man, daß der gesamte Schädel gewachsen ist damit das Gehirn genug Platz hat und geschützt ist. Es gibt trotz seines gewachsenen Gehirns keine schlüssigen Beweise für die Benutzung von scharfen Steinwerkzeugen um zum Beispiel einen Kadaver zu öffnen. Wie schon gesagt betrachtet man den Homo habilis nur als eine Übergangsform die keine phänomenalen Neuheiten vorwies und so würde ich persönlich diese Gattung eher als ein sehr hoch entwickelten Australopithecus ansehen.
Übrigens die genaue Definition der Gattung Homo lautet:
Der Mensch unterscheidet sich von anderen Primaten dadurch, daß er unabhängig von einer konkreten Situation für zukünftige Ereignisse vorsorgt und beginnt, die Welt nach seinen Bedürfnissen umzuwandeln.
Man beachte der Mensch paßt sich nicht mehr nur seiner Umgebung an, er paßt seine Umgebung an sich an. Dieses Verhalten können wir ( leider ) bis heute in extremen Ausmaßen verfolgen.
Wie schon gesagt gibt es keine Beweise dafür, daß der Homo habilis Werkzeuge systematisch benutzte, aber hier möchte ich noch einmal Darwins Theorie anwenden.
Um an Fleisch heranzukommen mußte man schnell sein damit man vor Rivalen flüchten konnte. Also entwickelte sich der schnellere aufrechte Gang und mit ihm eine gewisse Grazie. Aber man brauchte Werkzeuge um Kadaver zu öffnen.
Es hätte zu lange gedauert entsprechende Zähne oder Hände zu entwickeln. Nun man hatte zwei Hände frei, die man anderweitig einsetzen konnte. Also war die Entwicklung der Handwerkzeuge eine zwingende Folge des aufrechten Ganges.
Die fast zum gleichen Zeitpunkt entstandene Gattung Homo rudolfensis tendierte hingegen mehr zum Mensch. Das Gehirn war etwas größer als beim Homo habilis und die Körperhaltung war fast gerade. Doch im Ganzen ist er nur wieder eine etwas weiter entwickelte Form des Homo habilis der wahrscheinlich auch keine systematisch hergestellten Werkzeuge benutzen konnte und so belasse ich es hierbei.
Der erste wirklich eindeutige Vertreter der Gattung Homo war der Homo erectus erectus
(siehe unteres Foto) der vor ca. 1,6 Millionen Jahren entstand.
Er war die „Stammform“ der darauffolgenden Homo erectus Unterarten. Wie sich aus dem Namen ableiten läßt ( lat. rectus = gerade, richtig ) hatte der Homo erectus einen komplexen und sehr menschenähnlichen aufrechten Gang.
Dieser Gehapparat ermöglichte es ihm zu Jagen und mit seinem Gehirn ( 900 cm3 ) konnte er Strategien und Taktiken konstruieren.
Es gibt sogar Funde die dafür sprechen, daß der Homo erectus in organisierten Gruppen jagte.
Da sich der Homo erectus in Gruppen aufhielt entwickelte sich die akustische Sprache sehr langsam aber sicher.
Man hat bewiesen, daß der Homo erectus als erster scharfe Steinwerkzeuge herstellen und benutzen konnte.
Ein anderer wichtiger Fortschritt war die Entdeckung, Beherrschung und Erzeugung des Feuers. Der Homo erectus fing an seine primitiven Holzwaffen mit dem Feuer zu härten, er wärmte sich mit Hilfe des Feuers und schütze sich vor Tieren. Doch das große Gehirn und der ebenfalls relativ große Körper brauchte viel Energie, diese Energie konnte nicht mehr nur aus Pflanzen bezogen werden, es hätte einfach zuviel Zeit gekostet.
Also fing der Homo erectus an das Fleisch als primäre Nahrung für sich zu entdecken und dabei halfen ihnen die damals modernen „High-Tech Werkzeuge“ wie zum Beispiel die Feuersteinfaustkeile mit dessen zersplitterten Rändern ein großes Tier problemlos zerlegt werden konnte. Zwar war der Homo erectus unbestreitbar einen bedeutende Weiterentwicklung die schon über eine Sammlung verschiedener Werkzeuge verfügte aber diese Werkzeuge wurden anscheinend nicht weiterentwickelt.
Fast 1 Millionen Jahre lang blieben die Werkzeuge nahezu gleich. Man muß einmal den technischen Fortschritt der letzten hundert Jahre beobachten. Im Gegensatz zu den 1 Millionen Jahren ist die Werkzeugentwicklung in diesen letzten 100 Jahren mit Überlichtgeschwindigkeit fortgeschritten. Die Entwicklungsgeschwindigkeit der Werkzeuge zu Zeiten des Homo erectus ( 1,6 Millionen - 300.
000 Jahren vor heute ) war ungefähr genau so schnell wie bei den Australopithecinen. Also war der Homo erectus anscheinend nicht besonders klug. Aber ich will den Homo erectus nicht niedermachen. Wahrscheinlich brauchte er einfach keine besonderen Werkzeuge um überleben zu können und deshalb verschwendete er seine Energien nicht mit der Entwicklung von neuen Geräten. Aber es gibt dutzende Theorien zu diesem Thema.
Auf jeden Fall hatte der Homo erectus jetzt den Vorteil an eine energiereiche Nahrung heranzukommen.
Da nun weniger gekaut werden mußte entwickelten sich die Backenzähne und damit auch das Gesicht zusehends zurück. Der Trend zum grazilen und intelligenten Körperbau setzte sich weiter fort.
Der Homo erectus war auch die erste Gattung die sich im großen Stil ausbreitete, zum Teil sogar bis Europa und Ostasien. Der Homo erectus teilte sich aufgrund der verschiedenen klimatischen Bedingungen in mehrere Unterarten auf.
In Ostasien entwickelte sich der Homo erectus pekinensis (siehe Foto), der auch Pekingmensch genannt wird. Es gibt nur extrem wenige Funde des Pekingmenschen und so weiß man nicht viel über ihn.
Man legte das Hirnvolumen bei ca. 1075 cm3 fest. Er lebte vor 300.000 Jahren im Osten Asiens. Der Fund wurde 40 km östlich von Beijing ( Peking ) gemacht. Daher kommt der Name.
Man konnte am Skelett gut sehen wie sich diese Homo erectus Unterart an den anderen Lebensraum anpaßte. Durch sein großes Hirnvolumen konnte er schon ein dutzend verschiedener Werkzeuge professionell herstellen und auch sinnvoll nutzen. Er war auch nachweislich der erste Primat der den Beruf des Jägers und Sammlers ausführte.
Der Pekingmensch hat bestimmte Kräuter und Beeren gesammelt, es gibt sogar Vermutungen nachdem sich der Pekingmensch schon der Heilkraft verschiedener Kräuter bewußt war.
Weil das Jagen alleine nicht gut durchführbar war bildeten sich bei allen Homo erectus Unterarten erste organisierte Stämme die gemeinsam Jagten und langsam entwickelte sich eine Vorform der Kultur. Unter Kultur versteht man im weitesten Sinne:
„-alle erlernten Verhaltensweisen, die als Tradition von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden (= nichtmaterielle Kultur : Sprache, Religion, Gesetze, etc.
)
-und deren Produkte (= materielle Kultur : Werkzeuge, Kunstgegenstände, Kultgegenstände, etc.)“
Die Homo erectus Art wurde jedoch nicht weitergeführt.
Die verschiedenen Homo erectus Unterarten verschwanden langsam aber sicher von der Bildfläche und wurden vom archaischen Homo sapiens fossilis abgelöst.
Ich möchte an dieser Stelle auf die Weiterentwicklung des Gehirns eingehen.
Es war natürlich vorteilhaft, daß man Werkzeuge entwickeln konnte. Die Entwicklung von Werkzeugen innerhalb einer Generation erfordert ein großes Kurzzeitgedächtnis.
Dieses war im ausreichenden Maße vorhanden. Doch wie sollte man den kommenden Genrationen dieses Wissen vermitteln wenn kein Langzeitgedächtnis vorhanden ist mit dem man auch Informationen speichern kann, die nicht von einem selbst beschafft oder in diesem Fall entwickelt worden sind. Mit der Entstehung von Kultur mußte sich das Langzeitgedächtnis weiter entwickeln. Weiterhin mußte man eine Kommunikationstechnik entwickeln um dieses Wissen überhaupt vermitteln zu können. Höchstwahrscheinlich entwickelte sich zuerst eine Gebärdensprache wie sie eine Naturvölker bis heute in einer abgewandelten Form existiert. Ein Tropenvolk zum Beispiel hat eine Gebärdensprache entwickelt um sich bei der Jagd lautlos verständigen zu können damit die Beute nicht verjagt wird.
Mit einer Hand ( in der anderen Hand ist die Waffe ) hat man Symbole für ein dutzend verschiedener Tiere entwickelt und so kann man der restlichen Jagdgruppe mitteilen wenn man ein Beutetier entdeckt hat.
Durch Kommunikation und ein großes Langzeitgedächtnis hatte man den einzigartigen Vorteil, daß man seinen Kindern in relativ kurzer Zeit phantastische Entwicklungen übermitteln konnte. Um es mathematisch auszudrücken kann man sagen: Die Physiologie der Primaten entwickelte sich linear. Die Kultur der Primaten entwickelte sich explosionsartig also exponentiell und die Kurve im Koordinatensystem verläuft heute fast gerade nach oben.
Diese Grafik verdeutlicht vielleicht was ich meine.
Diese Entwicklung setzt sich heute selbstverständlich fort.
Zu den Zeiten des Homo erectus brauchte man allerhöchstens ein halbes Jahr bis man seinen Nachfahren die gesamte Kultur also die Steinwerkzeugtechnik beigebracht hatte. Heutzutage braucht ein Mensch mindestens 10 Jahre um einen relativ kleinen Überblick über die Erkenntnisse der Menschheit zu haben, und keiner kann von sich behaupten er habe die gesamte Kultur der Menschheit kennengelernt. Doch erst einmal zurück zur körperlichen Entwicklung der Primaten.
Nun setzt eine Trockenperiode für die Archäologie ein. Für den Zeitraum zwischen 300.000 und 150.
000 Jahren vor heute wurden keine eindeutigen Funde gemacht die man genau identifizieren konnte und so weiß man heute so gut wie gar nichts vom Übergang zwischen Homo erectus und Homo sapiens.
Man hat trotzdem einige Arten die während dieser Zeit lebten entdeckt.
Der Homo sapiens heidelbergensis lebte in diesem Zeitraum und bringt etwas Licht ins Dunkle des Übergangs zwischen Homo erectus und Homo sapiens.
Einer der wenigen Funde aus dieser Zeit ist der Homo sapiens steinheimensis, der
sogenannte Steinheimer. 1902 wurde in Steinheim nahe Stuttgart ein einzelner Schädel (siehe Foto) gefunden. Mit diesem Schädeldach konnte man aber keine zuverlässigen Untersuchungen vornehmen.
Man konnte lediglich das Alter durch eine
C-14 Analyse feststellen. Das war auch alles. Man weiß wie schon gesagt so gut wie nichts über die Arten in der Übergangszeit zwischen Homo erectus und Homo sapiens.
Vor ca. 300.000 Jahren erschien der Homo sapiens fossilis, der auch archaischer Homo sapiens genannt wird.
Sein Hauptunterscheidungsmerkmal war sein sehr großes Hirn von ca. 1.200 cm3 und die dadurch zurückgetretenen Augenhöhlen.
Die Anatomie ist bis auf kleine Abweichungen die gleiche wie beim Homo sapiens sapiens, im Allgemeinen war der archaische Homo sapiens etwas kräftiger und robuster gebaut als der moderne Mensch. Durch die sehr guten Lebensbedingungen entwickelte sich der Homo sapiens körperlich zurück weil man einfach nicht mehr stark sein mußte um zu überleben.
In der gleichen Zeit lebte auch der Homo sapiens neanderthalensis (Neanderthaler) der sich nur wenig vom archaischen Homo sapiens unterschied.
Vom Körperbau her war der Neanderthaler jedoch viel massiver. Er war zwar relativ klein aber er konnte eine Muskulatur entwickeln mit der er jeden heutigen Menschen problemlos zermalmen könnte. Seine Knochen waren sehr dick und brachen erst bei extremen Belastungen. Dieser Körperbau hatte den Nachteil, daß die von den Australopithecinen entwickelte Nahrungsbeschaffungsmethode ( „vorkauen lassen“- Aasfresser vertreiben - essen - falls nötig flüchten ) nicht durchführbar war. Durch sein enormes Körpergewicht war er sehr ungelenkig und träge. Eine Flucht vor einem Aasfresser wäre nicht möglich, robuste Typen mußten also andere Jagdmethoden entwickeln.
So entstand
( nicht zuerst beim Neanderthaler ! ) ein koordiniertes Jagdverhalten.
Man hat schon Anfang dieses Jahrhunderts in einigen Schluchten eine große Menge von Mammutknochen gefunden. Niemand konnte sich erklären wie so viele Leichen an eine Stelle gelangen konnten und man erfand legendäre Geschichten über sogenannte Elefantenfriedhöfe zu denen sich die Elefanten wenn sie im sterben liegen hinbegeben.
Heute wissen wir, daß wir diese Fülle von Leichen den Neandertalern verdanken. Sie entwickelten eine gerade zu geniale Jagdmethode. Hatte man eine Herde von Tieren entdeckt ( Mammute, Rentiere, Wildpferde, Wollnashörner etc.
) so fand sich eine ungefähr 20 Mann starke Jagdgruppe mit Fackeln zusammen. Meistens befand sich eine Klippe oder eine Schlucht im Jagdgebiet. Man umzingelte die Herde und entzündete die Fackeln um die Tiere auf sich aufmerksam zu machen. Jetzt stürmten die Neanderthaler lautschreiend auf die schon veränstigte Herde zu. Meist ergriff die Herde die panische Flucht in die einzige Richtung von der keine Neanderthaler kamen. Genau in dieser Richtung lag eine Schlucht die von den Tieren meist nicht bemerkt wurde.
Wenn die Neanderthaler Glück hatten so rannten die Tiere die Klippe oder den Abhang hinunter und starben entweder durch den Aufprall oder sie brachen sich die Beine. In diesem Fall waren die Tiere bewegungsunfähig und konnten von den Neandertalern mit den mächtigen Keulen erschlagen werden. Den Tieren wurde nun das Fell abgezogen und für Kleidung verwendet. An Flüssen wie zum Beispiel beim Rhein trieb man die Tonnen schweren Mammute in den Morast in dem sie versanken und wehrlos den Neandertalern ausgesetzt waren. Das Fleisch wurde meist an Ort und Stelle gegessen oder zum Lager gebracht. Natürlich war diese Methode sehr risikoreich und sehr oft hielten die Tiere auf die Neanderthaler zu.
Nun drehte sich der Spieß um und wer sich nicht schnell genug in Deckung brachte oder auf einen Baum kletterte wurde niedergetrampelt.
Natürlich lebten einige Neanderthaler auch in Afrika. Dort war diese Jagdmethode in den meisten Fällen nicht möglich. Hier benutzte man unter Anderem spezielle Jagdwaffen wie zum Beispiel die Bolas. Eine Bola besteht aus zwei Steinen die an einen Rohlederriemen befestigt wurden. Man schleuderte diesen Riemen über dem Kopf und warf ihn gezielt auf die Beine zum Beispiel der Zebras und hatte so den gleichen Effekt wie bei den Jagdmethoden in Europa.
Bolas werden bis heute verwendet. Die in Argentienien lebenden Gauchos
(man könnte sie auch Cowboys nennen) benutzen Bolas immer noch um entflohene Rinder einzufangen.
Diese Jagdmethode hätte man ehrlich gesagt nicht bei einem Neanderthaler vermutet.
Bis vor zwanzig Jahren propagierte man immer wieder die Neanderthaler seien dumm und träge gewesen. Man konnte sich nicht mit der Vorstellung anfreunden, daß eine Urmensch auch intelligent sein konnte. Man fürchtete um die absolute Überlegenheit des Menschen.
Heutige Studien widerlegen diese Vorurteile.
Das Langzeitgedächtnis des Neanderthalers war sogar etwas größer als das der heutigen Menschen. Wenn wir mit einer Zeitmaschine ein Neandertalerbaby in unsere Zeit bringen könnten, wäre es in der Schule den heutigen Menschen nicht benachteiligt. Ein Neandertalerkind verfügt über das gleiche Potential wie ein Mensch. Übrigens das Durchschnittsvolumen der Neanderthalers lag bei ca. 1590 cm3 !
Der heutige Mensch hat ein durchschnittliches Volumen von 1.
400 cm3 . Also hatte der Neanderthaler ein größeres Gehirn als wir. Das klingt natürlich paradox aber es entspricht den Tatsachen, das bedeutet natürlich nicht das der Neanderthaler klüger war als wir, das ist nicht unbedingt der Fall. Wie gesagt war das Langzeitgedächtnis größer als bei uns und das Kurzzeitgedächtnis war auch nicht besonders viel kleiner.
Ich möchte mich nur ungern in den kontroversen Bereich der Parapsychologie herablassen, aber es gibt berechtigte Vermutungen, daß der Neanderthaler über einen telepathischen oder wenigstens emphatischen Sinn verfügte. Mit diesem Sinn würde sich die „Ausbildungszeit“ eines Neandertalerkind erheblich verkürzen.
Wir haben die diese Fähigkeit anscheinend fast komplett verloren. Diese These würde auch die Frage klären warum wir unser Gehirn nur zu einen sehr geringen Prozentteil (ca. 30-40 %) nutzen. Ferner würde diese Theorie die mehr oder weniger nachweislichen telepathischen Phänomene bei manchen Homo sapiens sapiens erklären. Es gibt unter wissenschaftlicher Beobachtung durchgeführte Experimente bei denen Personen die behaupteten thelepatisch veranlagt zu seien untersucht wurden. Das Ergebnis war, daß es sich bei 95 % der Telepathen um Scharlatane handelte.
Der Rest allerdings wies telepathische ( Beeinflussung eines anderen Menschen bzw. Hellsehen) aber keine telekinetischen Fähigkeiten (Beeinflussung von Materie) vor, die man sich nicht erklären konnte. Leider gibt es immer wieder Menschen die behaupten telepathische Fähigkeiten zu besitzen oder eine Reinkarnation Elvis Presleys zu sein. Diese Menschen verfälschen das Bild der sonst ehrwürdigen Parapsychologie. Niemand kann beweisen, daß es Menschen mit thelepatischen oder thelekinetischen Fähigkeiten gibt. Aber genau so wenig kann niemand beweisen, daß es diese Menschen nicht gibt.
Doch erst einmal zurück zu den „Otto-Normal-Hominiden“.
Zum Vergleich die Schädel des Homo sapiens neanderthalensis und des Homo sapiens sapiens.
Hier sieht man, daß sich das Gehirn des Homo sapiens neandertalensis mit dem Menschen messen kann. Doch zu den Fakten und Tatsachen zurück.
Die Entdeckungsgeschichte des Neanderthalers ist wohl jedem wegen der geographischen Nähe bekannt und deshalb behandle ich dieses Thema nicht.
Der Homo sapiens neanderthalensis war neben dem Homo erectus auch eine stark expandierende Art.
Nicht zuletzt wurde dieser Trend durch die Eiszeit verursacht.
Als vor etwa 600.000 Jahren die letzte Eiszeit über Europa hereinbrach lebten die Neanderthaler in den verschiedensten klimatischen Zonen. Die frühe Wurmeiszeit drängte das Eis nach ganz Nordeuropa und teilweise sogar bis nach Gibraltar. Einige Neanderthaler blieben in Afrika aber andere wanderten bis nach Mitteleuropa das größtenteils aus flacher Tundra und Wäldern bestand. Zwar war der Neanderthaler sehr robust, aber das Klima war ihm doch zu kalt und so stellte er sich aus den Fellen der Beutetiere wärmende Kleidung her.
Vor 200.000 Jahren lebte die archaischen Homo sapiens Arten nur in Afrika, doch bald darauf breitete er sich aus, erst nach Asien, vor etwa 35.000 Jahren dann auch nach Australien.
Vor etwa 35.000 Jahren also erst recht spät brachen sie nach Europa auf.
Damals war das Klima in Europa sehr lebensfeindlich und so dauerte die Besiedlung etwas länger.
Vor 15.000 Jahren war auch der letzte Kontinent, Amerika, in Besitz genommen.
Wie gesagt lebte der Homo sapiens fossilis hauptsächlich in Afrika. Demnach müßte es damals auch eine Art von „Adam und eine Eva“ geben haben, von denen alle heutigen Menschen abstammen. Tatsächlich hat man in Afrika einen weiblichen Homo sapiens fossilis gefunden den man im sehr beschränkten Maß als Eva bezeichnen könnte. Man isolierte die DNS und verglich sie mit DNS-Codes aus aller Welt.
Und das Ergebnis war überwältigend, man konnte bei allen Proben die Abstammung vom 200.000 Jahre alten Homo sapiens fossilis beweisen. Das bedeutet, daß diese Frau zu den „Adams und Evas“ gehörte. Natürlich machte es nicht Peng und Adam und Eva war da. Höchstwahrscheinlich entstand in Afrika ein größerer Stamm von Homo sapiens fossilis. Dieser Stamm vergrößerte sich in den Jahrtausenden und ein Teil des Stammes wanderte aus und verteilte das Erbmaterial in die ganze Welt.
Man hat bis heute ca. 200 verschiede Menschenrassen mit verschiedener Mitochondrien-DNA nachgewiesen und die Zahl steigt ständig. Doch trotzdem befindet sich ein kleiner Abschnitt in der Mitochindrien-DNA der bei allen Rassen absolut gleich ist, und diesen Teil hatte auch als erster und einziger der Homo sapiens fossilis. Der Sprung zum Homo sapiens sapiens war nicht sehr groß aber bedeutend.
Ich habe die anthropologische Entwicklung zum Menschen auf der nächsten Seite grafisch dargestellt um einen gewissen Überblick über diesen doch recht komplexen Stammbaum zu schaffen. Leider war es mir absolut nicht möglich einen brauchbaren zeitlichen Maßstab zu finden der überblickbar ist, deshalb ist die Grafik nicht maßstabgetreu.
Aber die Grafik soll auch nur als grobe Orientierung dienen.
Vor ca. 25.000-30.000 Jahren tauchte dann endlich der Homo sapiens sapiens das erste mal auf.
In Cro-Magnon ( Frankreich ) fand man den ältesten Homo sapiens sapiens, den man nach seinem Fundort Cro-Magnon-Mensch nannte.
Der Cro-Magnon-Mensch ist die unverfälschte „Urform“ des Homo sapiens sapiens.
Bis vor 5.000-2000 Jahren blieb der Homo sapiens sapiens körperlich fast gleich
(natürlich auf die verschiedenen angepaßten Rassen bezogen). Aber im Ende des Neolithikums (ca. vor 5.000 Jahren) fing der langsame „Zerfall des Menschen“ an.
Das Gebiß, die Muskulatur, das Immunsystem, die Leistungsfähigkeit usw. entwickelten sich anthropologisch gesehen rasend schnell zurück.
Dafür stieg die Lebenserwartung, die Intelligenz, und die Zivilisationskrankheiten (physiologische Mißbildungen des Menschen wie Erbkrankheiten, Sehschwäche, etc.) sprunghaft an .
Der Mensch begann neue Lebensräume zu erschließen, jedoch nicht ohne Folgen. Man denke nur an AIDS oder Ebula.
Diese Krankheiten stammen aus den Tiefen der tropischen Regenwälder in der, der ach so moderne Mensch nichts zu suchen hat. Vielleicht ist dies ein natürlicher Verteidigungsmechanismus der Umwelt, so weit so schlecht.
Erst einmal zurück zu den Anfängen.
Die ersten großen Städte entstanden vor 8.000 Jahren am Tigris (Ägypten).
Nun startete ein unglaublich starker kultureller und wissenschaftlicher
Entwicklungsprozeß.
In den letzten hundert Jahren nahm diese Entwicklung noch
dramatischer zu. Vorher hatten die Primaten 1 Millionen Jahre lang die gleichen Werkzeuge benutzt, aber heute muß man sich alle 2 Jahre einen neuen Computer kaufen.
Man muß sich mal vorstellen, daß ein etwas höher entwickelter Primat anfängt die Zusammenhänge des Universums zu verstehen. Oder noch phantastischer er besucht einen anderen Himmelskörper.
Ich frage mich wohin und wie lange diese Entwicklung noch weitergeht.
Somit stehe ich am Höhepunkt der Entwicklung der Primaten.
Wahrscheinlich wird der Mensch so schnell wie er aufgetaucht ist auch wieder verschwinden.
Sei es durch einen Atomkrieg oder durch eine künstlich erzeugte Pest. Wir Menschen haben uns unendliche Möglichkeiten ausgedacht uns gegenseitig zu töten und so ist es meiner Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit bis der Homo sapiens sapiens wie alle seine Vorgänger ausstirbt.„Quo vadis,
Homo sapiens sapiens ?“
(lat. = „Wohin gehst du, schlauer Mensch ?“
Henryk Sienkiewicz *1846 U1916)
Quellen
-Die Luther-Bibel
-Faszination
Natur und Technik
Kapitel 3 : Der Mensch
ADAC-Verlag
-Die Enzyklopädie der Natur
Band 19: Entstehungsgeschichte des Menschen
J.S.
Weiner
Editions-Renicontre-Lausanne-Verlag
Bibliothek Gruiten
-Spektrum der Wissenschaft
Evolution des Menschen
Bruno Streit
Akademischer Verlag
Schulbibliothek
-Time Life Enzyklopädie der Natur
Band: Der Weg zum Menschen
und
Band: Der Neanderthaler
Time-Life Verlag
Bibliothek Gruiten
-Adam und Eva
Ursprung und Entwicklung des Menschen
Günter Haaf
Praesentverlag
von Hr. Jacobi
-Das Rätsel der Menschwerdung
Josef Reichholf
DVA-Verlag
Schulbibliothek
-Dynamische Biologie
Evolution: Strategie des Lebens
Wolfgang Schwoerbel
Ravensburger Verlag
-Abiturwissen
Evolution
Jürgen Christner
Klett Verlag
Schulbibliothek
-Evolution
C.C.Buchner
Prantl Verlag
von Hr. Jacobi
-Ursprung des Menschen
Ralf Angst
von Hr. Jacobi
-Menschen: Wie wir wurden, was wir sind.
Marvin Harris
dtv
von Hr. Jacobi
-Die Steinzeit ist noch nicht zu Ende
H.G. Wunderlich
ro ro ro-verlag
von Hr. Jacobi
-Spiegel-TV Spezial
Die Evolution des Menschen
-PM-Magazin
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