Körperkulte - modetrends
Körperkulte – Modetrends
Piercings und Tattoos gehören nun schon seit einiger Zeit, zu den neuen Modetrends. Aber warum lassen sich immer mehr Jugendliche verschiedenste Körperteile wie zum Beispiel den Bauchnabel, die Augenbrauen, die Zunge oder sogar die Geschlechtsteile durchstehen oder verzieren?
Der Trend des Piercens stammt ursprünglich von den afrikanischen Völkern, die dieses aus kulturellen und religiösen Anläsen taten und noch immer tun. Doch warum kam diese Modeerscheinung zu uns, denn die wenigsten „geschmückten“ Menschen wissen etwas über die Hintergründe.
Angefangen haben die Engländer damit, von dort aus kam der Trend dann nach Deutschland und zu uns. Doch warum lassen wir uns jetzt schon durchstechen, denn diese Prozedur ist erstens nicht schmerzfrei, zweitens nicht ungefährlich und drittens auch nicht gerade billig.
Zum Beispiel beim Bauchnabelpiercing wird zuerst der Nabel desinfiziert, danach bekommt der Patient ein bis zwei Spritzen direkt in den Nabel zur Betäubung.
Anschließend wird eine zirka 10 cm lange Nadel durchgestoßen und anschließend der Ring, oder Stecker durchgezogen. Am Schluß wird nochmals alles desinfiziert und zugeklebt, damit in den nächsten 24 Stunden keine Keime und Bakterien hinzukommen können.
Diese ganze Prozedur dauert zirka 10 Minuten und kostet je nach Arzt oder Piercer zwischen 400 und 800 Schilling. Doch genau in diesem Punkt liegt die Gefahr, denn viele Jugendliche wollen Geld sparen und kaufen dabei billige und qualitativ minderwertige Stecker oder Ringe. Bei der Anwendung dieser Schmuckstücke, die aus anti-allergischem Material seien sollen, kann es dann zu Entzündungen, die gerade im Bauch und Augenbereich zu schwerwiegenden Syntomen führen können, kommen.
Doch nicht nur beim Material sollte man Wert auf die Qualität legen, sondern auch beim Piercer, denn mittlerweile geben sich schon viele als Piercer aus, obwohl sie ihr Handwerk nicht beherrschen.
Ein anderer Modetrend ist das Tätowieren, wobei mit ein bis zehn Nadel Farbe in die Lederhaut gestochen wird. Doch warum lassen wir uns bunte Bilder, Tiere oder Ornamente in die Haut stechen, die noch dazu nie wieder verschwinden?
Sicherlich ist einer der Gründe der, daß wir ständig versuchen unseren Körper zu verschönern und ihn zu schmücken. Um das zu tun, sind viele von uns bereit, erstens viel Geld auszugeben, und zweitens auch einige Schmerzen dafür in Kauf zu nehmen.
Beim Tätowieren selbst wird zuerst die ausgewählte Körperstelle desinfiziert, und anschließend wird das gewünscht Motiv entweder, mit der Hand und einem wasserfesten Stift, oder mit einer Schablone aufgetragen. Dann werden meistens mit ein bis drei Nadeln die Konturen mit schwarzer Farbe gestochen, und dann werden die großen Flächen mit drei bis sieben Nadeln ausgefüllt. Die Tätowiermaschine funktioniert in Prinzip genauso wie eine Feder, die man immer wieder in die Farbe eintunken muß.
Ebenso muß der Tätowierer immer wieder die überschüssige Farbe, die die Haut nicht aufnehmen kann, abwischen, was mit der Zeit schmerzhaft werden kann, da die sich zu Röten beginnt und anschwillt.
Wenn dann alles fertig gestochen ist, wird die Stelle nochmals desinfiziert und mit einer Frischhaltefolie und mit Klebeband fixiert. Doch damit ist es noch lange nicht fertig, denn eine Tätowierung braucht danach noch zirka zwei Wochen intensive Pflege. Nach zwei Tagen sollte man die Frischhaltefolie entfernen und die Stelle mit heißem Wasser und Seife gründlich reinigen, um die Farbreste, die die Haut nicht aufgenommen hat, zu entfernen. Anschließend muß man das Tattoo mit einer Salbe alle drei Stunden eincremen, damit die Kruste, die sich gebildet hat, nicht hart wird und abfällt. Denn wenn das zu früh geschieht kann es passieren, das die Farbe aus der Haut fällt.
Doch auch wenn diese zwei Wochen vergangen sind, sollte man acht darauf geben. Was man das erste halbe Jahr vermeiden sollte ist Solarium oder zu viel Sonne, da die Farbe unter der Haut noch immer flüssig ist, und erst danach zu festen Kristallen erstarrt.
Doch es gibt auch sogenannte „Permanent Tattoos“ die nur zirka drei bis fünf Jahr halten, dafür auch wesentlich teurer sind. Doch auch bei diesen Tattoos kann es vorkommen, daß sie Spuren und sogar Narben hinterlassen.
Also warum tun wir alles um schöner und anders als andere zu sein?
Nun vielleicht bin ich doch etwas voreingenommen, da ich selber zwei Piercings und vier Tätowierungen habe. Doch ich muß sagen, daß mich das Tätowieren schon immer fasziniert hat und deshalb bekam ich dann zu meinem 15.
Geburtstag eine Rose am Knöchel, von meiner Mutter geschenkt. Damals haben mir viele davon abgeraten, denn wer weiß wie ich in zehn oder dreißig Jahren dazu stehe, doch mittlerweile ist es ein Teil von mir, denn ich auf keinen Fall wieder hergeben möchte. Sicherlich kann es bei solchen Sachen schnell zur Sucht werden, und man kann nicht mehr aufhören, doch ich finde wenn man einen gesunden Menschenverstand hat sollte man wissen auf was man sich einläßt.
Ich bin der Meinung, daß jeder für sich selbst entscheiden muß, ob er sich mit so etwas identifizieren kann oder nicht, denn wenn es einem einmal nicht mehr gefällt, kann man auch niemandem die Schuld dafür geben.
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