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  Lk sport 12/2, bewegungslehre s

 Konditionelle Fähigkeiten  Die 3 konditonelle Fähigkeiten sind: Motorische Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer Sie sind Faktoren, die die Leistungsfähigkeit eines Menschen mitbestimmen. Geprägt werden sie einerseits durch angeborene Gegebenheiten andererseits durch die motorische Entwicklung. Zusammen mit den koordinativen Fähigkeiten bewirken die konditionellen Fähigkeiten eine Grundlage für das Erlernen von Bewegungsfertigkeiten. Es besteht also eine Wechselbeziehung.   A) Motorische Kraftfähigkeit:   Trägheit: Jeder Körper versucht, physikalisch gesehen, in Ruhe oder in einer vorgegebenen Bewegung zu verharren. Will man diesen Trägheitszustand verändern wird immer eine Kraft benötigt (Kraft = Masse x Beschleunigung).

  Wird eine Kraft in eine bestimmte Richtung ausgeübt, so hat das immer eine entgegengesetzt gerichtete Reaktion zur Folge (actio = reactio).   Definition der motorischen Kraftfähigkeit: Man kann die motorische Kraftfähigkeit nicht mit dem physikalischen Kraftbegriff (F = m x b) erklären. Es ist die Fähigkeit Spannungen der Skelettmuskulatur gegen äußere Widerstände zu erzeugen. Die Kraftleistung des Skelettmuskels kann dabei durch Innervation der Muskelfasern erreicht werden.   Es gibt 3 Arten von Kraft: Maximalkraft – Kraftausdauer – Schnellkraft   1.Maximalkraft: Die Maximalkraft wird in statische und dynamische Maximalkraft unterteilt.

Statische Maximalkraft: Sie ist die höchste Kraft, die das Nerv-Muskelsystem gegen einen unüberwindlichen Widerstand auszuüben vermag.   b) Dynamische Maximalkraft: Sie ist die höchste Kraft, die das Nerv-Muskelsystem innerhalb eines Bewegungsablaufs realisieren kann.   Die Maximalkraft hängt ab von: Muskelquerschnitt Der intramuskulären Koordination (Zusammenspiel der motorischen Einheiten innerhalb des Muskels) Der intermuskulären Koordination (Zusammenspiel mehrerer Muskeln)   Werden durch Training diese Faktoren verbessert, dann kommt es zu einer Vergrößerung der Maximalkraft.       2.Schnellkraft: Sie ist die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems Widerstände mit höchstmöglicher Kontraktionsgeschwindigkeit zu überwinden.   Besonderheiten: Schnellkraft ist nicht in allen Muskelgruppen gleich gut ausgeprägt.

Schnell- und Maximalkraft hängen voneinander ab.   Schnellkraft hängt ab von: Muskelquerschnitt Der Kontraktionsgeschwindigkeit der aktivierten Muskelfaser Der Zahl der zu Beginn der Arbeit aktivierten motorischen Einheiten (intramuskuläre Koordination)         3.Kraftausdauer: Sie ist die Fähigkeit der Muskulatur der Ermüdung bei länger andauernden Kraftleistungen zu widerstehen (Ermüdungswiderstandsfähigkeit). Sie hängt ab von der Intensität (Reizstärke) und der Dauer (Reizumfang) der Belastung.   Man muß unterscheiden zwischen: Allgemeiner (Einsatz von mehr als 1/6 der Skelettmuskulatur) Lokaler (Einsatz von weniger als 1/6 der Skelettmuskulatur) Dynamischer und Statischer Kraftausdauer.   Sportliche Bewegungen sind auch hinsichtlich der Art der Muskelarbeit und der Art der Muskelspannung unterscheidbar.

  Formen der Muskelarbeit sind: Überwindende (durch Muskelverkürzung Körper in Bewegung versetzen) Nachgebende ( Längenzunahme der Muskulatur z.B. beim Abfangen von Sprüngen) Verharrende (Kontraktion der Muskulatur ohne Verkürzung bei Fixierung bestimmter Körperteile) Kombinierte (überwindend,nachgebend,verharrend)   Formen der Muskelspannung sind: Isotonische (Verkürzung der kontraktilen Elemente des Muskels ohne Veränderung der mechenischen Spannung) Isometrische (Länge des Muskels bleibt konstant, die mechanische Spannung steigt an) Auxotonische (Kombination von isotonischer und isometrischer Beanspruchung. Abnahme der Muskellänge – Zunahme der Spannung)   Die Kraft eines Sportlers ist ein leistungsbestimmender Faktor , beeinflußt also die Leistungsfähigkeit. Zwischen den konditionellen und den koordinativen Fähigkeiten bestehen gewisse Wechselwirkungen wie oben bereits erwähnt: Kraft ist entscheidender Faktor bei der Ausprägung der Schnelligkeit Langzeitausdauer wird durch einen vergrößerten Muskelquerschnitt herabgesetzt. Die Beweglichkeit kann durch übermäßigen Kraftzuwachs eingeschränkt werden Bestimmte koordinative Fähigkeiten, wie zum Bsp.

die Reaktionsfähigkeit, können durch einen Kraftzuwachs verbessert oder aber auch wie zum Bsp. die Differenzierungsfähigkeit, verschlechtert werden.   Motivation, Geschlecht und Alter sind weitere Faktoren, die Einfluß auf die Kraftentwicklung haben.   Motivation: Sie beeinflusst die maximale statische Kraft und damit auch die dynamische Kraft.Die Motivation und damit auch die Kraftentwicklung eines Sportlers kann , z.B.


bei Anwesenheit vieler Zuschauer, vergrößert werden. Auch die Angst vor Mißerfolgen oder der Konkurrenz könne die Kraftentfaltung mitbestimmen.   Geschlecht/Alter: Frauen besitzen nur ca. 70% der Kraft der Männer. Im Kindesalter gibt es dabei noch kaum Unterschiede. Männer erreichen ihr Kraftmaximum ca.

mit 20 Jahren, Frauen zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr. Dieses Maximum bleibt ca. 1 Jahrzehnt erhalten. Danach sinkt es kontinuierlich, wenn es nicht durch Training konserviert wird.

Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Kraft trotz Training ab.   B) Motorische Schnelligkeitsfähigkeit Definition: Schnelligkeitsfähigkeit ist die Fähigkeit, Bewegungen in möglichst kurzer Zeit auszuführen. Dabei ist die dynamische Kraftfähigkeit ein wesentlicher leistungsbestimmender Faktor.   Es wird zwischen zyklischer (=rhythmische Folge von Bewegungen, zB. Lauf) und azyklischer (=Fähigkeit eine bestimmte Bewegung möglichst schnell auszuführen, zB.

Wurf, Stoß) Schnelligkeit unterschieden.         Vor allem bei der zyklischen Schnelligkeitsfähigkeit sind folgende Faktoren entscheidend: Die Schnelligkeit, mit der die motorischen Nervenzellen aus dem Hemmungs- in den Erregungszustand übergehen können. Der ATP-Gehalt der Muskulatur Die Geschwindigkeit der ATP-Spaltung Das Tempo der Resynthese   Die Schnelligkeit des Menschen läßt sich allgemein aus 4 Faktoren zusammensetzen:   Reaktionszeit Geschwindigkeit der Einzelbewegungen Bewegungsfrequenz Fortbewegungsgeschwindigkeit   Diese 4 Faktoren sind relativ unabhängig voneinander. Ein 100m-Sprinter kann schnell in der Bewegungsausführung sein, dafür aber langsam in der Reaktion. Bei azyklischen Bewegungen (Boxen,Würfe,Sprünge) ist die Geschwindigkeit einzelner Körperteile in Verbindung mit der dynamischen Muskelkraft entscheidend. Bei zyklischen Bewegungen wie z.

B. beim Schwimmen ist die Bewegungsfrequenz entscheidend. Allerdings muss ein Sportler mit schnellen Armbewegungen nicht automatisch über schnelle Beinbewegungen verfügen (Extremitätsspezifische Schnelligkeitsfähigkeit).   Bei vielen Sportarten kommt es auf die Reaktionsschnelligkeit des Sportlers an (z.Bsp. Start beim Sprint, Reaktion auf Schläge beim Boxen).

Sie kann als Reaktionszeit gemessen werden. Die Reaktionszeit ist die Zeit, die zwischen dem Geben des Signals und dem Ausführen der willkürlichen Bewegung verstreicht. Sie ist abhängig von: Der Art des Signals: Bei akustischen Signalen (Bsp.Startschuß) ist die Reaktionszeit kürzer als bei optischen. Vorsignale (Bsp.: “Auf die Plätze”) verkürzen die Reaktionszeit zusätzlich.

Intensität des Signals: Je lauter das Signal (Bsp.Startschuß) desto kürzer die Reaktionszeit. Temperatur des Körpergewebes: Eine Erhöhung der Temperatur des Körpergewebes wirkt sich positiv auf die Reaktionszeit aus Psychischen und physischen Einflüssen: Verkürzung durch Lust, Freude. Verlängerung durch Müdigkeit, Lustlosigkeit, Krankheit. Chemischen Reizmitteln: Alkohol, Nikotin, Medikamente, Drogen.   Bei den meisten Sportarten sind alle 4 Faktoren der Schnelligkeitsfähigkeit leistungsbestimmend.

Beim Kurzstreckenlauf zum Bsp. ist sowohl eine kurze Reaktionszeit als auch eine schnelle Bewegungsausführung (Aktionsschnelligkeit) gefordert. Bezüglich der Schnelligkeitsfähigkeit eines Sportlers wird häufig der Begriff “Grundschnelligkeit” verwendet. Grundschnelligkeit besteht aus der Bewegungsfrequenz und der Bewegungsamplitude. Sportarten bei denen eine gewisse Grundschnelligkeit wichtig sind, sind zum Bsp. Sprintwettbewerbe, Schwimmen, Eisschnelllauf.

  Voraussetzungen für eine hohe Grundschnelligkeit sind: Die dynamische Kraft der beanspruchten Muskulatur (Maximalkraft) Die Koordination, d.h. gezielt aufeinander abgestimmter und ökonomischer Einsatz der Muskelkontraktionen Die Kontraktionsgeschwindigkeit. Sie ist von den Anteilen der schnellen und langsamen Muskelfasern abhängig und kann kaum trainiert werden, da sie größtenteils angeboren ist. Verbesserungen sind vorwiegend koordinativ bedingt. Der Viskosität des Muskels (Reibungskräfte im Muskel- und Gewebebereich) Antrophometrische Merkmale (Die mit der Körpergröße zusammenhängenden unterschiedlichen Hebelverhältnisse)   Die Schnelligkeitsfähigkeit wird in verschiedenen Sportarten in verschiedener Weise gefordert und mit anderen konditionellen Fähigkeiten kombiniert.

Sie ist größtenteils angeboren. Man kann sie aber über eine Steigerung der Koordination und der Kraftfähigkeit verbessern.                

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