Malaria
Malaria
1) Was ist MalariaMalaria ist eine ansteckende Krankheit, die von einer Gruppe von Einzellern, den Haemosporidaen der Gattung Plasmodium ausgelöst wird. Dieses sind Blutparasiten und es gibt vier Plasmodienarten:- Plasmodium falciparum- Plasmodium vivax- Plasmodium ovale- Plasmodium malariaeDer Name der Krankheit kommt von dem italienischen Ausdruck “mal aria” (=schlechte Luft) und geht auf die historische Vorstellung zurück, Malaria sei eine Folge der schlechten Luft in Sumpfgebieten. Nicht nur Menschen können an Malaria erkranken, auch Vögel, Affen und einige Reptilien können infiziert werden.
2) ÜbertragungMalaria wird hervorgerufen, wenn die malariaauslösenden Blutparasiten in die Blutbahnen des Menschen gelangen. In den meisten Fällen wird der Mensch von weiblichen Mosquitos der Gattung Anopheles infiziert, die bei einer früheren Blutmahlzeit die Parasiten aufgenommen haben und diese nun mit ihrem Speichel in die Stichwunde abgeben. Auch bei Bluttransfusionen, bei denen der Blutspender Malaria hat, wird der Empfänger ebenfalls erkranken.
Malariainfizierte schwangere Frauen übertragen diese Krankheit auf ihre Kinder.
3) Allgemeine SymptomeSchüttelfrost, Fieber, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Gliederschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Milz- und Leberanschwellung.Die Symptome ähneln in der resten Phase denen einer normalen Grippe, deswegen zögern Infizierte Leute oft um zum Artzt zu gehen. Dieses ist sehr gefährlich, da es durch eine zu späte Behandlung zum Tode des Patienten kommen kann.
4) Malariazyklus4.1 IM MENSCH:Bei einem Mückenstich werden die sogenannten Sichelkeime (Sporozoiten) mit dem Speichel der Mücke in das Blut des Menschen übertragen, von dort wandern sie in die Leber, um sich dort innerhalb der Leberzellen zu vermehren.
Zu einem nicht vorhersehbaren Zeitpunkt, der auch Jahre nach der Infektion liegen kann, platzt diese Zelle und die Abkömmlinge der Sichelkeime, die man nun Merozoiten nennt, werden in die Blutbahn eingeschwemmt und dringen in die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ein. Jetzt beginnt ein Entwicklungszyklus, der Schizonie heisst und mit der Zeit rhythmisch werden kann. Dabei wird das rote Blutkörperchen aufgebraucht und schließlich aufgelöst. Die freigewordenen Schizonten suchen sich nun "frische" rote Blutkörperchen, wandern in diese ein und der Kreislauf, der immer mit dem Untergang der roten Blutkörperchen beginnt von neuem! Hierbei wird der Blutfarbstoff verbraucht und ein dunkles Pigment ausgeschieden, das in Leber und Milz gespeichert wird. Bei größeren Mengen von Erregern führt jeder Teilungsprozeß und Blutkörperchenzerfall zu einer Fieberreaktion mit Schüttelfrost. Nach einer gewissen Zeit setzt die Bildung von Geschlechtsformen (Gamogonie) ein.
Wir finden im Blut des Menschen nur ein Vorstadium der Geschlechtsformen, da die Gamogonie erst im Darm der Mücke zum Abschluss kommt. Durch die Bestechung eines krankes Menschens gelingen die weiblichen Makrogamonten und die männlichen Mikrogamonten ins Darm des Anophelesweibchen.
4.2 IN der MÜCKE:Die beiden Vorgeschlechtsformen bilden Gameten und verschmelzen paarweise zu beweglichen Zygoten (Ookineten), die von einer dünnen Bindegewebeschicht des Wirtes umgegeben zu Oocyten heranwachsen. In den Oocyten entstehen tausende von kleinen, beweglichen Sichelkeimen (Sporozoiten). Diese geschlechtliche Vermehrung, die zu Folge die Entstehung der Sporozoiten hat, heisst Sporogonie.
Sie werden durch Platzen der Cystenwand frei, gelingen in die Leibeshöhle, schwimmen in die Speicheldrüse und sammeln sich in den Drüsenkanälen. Beim Stich werden sie mit dem Speichel der Mücke in die Blutbahn des Menschen gespritzt.
5) MalariaartenA: Malaria tertiana (Dreitagefieber)- Wird durch Plasmodium vivax und Plasmodium ovale übertragen- 43% aller Malariafälle sind Malaria tertiana- Die Inkubationszeit dauert etwa 2-3 Wochen- Die Symptome erscheinen in 3 Phasen:-Kalte Phase: Kopf- und Rückenschmerzen, Erbrechen, Schwindelgefühl und Schüttelfrost -Heiße Phase: Hohes Fieber (40-42°C) -Schwitzphase: Scweißausbrüche, doch die Körpertemperatur ist wieder normal-48h Ruhepause, und danach wieder von vorne
B: Malaria quartana (Viertagefieber)- Wird durch Plasmodium malariae übertragen- Seltenste der drei Malariaarten (nur 7% der Malariafälle)- Die Inkubationszeit dauert etwa 4-5 Wochen- Fieber erst unregelmäßig, dann alle 72h- Erreger befallen alte Erythrocyten- Selten Todesfälle C: Malaria tropica- Wird durch Plasmodium falciparum übertragen- Diese Malariaform ist die häufigste Form (50% der Malariafälle) und auch die gefährlichste Form- Die Inkubationszeit dauert etwa 1-2 Wochen- Der Infizierte hat unregelmäßige Fieberausbrüche- Ohne Behandlung ist diese Malariaform innerhalb von wenigen Tagen tödlich
6) Behandlung/Prophylaxe
Prophylaxe Behandlung- Mückenabwehrmittel - Rasche Diagnostik durch Bluttest - Mosquitosnetz - Chinin (aus Baumrinde)- Geeignete Kleidung - Plasmochin (wirksamer und ungiftiger)- Vernichtung der Malariamücke: Insektmittel - Stoffe, die die verschiedene Stadien beeinflussen- Einnahme eines vorbeugenden Malariamedikamentes ca. 2 Wochen vor dem Aufenthalt in einem Malariagebiet -Atebrin, Chloriquin, es wird an einem aus DNA erworbenem Impfstoff gearbeitet
7) Verbreitung der Malaria- Etwa 500 Mio. Menschen habe Malaria- 90 % der Infektionen sind auf Gebiete in Afrika zurückzuschließen- Jährlich sterben ca. 2 Mio.
Menschen an Malaria, wovon mehr als die Hälfte Kinder unter 5 Jahren sind- In Deutschland werden jährlich ca. 2000 Malariaerkrankungen gemeldet, mit 25 Todesfällen - Malariagefahr herrscht eigentlich nur in den Tropen und Subtropen, obwohl es die übertragungsfähigen Stechmücken auch in Europa gibt- Seit 1950 ist diese Krankheit aus Europa verbannt
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