Einleitung
1. Was ist Zucker?
Zucker sind Kohlenhydrate, die geruchs- und farblos sind. Sie sind in Wasser löslich und
man kann sie meistens kristallisieren. Sie schmecken mehr oder weniger süß und können
außerdem in mehrere Gruppen eingeteilt werden:
. Zucker, die nur aus einem Baustein bestehen, werden als Monosaccharide
(Einfachzucker) bezeichnet. [z.B.
: Glucose & Fructose (Fruchtzucker &
Traubenzucker)]
. Disaccharide (Zweifachzucker) enthalten 2 Zuckerbausteine. [z.B.: Saccharose
(Haushaltszucker), Maltose, Lactose (Rohrzucker, Malzzucker & Milchzucker)]
Einfach- und Zweifachzucker schmecken süß und werden deshalb häufig auch als "süße
Kohlenhydrate" bezeichnet.
. Zucker aus vielen Bausteinen werden Polysaccharide (Vielfachzucker) oder auch
komplexe Kohlenhydrate genannt. [z.
B.: Glykogen (tierische Stärke), Cellulose
(Zellstoff), Amylose (lösliche Stärke) & Amylopektin (unlösliche Stärke)]
Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter "Zucker" meist den Haushaltszucker,
also Saccharose. Saccharose besteht aus je einem Molekül Fructose und Glucose.
Insgesamt werden alle Mono-, Di- und Trisaccharide als Zucker bezeichnet.
Polysaccharide sind so genannte makromolekulare Kohlenhydrate.
2.
Wie entsteht er?
Die grünen Pflanzen in der Natur erzeugen aus Kohlenstoffdioxid (Teil der Luft), Sonnenlicht (Energie) und Wasser (aus dem Boden) Zucker und Sauerstoff den wir Menschen zum überleben brauchen (Photosynthese). Der Zucker wird in der Pflanze entweder direkt verbraucht (Energie) oder als Reservestoff gespeichert. Die Speicherformen können entweder hochmolekulare Stoffe wie Stärke (z.B.: Kartoffeln) oder Inulin (z.B.
: Zichorie & Topinambur) oder bei zuckerliefernden Pflanzen Saccharose sein. Für die industrielle Zuckergewinnung werden aber nur bestimmte Zuckerpflanzen genommen; die Zuckerrübe (einzige zuckerliefernde Pflanze von Bedeutung in der EU), das Zuckerrohr (weltweit größte Bedeutung), die Zuckerhirse (geringe Bedeutung in Europa
, Anbauversuche), Topinambur (speichert Inulin) und Zichorie (Speichert auch Inulin).
3. Die Herkunft des Zuckers
Das "Urwort" für Zucker stammt aus Ostindien; "Sarkara" bedeutet in der alten heiligen Sprache, Sanskrit, etwa "zerrissenes Stückchen" und deutet auf die Zerkleinerung von Zuckerrohr für seine Verwendung hin. Ein anderes Wort für Zucker ist das altindische "khand", welches in der Bezeichnung "Kandis" weiterlebt. Das Wort "Saccharose" für die wichtigste Zuckerart kommt aus dem Lateinischen.
Zwischen dem "Sarkara" und dem heutigen "Saccharose" liegen rund 2 Jahrtausende. Bevor es Zucker gab, süßte man, wenn überhaupt, mit Honig. "Melanesien", eine Inselgruppe nordöstlich von Australien gilt als die Heimat des Rohrzuckers. Bereits 15.000 v. Chr.
nehmen die Ureinwohner Zuckerrohr als Bestandteil des Proviants mit auf ihre Fahrten in der pazifischen Inselwelt. Das erste Auftreten von Zuckerrohr auf der Inselgruppe von "Neukaledonien" ist für die Zeit 10.000 v. Chr. nachgewiesen. Auf dem Feldzug von Alexander d.
Gr. Nach Indien stoßen seine Truppen auf Zuckerrohr im Industal. Sie berichten nach Europa von einem "Schilf, das Honig ohne Bienen hervorbringt". Im heutigen Gebiet des Iraks gelingt einer persischen Medizinschule um 600 v. Chr. Erstmals die Gewinnung von gereinigtem Zucker mit Hilfe von kegelförmigen Ton- und Holzgefäßen als Siruptopf.
Der Sirup mit den nicht zuckerhaltigen Stoffen tropft durch eine Öffnung in der Kegelspitze aus der kristallisierenden Zuckermasse ab. Zurück bleibt der Zuckerhut, den wir heute noch kennen. Die Araber haben die Kunst von den Persern gelernt. In ihren eroberten Gebieten führen sie den Zuckerrohranbau ein. Um 1.100 n.
Chr. Lernen die Kreuzritter den Zucker kennen. In einer Reisebeschreibung heißt es: "In den Feldern der Ebene bei Tripolis fand man ein Honigschilf, welches sie dort "zucra" nennen" . Bei einem Überfall auf eine Karawane erbeuten die Kreuzritter verschiedene Kamellasten Zucker. Durch diesen kriminellen Akt bekommen erstmals Mitteleuropäer Zucker zu sehen. Venedig profitiert von den Kreuzfahrern und ist 400 Jahre lang Haupthandelsplatz für Zucker.
Rasch macht sich der Zucker bei Königen und Fürsten beliebt. Christoph Columbus war es schließlich, der 1493 auf seiner zweiten Entdeckungsreise nach Amerika Zuckerrohr von den Kanarischen Inseln nach "Hispaniola" (die heutige Insel Santo Domingo, Westindische Antillen) brachte. Er ließ ihn dort anbauen und begründete damit für die nächsten 3 Jahrhunderte das größte Wirtschaftszentrum der Welt. Bis heute ist dort unter der Führung Kubas, das Herz der Weltzuckererzeugung. Ab 1.500 n.
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