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  Diplomarbeit

1. Einleitung   1.2. Themenfindung    Wie in der Einleitung erwähnt, stand für mich von Anfang an fest, die schriftliche Matura in Form einer Diplomarbeit zu absolvieren. Dies entschied ich zu einem Zeitpunkt, an dem ich noch nicht wusste mit welcher Thematik ich mich befassen werde. Nur eines stand fest: Ich werde eine Diplomarbeit schreiben und wenn möglich in den Fächern Betriebswirtschaftslehre und Pflanzenbau, weil ich mir nur in diesen Gegenständen vorstellen konnte, mich intensiver mit einem Thema auseinander zusetzen.

Kurz, Betriebswirtschaftslehre und Rechnungswesen wurde zu meinem Hauptfach, und Pflanzenbau zu meinem Nebenfach. Ich wollte ein Thema behandeln, das auch für den elterlichen Betrieb von Nutzen ist. Mein Vater bewirtschaftete zu dieser Zeit einen 92 ha großen Ackerbaubetrieb, der seit 1997 biologisch wirtschaftet. Mit diesen Voraussetzungen ging ich zu meinem damaligen BWL Professor Herrn Ostr. Dr. Erich Amon, dem ich auf diesem Wege für seinen Rat und seine Hilfe, nicht nur in Bezug auf meine Diplomarbeit, sehr herzlich danken möchte.

Wir überlegten einige Zeit, und kamen zu dem Entschluss, dass ein Vergleich von konventioneller und biologischer Landwirtschaft interessant sein würde. Diese Grundidee fand ich sehr gut. Meine Überlegungen wurden immer klarer und das Thema nahm immer mehr die richtigen Formen an.   Meine Gedankenzüge waren: Mein Vater hat einen biologisch geführten Ackerbaubetrieb. Er führte schon seit langem genaue Aufzeichnungen, wie Buchhaltung und eine Art Arbeitstagebuch. biologische Landwirtschaft liegt im Trend, und stellt heute eine sehr interessante Variante dar, seinen Betrieb zu optimieren.

Aus diesen Überlegungen heraus, kam ich zu der Idee, die jetzige Situation meines Betriebes(1) dem gegenüber zu stellen, wie es wäre, wenn ich weiter, wie mein Vater vor 1997, auf meinem Betrieb konventionell wirtschaften würde. Schlussendlich kristallisierte sich meinen genaue Aufgabenstellung und damit auch der genaue Titel meiner Diplomarbeit heraus: Auswirkungen auf den Betriebserfolg, durch Umstellung von konventioneller auf biologische Landbewirtschaftung am Betrieb Lackner.   Die genaue Beschreibung meiner Arbeit, und die Vorraussetzungen unter welchen ich diesen Vergleich anstellte, sind im nächsten Punkt ausführlich beschrieben. Dies ist wichtig um die Arbeit richtig verstehen zu können und um falsche Interpretationen im Vorhinein zu vermeiden.                       Während meiner Arbeit an dieser Diplomarbeit verstarb mein Vater unerwartet. Ich übernahm sofort die Verantwortung für den Betrieb, führe ihn auch zur Zeit mit meiner Stiefmutter, und werde ihn auch in Zukunft weiter bewirtschaften.

Darum spreche ich in meiner Arbeit ab jetzt von meinem Betrieb. Durch dieses Ereignis, hat diese Arbeit für mich sehr an Bedeutung gewonnen, da ich jetzt selbst beruflich, und praktisch (nicht nur theoretisch), mit dieser Thematik konfrontiert bin.  1.2. Themenbeschreibung    Auswirkungen auf den Betriebserfolg, durch Umstellung von konventionelle auf biologische Landbewirtschaftung am Betrieb Lackner. So lautet der Titel meiner Diplomarbeit, doch was steckt dahinter?   Ich stellte mir die Frage, ob es rein in finanzieller Hinsicht klug war, 1997 den Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen.

Mein Hauptaugenmerk lege ich hier auf den finanziellen Erfolg, ganz im Sinne der Betriebsoptimierung, obwohl ich auch pflanzenbauliche Aspekte der biologischen Landwirtschaft behandle. Zu diesem Zweck stelle ich in meiner Arbeit eine Kosten- und Leistungsrechnung für die zwei verschiedene Betriebsorganisationen an. Einmal so wie jetzt gewirtschaftet wird, nämlich biologisch, und einmal so wie es wäre, wenn mein Vater nicht auf Biolandbau umgestellt hätte und ich weiterhin konventionell wirtschaften würde. Die Produktionsvoraussetzungen sind die selben, nur dass der eine Betrieb fiktiv konventionell bewirtschaftet wird. Eine übliche Methode wäre, meinen biologisch geführten Betrieb mit einem ähnlichen Ackerbaubetrieb mit konventioneller Wirtschaftsweise zu vergleichen. Dieser Vergleich hat aber den Nachteil, dass es für zwei wenn auch sehr ähnliche Betriebe nie gleiche Rahmenbedingungen gibt (unterschiedliche Bodenverhältnisse, Schlaggrößen, Klima, Maschinenausstattung.

..). Das ist der Hacken bei üblichen Vergleichen von konventioneller und biologischer Landwirtschaft, es gibt keinen völlig gleichen Betriebe. Um aber einen relevanten Vergleich anzustellen, sollten die Grundvoraussetzungen so gleich wie möglich sein. Nur so kann ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis erzielt werden.


In meiner Arbeit verglich ich meinen biologisch geführten Betrieb mit dem Betrieb, den es gäbe, wenn ich, wie vor 1997, weiterhin konventionell wirtschaften würde, nur unter den heutigen Gegebenheiten (Preise, Öpul 2000...). Weiters unterstelle ich, dass beide Betriebe das selbe Anbauverhältnis haben. Berechnungsgrundlagen:   Das Anbauverhältnis vom Jahr 2000.

Die Produktpreise von 2000. Öpul 2000. Maschinenkosten aus der eigenen Buchhaltung und laut ÖKL- Tabellen 2001. Saatgut, Düngemittel und Spritzmittelpreise Frühjahr 2001.   Bei den Berechnungen bleiben alle Kosten und Leistungen außer Acht, die bei beiden Betrieben in gleicher Höhe auftreten. Diese Kosten und Leistungen würden bei Miteinberechnung keinen Unterschied im Ergebnis hervorrufen.

Folgende Kosten und Leistungen sind gemeint:   Fixkosten der Maschinen die auf beiden Betrieben zum Einsatz kommen. Fixkosten der Gebäude. Einnahmen und Ausgaben in der Forstwirtschaft. Direktzahlungen, die sich decken (KPF, Grundförderung Öpul2000..).

Im Folgenden wird die Entwicklung und Struktur des Biolandbaus in Österreich dargelegt. Der Betriebsbeschreibung folgt die Kosten- und Leistungsrechnung. Mit der Interpretation der Ergebnisse und den Schlussfolgerungen wird die Arbeit enden.        4. Die Entwicklung und Struktur des Biolandbaus 4.1.

Die Entwicklung des Biologischen Landbaus    Der erste biologisch wirtschaftende Betrieb in Österreich wurde bereits 1927 umgestellt. Bis in die achtziger Jahre gab es jedoch nur wenige Bauern, die biologischen Landbau betrieben. Der große Bio-Boom brach Ende der achtziger Jahre aus. Zum Vergleich: 1988 gab es 880 Biobauern. Zehn Jahre später hat sich die Zahl mehr als verzwanzigfacht. Heute wirtschaften in Österreich rund 20.

000 Betriebe nach den Richtlinien des Biologischen Landbaus, das sind beinahe 10 % aller landwirtschaftlichen Betriebe. Somit wird fast jeder zehnte Betrieb in Österreich biologisch geführt. 1999 ging die Anzahl der Biobauern erstmals leicht zurück. Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass nur etwa 40 % der österreichischen Biomilch auch als solche vermarktet werden kann. Für die restlichen 60 % der Biomilch bekommen die Biobauern nur den konventionellen Preis bezahlt. Der Sektor Bio-Molkereiprodukte ist weit aus gesättigt.

Auch die Großmolkerei Tirol Milch hat sich dazu entschlossen nicht in die Verarbeitung und Vermarktung von Biomilch einzusteigen. Darum gibt es vor allem in Tirol einen leichten Rückwärtstrend der Grünlandbetriebe.                 Die nachstehende Graphik veranschaulicht den Zuwachs der Biobetriebe von 1980 bis 1998.  Quelle: BMLF Förderungsdienst 1999   Die explusionsartige Entwicklung kann auf folgende Faktoren zurückgeführt werden:   Die Einführung der „Förderung von Betrieben mit biologischer Wirtschaftsweise“ im Rahmen des Umweltprogramms ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) im Jahr 1991. Mit dem EU-Beitritt im Jahr 1995 wurde in Österreich die Biobauernförderung sogar noch ausgebaut. Seit dieser Zeit stellte die biologische Landwirtschaft auch vom wirtschaftlichen Fokus aus betrachtet eine echte Alternative zur konventionellen Landwirtschaft dar.

Das geänderte, neue ökologische Bewusstsein der österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten machte den so großen Erfolg der biologischen Landwirtschaft überhaupt möglich. Die Bereitschaft, höhere Preise für Bioprodukte zu zahlen, um sich gesünder zu ernähren und gleichzeitig eine Beitrag zur Gesunderhaltung unserer Umwelt zu leisten ist immer mehr gegeben.   Mitlerweile ist es auch für die Handelsketten interessant geworden, in die Vermarktung von Bioprodukten einzusteigen und heute führt beinahe jede Handelskette eine eigene Schiene mit Bioprodukten. Vor allem durch den Einstieg der großen Handelsketten, wie Billa und Spar, konnten zum ersten Mal weite Bevölkerungskreise mit Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft versogt werden. Das dauernde Angebot und die ständige Beeinflussung der Konsumenten mit Bio-Produkten löste auch eine größere Kaufmotivation aus. Die Folge daraus war einen größere Nachfrage von Bioprodukten und gekoppelt ein höherer Absatz dieser.

Hauptsächlich Obst und Gemüse, Fleisch, Milch- und Getreideprodukte sowie Eier werden heute von den Handelsketten und Direktvermarktern angeboten.   Der Umstellungsboom auf die biologische Wirtschaftsweise erfasste anfangs im besonderen die westlichen Bundesländer Salzburg und Tirol, wo die traditionelle extensive Bewirtschaftungsform der Grünlandbetriebe eine Umstellung auf Biologische Landwirtschaft wesentlich erleichterte. Von den im Jahr 1998 insgesamt 20.148 Biobetrieben hatte das Bundes Land Tirol mit 4.790 den größten Anteil, gefolgt von der Steiermark und Salzburg.         Aufteilung der Biobetriebe auf die Bundesländer:     Tirol: 4.

790 Steiermark: 3.637 Salzburg: 3.456 Niederösterreich/Wien: 3.310 Oberösterreich: 2.676 Kärnten: 1.554 Voradelberg: 390 Burgenland: 323Quelle: BMLF Förderungsdienst 1999        4.

2. Produktionsstruktur    In ganz Österreich werden zur Zeit etwa 300.000 ha biologisch bewirtschaftet, das sind fast 10 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Davon besteht der Großteil aus Grünland. Die nachstehende Abbildung gibt einen Überblick über die Zusammensetzung der geförderten Bioflächen.   80,3 % Grünlandflächen 19,3 % Ackerflächen (inkl.

Feldgemüse) 0,2 % Sonderkulturen (Intensivobst, Blumen, gärtnerisches Gemüse) 0,2 % Weingärten (Quelle: BMLF Forschungsauftrag L 1068/97 1998)  Neben den reinen Grünlandbetrieben mit stellte auch eine beträchtliche Anzahl von Gemischtbetrieben mit einigen Hektar Ackerfläche auf Biolandbau um. Der Anteil an biologisch wirtschaftenden Ackerbau- und Spezialbetrieben (Wein-, Obst-, Gemüsebau, Hühner-, Schweineproduktion) ist dagegen noch sehr gering. Neueste Tendenzen deuten darauf hin, dass auch immer mehr Marktfruchtbetriebe den biologischen Landbau als Alternative in Betracht ziehen.   Die durchschnittliche Größe der biologisch wirtschaftenden Betriebe liegt bei 14 ha (ohne Almfläche). Dieser Durchschnitt wird in den Ländern Burgenland und Niederösterreich beträchtlich übertroffen, während in Tirol und Voradelberg die geförderten Biobetriebe ohne Einrechnung der Almfläche eine unterdurchschnittliche Flächenausstattung haben. Die durchschnittlichen Größenverhältnisse der österreichischen Biobetriebe sind etwa die selben, wie der Durchschnitt aller österreichischen landwirtschaftlichen Betriebe.

  Rund 95 % der Biobetriebe betreiben Viehwirtschaft mit durchschnittlich 16 Großvieheinheiten pro Betrieb. Bei ca. 85 % der Biobetriebe handelt es sich um Bergbauernbetriebe in den Erschwerniszonen eins bis vier. Die ökonomischen Anreize für die Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise sind im Bergland offenbar größer als in den sogenannten Gunstlagen. Die Umstellung ist auf den traditionell extensiv wirtschaftenden Grünlandbetrieben auch unkomplizierter.                4.

3. Verbandsstruktur    Rund 63 % aller österreichischen Biobetriebe sind in Verbänden organisiert. Der Großteil davon, rund 90 %, im Verband Ernte für das Leben. Unter anderem ist auch der Betrieb Lackner Mitglied beim Ernte Verband. Weitere Bioverbände: Biolandwirtschaft Ennstal Erde & Saat Kopra Hofmarke Dinatur Demeter-Bund ORBI Freiland-Verband Organisch-Biologischer Landbau Weinviertel BAF   Diese Bioverbände sind in zwei Dachorganisationen zusammengeschlossen: ARGE Biolandbau (Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Biologischen Landbaus) ÖIG Biolandbau (Österreichische Interessensgemeinschaft für Biologische Landwirtschaft)   Einige Verbände sind nur in einzelnen Regionen tätig, die größeren aber bundesweit. Die jeweiligen Verbände betonen verschieden Prinzipien und Ziele des Biologischen Landbaus.

Die Art der Produktion und der Vermarktung können ebenfalls ausschlaggebend für die Wahl eines bestimmten Verbandes sein. 37 % der österreichischen Biobetriebe gehören aber keinem Verband an und werden als Codex- Betriebe bezeichnet. Grund für die Vewrbandslosigkeit vieler Betriebe ist, dass viele klein strukturierte Biobetriebe sowie biologisch geführte Nebenerwerbsbetriebe ihre Produkte nach wie vor konventionell oder selbstständig vermarkten. Sie erachten daher die Verbandszugehörigkeit als nicht notwendig.   Die Bioverbände übernehmen unter anderem folgende Aufgaben:   Kommunikation mit den Ministerien, öffentlichen Einrichtungen und internationalen Bioverbänden. Mitarbeit in landwirtschaftlichen Ausschüssen.

Interessensvertretung. Laufende Mitgliederinformation in Form von Fachzeitungen und aktuellen Infos. Fort- und Weiterbildungsangebote (Seminare, Tagungen...).

Marketing: > Produktionsrichtlinien (Produkt). > organisierter Vertrieb (Place). > Preisgestaltung (Price). > Kundeninformation/Werbung (Promotion).      4.4.

Österreichs Biolandbau im Europäischen Vergleich    Mit einem Anteil von rund 10 % Biobetrieben an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe und rund 10 % biologisch bewirtschafteter landwirtschaftlicher Nutzfläche nimmt Österreich die Spitzenposition unter den europäischen Ländern ein. Nach Absolutzahlen hat zwar Italien die meisten Biobetriebe in Europa, aber ein durchschnittlicher Biobetrieb in Italien bewirtschaftet nur rund 1 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Zum Vergleich ein österreichischer Biobetrieb 14 ha.   Biobetriebe 1997 in Europa:   Italien: 30.844 Österreich: 19.996 Deutschland: 8.

184 Frankreich: 4.784 Finnland: 4.381 Schweiz: 4.278 EU 15: 81.783 (Quelle: BMFL Förderungsdienst 1999)     Ein aussagekräftiger Vergleich von verschiedenen Ländern ist folgender:   Land % der Biobetriebe an den Gesamtbetrieben % der biologischen LN an der gesamten LN Österreich ca.10 ca.

10 Italien 1,24 4 Deutschland 1,44 2,25 Frankreich 0,65 0,55 Finnland 4,34 4,76 Schweden 3,03 3,7 (Quelle: BMFL Förderungsdienst 1999) Zusammenfassend kann man eindeutig sagen, dass Österreich in Europa einen Vorreiterrolle spielt, was die biologische Landwirtschaft betrifft. Nicht nur die Zahl der Biobetriebe und die bewirtschaftete LN sprechen dafür, sondern Österreich hat auch die am weitesten ausgebaute organisierte Vermarktung von Bioprodukten in Europa. Die Sensibilität, was Ernährung und Umwelt betrifft, dürfte in Österreich auch größer als in anderen Ländern sein.    5. Produktionsrichtlinien im biologischen Landbau    Österreich hat als erstes Land der Welt 1983 staatliche Richtlinien für die biologische Wirtschaftsweise festgelegt. Seit dem EU Beitritt 1995 ist die EU-Verordnung 2092/91 über biologischen Landbau gültiges Recht.

In dieser Verordnung sind Produktions-, Kennzeichnungs- und Kontrollregelungen für die pflanzliche Produktion und mit 24. August 2000 auch für die tierische Produktion (EU- Tierhaltungsverordnung) festgelegt. Die Bestimmungen des österreichischen Lebensmittelcodex, Teilkapitel B, ergänzen diese Verordnung und sind ebenfalls zu befolgen. Mit dem Bezug der Bioförderung aus dem ÖPUL- Programm sind weiters die sogenannten Förderungsrichtlinien einzuhalten. Bei Mitgliedschaft eines Bioverbandas gelten zusätzlich die deren strengere Verbandsrichtlinien.   Einige grundsätzliche Bestimmungen der EU-Verordnung 2092/91 und dem österreichischem Lebensmittelkodex:   Verbot des Einsatzes von chemischen Pflanzenschutzmitteln.

Der Einsatz von Herbiziden zur Unkrautregulierung ist verboten. Verbot des Einsatzes von leichtlöslichen Handeldüngern. Verwendung von biologischem Saatgut, Jungpflanzen und Vermehrungsmaterialien, soweit diese zur Verfügung stehen. Verbot des Einsatzes gentechnisch veränderter Organismen (GVO´s), sowie von Betriebsmitteln aus GVO-Produktion. Ausnahme: Tierarzneimittel Die Tiere müssen grundsätzlich aus biologischer Landwirtschaft stammen. „Artgerechte Tierhaltung“ laut Tiergerechtigkeitsindex: Grundsätzliches Verbot von Anbindehaltung.

Max. 2 Großvieheinheiten (GVE) pro Hektar. Allen Tieren muss immer Auslauf gewährt werden. Grundsätzlich sind aus biologischer Produktion stammende Futtermittel einzusetzen. Bei Verarbeitungsprodukten aus biologischer Landwirtschaft darf der Anteil an nicht biologischen Zutaten höchstens 5 % betragen. Der biologische Betrieb muss einen Kontrollvertrag mit einer staatlich anerkannten Kontrollstelle abschließen.

Der biologische Landwirt hat über alles was mit der Produktion und Verarbeitung biologischer Produkte in Zusammenhang steht genaue Aufzeichnungen zu führen.   Im Anhang der EU/VO 2092/91 finden sie Auflistungen über: Mindeststall- und Freiflächen. Zugelassene Düngemittel und Bodenverbesserer. Zugelassene Pflanzenschutzmittel. Zugelassene Lebensmittelzusatzstoffe sowie Verarbeitungshilfsstoffe.   Den Landwirten steht als Hilfsmittel ein Betriebsmittelkatalog zu Verfügung.

Die detaillierten Bestimmungen der EU/VO 2092/91 und dem Österreichischen Lebensmittelcodex liegen bei allen Kontrollstellen, den Bio-Verbänden, den Landwirtschaftskammern, der Agrarmarkt Austria (AMA) und dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft auf.         Kontrolle:   Jeder Biobauer wird jährlich von einer staatlich anerkannten, unabhängigen Kontrollstelle, die vom jeweiligen Landeshauptmann zugelassen wird, kontrolliert. Überprüft wird dabei die Einhaltung der bereits erwähnten EU-Verordnung für biologische Landwirtschaft. Es werden aber nicht nur die Landwirte, sondern auch alle Verarbeitungsbetriebe kontrolliert. Zur Zeit gibt es sieben staatlich anerkannte Kontrollstellen in Österreich. Der Biobauer kann diese frei wählen.

Bei Nichteinhaltung der Richtlinien muss die Kontrollstelle bei der zuständigen Lebensmittelpolizei Meldung machen.   Nimmt der Biobauer am ÖPUL Programm teil, und erhält somit eine Biobauernförderung, kann er zusätzlich von der AMA auf die Einhaltung der Förderungsrichtlinien (VO/EU 2092/91 und dem österreichischen Lebensmittelcodex) kontrolliert werden. Diese Förderung nehmen rund 95% aller österreichischen Biobauern in Anspruch.   Ist der Biobauer Mitglied eines Bioverbandes, so wird sein Betrieb von einer der oben erwähnten Kontrollstellen auch auf die Einhaltung der speziellen Verbandsrichtlinien überprüft.   Der Betrieb Lackner nimmt am Öpul Programm teil und ist Mitglied beim Bio-Verband Ernte fürs Leben. Daher gelten die VO/EU 2092/91, der österreichische Lebensmittelcodex und die Ernte Verbandsrichtlinien als Produktionsgrundlage.

Kontrolliert wird der Betrieb jährlich von der Kontrollstelle Austria Bio Garantie (ABG), Gesellschaft zur Kontrolle der Echtheit biologischer Produkte GmbH. Die AMA kontrolliert jedes Jahr nur ca. 10% aller landwirtschaftlicher Betriebe die am Öpul Programm teilnehmen.          6. Betriebsbeschreibung 6.1.

Biologische Bewirtschaftung 6.1.1. Allgemeine Daten zum Betrieb    Eigentümer Hubert Lackner     Bewirtschafterin Ingrid Lackner     Hausname (vulgo) Sipbachhof     Betriebsadresse Sipbach 12 4511 Allhaming       Lage Im OÖ Zentralraum, Bezirk Linz-Land an der A1 Westautobahn         Betriebsgröße:   Land- und Forstwirtschaftlicher Einheitswert   Hektarsatz Landwirtschaft     1.485.000 Schilling     18.

403 Schilling     Hektarsatz Forstwirtschaft 3.314 Schilling   Klimatische Verhältnisse:         Seehöhe ca. 350 m       Niederschlagsmenge knapp unter 1000 mm pro Jahr       Temperatur Das Mittel der 14.00 Uhr Temperaturen ist 18.4°C im Gemeindegebiet       Vegetationsperiode 210 Tage         Grundstücksverzeichnis:         Acker 72,60 ha   Wiesen 3,89 ha Wald 15,74 ha Bauareal 0,35 ha Gesamtfläche 92,58 ha     Die gesamte Fläche erstreckt sich in arrondierter Lage um den Betrieb. Die durchschnittliche Bodenklimazahl, die die Bonität des Bodens ausweist beträgt 54,6.

    Das Ackerland teilt sich in 6 Schläge auf:         Linke Hofbreite 22,63 ha     Rechte Hofbreite 14,66 ha     Weidehang 9,88 ha     Schottergrubenfeld 14,95 ha     Mitterbauerspitz 1,94 ha     Zweiradelmühle 8,50 ha     Der Wald und das Bauareal wird bei den Berechnungen nicht berücksichtigt, da es hier keine Unterschiede in der Nutzung (biologisch oder konventionell) gibt.       Die Böden setzen sich zusammen aus: Gley, Braunerde und Pseudogley. Der größte Teil der Grundstücke ist hochwertiges Ackerland, der Rest mittelwertiges. Fast alle Grundstücke haben teilweise starke Hangneigungen. Dies erschwert die Bearbeitung und mindert die Erträge durch verstärkte Gefahr der Nährstoffauswaschung und der Bodenerosion.             6.

1.2. Betriebsausstattung    Auszug aus dem Anlageverzeichnis zur Beschreibung der Betriebsausstattung:   Kleingeräte, Werkzeuge und Geräte für der Forst werden nicht aufgelistet. Die Anschaffungswerte sind exklusive 20% Umsatzsteuer angegeben.         Bezeichnung Leistung Anschaffungsjahr Anschaffungswert Gebäude und bauliche Anlagen Maschinenhalle 600 m2 1982 1.179.

000.-- Siloanlage 140 m3 1998 637.000.-- Maschinen und Geräte Traktor John Deere 6910 145 PS 1998 950.000.-- Traktor John Deere 6300 95 PS 1997 595.

000.-- Mähdrescher New Holland 3,65 m 1998 1.310.000.-- Dreiseitkipper Brandner 8 t 1987 107.000.

-- Dreiseitkipper Brandner 10 t 1995 140.000.-- Volldrehpflug 4 Schar 1996 158.000.— Schwergrubber 4,5 m 1992 140.000.

-- Faltegge 7 m 1987 60.000.-- Faltegge 4,5 m 1997 28.000.-- Sähkombination Lely 3 m 1998 310.000.

-- Feinsamenstreuer 15 m 1996 20.200.-- Hackstriegel 9 m 1996 71.500.-- Schlegelhäcksler 2,75 m 1997 78.000.

-- Der Maschinenbestand wurde absichtlich in den letzten Jahren stark verjüngt. Grund dafür ist, dass der Betrieb bis 1999 freiwillig buchführungspflichtig war, es wurde optiert. In dieser Zeit der Buchführung konnten beim Ankauf von Maschinen und Geräten 20 % des Einkaufpreises als Vorsteuer geltend gemacht werden. Danach wechselte der Betrieb in die Teilpauschalierung wo dieser Vorsteuerabzug nicht mehr möglich ist. In den nächsten Jahren sind keinen Investitionen in neue Maschinen geplant.           6.

1.3. Fruchtfolge:    Der Betrieb wird seit 1997 biologisch geführt. Die folgende Abbildung zeigt die Fruchtfolge am Betrieb Lackner ab 1997. Schläge 1997 1998 1999 2000 2001 Linke Hofbreite Erbse WW+ZF Hafer Erbse WW+ZF Rechte Hofbreite Hafer Erbse WW+ZF Hafer+ZF Erbse Weidehang WW+ZF Triticale Brache Brache Hafer+ZF Schottergrube WG Brache Hafer+ZF WW Erbse Mitterbauerspitz WG Brache Erbse WW Hafer Zweiradelmühle WW+ZF Hafer Erbse WW+ZF Brache Leguninosenanteil (ohne ZF) 31,2 % 20,2 % 14,4 % 31,2 % 40,1 % WW- Winter Weizen, ZF- ZwischenfruchtDie Fruchtfolgegestaltung ist neben der Bodenbearbeitung und der Sortenwahl das wichtigste Instrument im biologischen Landbau, um gute Erfolge zu erzielen. Mit einer guten, vielseitigen Fruchtfolge kann sehr viel erreicht werden:   Aufbau von Humus (Lebendverbauung).

Unterdrückung gewisser Unkräuter und Ungräser durch verschiedene Vegetationsperioden der Kulturpflanzen. Unterdrückung von Krankheiten und Schädlingen durch lange Anbaupausen. Keine einseitige Ausbeutung des Bodens. Weniger Erosion durch lange Bodenbedeckung und Lebendverbauung. Weniger Düngemitteleinsatz.   Die oben angeführte Fruchtfolge ist für einen Biobetrieb pflanzenbaulich noch nicht ausgereift (zu viele Halmfrüchte, sprich Getreide).

In den folgenden Jahren soll die Fruchtfolge zu optimiert werden.     Eine anzustrebende Fruchtfolge für einen biologisch wirtschaftenden, viehlosen Ackerbaubetrieb sollte folgendermaßen ausschauen:   Ideal ist ein Leguminosenanteil von mind. 25%, besser noch 33%. Gemeint sind Leguminosen als Hauptfrüchte (Körnererbse, Klee, Luzerne, Sojabohne...

). Um Fruchtfolgekrankheiten vorzubeugen, sollte eine Anbaupause von mind. 4 Jahren eingehalten werden und zwischen den einzelnen Leguminosenarten gewechselt werden. Eine Fruchtfolge alleine auf Körnerleguminosen aufzubauen, ist langfristig problematisch. Darum sollte mindestens ein Jahr Futterleguminosen oder Grünbrache angebaut werden.     Als Folgefrucht einer Leguminosenhauptfrucht ist Winterweizen ideal.

Mit Hilfe des von den Leguminosen gesammelten Stickstoffes sollte der Weizen einen Proteingehalt von mindestens 12% erreichen und somit als Speiseweizen eingestuft werden.   Nach dem Anbau einer Zwischenfrucht (wenn möglich mit Leguminosenanteil) kann im Jahr darauf eine weitere Getreideart folgen. Es sollten grundsätzlich so oft wie möglich Zwischenfrüchte und Untersaaten in die Fruchtfolge eingebaut werden, da es um jede Zeit schade ist, in der der Acker ohne Pflanzenbewuchs ist. Die Zwischenfrüchte schützen den Boden vor allen Arten der Erosion und sammeln bzw. speichern wichtige Nährstoffe. Nach zwei Jahren Halmfrüchten sollt nun wieder eine Blattfrucht folgen.

Am besten wäre ein einjähriges Feldfutter oder eine Brache. Hier ergibt sich ein Problem auf viehlosen Ackerbaubetrieben. Diese haben keine Verwendung für Feldfutter. Eine Brache ist meist nur im Ausmaß der verpflichteten 10% Stilllegungsfläche an der Ackerfläche vorgesehen.   Nachdem sich der Boden bedingt durch das brach liegen wieder regeneriert und Stickstoff gesammelt hat, wäre es sinnvoll Winterweizen oder andere ertragsreichen Getreidearten folgen zu lassen. Über denn Winter ist der Anbau von Zwischenfrüchten sinnvoll und im Frühjahr kann wiederum eine Getreideart folgen.

Jetzt beginnt das Fruchtfolgeschema beginnt von vorne.               Es ergibt sich eine sechsjährige Fruchtfolge mit abwechselnd einer Blattfrucht mit zwei Halmfrüchten, wobei zwischen den Halmfrüchten eine Zwischenfrucht eingeschoben wird:  - Körnerleguminose – - Winterweizen + Zwischenfrucht - - Sommergetreide - - Brache/Feldfutter - - Wintergetreide + Zwischenfrucht - - Sommergetreide -    Weiters sollten folgende Punkte bei der Erstellung einer Fruchtfolge beachtet werden:   Abwechslung von Blattfrüchten und Halmfrüchten. Abwechslung von Flach- und Tiefwurzlern. Abwechslung von Stickstoffmehrern und Stickstoffzehrern. Abwechslung von Sommer- und Winterungen. So lange wie möglich den Boden durch Anlegung von Untersaaten und den Anbau von Zwischenfrüchten bedecken.

Schonende Bodenbearbeitung. Einsatz von Leguminosen als Stickstofflieferanten.   Zusammenfassend kann gesagt werden: Je vielfältiger und artenreicher die Fruchtfolge gestaltet wird, umso besser ist es für den Boden und die Pflanzen. Aber jeder Landwirt muss einen Kompromiss zwischen pflanzenbaulichen und betriebswirtschaftlichen Aspekten finden. Dies ist nicht immer leicht, da es kurzfristig oft den Anschein hat, dass diese beiden Aspekte negativ korrelieren. Doch langfristig gesehen sollten die Fruchtfolgeentscheidungen auf pflanzenbaulichen Aspekten basieren, denn der Boden wird es mit den Jahren sicher danken, auch finanziell.

   Stickstoff   Stickstoff ist der wichtigste Pflanzennährstoff und wird auch in großen Mengen bei fast allen Kulturen eingesetzt. Da der biologische Landwirt keinen mineralischen Stickstoffdünger einsetzen darf und darüberhinaus ein viehloser Ackerbaubetrieb auch keine organischen Dünger (Mist, Gülle, Kompost...) zur Verfügung hat, ist für den biologisch wirtschaftenden Ackerbauer der Anbau von Leguminosen der einzige Weg, Stickstoff in den Boden zu bekommen. Leguminosen sind Pflanzen, die mit Hilfe von Knöllchenbakterien, die an den Wurzeln sitzen, den Luftstickstoff binden können.

  Bewertung der Ernterückstände und Vorfruchtwirkung:     Kulturart Reinstickstoff in kg   Getreidestroh: 0 Maisstroh 0 - 20 Rübenblatt: 20 - 60 Sojabohne: 0 - 30 Ackerbohne: 20 - 50 Erbse: 20 - 60 Zwischenfrüchte (Leguminosen) : 0 - 20 Zwischenfrucht (ohne Leguminosen) 0 Futterleguminosen einjährig: 20 - 60 Futterleguminosen mehrjährig: 40 -100 Grünbrache einjährig: 50 -100(Quelle: Richtlinien für die sachgerechte Düngung, 5. Auflage)Diese Daten belegen, dass der Anbau von Leguminosen einen sehr hohen Stellenwert für den biologisch wirtschaftenden Landwirt hat.   Eine weitere Möglichkeit, den Pflanzen Stickstoff zur Verfügung zu stellen, wäre organische Dünger (Mist, Jauche oder Kompost) zuzukaufen. i Der Zukauf ist aber zur Zeit sicher unrentabel, da organische Dünger selten Angeboten werden und wenn dann sehr teuer sind.      Kalk  Eine Kalkdüngung ist auf alle Fälle zu empfehlen. Der Kalk hilft den pH-Wert aufrecht zu erhalten bzw.

zu regulieren. Ein optimaler pH-Wert regt die Bodenaktivität stark an. Es kann mehr Humus aufgebaut werden. Pflanzenreste werden schneller ab- und umgebaut und mehr Stickstoff wird mobilisiert. Der optimale pH-Wert auf mittleren bis schweren Böden liegt im neutralen Bereich zwischen 6,5 und 7. Ein zu niedriger pH-Wert: - hemmt das Bodenleben.

- blockiert die Stickstoffbildung der Knöllchenbakterien. - zerstört die Bodenstruktur. - verschlechtert die Stickstoffverfügbarkeit.   Es gibt eine Reihe von Unkräutern, die sich auf sauren bzw. kalkarmen Böden besonders wohl fühlen. Beispiele dafür sind der Windenknöterich, das Acker Hellerkraut, der Hederich, die Ehrenpreise, manche Hirsen und die bekannteste Zeigepflanze für saure Böden, die Acker- Hundskamille.

Diese Unkräuter können bei konstantem neutralem pH-Wert unterdrückt werden. Kalk ist auch einer der wichtigsten Bausteine für eine gute, krümelige Bodenstruktur. Er verkittet die einzelnen Bodenteilchen zu den so wichtigen Ton-Humus-Komplexen. Der Kalkbedarf der Kulturpflanzen sollte auch immer gedeckt sein. Empfehlenswert ist alle 3-4 Jahre eine Vorratsdüngung mit ca. 1500 kg bis 2500 kg kohlensaurem Kalk, je nach Standort.

Die Kalkung sollte vor der Stoppelbearbeitung erfolgen, da er dann ideal eingearbeitet werden kann.     6.2. Konventionelle Bewirtschaftung    Die Berechnungen für den konventionellen Betrieb basieren auch auf dem in Punkt 6 vorgestellten Betrieb. Kleine Unterscheide gibt es nur in der Betriebsausstattung:   Am konventionellen Betrieb wären der Hackstriegel und die Siloanlage nicht vorhanden. Der Hackstriegel ist für die mechanische Unkrautbekämpfung im Biologischen Landbau angekauft worden und die Siloanlage ist für die Einlagerung von Biogetreide errichtet worden, da der Abnehmer ca.

30 km entfernt ist und die Ware daher zwischengelagert werden muss. Die Siloanlage wird auch für die Aufbewahrung des Nachbausaatgutes verwendet. Die Siloanlage besteht aus einer Guß, 5 Kammern die alle mit den eingebauten Förderschnecken befüllbar und entleerbar sind, sowie einer Reinigungseinrichtung mittels Gebläse und einem Kaltluftgebläse zur Trocknung bzw. Kühlung der Ernte.   Siloanlage 140 m3 1998 637.000.

-- - Hackstriegel 9 m 1996 71.500.--   An zusätzlicher Ausstattung würde eine Feldspritze und einen Handelsdüngerstreuer benötigt werden. Diese beiden Geräte wurden im Zuge der Umstellung von konventioneller Landwirtschaft auf Biolandbau verkauft. Wenn der Betrieb nicht auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt worden wäre, wäre aber der Ankauf von einem neuen Handelsdüngerstreuer und einer neuen Feldspritze nötig gewesen, da diese schon etwas veraltet waren.   Feldspritze 12 m 1997 95.

000,--   Handelsdüngerstreuer 12 m 1997 34.000,--    Dies sind die einzigen Unterschiede in der Betriebsausstattung der zwei unterschiedlichen Betriebsorganisationen. Die Abschreibung und die kalkulatorischen Zinsen der Maschinen und der Siloanlage zählen zu sind zu den Fixkosten.       Fruchtfolge:   Die Fruchtfolge des biologisch geführten Betriebes ist derzeit noch sehr stark auf Getreide ausgelegt. Weiters war am Betrieb Lackner ein hoher Körnerleguminosenanteil auch vor der Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise üblich. Darum wird bei der Gegenüberstellung unterstellt, dass der konventionell wirtschaftende Betrieb das selbe Anbauverhältnis wie der Biobetrieb hat.

Nur die Zwischenfrüchte würden anders gewählt werden. Anstatt Leguminosen würde aus Kostengründen hauptsächlich Senf angebaut werden.        7. Kosten- und Leistungsrechnung 7.1. Allgemeines    Die Wörter Kosten und Leistungen sind Begriffe aus der Kostenrechnung undgrob vereinfacht mit den Begriffen Aufwand und Ertrag aus der Finanzbuchhaltung gleichzusetzen.

Für die Erstellung einer Kostenrechnung werden die Aufwände und Erträge laut der Finanzbuchhaltung übernommen. Nach einer zeitlichen und betrieblichen Abgrenzung bilden diese Zahlen dann als Kosten und Leistungen die Grundlage für die Kostenrechnung.   Was sind Leistungen ? Unter dem Begriff Leistung versteht man das mengenmäßige Ergebnis an Gütern und Dienstleistungen aus dem betrieblichen Produktionsprozess(2).   Was sind Kosten ? Kosten sind Werteinsätze zur Leistungserstellung. Kosten sind demnach die für die Leistungen eines Betriebes getätigten Güter- und Dienstleistungseinsätze(3).   Überblick über übliche Kostenrechnungssysteme(4):   Normalkostenrechnung: Hier wird mit Normalkosten gearbeitet, das sind im Prinzip die durchschnittlichen Istkosten vergangener Perioden.

   (2) vgl. Kemmetmüller W./ Bogensberger S.: Handbuch der Kostenrechnung, S. 269. (3) vgl.

Bernhart Haberl: Rechnungswesen 2, S. 180. (4) vgl. Bernhart Haberl: Rechnungswesen 2, 155 ff. Istkostenrechnung: Ziel ist die lückenlose Verrechnung aller effektiv angefallenen Kosten einer Abrechnungsperiode (z.B.

1 Jahr). Die Istkostenrechnung ist die Grundlage jeder Kostenrechnung beziehungsweise Kosterrechnungssysteme.   Plankostenrechnung: Sie dient der Ermittlung bzw. Vorgabe anfallender Kosten in zukünftiger Abrechnungsperioden, wobei die Einhaltung dieser geplanten Werte kontrolliert wird.   Bei allen Kostenrechnungssystemen gibt es die Möglichkeit der Vollkostenrechnung und der Teilkostenrechnung. Bei der Vollkostenrechnung wird mit allen Kosten, bei der Teilkostenrechnung nur mit Teilen der Kosten gerechnet.

  Je nachdem was berechnet werden soll wird das passende System ausgewählt. Zum Beispiel ist die Deckungsbeitragsberechnung (DB-Rechnung) einen übliche Berechnungsart in der Landwirtschaft. Die DB-Rechnung ist eine Teilkostenrechnung mit Istkostencharakter. In diesem Fall sind die Teilkosten die variablen Kosten, die Fixkosten werden bei der DB-Berechnung nicht berücksichtigt.     In dieser Arbeit wird auch die Istkostenrechnung herangezogen wobei nur Teilkosten erfasst werden. Hier sind die Teilkosten aber nicht wie bei der DB- Berechnung die variablen Kosten, sondern auch ein Teil der Fixkosten.

Es werden alle jene Kosten außer Acht gelassen, die auf beiden Betrieben gleich sind à darum Teilkosten. Genauso wird mit den Leistungen verfahren. Es werden jene Leistungen nicht in die Berechnung miteinbezogen, die in beiden Betrieben anfallen. Somit ist dieses Berechnungsverfahren kein übliches, sondern ein für dieses Beispiel angepasstes Kostenrechnungsverfahren.  7.2.

Biologisch wirtschaftender Betrieb   7.2.1. Kosten Fixkosten(KF):     Die Kosten für die Unterbringung der Maschinen werden nicht erfasst, da die Maschinenhalle in beiden Betriebsorganisationen zur Verfügung steht. Auch nicht berücksichtigt werden die verschiedenen Versicherungssätze der Maschinen und der Siloanlage, da es für alle Maschinen und baulichen Anlagen eine Gesamtversicherungsprämie gibt. Die Nutzungsdauern der Maschinen und die kalkulatorischen Zinsen wurden aus den ÖKL Richtsätzen 2001 entnommen.

Das selbe gilt für Punkt 7.3.   Ernte Verband Mitgliedsbeitrag Grundbetrag: 350,-- Flächenbezogener Beitrag: 9.425,-- 9.775,--   „Bio Kontrolle“ durchgeführt von einer befugten Kontrollstelle (siehe Punkt 5) Grundbetrag: 1.089,-- Flächenbezogener Beitrag: 5.

909,-- 6.998,-- Abschreibung der Siloanlage Nutzungsdauer: 20 Jahre : 31.850,--   Kalkulatorische Zinsen für die Siloanlage 3% vom Neuwert: 19.110,--   Abschreibung des Hackstriegel Nutzungsdauer: 14 Jahre : 5.107,--   Kalkulatorische Zinsen für den Hackstriegel 3% vom Neuwert: 2.145,--   à Summe Fixkosten: 74.

985,--  Alle anderen Fixkosten wie die Abschreibungen und die kalkulatorischen Zinsen für Maschinen und der Gebäude, betriebliche Versicherungen, betriebliche Steuern etc. werden im Kostenvergleich nicht berücksichtigt, da sie in beiden Produktionsweisen in gleicher Höhe anfallen.     Variable Kosten (KV):     Saatgut (Preise inkl. 20 % USt.)   Originalsaatgut Winterweizen für 3 ha Saatstärke: 180 kg/ha Preis: 9,30/kg 5.022,--   Nachbau Saatgut Winterweizen für 25,4 ha Saatstärke: 200 kg/ha Preis: 4,50/kg 22.

860,--   Originalsaatgut Hafer für 3 ha Saatstärke: 160 kg/ha Preis: 8,10/kg 3.888,--   Nachbau Saatgut Hafer für 11.66 ha Saatstärke: 180 kg/ha Preis: 3,50/kg 7.346,--   Originalsaatgut Erbsen für 22,63 ha Saatstärke: 200 kg/ha Preis: 10,20/kg 46.165,--   Originalsaatgut für 14,66 ha Zwischenfrüchte Saatstärke: 14 kg/ha Preis: 37,70/kg 7.738,--   Originalsaatgut für 8,5 ha Brache Saatstärke: 15 kg/ha Preis: 65,-/kg 8.

288,--     à Summe Saatgut: 101.307,--       variable Maschinenkosten   Da die Art und der Umfang der Bodenbearbeitung jedes Jahr sehr stark schwankt, und auch keine genauen Aufzeichnungen über Arbeitszeiten vorhanden sind, sind die echten variablen Maschinenkosten nur sehr schwer zu ermitteln. Daher ist die folgende Auflistung eine Schätzung. Die Kosten für die Geräte und Traktoren wurden aus den ÖKL- Richtsätzen für 2001 entnommen. Es werden wiederum nur jene Arbeiten aufgelistet, die sich in den beiden Betriebssystemen nicht decken.    Arbeit KV/h des Gerätes KV/h des Traktors Einsatzstunden KV gesamt Striegeln 2 x 62,7 ha 102,-- 142,60 50 12.

230,-- Pflügen 20 ha 84,-- 212,-- 30 8.880,-- Arbeiten mit der Siloanlage bei der An- und Abgabe der Ernte fallen noch zusätzlich an. Dieser Kostenfaktor kommt erst zu tragen wenn mit einem Lohansatz kalkuliert wird.     à Summe variable Maschinenkosten: 21.110,--     à Summe variable Kosten: 122.417,--     à Summe Kosten gesamt: 197.

402,--         7.2.2. Leistungen     Markterlöse Die Preise sind vom Jahr 2000, inkl. 12 % USt. Die Spesen für die Trocknung und Reinigung sowie die Kosten für den Transport und die Vermarktungsgebühr sind bereits abgezogen.

  Winterweizen (Futterware) von 25.4 ha Ertrag: 3.300 kg/ha Preis : 2,40/kg 201.168,-- abzüglich 7.000 kg für Eigenbedarf* 184.368,--   Hafer (Futterware) von 14.

66 ha Ertrag: 3.200 kg/ha Preis: 2,65/kg 124.317,-- abzüglich 3.500 kg für Eigenbedarf 115.042,--   Erbsen (Futterware) von 22,63 ha Ertrag: 3.200 kg/ha Preis: 3,50/kg 253.

456,--     à Summe Markterlöse: 552.866,--                 *Dies ist das Saatgut für die Aussaat im kommenden Wirtschaftsjahr. Direktzahlungen (ÖPUL2000)     Biologische Wirtschaftsweise: 4500,-- pro ha Ackerland (72,60 ha) 326.700,-- 3450,-- pro ha Wiese (3,89 ha) 13.421,-- 5000,-- für EU konforme Kontrolle 5.000,--     à Summe Direktzahlungen: 345.

120,--     Weitere Direktzahlungen: - Kulturpflanzenausgleich - Grundförderung ÖPUL2000 - Maßnahmen beim Öpul Programm: Grundwasser2000 Begrünung von Ackerflächen Erosionsschutz im Ackerbau   Diese Zahlungen werden in der Vergleichsrechnung nicht berücksichtigt, da sie bei beiden Wirtschaftsweisen als Erträge verbucht werden können.     à Summe Leistungen: 897.986,--               7.3. Konventionell wirtschaftender Betrieb   7.3.

1. Kosten    Fixkosten(KF):  Abschreibung des Handelsdüngerstreuer Nutzungsdauer: 8 Jahre : 4.250,--   Kalkulatorische Zinsen für den Handelsdüngerstreuer 8 Jahre mit 3 % Zinsen: 1.020,--   Abschreibung der Feldspritze mit einer Nutzungsdauer: 7 Jahre : 13.571,--   Kalkulatorische Zinsen der Feldspritze 7 Jahre mit 3 % Zinsen: 2.850,--     à Summe Fixkosten: 21.

691,--      Variable Kosten (KV):   Saatgut (Preise inkl. 20 % USt.)   Originalsaatgut Winterweizen für 25,4 ha Saatstärke: 160 kg/ha Preis: 6,20/kg 25.196,--   Originalsaatgut Hafer für 14,66 ha Saatstärke: 150 kg/ha Preis: 6,95/kg 15.283,--   Originalsaatgut Erbsen für 22,63 ha Saatstärke: 210 kg Preis: 6,90/kg 32.790,--   Originalsaatgut für 14,66 ha Zwischenfrüchte Saatstärke: 30 kg/ha Preis: 10,-/kg 4.

398,--   à Summe Saatgut: 77.667,--       Aufwand für Dünge- und Pflanzenschutzmittel (Preise inkl. 20 % USt.)  Düngemittel  Die Düngemittelaufwandsmengen im Rahmen des Öpul Programms betragen: Winterweizen: max. 130 kg Reinstickstoff Hafer: max. 80 kg Reinstickstoff   Weizen (25,4 ha): 60 – 30 – 40 Variante   1.

Gabe: März Vollkorn Plus ( 20/8/8 ) 300 kg * 3,40 1.020,--/ha   2. Gabe: April NAC ( 27 % N ) 100 kg * 2,70 270,--/ha   3. Gabe: Mai NAC ( 27 % N) 150 kg * 2,70 405,--/ha   1.Gabe: 25.908,-- 2.

Gabe: 6.858,-- 3.Gabe: 10.287,-- Gesamt: 43.053,--   Hafer (14,66 ha): 50 – 30 Variante   1. Gabe: März Vollkorn Plus ( 20/8/8 ) 250 kg * 3,40 850,--/ha   2.

Gabe: April/Mai NAC ( 27 % N ) 100 kg * 2,70 270,--/ha     1.Gabe: 12.461,-- 2.Gabe: 3.958,-- Gesamt: 16.419,--     à Summe Dünger: 59.

472,--               Pflanzenschutzmittel  Herbizidbehandlung:   Weizen   Kombination Starane250 + Express 15 g Express+0,5 l Starane250 pro ha 165,-- + 325,-- pro ha * 25,4 ha 12.446,--   Hafer   Kombination Starane250 + Express 15 g Express+0,4 l Starane250 pro ha 165,-- + 325,-- pro ha * 14,66 ha 7.184,--   Erbse   Mittel: Bandur 4,5 l * 245,-- * 22,63 ha 24.949,--   Fungizidbehandung   Weizen   1.Behandlung mit Capitan 0,9 l * 526,-- * 25,4 ha 12.024,--   2.

Behandlung mit Amistar 1 l * 845,-- * 25,4 ha 21.463,-- à Summe Pflanzenschutzmittel: 78.066,--   variable Maschinenkosten   Erklärung zur Tabelle siehe Punkt 7.2.2. unter variable Maschinenkosten.

 Arbeit VK/h des Gerätes VK/h des Traktors Einsatzstunden VK gesamt Spritzen 47,50 142,60 45 8.555,-- Düngerstreuen 10,20 142,60 42 6.418,-- Getreidetransport 36,70 177,30 25 5.350,--     à Summe variable Maschinenkosten: 20.323,--     à Summe variable Kosten: 235.528,--     à Summe Kosten gesamt: 257.

219,--                           7.3.2. Leistungen     Markterlöse Preise sind aus dem Sommer 2000, inkl. 12 % USt. und die durchschnittlichen Spesen für Trocknung und Reinigung sind bereits abgezogen)  Winterweizen (Speiseware) von 25.

4 ha Ertrag: 6500 kg/ha Preis : 1,70/kg 280.670,--   Hafer (Futterware) von 14.66 ha Ertrag: 4500 kg/ha Preis: 1,50/kg 98.955,--   Erbsen ( Futterware) von 22,63 ha Ertrag: 3700 kg/ha Preis: 1,60/kg 133.970,--     à Summe Markterlöse: 513.595,--                     Direktzahlungen (ÖPUL2000)     Reduktion ertragssteigernder Betriebsmittel auf Ackerflächen: 1.

350,- pro ha Ackerland (72,6 ha) 98.010,--   Verzicht auf Wachstumsregulatoren: 250,- pro ha Ackerland (72,6 ha) 18.150,--   Reduktion ertragssteigernder Betriebsmittel auf Grünlandflächen: 2.200 pro ha Grünland (3.89 ha) 8.558,--     à Summe Direktzahlungen: 124.

718,--     à Summe Leistungen: 638.313,--                         8. Die Ergebnisse im Vergleich   8.1. Gegenüberstellung der Ergebnisse       Biologischer Betrieb Konventioneller Betrieb Markterlöse à 552.866,-- 513.

595,-- + + + Direktzahlungen à 345.120,-- 124.718,-- - - - Fixkosten à 74.985,-- 21.691,-- - - - Saatgut à 101.307,-- 77.

667,-- - - - variablen Maschinenkosten à 21.110,-- 20.323,-- -   - Dünge- und Pflanzenschutzmittel à   137.538,-- = = = Gewinn*à 700.584,-- 381.094,--                *Unter Gewinn versteht man die Differenz von Unternehmensertrag und Unternehmensaufwand.

Der hier errechnete Gewinn ist mit dem gebräuchlichen Gewinn nicht gleichzusetzen. Wie sich aus den Berechnungen ergibt fehlen, um den tatsächlichen Gewinn berechnen zu können die vollständigen Fixkosten, variablen Kosten und Direktzahlungen. Teile dieser Kosten und Leistungen wurden bei dieser speziellen Vergleichsrechnung weggelassen. 700.584,-- minus 381.094,-- ergibt den Betrag von   à 319.

490 Schilling (23.218 Euro)  Laut dieser Berechnungen konnte der biologisch wirtschaftende Betrieb in einem Kalenderjahr um rund 320.000.-- mehr erwirtschaften als wenn der Betrieb konventionell gewirtschaftet hätte.          8.2.

Erläuterung der Ergebnisse    Aus der Gegenüberstellung der Ergebnisse in Punkt 8.1. ist eindeutig ersichtlich, dass der biologisch wirtschaftende Betrieb ein klar besseres Ergebnis erzielt, genau um 320.000 Schillinge.   Im Folgenden werden nun die einzelnen Positionen aus Punkt 8.1.

genauer erläutert.   Der Markterlös ist beim biologischen Betrieb um rund 50.000,-- höher. Das ergibt sich daraus, das die doch deutlichen Mindererträge beim Biobetrieb durch den besseren Preis für Bioware kompensiert werden. Dieser Wert wird jedes Jahr anders sein, da sich das Anbauverhältnis, die Erträge und die Preise jedes Jahr ändern. Weiters kann aber auch davon ausgegangen werden, dass der Biobetrieb nicht immer nur, wie in der Berechnung angenommen, Futterweizenqualität erzeugt.

Ab einem Proteingehalt von 12 % wird der Weizen als Speiseware verkauft. Diese Qualität sollte mit einer guten Fruchtfolge, wie in Punkt 6.1.3. beschrieben, zu erreichen sein. Für ein Kilogramm biologischen Speiseweizen erhält man zur Zeit über 4 Schilling.

Wäre in der Berechnung also davon ausgegangen worden, dass Speiseweizenqualität erzeugt werden kann, dann würde der Markterlös des Biobetriebes um 134.000,-- steigen und somit auch der Gewinn. Es ist natürlich auch möglich, dass die Preise für Biogetreide in den nächsten Jahren allgemein sinken werden. Bei geringen Preisschwankungen wird sich das Ergebnis in seiner Aussagekraft aber nicht wesentlich ändern. Würde auch das Anbauverhältnis der beiden Betriebsorganisationen unterschiedlich sein, könnten die Summen der Markterlöse sich wesentlich ändern. Würde zum Beispiel der konventionelle Landwirt Zuckerrübe anbauen, würde dies das Ergebnis wesentlich verändern.

Doch die Wahl der Kulturarten bzw. des Anbauverhältnisses ist eine wichtige Entscheidung, die jeder Landwirt treffen muss und auch oft für den Betriebserfolg entscheident ist.   Der Biobetrieb erhält um etwa 200.000,-- mehr an Direktzahlungen als der konventionelle Betrieb. Diese Zahlungen erhält der Landwirt für seine besonders umweltschonende Wirtschaftsweise im Rahmen des ÖPUL. Der Großteil des Mehrgewinnes des biologischen Betriebes ist auf diese Direktzahlungen zurückzuführen.

  Die Fixkosten sind beim Biobetrieb um fast genau 50.000,-- höher. Ausschlaggebend dafür ist der Mitgliedsbeitrag für den Ernte Verband, die Bio-Kontrolle sowie die Fixkosten der Siloanlage. Wenn ein Abnehmer für Bioware in der Nähe wäre, würde sich der Biobetrieb die Siloanlage einsparen können. Der Anbau von anderen Kulturen (Mais, Rüben..

.), brächte in der Maschinenausstattung Veränderungen mit sich und damit auch bei den Fixkosten der jeweiligen Betriebsorganisationen.   Die Saatgutkosten fallen bei beiden Betrieben etwa in gleicher Höhe an. Das liegt aber daran, dass der Biobetrieb eigenes Nachbausaatgut verwendet. Wie lange das jedoch noch möglich sein wird ist fraglich, weil die Saatgutfirmen die Verwendung von Nachbausaatgut nicht mehr lange tolerieren wollen. Hierbei geht es um sehr viel Geld, das die Saatgutfirmen verlieren.

Im Gegenzug können die Landwirte, die ihren eigenen Nachbau verwenden, zur Zeit noch Kosten einsparen. Die Möglichkeit auch am konventionellen Betrieb Nachbausaatgut zu verwenden besteht. Dann würde auch am konventionellen Betrieb ein Getreidespeicher von Nöten sein, der in diesem Fall aber nur am Biobetrieb zu Verfügung steht. Würde auch der konventionell wirtschaftende Betrieb über ein Getreidelager verfügen, um dort Nachbausaatgut einzulagern, gäbe es eine Korrektur der Saatgutkosten nach unten, aber die Fixkosten des Betriebes würden steigen.   Die variablen Maschinenkosten decken sich fast. Der einzige Unterschied ist, dass verschiedene Arbeiten durchführt werden.

Wie der Name sagt sind diese Kosten variabel und es hängt von der Witterung, dem Anbauverhältnis und anderen Einflussfaktoren ab, welche Arbeiten verrichtet werden. Die variablen Maschinenkosten werden daher bei beiden Betriebsorganisationen jedes Jahr in einer anderen Höhe anfallen. Diese kleinen Schwankungen werden aber das Ergebnis nicht wesentlich beeinflussen. Ein leichtes Ansteigen dieser Kosten ist In den folgenden Jahren beim Biobetrieb zu erwarten, da gewisse Düngemittel wie Kalk eingesetzt werden müssen um den PH-Wert aufrecht zu erhalten (siehe Punkt 6.1.3.

). Der Zukauf von sehr teuren, organischen Düngemitteln wie Stallmist, Gülle oder Kompost, um auch Stickstoff düngen zu können, wird wahrscheinlich nicht erforderlich sein.   An Dünge- und Pflanzenschutzmittel konnte der biologischen Wirtschaftende Betrieb rund 100.000,-- einsparen. Wie im vorigen Punkt erwähnt, wird der Biobetrieb in den folgenden Jahren auch gewisse Düngemittel einsetzen. Diese Tatsache wird die Einsparungen am Sektor Düngemittel etwas verringern.

Eine jährlichen Kalkdüngung auf ca. 20 ha mit 2000 kg kohlensaurem Kalk, würde dem Betrieb rund 60.000.-- kosten. Den Aufwand an Spritzmitteln wird sich der Biobetrieb aber weiterhin einsparen.   à Aus dem höheren Unternehmensertrag durch hohe Direktzahlungen und dem niedrigerem Unternehmensaufwand, ergibt sich der Mehrerlös des biologisch wirtschaftenden Betriebes.

Dieser Betrag wird aber nicht jedes Jahr gleich hoch sein. Doch auch bei ungünstigen Bedingungen für den Biolandbau (Preisverfall, Düngemittelzukauf...) würde der Biolandbau auch in ökonomischer Hinsicht eine sinnvolle Alternative zur konventionellen Landwirtschaft darstellen. Bei günstigen Bedingungen (aufrechte Direktzahlungen, Speiseweizenqualität.

..), kann der biologisch wirtschaftende Landwirt ein noch besseres Betriebsergebnis erzielen als in diesem Beispiel.                     Arbeitszeitbedarf:   Wie man aus den Tabellen für die variablen Maschinenkosten entnehmen kann sind die Maschineneinsatzstunden auf dem Biobetrieb nicht wesentlich höher als die am konventionellen Betrieb. Natürlich sind die Arbeiten nicht jedes Jahr gleich. Es hängt viel vom Wetter, der Kulturarten und dem Boden ab welche und wie viel Bodenbearbeitung und Bestandesführung durchzuführen sind.

Einen Mehraufwand an Zeit würde der Biobetrieb dann haben, wenn das Unkraut mit der Hand bekämpft werden müsste. Es ist stark von der Kulturart abhängig, ob das Unkraut händisch bekämpft werden muss oder nicht. Zum Beispiel ist ohne Handarbeit ein Zuckerrübenanbau im biologischen Landbau nicht möglich. Wird Tierhaltung betrieben, ist auch mit einem entscheidend größerem Zeitbedarf zu rechnen. Am Betrieb Lackner war die händische Unkrautregulierung bislang kaum nötig. Entscheidend mehr Zeit braucht der biologisch wirtschaftende Landwirt in diesem Fall für das „Handling“ der Siloanlage.

Anfallende Arbeiten sind das Befüllen der Anlage mit dem Erntegut sowie das Verladen vom Silo auf die Lastwägen vor dem Transport zum jeweiligen Abnehmer. Die Einlagerung des Saatgutes, Bedienung der Kaltlufttrocknung, Kontrollgänge und die Sauberhaltung der Anlage sind weitere zeitaufwändige Arbeiten. Zum Beispiel benötigt man 2-2,5 Stunden um 25 Tonnen Getreide auf einen Lastwagen zu verladen. Andererseits sind auf dem konventionellen Betrieb die Befüllzeiten sowie die Reinigungsarbeiten des Handelsdüngerstreuers und der Feldspritze zu erwähnen. Insgesamt konnte kein entscheidender Arbeitsmehraufwand seit der Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise am Betrieb Lackner festgestellt werden. 8.

3. Schlussfolgerungen und Ausblicke    Jetzt kann die eingangs gestellte Frage, ob es klug war 1997 den Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen, sehr leicht beantwortet werden. Ja es war klug. Aus ökonomischer Sicht unterstützen die Berechnungen nachträglich die Entscheidung von damals und unterstreichen diese. Die ökologischen Vorteile der biologischen Wirtschaftsweise brauchen hier nicht näher erläutert werden, sie sollten eindeutig sein. Mit dieser Arbeit wurde gezeigt, dass am Betrieb Lackner zur Zeit mit biologische Wirtschaftsweise ein besseres Einkommen erzielt wird.

Diese Erkenntnis trifft mit Sicherheit für viele Marktfruchtbetrieben zu. Durch die Ergebnisse im Grünen Berichts 1999 wird diese Vermutung unterstützt. In diesem wird berichtet, dass die Biobauern im Jahr 1999 allgemein ein um durchschnittlich 10 % höheres land- und forstwirtschaftliches Einkommen erzielen konnten als die konventionell wirtschaftenden Landwirte.   Die Entscheidung, die vor 4 Jahren getroffen wurde trägt jetzt seine Früchte, doch wie sieht die Entwicklung in den nächsten Jahren aus?   Vermutlich ist die Phase des Bio-Booms noch nicht vorbei. Die Nachfrage nach Bioprodukten wird weiter steigen, vor allem der grenzüberschreitende Handel von Bioprodukten wird forciert werden. Das könnte zur Folge haben, dass die heutigen Produktpreise etwas sinken.

Auch fraglich ist, wie lange es noch gewährleistet sein wird Direktzahlungen in dieser Höhe zu erhalten. Durch die Agenda 2000 sind die kommenden Jahre gesichert doch die Landwirtschaft braucht längerfristige Lösungen. Dieses Problem betrifft aber nicht nur die Biobauern sonder den gesamten landwirtschaftlichen Sektor. Der Trend zurück zur natürlichen, extensiven Landwirtschaft setzte sich nicht zuletzt aufgrund der BSE Krise und der Maul und Klauenseuche auch in den anderen EU- Ländern verstärkt durch. In Deutschland will man das Förderungsprogramm für den ländlichen Raum und vor allem der Biobauern ähnlich dem ÖPUL Programm stark ausbauen. Ziel muss es sein die Versorgung unserer Bevölkerung mit gesunden Lebensmittel auch in Zukunft sicherzustellen.

Auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. In unserer kapitalistischen Welt zählen aber leider Umwelt und Gesundheit meist nicht so viel wie Geld und auch die Landwirte streben nach dem best möglichen Einkommen. Die biologische Landwirtschaft bietet vielleicht eine Möglichkeit dazu. Die viel diskutierte Umstellungsphase von 2 Jahren muss in Kauf genommen werden, wenn man auf biologische Wirtschaftsweise umsteigen will. W&a

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