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  Verhaltenslehre

Verhaltenslehre   Definition : Reaktive und spontane Auseinandersetzung mit der Umwelt   Das Verhalten eines Organismus führt zu seinem Ziel. Das Ziel ist die Arterhaltung. Die Funktion des Verhaltens ist also folglich das Überleben und die Erhaltung der Möglichkeit der Nachkommenbildung. Das Verhalten beinhaltet z.B. Ernährung, Fortpflanzung, Vermeiden von Verletzungen, .

.. .So jagt der Wolf , weil er seinen Hunger stillen will. Sein Fernziel ist aber die Arterhaltung.Ziel (Arterhaltung)   Grösstmögliche Anzahl Nachkommen als Belohnung Verhalten   Teil der Überlebensstrategie (Ernährung, Fortpfl.

,) Führt langfristig zum Ziel Organismus Richtiges Verhalten wird mit der grösstmöglichen Anzahl Nachkommen belohnt.                           Die Art des Verhaltens kann flogendermassen aufgefasst werden : -Reaktion (auf Reize) -Instinktivhandlung (angeborenes Verhalten) -Erlerntes Verhalten (unbedingtes Verhalten   Verhaltensforschung   -Konrad Lorenz (1903, Wien) Experimente mit Enten und Gänsen- Diese Tiere aktzeptierten das erste, was sie nach ihrem Schlüpfen zu Gesicht bekamen als Mutter ! -Karl v. Frisch (1886, Wien) Er entschlüsselte die Bienensprache. -Nikolas Tinbergen (1907, Den Haag) Er unternahm die Pickversuche mit den Möwen) -Erich v. Holst (1908, Deutschland) Er untersuchte die Physiologie des Verhaltens --- Flugversuche) -Frederic Skinner (1904, USA) Er ist ein Behaviourist – Das Verhalten ist durch Lernen von der Umwelt geprägt   Forschungsmethoden   -Verhalten ist ein Ereignisablauf --- Man beobachtet die Bewegungsmuster eines Tieres. Das Gasamtverhalten wird dann in einzelne, immer wiederkehrende Verhaltenselemente zerlegt.

  Fokustiermethode Man wählt aus einer Tiergruppe 1 Tier aus und beobachtet jedes Verhaltenselement. Daraus resultiert ein Ethnogramm = Summe aller Verhaltensmuster   Beobachtung Tiere können aber auch in ihrer natürlichen Umgebung (Wildforschung) oder auch unter definierten Laboruntersuchungen beobachtet werden (Laborforschung) .   Verhaltensformen   Wie schon erwähnt unterscheidet man zwischen angeborenem und erlerntem Verhalten. Die Definitionen lauten folgendermassen:   Angeborenes Verhalten sicheres, instinktives (ohne überlegen) Schema bei berechenbarer Umwelt.Verhaltensanpassung geschieht durch Selektion und Mutation   erlerntes Verhalten offenes Programm, ererbte Anpassungsfähigkeit an eine sich ändernde Umwelt. Das Individuum selbst kann sich durch Erfahrung an die jeweilige Umwelt anpassen.

  Instinkt-Dressur-Verschränkung (Lorenz) Die Gasamtheit des Verhaltens setzt sich aus angeborenen und erlernten Verhaltensmustern Zusammen   Angeborenes Verhalten   Durch welche Beobachtungen kann auf angeborenes Verhalten geschlossen werden ?   - Verhalten, die gleich nach der Geburt richtig und stereotyp ausgeführt werden.   - Bsp.: Junge Säugetiere, die gleich nach der Geburt die Zitzen der Mutter aufsuchen und daran saugen.   - Verhalten, die ohne vorherige Erfahrung auf Anhieb richtig ausgeführt werden.   - Bsp.: -Isolationsversuche (Kaspar-hauser-Versuche 1828 Nürnberg) -Eichhörnchen---Man zieht es ohne Stresseinwirkung auf, gibt ihm nur Brei als Nahrung und lässt es keine Artgenossen sehen =Isolation --- Wenn es dann plötzlich Nüsse bekommt, knackt und vergräbt sie die Nüsse, als ob das selbstverständlich sei.

-Rattenweibchen--- Aufzucht (Isolation) in einer Skinnerbox (keine Nestbauutensilien vorhanden) --- wenn sie dann plötzlich Nestbauutensilien zu Verfügung gestellt bekommt, baut sie ein Nest (technisch perfekt) -Kreuzspinne--- Isolation im Reagenzglas --- nach Freilassung perfekter Netzbau -Grille --- nach Isolation arttypischer Gasang, ohne ihn verher gehört zu haben   Stereotypie = Verhalten die bei allen Vertretern einer Art immer gleich ausgeführt werden, auch wenn die einzelnen Individuen ganz ver- Schiedene Erfahrungen (z.B. Isolation) gemacht haben. --- ist aber nicht unbedingt Zeichen für angeborenes Verhalten   Herauszüchten eines bestimmten Verhaltens: Kreuzt man 2 effiziente Tiere einer Art, so erhält man einen Stamm effiziente Tiere Hybridverhalten: Art A transportiert das Nistmaterial im Schnabel, Art B unter den Flügeln. Die daraus gekreuzte Art (Hybrid) kann sich nicht entscheiden--- deshalb kommt kein Nestbau zustande.   Unbedingte Reflexe   Reflexe sind unwilkürliche Antworten auf Reize, die immer unabhängig von Motivationen ablaufen.


  Man unterscheidet: -angeborene Reflexe (unbedingte R.) -erlernte Reflexe (bedingte R.)   REIZ--REZEPTOR (SINNESORGAN)--ENSORISCHE NERVENBAHN--ZENTRALES NERVENSYSTEM--MOTORISCHE NERVENBAHN—¨ ERFOLGSORGAN   Einfacher Reflex =direkte R. nur eine Umschaltstelle im Rückenmark (Lidschlussreflex)   Zuasmmengesetzter Reflex =indirekter Reflex läuf über mehrere Umschaltstellen und ein Relfexzentrum (verl. Rückenmark) (Gähnen, Schlucken) --- Reflexzentrum befindet sich m Nachhirn   Eigenreflex gereiztes Organ = reagierendes Organ Fremdreflex gereiztes Organ ist nicht das reagierende Organ   Erbkoordination   Erbkoordinationen sind formkonstante Bewegungen, die vom Tier nicht erst gelernt werden müssen (angeborenes Können) . Sie sind Kennzeichnend für eine Tierart.

Erbkoordinationen werden bei genügend hoher Motivation und/oder einem entsprechendem Umweltreiz ausgelöst. Auch eine Handlungskette ist möglich.   Bsp.: Balzritual des Stichlingmännchen --- das Männchen führt das Weibchen mit einem Zichzacktanz über das Nest. Dort soll das Weibchen Dann seine Eier ablegen.   Weibchen erscheint---Männchen führt Zickzacktanz aus---Weibchen weist dicken Bauch auf---Männchen führt Weibchen zum Nest---Weibchen folgt---Männchen zeigt Nesteingang---Weibchen schwimmt ins Nest---Schauzentemolo des Männchens---Weibchen laicht ab---Männchen entleert Sperma---Weibchen hat keinen dicken Bauch mehr   (Schlüsselreizkette)   Bsp.

: Balzritual bei einem isolierten Erpel --- Erbkoordination (angeboren) aber auch Motivation (Geschlechtsreife)   Taxiskomponente einer Erbkoordination   Normalerweise spielen bei der Ausführung einer Erbkoordination neben den auslösenden auch richtende Reize eine Rolle.   Bsp.: Frosch ein Frosch sieht eine Fliege--- die Instinkthandlung sagt ihm, er soll sie Packen und dann fressen =Erbkoordination Sein Kopf bewegt sich in Richtung der Fliege, damit er sie auch schnappen kann --- dies ist kein Denkvorgang man spricht von einer Taxisbewegung   Taxisbewegung als Ergänzung zu Erbkoordination ! Erbkoordination und Taxiskomponente werden zusammen als Instinkthandlung bezeichnet. (Beachte dabei, dass das Verhalten allgemein aus erlerntem und angeborenem Verhalten zusammengesetzt ist.)   Erbkoordinationen mit Leerlaufhandlungen : -Hund, der im Zimmer einen Knochen vergraben will -Hund, der sich bein hinlegen zuerst m Kreise dreht (Gras niedertrampen) -Austernfischer, der erst mit der Eirollbewegung aufhört, wenn das Ding oder Ei im Nest ist.   Schlüsselreiz und AAM   Ein paar Eigenschaften eines Objektes können ein bestimmtes Verhalten bei einem Tier auslösen.

= Auslösender Mechanismus Die Reizkombination, die als Auslöser wirkt, nennt man Schlüsselreiz.   Bsp.: Stichlingsmännchen balzen grobe dickbäuchige Scheiben an, die sie für laichbereite Weibchen halten. Naturgetreue Stichlingsweibchennachbildungen werden hingegen nicht beachtet. Schlüsselreiz = Dickbäuchigkeit (= angeborenes Verhalten, weil sie dicke Bäuche auch dann anbalzen, wenn sie vorher noch nie mit Stichlingsweibchen zu tun hatten.)   Bsp.

: Silbermöwe --- ein roter Punkt auf der Schnabelunterseite löst die Pickreaktion der Küken aus (Tinebergen-Versuch). Bei Experimenten mit Schnabelattrappen hat er folgendes herausgefunden: -Farbe rot am beliebtesten (Kontrast) – Signalfarbe -der Fleck muss nicht unbedingt vorhanden sein -Kopffarbe sowie Kopfform ist auch unwichtig -die Schnabelform ist sehr wichtig---je länger der Schnäbel, desto beliebter ist er === Artfremde Schnäbel also beliebter === übernormaler Schlüsselreiz   Bsp.: Austernfischer--- Der Anblick eines Eies neben seinem Nest löst die Einrollbewegung aus – je grösser die Eier, desto lieber hat er es (übernormaler Schlüsselreiz)   Bsp.: Kindschema--- Babyhaft runde Gesichter werden bei Säugern als aggressionshemmend empfunden (aber in der Tierwelt auch Kindsmord vorhanden- Löwen – Übernahme eines neuen Rudels—„alte“ Rudelkinder werden ermordet---will seine eigenen Gene weitergeben)   Übernormaler Schlüsselreiz: Verstärkt man bei der Attrappe den Schlüsselreiz, so wird damit ein noch stärkeres verhalten ausgelöst. Bsp.: überbetonte Körperformen (Uniformen,.

...)   Weitere Beispiele für Instinkthandlungen: Bienentanz, Radnetzbau der Kreuzspinne, Brutfürsorge der Sandwespe   Instinkthandlungen beim Menschen: saugen, klammern (Säuglinge), küssen, drohen, weinen, lachen, Reaktion auf Kleinkind   Konfliktverhalten   Wenn eine Art 2 oder mehrere Verhalten gleichzeitig ausführen will, kann folgendes geschehen:   -beide Verhalten können alternierend auftreten : Buchfinkenmännchen nähert sich dem Weibchen, flüchtet dann wieder, nähert...

  -das eine Verhalten kann das andere hemmen : Fresstrieb wird durch Fluchttrieb unterdrückt   -es kann zu Übersprungshandlungen kommen : ein Drittes, nicht zu den beiden passendes Verhalten wird ausgelöst   Hähne führen im Kampf oft Pickbewegungen aus, ohne dass sie Hunger haben (Flucht- und Aggressionsmotivation im Konflikt)   meist Bedrohung und Wille in Konkurrenz miteinander   Bsp. Mensch: Nägelkauen, Essen Kratzen   Wie kommt es zu dieser Übersprungshandlung ?   Enthemmungshypothese: Sind 2 verschiedene Motivationen (=Handlungsbereitschaften) gleichzeitig aktiv, so wird ein drittes Verhalten ohne die zugrundeliegende Motivation enthemmt.   Es gibt 2 Arten von Übersprungshandlungen:   -das Verhalten kann umgeleitet werden. Es wird an einem irrelevanten Objekt ausgeführt werden   Graszerren bei der Möwe, auf den Tisch schlagen beim Menschen   -das Verhalten kann unvollständig ausgeführt werden = Intensionsbewegung   Hörner senken, Zähne zeigen, ritualisierter, unvollständiger Angriff   Handlungsketten   -Wespe Ammophila erlernt angeboren   Nestbau Ort merken Raupe ins Nest schleppen, Ei legen, Nest verschliessen Raupenzustand und Larvenzustand täglich kontrollieren fertig für heute neue Raupe in das Schlupfloch Raupenanzahl, Nest nicht mehr besuchen Futtermenge   Ritualisierung   Wenn Verhaltenselemente/Verhaltensfolgen eine neue Bedeutung bekommen, spricht man von ritualisiertem Verhalten.   Z.B.

tauchen in Balztänzen, Droh- oder Kampfgesten oft Verhaltenselemente aus dem Komfort- oder Fütterverhalten auf. Sie haben sich zum Teil aus Übersrpungsverhalten gebildet (Aggression/Angst). Ergänzend dazu entwickelten sich oft Körperstrukturen, die den optischen Reiz unterlegen –AAM (auslösender angeborener Mechanismus).   Bsp.:   Futterlocken des Haushahnes : Das Männchen macht Pickbewegungen, egal ob Körner vorhanden sind. (Futteraufnahmeverhalten) Das Weibchen eilt herbei, es sieht von weitem die durch die Bewegung des Pickens in die Höhe ragenden Schwanzfedern.

- So haben sich deutliche Schwanzfedern bei den Hähnen durchgesetzt. ---Das Körnerpicken wird also dazu verwendet, Weibchen anzulocken.   Der Pfauenhahn gibt sich schon gar keine Mühe mehr, Körner zu picken. Er schlägt also nur noch Ein Rad --- das Radschlagen des Pfauens entstand also aus dem ritualisierten Futterlocken.     Balz von Taufliegen : Nah verwandte, verschiedene Arten von Tanzfliegen haben sehr ähnliche Balzrituale, die ver- mutlich auseinander hervorgegangen sind.   Art1) isoliert, carnivor, Männchen müssen aufpassen, dass sie bei der Kopulation nicht aufgefressen werden.

Art2) isoliert, carnivor, Männchen bringt Weibchen Futter. Weibchen ist mit dem Fressen be- schäftigt, Männchen ist bei der Kopulation sicherer. Art3) Männchen bringt Weibchen Futter mit einigen Seidenfäden darum—Geschenk sieht grösser Aus und sie hat länger, um es auszupacken --- Männchen noch sicherer Art4) Männchen packt Futter ganz ein Art5) Männchen saugt vor dem Einpacken das Futterinsekt aus Art6) männchen sucht nur noch ein Stück totes Insekt, macht einen Seidenballon darum und überreicht wertlosen Kokon dem Weibchen- hinzu kommt noch, dass diese Art nektarfressend ist.   Viele Territorial- und Rangkämpfe sind stark ritualisiert, daher nicht Kämpfe um Leben und Tod.   Bsp. Für eine andere Ritualisierung:   Wenn sich z.

B. Stichlinge androhen, stellen sie sich, die rotgrüne Breitseite einander zugekehrt, senkrecht nach unten. Diese Drohhaltung ist aber ursprüngliches Verhaltenselement bei der Nestbauhandlung des Grubeaushebens.   Instinktbewegungen, die mit optischen Signalen untermauert sind, nennt man Ausdrucksbewegungen.   Allg.: Ritualisierungen entwickeln sich oft aus Übersprungshandlungen !     Appetenzverhalten und Motivation   Innere und äussere Faktoren beeinflussen die Motivation:   -Hormone behandelt man Küken mit Testosteron, so beginnen sie zu krähen, imponieren und kopulieren -physiologische Zustände Wassermangel---Durst -Aussenreize O2-Mangel   Ein Aussenreiz kann auch auf die Hormone wirken !   Genügend Motivation und passende Umweltreize sind Voraussetzung für Verhalten.

  Appetenzverhalten : Wenn ein Tier für ein Verhalten hochmotiviert ist, die auslösenden Reize aber in der momentanen Umwelt nicht vorkommen, beginnt das Tier nach diesen Reizen zu suchen. „ich will etwas, also muss ich auch etwas dafür tun“   Hat es den Reiz gefunden, so beginnt es mit dem Verhalten. Dadurch wird entweder der Reiz (Beute gefressen) oder die Motivation (satt) gesenkt und das Verhalten endet.   Beispiel:   Ein hungriger Wolf sucht im Revier nach Spuren von Beutetiere (=ungerichtetes Appetenzverhalten). Hat er ein Beutetier gefunden, so jagt er ihm nach (=gerichtetes Appetenzverhalten). Entweder entwischt ihm das Beutetier (Reiz weg, neues Appetenzverhalten beginnt, da er noch hungrig ist), oder er packt die Beute, tötet sie und frisst sie = konsumatorischer Akt.

Das Verhalten ist nun beendet, er hat keinen Hunger mehr (keine Motivation).   Je höher die Motivation (z.B. Hunger), desto kleiner die Reizschwelle.   Je grösser die Intensität des Verhaltens, desto grösser war die Motivation.   Hohe Motivation und erfolgloses Appetenzverhalten kann zu Verhalten im Leerlauf führen : Bsp.

: Kopulationsbewegungen ohne Partner Stichlingsmännchen in Isolation führt plötzlich Zickzacktanz aus ohne äussere Reize !   Umweltbedingtes Verhalten --- Verhaltenskomplex, der durch Lernen entsteht   Erfahrungsbedingtes Verhalten erlaubt eine Anpassung des Individuums an eine sich ändernde Umwelt.Voraussetzung dafür ist ein Gedächtnis, das die Umweltinformationen aufnehmen, verknüpfen, speichern und abrufen kann. Ferner ist lernen nur bei den Tieren sinnvoll, die relativ lange leben --- Erfahrungsaspekt Lernvorgänge haben individuelle Verhalten zur Folge.   Lerndispositiv So wird die Lernfähigkeit genannt. Das ZNS speichert nur dasjenige, was auch sinnvoll ist. Z.

B. sind Labyrinthversuche bei Ratten sinnvoll, bei Vögel jedoch nicht.   Gewisse Verhaltenselemente beschleunugen den Lernvorgang Neugierdeverhalten und Spieltrieb   Spielverhalten : üben von allen möglichen Verhaltenselementen ohne die dafür zugrundeliegende Motivation Imitation : imitieren --- verlangt sehr viel vom ZNS (nur bei Primaten)   Konditionierung Verhalten welches an Bedingungen geknüpft ist.   ---klassische K. Reizreaktion bisher neutrale Reize, die kurz vor oder während der Handlungsbefriedigung oder Bestrafung auftreten, werden zu bedingten Reizen und somit mit der Situation verknüpft (Pawloff-Hunde--- Speichelfluss beim Erklingen der Futterglocke, ohne optischen Reiz erhalten zu haben) ---instrumentelle K. Handlungsreaktion Tiere lernen Verhaltensweisen, die zufällig auftreten und Belohnung oder Strafe mit sich ziehen, gezielt auszuführen oder zu unterlassen.

  Vergessen : Erlerntes Verhalten kann auch wieder vergessen werden, es ist also reversibel, die aufgenommene Information ist nicht für alle Zeiten gespeichert, es sei denn, es handle sich um Prägung.   Bedingte Reflexe (erlernt)   Ein neutraler Reiz, der ein Verhalten auslösen kann. (Pawloffscher Hund) – Durch Erfahrung werden Suchbilder geschaffen. (Kröten, die nur mit Regenwürmer gefüttert wurden reagieren auf lang und dünn)   Bedingte Appetenz (erlernt)   Ein mit einer Befriedigung verbundener Reiz wird gesucht. (Bienen suchen blaue Blüten auf, nachdem sie die erfahrung gemacht haben, dass bei blauen Blüten im Moment viel Nektar zu holen ist. D.

h. sie suchen blau und nicht den Nektar.)   Bedingte Aversion (erlernt)   Ein Reiz, mit dem man schlechte Erfahrungen gemacht hat, bleibt gemieden. (Ratten, die schmerzenerzeugendes Futter vermieden)   Bedingte Hemmung (erlernt)   Klassische Dressur--- Durch Strafe wird ein Verhalten unterdrückt (Hund)   Bedingte Aktion (erlernt)   Durch Belohnung wird ein Verhalten gefördert, das so auch aus einem ganz anderen Zusammenhang gerissen werden kann. (Nilpferde, die mit geöffnetem Mund drohen---wenn sie aber wider Erwarten etwas Futter bekommen, drohen sie später ohne dorhen zu wollen, also um Futter zu bekommen)   EAM (erworbener, auslösender mechanismus)   Beim EAM braucht es Erfahrung, um durch einen Reiz reflexartig ein Verhalten auszulösen.   Bsp.

: Reaktion eines Menschen auf den Anblick einer Zitrone   Erweitert angeborener, auslösender Mechanismus   Es handelt sich dabei um einen durch Erfahrung verfeinerten AAM   Bsp.: Pickverhalten der Silbermöwe---ältere Kücken lassen sich durch Attrappen weniger leicht irreführen. D.h. der auslösende Schlüsselreiz wurde verfeinert --- es kommen mehrere Parameter dazu. Bei niederen Tieren kann der Aam durch erfahrung nicht mehr ergänzt werden.

  Lernvarianten   Latentes lernen : auch nicht belohnte oder bestrafte Erfahrungen können gespeichert werden (Ratten-Labyrinth) Gewöhnung : Reize können an Wirkung verlieren, wenn sie sehr häufig sind, da der Schwellenwert für das aus- gelöste verhalten steigt. Motorisches Lernen : Bewegungsabläufe (=Verhalten), die von Grund auf erlernt und dann geübt werden müssen, schliesslich als immer abrufbare Handlungsprogramme vorliegen, werden als gelernte reflexe bezeichnet. Gewisse motorische Nervenbahnen werden häufig benutzt und somit kann der Impuls schneller Passieren.   Lernprogramme, die auf angeborenen Lernapparaten aufbauen   Sehr häufig sind Verhaltensweisen in groben Zügen angeboren. Die wichtigsten Details aber müssen durch Erfahrungmit der Umwelt erlernt werden. Bsp.

: Nestbau der Dohle-- angeboren: Gegenstände zum Nest tragen. Dohle probiert verschiedene Gegenstände aus und sammelt so Erfahrung. Prägung   Sie sind im Unterschied zu Lernvorgängen irreversibel und an eine sensible Phase gebunden. In einer ganz bestimmten genetisch festgelegten Lebensphase sind gewisse Erfahrungen entscheidend (prägend) für das ganze Leben. (nach Konrad Lorenz)   Nachfolgeprägung : Entenkücken folgt nach dem Schlüpfen demjenigen, der gerade dort steht. (Sensible Phase direkt nach dem Schlüpfen) Sexuelle Prägung : Zebrafinkenweibchen, die von Möwen aufgezogen wurden, balzen Möwenmännchen an.

  Motorische Prägung : Gesangsprägung---was der Jungvogel im Nest hört, wird er einmal nachsingen.   Beim Menschen: 13.-18. Monat Prägungsphase --- urvertrauen wird gebildet   Kognitive Fähigkeiten   Verhalten, welches durch Neukombination von erfahrungen entsteht = einsichtiges Verhalten (Einschätzen der lage und richtiges Handeln)   Bsp.: Doppelstockversuch und Kistenversuch von Köhler--- Primat verwendet Hilfsmittel, um an die an der Decke aufgehängten Bananen zu gelangen.   ---Planung   Abstraktionsvermögen   Ist bei Tieren möglich --- Sparache--- 120 Zeichen der Taubstummensprache konnten gelernt werden (Schimpanse)   Werkzeuggebrauch : Seeotter holt Stein auf seinen Bauch und zerschlägt damit die Muschelschalen.

Werkzeuggebrauch bei Schimpansen --- durch individuelle Erfahrung und Nachahmung neu entstandenes Verhalten -Schimpansen in Westafrika--- Perfektion im Knacken von Nüssen -Schimpansen in Ostafrika--- Perfektion im Termitenfangen (Holzstock)  Tradittionsbildung bei den Japanmakaken 2-jähriges Weibchen bemerkt, dass es die mit Sand verschmutzten Kartoffeln im Wasser waschen kann. Nach einigen Monaten wuschen viele Tiere dieser Gruppe die Kartoffeln im Wasser (=Nachahmung). Später gingen die Tiere dazu über, ihre Kartoffeln im Meer zu waschen--- Würze. Wiederum ein Weibchen bemerkte, dass man Reiskörner im Sand effizienter sammeln kann, indem man das sand-Reisgemisch einfachins wasser wirft und die oben aufschwimmenden Reiskörner einsammelt. So kam es , dass sich diese Gruppe häufiger am Meer aufhielt.   Das Leben in der Gruppe   Gruppenformen:   -offen, anonym Gruppenzahl kann permanent ändern durch Zu- und Abwanderung (Fischschwärme) -offen, nicht anonym jeder kann zu- oder abwandern, man kennt sich aber (Vogelkolonien) -gechlossen, anonym (Bienen, Ameisen) -geschlossen, individualisiert (Löwen, Affen)   Rangordnung   Kriterien:Kraft, Grösse, Auftreten, Verwandtschaft   Hohes Konfliktpotential (Tatsache, dass jeder Ranghöchster sein will) – Abschreckung durch optischen Eindruck   Kommunikation in der Gruppe: akkustisch, olfaktorisch, optisch   Territoriales Verhalten   Das Territorium (=Revier) eines Tieres ist der aggressiv verteidigte Aktionsraum.

Es kann durch ein Einzeltier oder durch eine Gruppe verteidigt werden. Die Mittel, mit welchen ein Tier sein Territorium markiert sind Duftmarken, Aggressionen und akkustische Signale. Das Territorium muss so gross sein, dass es alle Bedürfnisse deckt (Ressourcen), aber es muss klein genug sein, um es vereidigen zu können. Ein Territorium kann auch zeitlich begrenzt sein (Goldammern und Gemsenmännchen während der Brunftzeit). Das Wohngebiet wird als home range bezeichnet. In der Home Range befindet sich das Territorium, sozusagen das Kerngebiet.

  Aggression   Im Allgemeinen bezeichnet man einen schädigenden Angriff auf einen Artgenossen als innerartliche Agression. Es gibt aber auch zwischenartliche Aggressionen --- Hassen der Singvögel (greifen zusammen einen Raubvogel an).   Aggression auch bei Feindabwehr (Verteidigung)   Ein Huhn, dessen Kamm man färbt, wird von seinen Artgenossen schwer misshandelt und ausgestossen.   Aggression ist evolutiv gefährlich und auch energieverschwendend. Deshalb hat die Natur auch einen aggressionshemmenden Mechanismus entwickelt :   -je „stärker“ die Waffe eines Tieres ist, desto abschreckender wirkt sie, desto seltener kommt sie zum Einsatz -Hunde legen sich auf den Rücken oder lecken die Lippen -Affenmännchen, welche ihren roten Hinter präsentieren   Viele Demutsgebärden sind aus Verhaltenselementen aus dem kindlichen Verhalten der Mutter gegenüber entstanden.   Triebstaumodell   Von Lorenz : Aggression ist ein angeborener Trieb.

Kann er nicht ablaufen, so muss er abreagiert oder umgeleitet werden (Mensch-übertriebener Sport)   Aggression als natürliche Reaktion auf Frustration.   Der Mensch in der Verhaltensforschung   Abstrahierung --- Sprache Soziales Tier --- Gesellschaftsklassen, sozialer Stress durch anonyme Gesellschaft Aggression --- Kriegsführung, Rassismus

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