Zwergschimpanse, bonobo, pan paniscus schwarz, 1929
Steckbrief: Zwergschimpansen
WISSENSCHAFTLICH: Pan paniscus
DEUTSCH: Bonobo, Zwergschimpanse
SYSTEMATISCHE EINTEILUNG:
Ordnung der Herrentiere oder Primaten, Unterordnung Altwelt- oder Schmalnasenaffen (Catarrhini), Überfamilie der Menschenartigen(Hominoidea), Familie der Großen Menschenaffen (Hominidae), Unterfamilie der Großen afrikanischen Menschenaffen und Menschen (Homininae), eine von zwei Arten der Gattung Pan, keine Unterart. Status (Rote Liste bedrohter Tierarten, IUCN 1996): Stark bedroht
STATUS/ HÄUFIGKEIT:
Status (Rote Liste bedrohter Tierarten, IUCN 1996): Stark bedroht Bemerkung: Bestand halbierte sich vermutlich zwischen 1975 und 1995; sehr zerstreutes Vorkommen, vielfach durch Lebensraumzerstörung und Bejagung gefährden
VERBREITUNG:
Vorkommen:
350.000 km2 in der zentralen Demokratischen Republik Kongo (ehemals Zaire); große Population in 3.000 km2 Gebiet zwischen den Flüssen Yekokora und Lomako.
Populationsschätzung (um 1995): keine zuverlässigen Zahlen, nach manchen Schätzungen 25.000 bis 100.
000, möglicherweise sogar weniger als 5.00
KÖRPERMAßE:
Kopfrumpflänge: Männchen im Mittel 119 cm, Weibchen im Mittel 112 cm
Schwanzlänge: 0 cm
Gewicht: Männchen 43 kg, Spanne 33-57 kg; Weibchen 36 kg, Spanne 28-49 kg
AUSSEHEN, AUFFÄLLIGE MERKMALE:
Pädomorphes (jugendhaftes Aussehen, ähnlich Schimpansen, doch grazilerer Bau mit schlanken Gliedmaßen, Kopf und Schultern; gerötete Lippen, häufig Mittelscheitel; Babys mit schwarzem Gesicht (während die zunächst weißgesichtigen Schimpansen-Babys sich oft erst später dunkel färben); Knöchelgang, auch zweibeinig; Ano-Genitalschwellungen bei Weibchen. Vielfältiges Sexualleben, sowohl heterosexuell (u.a. Bauch auf Bauch Paarung; Männer-Kind-Kontakte), homosexuell (u.a.
bei Weibchen genito-genitales Reiben der Klitoris - gg-rubbing -, Penis-Fechten der Männchen), autosexuell (Selbstbefriedigung); starke Sozialbindungen unter Weibchen, speziell gg-rubbing; weibliche Bündnisse mit resultierender weiblicher Dominanz über Männchen; im Unterschied zu Schimpansen in der Wildnis keine oder kaum Werkzeugherstellung, Jagd, Gruppenkämpfe oder Kindestötung.
FORTPFLANZUNG und LEBENSLAUF:
Weiblicher Zyklus: 42 Tage (F), 36-46 Tage (G)
Schwangerschaftsdauer: 240-255 Tage (G)
Zahl der Jungen je Geburt: 1
Geburtsgewicht: 1,5 kg, Spanne 1,1-1,8 (G)
Geburtenabstand: 5 Jahre (G/F)
Alter bei der 1. Geburt: 9 Jahre, Spanne 8-14 Jahre (G) bzw. 14 Jahre, Spanne 12-15 Jahre (F)
Männliche Geschlechtsreife: 9 Jahre (G)
Sterblichkeit: 9% (F), Männchen 15%, Weibchen 28% (G)
Lebensdauer: in der Wildnis mehr als 35 Jahre, in Menschenobhut min. 50 Jahr.
NAHRUNG:
Vorwiegend Früchte (72%); auch Blätter (25%); Kräuter und Bodenvegetation (2%); Tiere (<0,1%) wie Insekten, Schnecken, Regenwürmer, Insektenesser, Schlangen, gelegentlich kleine Säuger; zuweilen Erde und Kot
FEINDE:
Leopard, Mensch
LEBENSWEISE und LEBENSRAUM:
Tagaktiv; bauen Tag- und Nachtnester; arborealster afrikanischer Menschenaffe, zu mehr als 50% der Tageszeit auf Bäumen; im Primär- und Sekundärwald der Niederungen, auch in Sumpfwäldern; Streifgebiete von 20-50 km2; Tageswanderung von ca.
2 km
SOZIALES LEBEN(Kultur):
Sozialstruktur: ähnlich Schimpansen treffen sich die Mitglieder einer Kommunität (community) gelegentlich (fusion) bis sie schließlich wieder auseinandergehen (fission); Herumwandern in kleinen Grüppchen (parties); Sozialleben stark von nicht-verwandten Weibchen geprägt.
Mitglieder pro Kommunität: durchschnittlich 30, Spanne 10-58; Grüppchen von durchschnittlich 8, Spanne 5-17
Wanderndes Geschlecht: Weibchen
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