AIDS
1. Was ist Aids?
Anfang der 80er Jahre wurden die ersten Fälle einer neuen, tödlich verlaufenden Krankheit beschrieben, für die
zunächst keine Erklärung gab. Diese Krankheit, so fand man nach kurzer Forschungszeit heraus, bringt eine
katastrophale Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems, des Immunsystems, mit sich: Der Mensch wird
wehrlos gegen Krankheitserreger, Bakterien oder Viren, die ein gesunder Mensch mit gesundem Immunsystem
leicht abwehren kann. Man nannte dieses Krankheitsbild: Aquired Immune Deficiency Syndrom, abgekürzt: AIDS.
AIDS hat tatsächlich kein einheitliches Krankheitsbild, sondern kann durch über 20 Krankheiten, wie z.B.
Grippe,
Lungenentzündung, Tumore etc., tödlich wirken. Den Krankheitserreger, der Aids verursacht, fanden Mitte der 80er
Jahre amerikanische und französische Immunologen. Es handelt sich um ein Virus, das sie HIV nannten (Humanes
Immundefekt Virus).
Nach einer Infektion mit dem Virus bildet der Körper sogenannte Antikörper gegen das Virus; es gelingt ihm aber
nicht, das Virus zu vernichten.
2.
Wie infiziert man sich?
Das Virus kommt vor allem in Körperflüssigkeiten vor: im Blut, im Sperma, in der Scheidenflüssigkeit, in der
Muttermilch, ja sogar im Speichel und in den Tränen virusinfizierter Menschen. Die Ansteckung erfolgt durch die
Übertragung dieser Flüssigkeiten von einem zum anderen Körper. Das Virus gelangt schließlich in die Blutbahn des
anderen Menschen. Dorthin kann es gelangen durch:
- offene Hautverletzungen, - die Schleimhäute von Mund, Scheide, Penis oder After, - direkte Übertragung des
Blutes, z.B durch ein Spritzenbesteck bei i.v.
-Drogenabhängigen oder eine Transfusion mit infiziertem Blut, -
Übertragung der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder unter der Geburt (überraschenderweise ist
dabei die Übertragungsgefahr, wie man neuerdings weiß, "nur" etwa 15-25%), - Muttermilch beim Stillen des
Säuglings.
In Urin, Kot, Speichel und Tränen befinden sich nur geringe Virusmengen. Daher kann über diese
Körperflüssigkeiten, nach allem, was man weiß, keine Ansteckung erfolgen. Bei Bluttransfusionen besteht bei
vorschriftsmäßiger, ärztlicher und pflegerischer Arbeitssweise nur ein äußerst niedriges Risiko, mit HIV infiziert zu
werden. Dieses Risiko folgt aus der sogenannten "Diagnostischen Lücke": Hat sich ein Blutspender kurze Zeit vor
der Blutspende infiziert, so wird der HIV-Test, der natürlich von jedem Transfusionsblut gemacht wird, seine Neu-
Infektion nicht erfassen, da der Mensch noch keine Antikörper gebildet hat.
3.
Was passiert nach der Ansteckung?
Meistens können Menschen, die sich mit dem HIV infiziert haben, viele Jahre beschwerdefrei leben. Die Infektion
führt nicht so schnell zur Krankheit AIDS und sie ist als Infektion nicht von außen zu erkennen. Trotzdem ist der/die
Infizierte schon nach wenigen Wochen ansteckend. Obwohl keine Beschwerden vorhanden sind, erfolgt bald nach
und nach die Schwächung des Immunsystems. Aids ist das Krankheitsbild, welches durch die späteren Beschwerden
und Organdefekte definiert ist. 50% der Infizierten erkranken innerhalb von 10 Jahren.
4. Wer ist besonders gefährdet?
In Deutschland gibt es zur Zeit um 70 000 Hiv-Infizierte (davon etwa 7000 in HH). 90% der 70 000 Menschen sind
homo- oder bisexuelle Männer. Die anderen 10% sind i.v.- Drogenabhängige und Frauen.
Es gibt verschiedene
Gründe, daß hauptsächlich Männer infiziert werden, die mit Männern Geschlechtsverkehr haben. Da die
Darmschleimhaut besonders verletzlich ist, kann beim Analverkehr leicht eine Ansteckung erfolgen. Es gibt
außerdem Überlegungen, die den hohen prozentualen Anteil bei homo- und bisexuellen Mönnern auf einen
promisken Lebensstil zurückführen. Besonders gefährdet sind Einwohner jener Länder, in denen HIV sehr verbreitet
ist, zu denen die Aufklärung über die Infektionswege und -gefahren jedoch nicht vordringt, wie z.B. in Afrika,
Südamerika, Südostasien.
I.v.-Drogenabhängige setzen sich einem hohen Infektionsrisiko aus, wenn sie ihre
Spritzen austauschen.
Diagnostische Lücke: Erst 4-6 Monate nach der Infektion kann festgestellt werden, daß ein Mensch Hiv-positiv ist.
In dieser Zeit steigt die Viruskonzentration. Der Mensch ist nun besonders infektiös, um andere Menschen
anzustecken.
Darauf folgt die asymptomatische Phase, die Jahre anhalten kann. Das Immunsystem und das Virus
halten eine Art labiles Gleichgewicht. Warum diese Phase bei einigen Infizierten viel länger anhält, als bei anderen,
ist bisher nicht geklärt.
Die Rechtslage: Niemand darf einen Menschen zwingen, einen Aids-Test zu machen. Niemand muß seinem
Arbeitgeber erzählen, daß er/sie Hiv-positiv ist. Ärzte dürfen ohne Einverständnis des Patienten keinen Aids-Test
vornehmen (obwohl dies trotzdem mitunter der Fall ist).
Ärzte dürfen sich nicht weigern, einen Hiv-Positiven zu
operieren. Zur Offenheit sind Hiv-Infizierte nur demjenigen gegenüber verpflichtet, der im Kontakt mit dem
Betroffenen ansteckungsgefährdet ist.
Hilfe für HIV-Infizierte: Die Kosten für einen Test, die Kosten für die medizinische Betreuung eines HIVInfizierten
und die für gewöhnlich sehr hohen Kosten bei AIDS-Erkrankung wird von den Krankenkassen oder den
Sozialämtern übernommen. In der staatlichen Präventionsarbeit wird im Moment gespart. Es gibt jedoch außer den
staatlichen auch nicht-staatliche Organisationen, wie z.B.
Anmerkungen: |
| impressum | datenschutz
© Copyright Artikelpedia.com