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  Biologie von johannes nemetz über tierzucht

Biologiereferat von Johannes Nemetz über Tierzucht Züchten setzt ein gewünschtes Zuchtziel voraus, das durch bestimmte Zuchtverfahren und Zuchtmethoden erreicht werden soll. Vermehrung hingegen ist die Reinzucht im Sinne der Arterhaltung zur Konservierung der typischen Merkmale einer Art. Bei jeder Vermehrung unter künstlichen oder naturnahen Bedingungen können Kümmerlinge und Mißbildungen auftreten, sie werden im natürlichen Lebensraum der Auslese zum Opfer fallen. Die herkömmliche, planmäßige Tierzucht fußt auf den Vererbungsregeln und macht sich das Wissen vom Erbgang einzelner Eigenschaften zunutze. Die Reinzucht wird als Züchtungsverfahren entweder mit einem Stammvater und seinen männlichen Nachkommen oder über die Stammutter und ihre weiblichen Nachkommen durchgeführt. Bei der Typenzucht werden Tiere mit charakteristischen Merkmalen gepaart; ist der Typus gefestigt, wird mit Reinzuchtverfahren weitergearbeitet (bei den meisten Hunde- und Katzenrassen).

Bei der Blutauffrischung, die dazu dient Degenerationserscheinungen zu vermeiden, wird ein Tier aus einer fremden Zuchtlinie mit möglichst ähnlichen Merkmalen eingekreuzt. Bei der Inzestzucht (Verpaarung von verwandten Individuen ersten Grades) besteht die große Gefahr das rezessive Erbleiden auftreten. Die Folge sind Störungen der Fortpflanzung oder Mißbildungen. Bei der Kreuzung werden Tiere verschiedener Gattungen, Arten, Unterarten oder Fortpflanzungslinien verpaart. Das Ergebnis bezeichnet man als Bastard. Die Auswahl der Kreuzungspartner bestimmt letztlich das Zuchtergebnis.

Bei Nutztieren wird im Zuge der Veredelungskreuzung gezielt eine Bluteinmischung eingesetzt, um Merkmale einer anderen Rasse in den Zuchtstamm einzubringen. Die gewünschten Merkmale können auch als sprunghafte erbliche Veränderungen (Mutationen) auftreten. Vor allem rezessive Mutationen führen zu zahlreichen Färbungs- und Zeichnungsvarianten sowie zu Veränderungen am Haar- oder Federkleid. Bei Heimtieren wurden albinotische (Albinos), amelanotische oder melanotische (Melanos oder Nigrinos) Formen sowie Tiere mit Abweichungen in der Farbverteilung des Fells bzw. Gefieders in Inzuchtstämmen genauso gefestigt wie die Fellvarianten "Gelockt", "Gewellt", "Kraushaar", "Langhaar", "Angora" oder "Nackt". Albinos fehlt jedes Farbpigment in der Haut und auch in der Iris, sodaß die durchschimmernde Aderhaut den Eindruck von roten Augen vermittelt (z.

B. weiße Maus). Melanotische Tiere sind völlig schwarz; fallweise sind Ansätze einer Fellzeichnung zu erkennen (z. B. schwarzer Panther). Amelanotische Tiere vermissen schwarzes Pigment, sodaß nur andere Farbpigmente zum tragen kommen (z.

B. rein gelbe Wellensittiche). Trisomie (ein Chromosom ist dreifach vorhanden) führt beim Wellensittich zur Ausbildung überlanger Federn, die ihn flugunfähig machen. Diese Tiere sind allerdings kaum lebensfähig. Abweichungen in der Fell- oder Gefiederfärbung können aber auch andere Ursachen haben. Diese Modifikationen sind bei Vögeln häufig auf die Nahrungsgrundlage und die Lebensbedingungen zurückzuführen.

Die herkömmliche planmäßige Tierzucht eröffnet viele Veränderungsmöglichkeiten an diesen Organismen. Es können aber nur die Eigenschaften genutzt werden, die im genetischen Material der Ausgangstiere jeder Verpaarung vorliegen. Die Biotechnologie ermöglichte Veränderungen am Genom, was zur kompletten Neuschöpfung von Lebewesen führt, d.h. das die Nachkommen Eigenschaften besitzen, die nicht im elterlichen genetischen Material verankert sind.

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