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  Evolutionstheorien

Evolutionstheorien Allgemein; Antike und Bibel Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung des Lebens auf der Erde, dazu gehören auch die Evolutionstheorien. Die Bedeutung solcher Theorien liegt im Erklärungsversuch unter den jeweiligen zeitlichen Gegebenheiten (Entwicklungsstand, Kenntnisse, Ideologien, Erfahrungen des Individuums und der Gesellschaft), worin auch die Grenzen begründet sind. Die Bildung von Theorien ist die Gewinnung reproduzierbarer Aussagen mit Hilfe von Beobachtungen und Experimenten. Im 6. Jh. v.

Chr. schufen die antiken Philosophen T. von Milet und Anaximander Theorien, nach denen die Lebewesen aus dem "Urstoff" Wasser und aus primitiven Vorgängern hervorgegangen sind. Die Schöpfungsgeschichte der Bibel galt lange Zeit als unumstößlich. Demnach soll eine überirdische Macht in einem Schöpfungsakt die Welt und die Lebewesen geschaffen haben. 19.

Jahrhundert Noch zu Beginn des 19. Jahrhundert ist man davon ausgegangen, dass Tiere, Pflanzen und Menschen etwas nicht Veränderliches seien. Erste Zweifel kommen bei der Auswertung von Fossilienfunden. Vergleiche verschiedener Funde untereinander und mit real existierenden Organismen zeigen, dass alle Lebewesen sich von einfachen zu komplexen Formen entwickelt haben. Der Franzose G. B.

de Guvier (1769-1832) (Bild 1) schuf die Katastrophentheorie, nach der sich die Vernichtung bestehender und die Entstehung neuer Arten abwechseln. J. B. de Lamarck (1744-1829) war Gegner dieser Katastrophentheorie. Er meinte, dass sich alle Organismen ihrer Umwelt anpassen und diese erworbene Anpassung weitervererben. Für beide Theorien wurden jedoch keine Beweise gefunden.

C. Darwin Erst C. Darwin (1809-1882) (Bild 2,3 - Darwins Expeditionsschiff) konnte auf Grund einer Vielzahl von Beweisstücken aus der Tier- und Pflanzenwelt, die er auf der ganzen Welt gefunden hatte, die Theorie des Artenwandels beweisen. Er gilt damit als Begründer der wissenschaftlichen Abstammungslehre. Seine Evolutionstheorie hat er 1859 in seinem Lebenswerk niedergeschrieben: "On the origin of species by means of natural selection or the preservation of favoured races in the struggle of live" ("Über den Ursprung der Arten durch natürliche Zuchtwahl oder die Erhaltung bevorzugter Rassen im Kampf des Lebens"). Darwin meinte, dass eine Überproduktion der Nachkommen und die anschließende natürliche Auslese der Stärksten zum Artenwandel geführt haben.

Die entstandenen Arten zeichnen sich durch eine optimale Anpassung an die jeweiligen Umweltbedingungen aus. 1871 bezog Darwin auch den Menschen in seine Theorien ein. Die Evolution der Organismen ist aber nicht nur auf die Entstehung neuer Arten zu begrenzen (infraspezifische oder Mikroevolution). Hierin liegen die Grenzen der darwinschen Theorie. Die Arten differenzierten sich im Entwicklungsverlauf zu neuen Familien und Ordnungen (transspezifische oder Makroevolution). So existieren heute unzählige, vielfältige Organismen auf der Erde.

E. Häckel und synthetische Theorie In Deutschland trat E. Häckel (1834-1919) (Bild 4) wirkungsvoll für diese als "Darwinismus" bezeichnete Theorie ein. Häckels Verdienst beruht auf dem vollständigen Einbezug des Menschen in die Evolutionstheorie. Er formulierte 1866, dass die Individualentwicklung eines Lebewesens (Ontogenese) als eine kurze Wiederholung dessen stammesgeschichtlicher Entwicklung (Phylogenese) gesehen werden kann. Um die Abstammungslehre Darwins zur synthetischen Theorie weiterzuentwickeln, bedurfte es weitgreifender genetischer und ökologischer Kenntnisse.

Nach der synthetischen Theorie ist das Leben auf der Erde aus nicht lebender (abiogener) Materie entstanden. Am Anfang stand die abiogene Entstehung niedermolekularer organischer Stoffe (z.B. Aminosäuren) und makromolekularer organischer Stoffe (z.B. eiweißartige Stoffe, Nukleotide).

Aus diesen hochmolekularen nicht lebenden Stoffen entwickelten sich die Urorganismen. Wie sich dieser Übergang vollzog, ist bis heute noch nicht vollauf geklärt.

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