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  Inhaltsstoffe von zigaretten

DIE SCHADSTOFFE Beim Verbrennen einer Zigarette entwickeln sich ungefähr zwei Liter Rauch. Dieser enthält neben Nikotin, Kohlenmonoxid und Teer noch eine Vielzahl (über 3.000) chemischer Verbindungen, teils in fester Form, teils als Gas. Darunter sind Stoffe wie Ammoniak, Blausäure, Stickoxide, Acrolein, Benzol, Toluol, Pyridin, Blei und Zink. Als krebserregend werden vor allem die Bestandteile Nitrosamine, Vinylchlorid, Hydrazin, Benzo(a)pyren und Nickel angesehen. Begründeter Krebsverdacht besteht unter anderem bei Formaldehyd, Anilin und Cadmium.

Über 40 krebserzeugende Stoffe sind in der Zigarette nachgewiesen. Rauchen verursacht Schäden am Gefäßsystem und ist somit an der Verengung und Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose) beteiligt. NIKOTIN Nikotin ist ein hochwirksames Gefäßgift. Raucher überleben ihre Zigarette nur, weil das Nikotin sich beim Inhalieren in kleinen Dosen im Körper verteilt. Auf einmal geschluckt, bewirkt dieselbe Dosis sofort eine schwere Vergiftung. Für ein Kleinkind ist diese Dosis tödlich.

Raucher regulieren ihren Nikotingehalt im Blut durch die Häufigkeit und Tiefe des Inhalierens. Sinkt der Nikotinspiegel, wird erneut geraucht, um ihn wieder hochzutreiben. Beim Übergang auf eine leichtere Zigarettenmarke inhalieren Raucher oft tiefer oder rauchen mehr, um den Nikotinspiegel in der gewohnten Höhe zu halten. Beim Inhalieren erreicht das Nikotin das Gehirn innerhalb von Sekunden. Es wirkt in kleinen Mengen anregend, aber auch beruhigend und kann vorübergehend Müdigkeit, Unlust- und Hungergefühle beseitigen. Raucher empfinden subjektiv, daß in monotonen Situationen eine oder mehrere Zigaretten ein Absinken der Leistung verhindert.

Bei Streß oder starker Anspannung empfinden sie durch das Rauchen einen dämpfenden Effekt. Unter anderem deswegen greifen "Streß-Raucher" zur Zigarette. TEER Teer ist im Rauch in winzigen Partikeln enthalten, die sich mit jedem Zug aus der Zigarette in den Atemwegen und er Lunge absetzen. Nur ein geringer Anteil wird wieder ausgeschieden. Wer täglich ein Päckchen Zigaretten raucht, nimmt pro jahr eine Tasse Teer auf. Luftröhre und Bronchien sind mit Flimmerhärchen ausgestattet, die verhindern, daß in der Atemluft vorhandene Staubteilchen in die Lunge gelangen.

Man kann die Flimmerhärchen mit einem Fließband vergleichen, das die eingedrungenen Schadstoffe wieder nach draußen befördert. Dieser Mechanismus wird durch den Tabakteer lahmgelegt. Die Flimmerhärchen werden bewegungsunfähig und später sogar zerstört. So wird die Selbstreinigung der Atemwege praktisch ausgeschaltet. Die Schmutzstoffe können sich nun ungehindert auf den Schleimhäuten ablagern. Da sie ein idealer Närboden für Bakterien und Viren sind, kommt es leicht zu Entzündungen.

Durch Husten versucht der Körper, die liegengebliebenen Schmutzstoffe loszuwerden. Jeder starke Raucher kennt den morgendlichen Reizhusten. Aus allen diesen Schädigungen entwickelt sich oft eine chronische Bronchitis KOHLENMONOXID Raucher geraten bei körperlichen Anstrengungen leichter außer Atem als Nichtraucher. Die Ursache hierfpr ist vor allem das Kohlennmonoxid. Dieses giftige Gas gelangt zum größten Teil über die Lungenbläschen ins Blut. Dort wird es anstlle des Sauerstoffs an die roten Blutkörperchen gebunden.

Die Folge: Es wird weniger Sauerstoff trasnportiert. Das Einatmen größerer Mengen Kohlenmonoxid bei starkem Rachen ruft deshalb Sauerstoffmangel in Geweben und Organen hervor. Dadurch entstehen Durchblutungsstörungen. KREBS Lungen- oder Bronchialkrebs gilt als die Raucherkrankheit schlechthin. Bei der männlichen Bevölkerung der Bundesrepublik ist er die häufigste Krebsform. Seit Frauen stärker rauchen, nimmt die Lungenkrebshäufigkeit auch bei ihnen zu.

1990 starben in den alten und neuen Bundesländern 27.000 Männer und 6.000 Frauen an Lungenkrebs. Nach internationalen Erfahrungen muß angenommen werden, daß über 85 % von ihnen Raucher waren. Die Chance, Lungenkrebs fünf Jahre zu überleben, liegt bei etwa zehn Prozent, weil Lungenkrebs in der Regel zu spät erkannt wird und dann nur noch sehr schwer zu behandeln ist. Das heißt, nur 10 von 100 Lungenkrebskranken überleben die nächsten fünf Jahre.

Auch das Risiko, an anderen Krebsformen zu erkranken, ist bei Rauchern größer als bei Nichtrauchern. Rauchen begünstigt die Entstehung von Mundhölen, Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs, Bauchspeicheldrüsen-, Nieren und Blasenkrebs. Gefährdet sind alle Teile des Körpers, die direkt oder indirekt mit den krebserzeugenden Stoffen im Tabakrauch in Berührung kommen. HERZ- UND KREISLAUF-KRANKHEITEN, HERZINFARKT Rauchen ruft akut eine Verengung der Blutgefäße, ein Steigen des Blutdrucks und eine Erhöhung der Herztätigkeit hervor. Langfristig schädigt es das Gefäßsystem und fördert die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die häufig Gefäßverschlüsse zur Folge hat. Betroffen sein können die Arterien des Herzens, des Gehirns und der Gliedmaßen.


Das Risiko, eine Erkrankung der Herzkranzgefäße zu erleiden, wird zu 25 % durch das Rauchen bedingt. Für den vorzeitigen Tod vieler Raucher durch Herzinfarkt oder eine Verkalkung der Herzkranzgefäße (Koronarsklerose) ist das Rauchen ein Risikofaktor unter mehreren. Allerdings ein sehr wichtiger Risikofaktor. Die Gefahr, an einem Herzinfakrt zu sterben, liegt für Raucher etwa doppelt so hoch wie für Nichtraucher. Wird das Rauchen mit weiteren gesundheitsgefährdenden Lebensgewohnheiten kombiniert (zum Beispiel hoher Blutdruck, Übergewicht, erhöhter Blutfettgehalt, hoher Alkoholkonsum, Streß, Bewegungsmangel), können sich die Risikofaktoren gegenseitig verstärken. Bei Frauen steigt das Infarktrisiko durch Einnahme der Pille nochmals stark an.

Herzinfarkte vor dem 40. Lebensjahr betreffen fast ausschließlich Raucher. CHRONISCHE BRONCHITIS, EMPHYSEM Raucher leiden häufig an Erkrankungen der Atemwege mit Husten und Auswurf. Diese Symptome verschwinden jedoch oder nehmen ab, wenn das Rauchen aufgegeben wird. Häufig kommt zur chronischen Raucherbronchitis eine Lundenblähung (Emphysem) hinzu. Bei dieser Krankheit wird im Spätstadium jeder Atemzug zur Qual, weil beim Ausatmen, das nur mit Anstrengung möglich ist, nicht die gesamte verbrauchte Luft aus der Lunge ausgestoßen wird.

Die Lungenbläschen werden dadurch niemals ganz geleert, sie vergrößern sich und können sogar platzen, wenn ihre feine Außenhaut sich nicht weiter dehnen kann. Im weiteren Verlauf wird das engmaschige Netz des Lungengewebes immer gröber, und die Zahl der funktionsfähigen Lungenbläschen nimmt ab. Damit verringert sich die Lungenoberfläche und die Möglichkeit, Sauerstoff aufzunehmen. Patienten mit diesem Leiden müssen schneller atmen und können in schweren Fällen nur durch Sauerstoff aus Atemgeräten überleben.

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