Molekulare wirkungsweise der gene
Bestätigung der Ein-Gen-ein-Enzym-Hypothese am Beispiel der PKU (Phenylketonurie):
Ursache und Behandlungsmöglichkeiten:
Ursache der Ausscheidung von Phenylbrenztraubensäure im Harn ist ein Enzymdefekt.
Das Enzym heißt Phenylalanin-Hydroxylase (in den folgenden Gleichungen mit H.
abgekürzt) und katalysiert im Normalfall den Umbau der Aminosäure Phenylalanin
in die Aminosäure Tyrosin. Durch dem Ausfall des Enzyms ist dieser Schritt blockiert.
Das Phenylalanin geht statt dessen in andere Verbindungen über, darunter die
schon erwähnte Phenylbrenztraubensäure. Es liegt also ein Stoffwechselfehler
vor.
Die schwersten Folgen der Krankheit,
geistige Retardierung und Schwachsinn, beruhen auf den Wirkungen der fälschlich
gebildeten Stoffwechselprodukte. Die Kenntnis dieses Zusammenhanges erschließt die bisher
einzige Möglichkeit einer Behandlung.
Phenylalanin gelangt als
Eiweißbestandteil mit der Nahrun in den Körper. Der menschliche Körper kann
Phenylalanin nicht selbst synthetisieren; es gehört zu den essentiellen
Aminosäuren. Größere Bedeutung im Stoffwechsel hat es nur als Vorstufe des Tyrosins.
Tyrosin wird ebenfalls mit der
Eiweißnahrung aufgenommen.
(Bei bestimmten Bakterien, die unter Minimalbedingungen wachsen sollen, wird
durch das Phenylalanin die Wachstumsbeschränkung aufgehoben) Verhinderung der
Krankheitssymptome durch weitgehend phenylalaninarme / - freie und tyrosinreiche
Diät. Diese muß so früh wie möglich beginnen und bis zu, 10. Lebensjahr eingehalten
werden.
Genetischer Code
Zeichen des genetischen Codes: vier
verschiedene Basen
Anzahl der Basen für die
Informationseinheit für eine Aminosäure (Information für 20 Aminosäuren notwendig):
mit 2 Basen können nur 16 Aminosäuren codiert werden mit 3 Basen können 64 Aminosäuren
codiert werden (4³).
Die Informationseinheit der DNS für eine Aminosäure besteht aus einer spezifischen
Abfolge von 3 Basen (Basentriplet).
Eigenschaften des genetischen Codes:
er ist kommafrei
er ist degeneriert (20 Aminosäuren von 64
Triplets codiert)
er ist universell
Die Ribonucleinsäure (RNS)
Bestehen wie die DNS aus Nukleotiden
Unterschiede zur DNS:
Zucker ist eine Ribose (statt Desoxyribose)
die Base Thymin ersetzt durch Uracil
RNS liegt als Einzelstrang vor
RNS tritt in 3 unterschiedlichen
Funktionsformen auf
t-RNS
m-RNS
Ribosomen RNS (r-RNS)
t-RNS: Auswahl und Transport spezifischer
Aminosäuren zu den Ribosomen
m-RNS: überträgt Information als Matrize
zu den Ribosomen
Codogen: Ein Triplet der DNS das bei
der Transkription ein Trinukleotid (Triplet der RNS) der m-RNS bestimmt
Codon: Ein Triplet der RNS, an das
sich bei der Translation einer Aminosäurebeladene t-RNS anheften kann, wenn sie ein
komplementäres Triplet, das Anticodon, besitzt.
Anticodon: Das ungepaarte Triplet in
jeder t-RNS, das mit einem komplementären Triplet, dem Codon, in Wechselwirkung treten
kann.
Methoden der Gentechnologie
Schema:
Bakterienzelle mit Ring-DNA, Plasmid (können zwischen den Zellen ausgetauscht
werden)
Plasmid wird aus der Zelle entfernt
Ein Schneideenzym (Restriktionsenzym) bricht das Plasmid auf (Palindromsequenzen)
Schneideenzym trennen das Einbaugen aus der Spender-DNS
Einbaugen fügt sich in den Plasmidring ein
Klebeenzyme ( Ligase) verbinden das Einbaugen mit dem Plasmid
Der Plasmidring mit dem Einbaugen wird dem Bakterium wieder hinzugefügt.
Das hinzugefügte Gen beginnt mit der Insulinproduktion
Züchtung
Ziele:
Lebensdauer
Standfestigkeit
Verträglichkeit von Dürre / Frost
Resistenz gegen Krankheiten
Verlust der natürlichen
Verbreitungsfähigkeit
Verlust von Bitterstoffen
Lagefähigkeit
Zuchtziele werden durch Auslese und
Kombinationszüchtung erreicht.
Bei der Kombinationszüchtung werden
geeignete Elternpflanzen sorgfältig ausgelesen. Diese werden gezielt gekreuzt, durch
künstliche Bestäubung. Unter den nachkommen werden diejenigen mit den besten
Kombinationen mit den günstigsten Eigenschaften zu weiterer Vermehrung ausgesucht.
Kombinationszüchtungen nutzen die in
der Natur vorhandenen Vielfalt
Mutationszüchtung: Gene werden
künstlich durch ionisierende Strahlung oder chemischen Mutagenen verändert.
Genommutationen erfolgreicher als Spontanmutationen (Genmutation)
Polyploidie bei Kulturpflanzen
Polyploidie beim Menschen unbekannt, bei
Tieren selten.
nur geradzahlige Polyploide (4n, 6n, ...)
sind fortpflanzungsfähig
Entstehung polyploider Zellen durch:
gestörte Mitose bei defekten Spindelapparat
Verhinderung der Zellteilung: Endomitose,
dabei keine Öffnung der Kernmembran
Auswirkung auf Zellen und Organe:
vervielfachter Chromosomensatz
größeres Kernvolumen
größere Zellen
Vergrößerung der Pflanze (Gigas-Pflanze)
Bsp.
: Rose mit 16-fachem Chromosomensatz
Experimentelle Erzeugung durch Kolchizin: hemmt Ausbildung der Kernspindel,
verhindert Trennung der Homologen.
Pflanzen mit ungerader Zahl von
Chromosomensätzen (triploide, pentaploide) sind in ihrer Fortpflanzungsfähigkeit
gestört. Die Paarung der homologen Chromosomen bei der Meiose ist nur bei geradzahligen
Chromosomensätzen möglich. Triploide Pflanzen können keine Samen bilden.
Kulturweizen vereinigt das Erbgut von 3 Vorfahren
Früher wurden verschieden Getreidearten in Gemenge angebaut. An Feldrändern
und zwischen den Getreidepflanzen wuchsen wilde Gräser.
Ab und zu kam es zu
zufälligen Kreuzungen zwischen den Getreidearten und Wildpflanzen. Zwar sind
Artbastarde im Allgemeinen unfruchtbar (Mauleselsterilität). Jedoch kann in
seltenen Fällen ein solcher Bastard fortpflanzungsfähig werden: wenn sich durch
eine Genmutation die Chromosomenzahl verdoppelt. Eine der bedeutendsten Artbastarden
ist der Saatweizen mit 42 Chromosomen. Diese stammen von 3 Vorfahren ab: primitiven
Getreidesorten und Wildgräsern mit je 14 Chromosomen.
allopolyploid: Polyploide Pflanze, deren Chromosomensätze von verschiedenen
Eltern stammen.
Hybridzüchtung (Gebrauchszüchtung)
Kreuzt man 2 durch fortgesetzte
Selbstbestäubung oder Inzucht erhaltenen reine Linien, so erhält man eine Mischform
(Hybride) , welche die beiden elterlichen Linien in vielerlei Hinsicht übertrifft.
Heterosiseffekt
Charakteristisch für Heterosiseffekt:
tritt nur in F1 auf und läßt
sich nicht fixieren.
Zwei gentechnologische Verfahren
Transformation: manche Zellen nehmen leicht DNA-Moleküle auf und bauen sie
in ihre Zellkerne ein (Schrotschuß-Verfahren)
Protoplaten-Fusion: Verschmelzung von Zellen ohne Zellwände
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