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  Verhalten von tier & mensch

Verhalten von Tier & Mensch 1. Tierverhalten 2. Angeborenes Verhalten 3. Kaspar Hauser 4. Erlerntes Verhalten 5. Lernbereitschaft 6.

Kämpfe zwischen Tieren 7. Die Vielfalt menschlichen Verhaltens 8. Gemeinsamkeiten im Verhalten aller Menschen 9. Unser Umgang mit Aggressionen 1. Tierverhalten Alles was ein Tier macht ist sein Verhalten. Es gibt vier verschiedenen Grundverhaltensweisen bei den Tieren: ●Das Ernährungsverhalten; Tiere suchen Nahrung, fressen und scheiden aus.

●Das Körperpflegeverhalten; Tiere putzen, baden und kratzen sich. ●Das Revierverhalten; Tiere kränzen ihre Revie-re ab, verteidigen diese und bekämpfen Eindring-linge bzw. Feinde. ●Das Fortpflanzungsverhalten; Tiere werben um einen Partner, balzen, paaren sich und ziehen Jungtiere auf. 2. Angeborenes Verhalten Man redet von einem angeborenen Verhalten, wenn ein Tier einem bestimmten Reiz nachgeht, ohne das es dieses Verhalten von einem anderen Tier gezeigt bekommen hat.

Ein gutes Beispiel ist das Verhalten von frisch geschlüpften Vögeln. Sobald sie eine leichte Erschütterung am Nest bemerken, fangen sie an zu sperren. Das bedeutet, dass sie ihre Mäuler weit aufreißen damit die Eltern den jungen Vögeln etwas Nahrung ins Maul geben. Dieses Verhalten besitzen die Vögel schon seit der ersten Sekunde ihres Le-bens. Ein anderes Beispiel ist der Kuckuck. Er baut kein Nest und legt seine Eier in ein gemachtes Nest.

Er legt dabei immer nur ein Ei in ein Nest. Meist sind dies die Nester von kleinen Singvögeln. Dazu legt er die Eier nur in Nester der Vogelart, bei der er auch aufwuchs. Diese Art nennt man den Wirtsvogel des Kuckucks. Das sinnt nicht selten Rot-kehlchen, Bachstelzen oder Rohrsänger. Das Weibchen wartet erst bis die Eier des Wirtsvogels gelegt aber noch nicht bebrütet sind.

Meist ist es der Fall, dass der Kuckuck als erstes schlüpft. Ab diesem Zeitpunkt dauert es nicht mehr lange bis der junge Kuckuck ein Ei nach dem an-deren aus dem Nest wirft, damit der Kuckuck genug Nahrung zum Aufwachsen bekommt. Diese überleben den Sturz vom Baum nicht. Die Pflegeeltern erkennen den Unterschied zwischen dem Kuckuck und seinen eigenen Jungtieren nicht. Tiere begreifen das alles nicht wie wir. Bei ihnen gibt es kein „Klug“ und „Dumm“.

Der Wirtsvogel füttert jeden Jungvogel der in seinem Nest den Schnabel aufreißt. Die Pflegeeltern erkennen ihre Jungen nicht mehr wenn sie einmal außer-halb des Nestes waren. Der Junge noch blinde und nackte Kuckuck würde sogar einen kleinen Stein der ins Nest gelegt wurde raus-schmeißen. Angeboren oder erlernt? Beim Kuckuck der alle anderen Eier aus dem Nest wirft kann man er-kennen dass sein Verhalten angeboren ist. Man erkennt es daran dass es angeboren ist, weil dieser Verlauf bei jedem Kuckuck genau gleich ist. Da ein Jungkuckuck das unmöglich von einem anderem abge-schaut haben kann, muss es angeboren sein.

Oft kann man nicht so leicht sagen ob es sich um ein erlerntes oder angeborenes Verhalten handelt. Dann kann man es nur durch Versuche klären. 3. Kaspar-Hauser-Versuche Kaspar Hauser war ein Mann der vermutlich von 1812 bis zum 17.12.1833 lebte.

Er tauchte 1828 in Nürnberg auf und konnte kaum sprechen. Er kannte nur die Wörter „Mann“ und „Loch“. Er kannte als Nahrung nur Wasser und Brot. Man weiß heute noch nicht von wo er stammt. Es sieht so aus als sei er lange Zeit isoliert und eingesperrt gewesen. Nach ihm werden Tiere benannt, bei denen Tiere ohne Art-genossen aufwachsen müssen.

Durch einen Kaspar-Hauser-Versuch hat man herausgefunden, dass das Singen bei Vögeln generell angebo-ren ist. Die Strophenlänge und das Gesangsmuster muss jedoch ge-lernt werden. Mit Kaspar-Hauser-Versuchen lässt sich also herausfin-den welche Teile des Verhaltens angeboren sind. Attrappenversuche Wenn die Kücken von Silbermöwen betteln, picken sie gegen einen roten Fleck an der Schnabelspitze der Eltern. Diese würgen dann das Futter aus. Der rote Fleck am Schnabel wirkt auf das Kücken als Reiz.

Er ist der Schlüssel zur Handlung „Picken“. Man spricht von einem Schlüsselreiz. Dafür, dass auf den Reiz „roter Fleck“ immer nur die Handlung Picken erfolgt, sorgen Auslösemechanismen im Gehirn. Muss der Fleck am Schnabel wirklich rot sein, damit er als Schlüssel-reiz wirkt? Ist er überhaupt nötig? Frisch geschlüpfte Silbermöwenkü-ken picken auch gegen den Schnabel einer ausgestopften Silbermöwe, einer Attrappe also. Sie picken auch dann, wenn der Fleck am Schna-bel einer Attrappe schwarz oder grün ist, allerdings nicht mehr so oft. Fehlt der Fleck, picken sie nur noch ganz selten.

Solche Versuche be-zeichnet man als Attrappenversuche. Attrappenversuche mit Silber-möwenküken ergeben, dass ein roter Fleck der wirksamste Schlüssel-reiz für die Handlung „Picken“ ist. Mit solchen Attrappenversuche lässt sich die Wirksamkeit von Schlüsselreizen prüfen. Handlungsbereitschaft Selbst mit optimalen Eigenschaften der Attrappen muss das Tier (im Beispiel oben die Möwe) auch Interesse zeigen. Das heißt im oberen Fall, das die Silbermöwen auch Hunger haben muss. Schlüsselreiz → Auslöse- → Handlung +Handlungs- mechanismus bereitschaft 4.


Erlerntes Verhalten Wildtiere sind in der Lage zu lernen. Lernen bedeutet: Erfahrungen sammeln und sie wieder anzuwenden. Im Gegensatz zu Haustieren lässt sich bei Wildtieren kaum herausfin-den welche Teile ihres Verhaltens erlernt sind und welche nicht. Da die Vorgänge des Lernens sehr verschieden sind, gibt es mehrere Formen des Lernens. Formen des Lernens Gewöhnung (Beispiel an einer Eidechse) Eine Eidechse ist sehr scheu und lässt sich kaum einfangen. Wenn je-doch täglich mehrere Menschen an ihnen vorbei gehen und sich ihnen nicht nähern, werden sie zutraulicher und gewöhnen sich an die An-wesenheit des Menschen.

Sie lassen sich nach einer Weile mit etwas Futter sogar auf die Hand locken. Gewöhnung bedeutet: Eine bisher vorhandene Rektion geht verloren. Bedingte Reaktion (Beispiel anhand einer sperrenden Jungamsel) Ein Jungvogel reagiert bei Erschütterung des Nestes mit dem Sperren. Wird ein Vogel von einem Mensch aufgezogen, reagiert er auf andere Anzeichen. Bedingte Reaktion bedeutet: Eine vorhandene Reaktion wird zusätzlich durch einen neuen Reiz ausgelöst. Lernen am Erfolg (Beispiel: Bettelnder Braunbär im Zoo) Wenn ein Bär im Zoo auf die Hinterbeine steht, sieht es aus als ob er-bettelt.

Wirft man ihm als Belohnung was zu Essen hin, merkt er dass er dafür belohnt wird. Aus diesem Grund versucht er es noch einmal und merkt dass es funktioniert und er wieder dafür belohnt wird. Von dem Zeitpunkt an macht er es bewusst in der Absicht etwas zu fressen zu bekommen. Lernen am Erfolg bedeutet: Ein zufällig aufgetretenes Verhalten ist erfolgreich und wird beibehalten. 5. Lernbereitschaft bei Jungtieren Nachahmung Übernimmt ein Tier ein Verhalten von einem Vorbild spricht man von lernen durch Nachahmung.

Meist sind die Vorbilder Geschwister, El-tern oder Artgenossen. Viele komplizierte Verhaltensweisen in Tier-gruppen müssen von Gruppenmitgliedern gelernt werden. Zum Bei-spiel bei Austernfischer müssen die Jungtiere das Austern knacken lernen. Sozialspiel Jeder hat schon junge Katzen beim Spielen beobachtet und festge-stellt, dass die Kätzchen sich meist anspringen, sich verstecken und sich verfolgen. Bei diesen Spielen lernen sie wie sich der Gegenüber-stehende verhält wenn er angesprungen wird. Auch beim jagen lernen sie Erfahrungen die später nützlich sein können.

Tradition Viele Affen angeln Termiten mit einem Grashalm aus dem Bau. Wahrscheinlich wurde dieses besondere Verhalten von einem Rudel-mitglied erfunden und die anderen Mitglieder haben sich das von dem einen Tier abgeschaut. Dieses Verhalten wird dann von Generation zu Generation weitergegeben. 6. Kämpfe zwischen Tieren Wird ein Tier von einem Feind angegriffen, kann es entweder fliehen oder es muss sich der Herausforderung stellen. Viel auffälliger sind Kämpfe zwischen Artgenossen.

Sie werden auch innerartliche Ag-gressionen genannt. Oft geht es dabei um das Revier. Imponieren und Drohen Kämpfe zwischen Artgenossen beginnen meist mit auffälligen Zei-chen. Buntbarsche stellen ihre Flossen auf, Springspinnen heben und senken ihre Beine, Wölfe knurren und fletschen drohend mit den Zäh-nen. Damit zeigen sie ihren Gegnern dass sie für einen Kampf bereit sind. Manchmal wird das Duell durch diese Szenario entschieden.

Beschädigungskampf Von Wölfen, Tauben, Mäuse, Fischen, Hühnern und anderen Arten kennt man auch Beschädigungskämpfe. Dabei setzen die Tiere ihre Krallen und Zähne ein. Oft kommt es zu Verletzungen. Im Normalfall wird ein Beschädigungskampf durch die Flucht oder durch ein Signal beendet. 7. Die Vielfalt menschlichen Verhaltens Was ein Mensch tut, wie er auftritt, wie er sich bewegt, welche Mie-nen und Gesten er zeigt, ist sein Verhalten.

Das Verhalten von Men-schen ist komplizierter und vielfältiger als das von den Tieren. Das liegt an dem enormen Lernvermögen des Menschen. Alle Formen des Lernens das man bei Tieren findet, findet man auch bei Menschen. Das wichtigste ist bei uns das Lernen durch Einsicht und Nachah-mung. Wie stark die Erbanlagen unser Lernverhalten bestimmen, ver-sucht man mit verschiedenen Methoden zu erforschen. Methoden zur Erforschung menschlichen Verhaltens Bevor man Verhaltensweisen bei Menschen erforschen kann, muss man die Forschungen genau mit Filmen und Fotografien dokumentie-ren.

Mit diesen Dokumenten kann man dann diese Verhaltensweisen vergleichen. Diese Dokumente sind dabei eine sehr große Hilfe. 8. Gemeinsamkeiten im Verhalten aller Menschen Trotz unterschiedlicher Mentalitäten haben Menschen überall auf der Erde bestimmte Verhaltensweisen gemeinsam. Man ist sich nicht im-mer sicher, ob diese Verhaltensweisen angeboren sind oder von den Eltern erlernt wurden. Jedoch gibt es Situationen bei denen Menschen ähnliches Verhalten zeigen.

Sich ohne Worte verstehen Wenn man eine Fremde Person sieht, kann jeder erkennen ob er sich wohl fühlt, ob er sich ängstigt, freut oder ärgert oder ob er zornig ist. Dies liegt daran das die Mimik aller Menschen der Welt ziemlich gleich ist. Das Mienenspiel unseres Gesichts ist für jeden Mensch ver-ständlich und kann viele Stimmungen ausdrücken. Auch viele Gesten stimmen in verschiedenen Kulturen überein. Das verbeugen zum Bei-spiel drückt die Ergebenheit aus, das hochreißen der Arme als Zeichen des Triumphs. Auch die gehobene Faust steht überall als Zeichen des Drohens.

Nach Rang streben „Bescheidenheit ist eine Zier“, doch „Wer angibt, hat mehr vom Le-ben“. Nach dieser Redensart leben viele Menschen die nach Rang streben. Dadurch bilden sich bei uns leicht Rangordnungen. Anders als bei Tieren werden die Ränge bei Menschen nicht immer durch Kampf und Körperkraft der Rang festgelegt. Bei uns spielt oft das Ge-schick, Alter, Selbstbewusstsein, Wissen, Anpassungsfähigkeit und die Verlässlichkeit eine Rolle für die Stellung in der Gruppe. Oft wird auch Besitz zu Rangabzeichen.

Das schwerste Motorrad, das größte Auto oder der teuerste Urlaub dient auch oft als Statussymbol. Abstand halten Wir empfinden es als lästig, wenn jemand zu nahe an uns heran kommt. Menschen grenzen ihre Räume ab, in denen sie ein Vorrecht hat: die eigenen Ecke im Zimmer, der eingezäunte Garten, das Land und das Heim. Verletzt man die Grenze der „Territorien“, löst man Aggressionen bei dem Besitzer aus. Dieses Verhalten erinnert an das Revierverhalten bei Tieren. 9.

Unser Umgang mit Aggressionen Unklare Ursachen Es kommt immer wieder zu Aggressionen unter Menschen. Das war auch schon früher so. Unser deutsches Strafgesetzbuch beinhaltet über 250 aggressive Verhaltensweisen. Welche Gründe der Aggressionen es unter Menschen gibt ist Heute noch nicht ganz sicher. Sie kann an-geborene Grundlagen haben, eine Reaktion auf bestimmte Reize dar-stellen oder erlernt sein. Was am wahrscheinlichsten ist, ist das all diese Gründe zusammenwirken.

Bei uns Menschen ist eine ererbte Bereitschaft für Aggressionen vorhanden, die Aggression wirkt sich jedoch in der Regel erst aus wenn Reize aus der Umwelt hinzukom-men. Durch Lernen kann diese Bereitschaft gemildert, aber auch ver-stärkt werden. Gruppenaggression Je ähnlicher uns jemand ist, desto weniger Aggressionen hat man ge-gen ihn, wir setzen uns für diese Person ein. Wenn ein Mensch einen anderen Glauben hat, er andere Sitten hat oder eine andere Sprache spricht werden wir ihm gegenüber leichter aggressiv. Wenn man fremden gegenüber Freunden aggressiv wird, spricht man von Grup-penaggression. Beherrschung des Aggressionsverhaltens Wenn Menschen in einer Gruppe zu Fremden aggressiv und fremd-feindlich werden, sind Vernunft, die Einsicht und der freie Wille sehr wichtig um keinen Schaden zu erzeugen.

Um Aggressionen zu ver-hindern hilft oft eine Verhaltensweise wie zum Beispiel Umarmen, Lächeln, Anlachen, Grüßen, Weinen oder Schenken. Je größer eine Gruppe ist, desto weniger hilft eine solche Verhaltensweise. Wichtig sind bei Aggressionen die Erfahrung, das Lernen, das Wissen und eine Erziehung zu menschenwürdigem Umgang miteinander. Jeder muss lernen das „fremd“ und „andersartig“ nichts mit „minderwertig“ zu tun haben.

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