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  Allergien

Referat Allergien 1. Definition - Was ist eine Allergie? Eine "Allergie" ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Abwehrsystems auf körperfremde oder körpereigene Substanzen. Stoffe mit allergieauslösender Wirkung nennt man auch Allergene. Meist werden diese Stoffe eingeatmet (z.B. Blütenpollen, Hausstaub), oder sie gelangen über die Nahrung in den Körper.

Auch die Berührung mit der Haut kann z.B. bei verschiedenen Metallen oder Chemikalien zu allergischen Reaktionen führen. Bisher sind ca. 20.000 Allergene bekannt, Proteine (Eiweißstoffe), Pollen oder Wolle haben dabei das höchste Allergiepotential.

Theoretisch kann aber jede Substanz eine Allergie auslösen: Es gibt nichts, wogegen man nicht allergisch sein kann. Eine Allergie ist also keine lästige Bagatelle, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung, die behandelt werden muss. Sonst können die Beschwerden weiter zunehmen und schwerwiegende Krankheiten wie z.B. Asthma entstehen. 2.

Ursachen und Auslöser Die genauen Entstehungsmechanismen der Allergie sind unbekannt. Die meisten Theorien, die sich mit der Allergieentstehung beschäftigen, gehen von einer Kombination verschiedener Ursachen aus. Dabei spielen Umwelt, Lebensgewohnheiten, Psyche und Vererbung eine Rolle. Umwelt: ·        Luftverschmutzung (Auto- und Industrieabgase) ·        Belastung des Wohnraumes (Asbest) ·        Vielfältige chemische Stoffe im Haushalt, Beruf und Ernährung ·        Exotische Nahrungsmittel Lebensgewohnheiten: ·        In den Industrieländern haben sich Hygiene und medizinische Versorgung deutlich verbessert. Aus diesem Grund sind viele Krankheiten, vor allem der Befall mit Parasiten (Würmer, Läuse, o.ä.

), selten geworden. Gegen diese Parasiten verteidigt sich der Körper mit Immunreaktion, die der Allergie sehr ähnlich sind. Es wird vermutet, dass die Allergie eine Art "Langeweile" unseres Immunsystems sei. Psyche: ·        Die Psyche kann die Bereitschaft des Körpers zu allergischen Reaktionen beeinflussen. Häufige Stress-Situationen in Familie oder Beruf oder auch Depressionen stehen mit im Verdacht, die Allergien auszulösen. 3.

Immunsystem - Was geschieht dort? Anders als der Gesunde reagiert der Allergiker nach dem Kontakt mit Allergenen mit einer Überproduktion spezieller Antikörper, die als Immunglobuline E (IgE) bezeichnet werden. Diese IgE-Antikörper binden rasch an die Oberfläche bestimmter Gewebezellen, den Mastzellen. Man nennt diesen Vorgang Sensibilisierung, d. h. der Körper hat einen Art Steckbrief zur Erkennung des Allergens angelegt, ohne dass es der Betreffende zuerst merkt. Kommt es später zu einem erneuten Allergenkontakt, reagiert der Körper nun sofort: es kommt zur allergischen Reaktion - die IgE-Antikörper auf den Mastzellen erkennen das Allergen wieder und bewirken die Ausschüttung von Botenstoffen (biologisch aktive Substanzen) aus den Zellen.

Die wichtigste Substanz ist dabei das Histamin, das dann sehr schnell über den ganzen Körper verteilt wird und zu heftigen Reaktionen wie Juckreiz, Augentränen, Fließschnupfen oder Atemnot führt. Somit führen von Natur aus harmlose Substanzen, wie Pollen von Gräsern und Bäumen, zu heftigen Reaktionen des Organismus. 4. Welche Allergien gibt es? 4.1 Pollenallergie Der Blütenstaub bestimmter Bäume, von Gräsern und Roggen sowie einiger Kräuter macht besonders im Frühjahr und Sommer vielen Menschen in Form einer Pollenallergie (Heuschnupfen) zu schaffen. Auf Grund der unterschiedlichen Blütezeit der Pflanzen können Pollen von Februar bis Oktober die allergischen Reaktionen auslösen.

Am bekanntesten und auch am häufigsten sind Allergien gegen Pollen der sogenannten frühblühenden Bäume Hasel, Erle und vor allem Birke sowie gegen Gräser und Getreidepollen. Die allergieauslösenden Pollen sind sehr klein, sehr leicht und flugfähig. Bereits 5 Pollenkörner reichen bei manchen Allergikern aus, um eine allergische Reaktion hervor zu rufen! Nach dem Einatmen der Pollenkörner werden Stoffe freigesetzt, die ein heftige Abwehrreaktion auslösen können. Die Folge sind gerötete Augen, Fließschnupfen und Niesattacken. Im Laufe der Zeit können weitere Allergien gegen andere Substanzen hinzukommen. Zusätzlich besteht das Risiko, ein allergisches Asthma zu entwickeln - Husten und Atemnot sind hierfür die ersten Anzeichen.

4.2 Insektengiftallergien Nach neuesten Untersuchungen leiden bis zu 5 % der deutschen Bevölkerung an einer Insektengiftallergie. Kommt es zum Stich, so ist dies für normal empfindliche Menschen zwar schmerzhaft, für die Betroffenen dagegen ist das Gift dieser Insekten ausgesprochen gefährlich, da nach einem Stich sehr heftige allergische Reaktionen auftreten können, die manchmal sogar zum Tode führen. Nur wenige stechende Insekten können beim Menschen eine Insektengiftallergie auslösen. In Deutschland gehören hierzu die Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen. Neben einer Schwellung und Rötung an der Einstichstelle bilden sich Quaddeln, begleitet von Juckreiz am gesamten Körper.


Zusätzlich kann es zu Kreislaufproblemen, Atemnot und Übelkeit kommen. Diese Reaktionen treten meist innerhalb von Sekunden bis Minuten auf und treffen den Patienten oft völlig unvorbereitet. 4.3 Hausstaub und Hausstaubmilben Nicht der Hausstaub generell, den wir mit dem Staubsauger einsammeln, sondern bestimmte Bestandteile desselben spielen für die Auslösung einer Allergie eine wichtige Rolle. Von größter Bedeutung sind die winzigen und an sich harmlosen Hausstaubmilben. Sie sind überall dort anzutreffen, wo Menschen und Tiere leben.

Die 0,3 bis 0,5 mm kleinen Spinnentiere, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, ernähren sich von deren abgeschilferten Hautschuppen. Der Tagesbedarf von einer Million Milben wird durch einen einzigen Menschen gedeckt. Diese eigentlich harmlosen Tierchen leben bevorzugt an feuchtwarmen Orten, wo sie sich massenhaft vermehren. Die ideale Geburtsstätte einer Milbensiedlung ist daher das Bett. Gerade dort findet ein sehr intensiver Kontakt mit den Betroffenen statt. Vom Bett aus dehnt sich die wachsende Milbenbevölkerung über das gesamte Schlafzimmer und den weiteren Wohnraum aus.

Auslöser für die gefürchtete Hausstaubmilbenallergie sind besondere Substanzen in den mikroskopisch kleinen Kotbällchen der Milben, die leicht aufgewirbelt werden und dann in der Atemluft des Patienten schweben. Nach dem Einatmen dieser Bestandteile werden Stoffe freigesetzt, die beim Allergie-Patienten eine heftige Abwehrreaktion auslösen. Häufige Beschwerden einer Hausstaubmilbenallergie sind ganzjähriger Schnupfen oder Husten und Atemnot. Letzteres sind typische Asthma-Anzeichen. Sie treten bei Kindern und jungen Erwachsenen oft bereits an erster Stelle auf. Im Krankheitsverlauf kommt es schließlich durch die anhaltende Reizung der Atemwege zu Entzündungsprozessen.

Sie führen langfristig zu einer Zerstörung des Lungengewebes. 4.4 Tierhaare und -schuppen Fast jede dritte Familie hält Haustiere und in beinahe der Hälfte dieser Haushalte leben Katzen. Eine Tierhaar- bzw. Tierschuppenallergie wird häufig durch Substanzen ausgelöst, die von Haustieren produziert werden. Meist sind es Stoffe aus den Haut- oder Speicheldrüsen der Tiere, die an den Haaren haften und sich schließlich im Staub wiederfinden.

Die Allergene der Katze sind zum Beispiel teilweise im Speichel enthalten. Wenn die Tiere sich putzen, gelangen die Allergene ins Fell und werden von dort über die Haare und Schuppen weit verteilt. Auf Kleidung, Polstermöbeln und vielen anderen Gegenständen sind sie zu finden. So ist es nicht verwunderlich, dass auch in Wohnungen, in denen keine Katzen leben, in öffentlichen Verkehrsmitteln, ja selbst in Schulen erhebliche Mengen von Katzenhaarallergenen nachgewiesen wurden, die zur Entwicklung einer Allergie und zur Auslösung allergischer Beschwerden ausreichen. Die ersten Anzeichen einer Tierhaarallergie sind gerötete Augen, Fließschnupfen und Niesattacken. Bei anhaltendem Kontakt zu dem Tier verschlechtert sich der Zustand des Patienten zunehmend.

So entwickeln beinahe alle Katzenallergiker, sofern sie sich nicht von ihrem Tier trennen, innerhalb weniger Jahre ein Asthma bronchiale. Bei Meerschweinchenbesitzern ist diese Entwicklung bereits im Verlauf des ersten Jahres zu erwarten. Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang Kinder, die von ihren Eltern die Bereitschaft zur Allergieentwicklung geerbt haben. In den ersten Lebensjahren entwickeln solche Kinder besonders leicht Allergien, die schnell zu asthmatischen Beschwerden führen können. 5. Allergietest - Welche Formen gibt es? 5.

1 Haut- /Pricktest (=Intrakutantest) Beim Prick-, Reibe-, oder Scratchtest (zusammengefasst unter Intrakutantest - intrakutan = in der Haut) werden die Teststoffe meist am Unterarm auf die Haut aufgetragen und durch Reiben, Stechen, Ritzen oder Spritzen mit einer Nadel in die oberflächliche Haut gebracht. Es entstehen nur kleine, nicht blutende Kratzspuren oder Einstiche. Nach 20 bis 30 Minuten wird die Haut abgewischt und das Ergebnis abgelesen. Je stärker die Rötung und Quaddelbildung, um so stärker ist die allergische Reaktion. Juckreiz, Rötung und Schwellung verschwinden normalerweise in wenigen Stunden. Bei besonderen Allergieformen kann jedoch auch nach zwei Tagen die allergische Reaktion noch zunehmen.

5.2 Pflastertest Der Pflaster- oder Epikutantest (epikutan = auf der Haut) ist ein wichtiger Test für Kontaktallergien, wie sie z.B. von Schmuck, Seifen und Kosmetika verursacht werden. Die Testsubstanzen werden mit Spezialpflastern aufgeklebt. Die Haut in dem Bereich muss gesund sein und während des Tests darf nicht geduscht oder gebadet werden.

Normalerweise wird der Rücken verwendet, da dieser wenig behaart ist, die Pflaster besser kleben und das Kratzen nicht so leicht fällt. Nach zwei bis drei Tagen wird das Pflaster entfernt und der Arzt beurteilt das Ergebnis. Eine allergische Reaktion kann Juckreiz, Rötung, Schwellung und sogar Blasenbildung hervorrufen. 5.3 Provokationstest Mit Provokationstests werden Art und Schwere einer bekannten Allergie untersucht. Die vermutete Allergie auslösende Substanz wird unter strenger medizinischer Überwachung verabreicht und deren Wirkung im Verlauf beobachtet.

Bei Heuschnupfen z.B. werden Augen- oder Nasentropfen mit dem Allergen gegeben und der Verlauf beobachtet. Asthmatiker müssen die Teststoffe inhalieren, während die Atemfunktion mit Messgeräten überwacht wird. Nahrungsmittel- oder Arzneimittelallergiker nehmen die Testsubstanz morgens auf nüchternen Magen ein, damit dann die Wirkung beobachtet werden kann. Ziel der Tests ist die nicht immer angenehme Auslösung der Allergie mit allen bekannten Erscheinungen und Folgen.

Da der Verlauf nicht vorhersehbar ist, muss auch bei Beschwerdefreiheit wegen der möglichen Komplikationen eine Überwachung durch den Arzt erfolgen. 6. Therapie von Allergien 6.1 Karenz Die ursächlichste Form der Behandlung ist die Karenz, die möglichst weitgehende Meidung der Stoffe, welche die Allergie verursachen. Bei Nahrungsmittelallergien ist Karenz die wichtigste therapeutische Maßnahme und vergleichsweise einfach. Bei den meisten anderen Allergien schränken rein praktische Probleme die Karenztherapie stark ein.

So ist es einem Heuschnupfenpatienten kaum möglich, den Pollenkörnern während der Blütezeit zu entgehen. Bei anderen allergischen Erkrankungen, wie der Hausstaubmilben-Allergie, wird durch eine geeignete Wohnraumsanierung angestrebt, die Menge der Allergieauslöser deutlich zu reduzieren. 6.2 Medikamente Einen festen Platz in der Behandlung von Allergien haben auch symptomatisch wirkende Medikamente wie Nasenpulver oder -spray, Augen- und Nasentropfen sowie Tabletten und verschiedene Asthmapräparate. Diese Medikamente sind schnell wirksam bei den akuten Beschwerden wie Fließschnupfen und Augenjucken und werden immer dann eingesetzt, wenn die Beschwerden auftreten. Sie wirken jedoch nicht gegen die Ursache der Allergie.

6.3 Hyposensibilisierung (= "Allergie-Impfung") Können die krank machenden Allergene nicht völlig gemieden werden, rät der Arzt häufig zu einer Allergie-Impfung, auch spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung bezeichnet. Für Allergiker ist dies die einzige Möglichkeit, die Allergie für immer oder zumindest für einen langen Zeitraum zu verlieren. Da die Allergie-Impfung als einzige Behandlungsmöglichkeit gezielt gegen die Ursache der Allergie wirkt, ist sie am wirksamsten und langfristig am erfolgreichsten. Das Ziel ist, die Bereitschaft des Körpers eines Allergikers, auf eigentlich harmlose Stoffe überempfindlich zu reagieren, zu normalisieren. Mittels der spezifischen Immuntherapie wird der Körper langsam an die allergieauslösenden Stoffe gewöhnt und schließlich gegen sie unempfindlich.

  Drei Formen der spezifischen Immuntherapie werden heute erfolgreich angewendet: §       Langzeit-Immuntherapie §       Kurzzeit-Immuntherapie §       Sublinguale Immuntherapie Für alle drei Therapieformen gilt jedoch: je früher in der Krankheitsgeschichte mit der Hyposensibilisierung begonnen wird, desto effektiver ist sie.   7. Wie gefährlich sind Allergien? Allergien treten sehr oft erstmals im frühen Kindesalter auf. Erkennt man aber die Neigung zum Allergierisiko oder bereits die Allergie selbst frühzeitig, besteht die Möglichkeit Präventivmaßnahmen sinnvoll einzusetzen bzw. Therapien effizient zu nutzen, um ein Fortschreiten der Allergie zu verhindern. Es ist leider eine Tatsache, dass viele Kleinkinder eine Allergie "loswerden", um danach eine andere zu entwickeln.

Mit Eintritt in das Schulalter werden Allergien der Atemwege häufiger. Betroffen sind dann die Nase bei der Pollen- und Hausstauballergie und die Bronchien als Ort des Asthmageschehens. Welche Ursachen hierfür verantwortlich sind, ist letztlich noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass u. a. die modernen Wohnverhältnisse eine Rolle spielen.

Allergien sind nicht harmlosAus einem nicht behandelten Heuschnupfen kann Asthma bronchiale werden, dies wiederum führt - in den schlimmsten Fällen - zu schweren Schäden an Herz und Lunge.

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