Blutzuckerregulation anhand eines regelkreises
Allgemeines:
Der Blutzucker ist der im Blut gelöste Traubenzucker (Glucose). Der Blutzuckergehalt
liegt normalerweise bei ca. 0,1%. Die Konzentration des Zuckers ist von sehr
wichtiger Bedeutung für eine gleichmäßige Versorgung des Gewebes.
Erforschung:
Schon 1869 entdeckte der dt. Arzt und Pathologe Paul Langerhans in der Bauchspeicheldrüse
inselartig verteilte, 0,3 mm große Zellgruppen, die sich deutlich von dem
restlichen Gewebe unterschieden.
1889 erkannte man, daß ein Zusammenhang zwischen der Bauchspeicheldrüse
und dem Blutzuckerwert besteht. Weitere Untersuchungen in dem Bereich zeigten,
daß diese "Langerhansschen Inseln" ein Hormon ins Blut abgeben,
welches einen bestimmten Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat.
1921 konnte schließlich das Hormon "Insulin" isoliert werden.
Insulin ist ein Protein aus 51 Aminosäuren, dessen genaue Struktur heute bekannt
ist.
Störfaktoren und Regulation:
Nahrungsaufnahme wirkt Blutzuckersteigend Muskelarbeit wirkt Blutzuckersenkend
Ein zu niedriger Zuckerspiegel wird vom Hormon Glukagon, welches auch aus
den Langerhansschen Inseln stammt, ausgeglichen. Hierbei wird Glykogen in
Glucose zurückverwandelt.
Das Hormon Insulin, daß bei erhöhten Zuckerwerten abgegeben wird, sorgt
dafür, daß in Leber und Muskeln die Glucose zu Glykogen umgewandelt und gespeichert
wird.
Adrenalin kann kurzfristig ebenfalls Blutzuckersteigend wirken damit z.
B. in einer Gefahrensituation eine erhöhte Leistungsbereitschaft gegeben ist.
Adrenalin wird vom Nebennierenmark abgesondert, welches vom Hirn aus gesteuert
wird.
Auch die Hormone der Schilddrüse und der Nebennierenrinde können den Blutzuckergehalt
erhöhen.
Krankheiten:
Diabetes mellitus:
Häufigste Krankheit im Zusammenhang mit der Blutzuckerkonzentration. Bei einer
zu hohen Konzentration wird die Glucose über den Harn abgegeben. Es können außerdem
irreversible Gewebeschäden durch erhöhten osmotischen Druck entstehen.
Hypoglykämie:
Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel. Es treten Heißhunger, Zittern und andere
Merkmale auf. Ein weiteres Absinken kann zur Bewußtlosigkeit und sogar zum Tode
führen.
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