Drogen, ihre wirkungen und gefahren
Drogenabhängigkeit
1. Was ist eine Droge?
Ursprünglich waren Drogen Mittel aus tierischen oder pflanzlichen Stoffen, die hauptsächlich als Heilmittel dienten. Heute bezeichnet man mit diesem Begriff vorwiegend pflanzliche oder künstlich hergestellte Rauschmittel. Der Gebrauch von Drogen kann zu allen Zeiten und bei nahezu allen Völkern nachgewiesen werden.
Die Naturvölker benutzten einfache Produkte wie bestimmte Blätter, Blüten, Samen oder Früchte für medizinische Zwecke oder bei religiösen Handlungen.
Diese Drogen rufen rauschähnliche Zustände oder Sinnesstäuschungen (Halluzinationen) hervor.
2. Einteilung
Man kann Drogen nach der Art ihrer Herstellung einteilen in:
Ø Produkte der indischen Hanfpflanze Cannabis. Hierzu zählen Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter) Haschisch (Harz), die geraucht oder vermengt mit Lebensmitteln eingenommen werden. Beide Rauschmittel werden auch zu den Halluzinogenen gerechnet.
Ø Halluzinogene bewirken starke Sinnestäuschungen und Zustände höchsten Wohlbefindens. Hierzu gehören LSD(Lysergsäurediäthylamid), das meist künstlich hergestellt wird, und Mescalin, das im Peyotlkaktus vorhanden ist.
Ø Produkte, die aus dem südamerikanischen Kokastrauch gewonnen werden: das Kokain, das geschnupft oder gespritzt werden kann, sowie das billig herzustellende und gefährliche Nebenprodukt Crack, das nahezu sofort süchtig macht.
Ø Opiate, wie das aus dem Saft der Mohnblume gewonnene Opium, Codein, Methadon( diese beiden werden auch als Substitutionsmedikamente gebraucht), Morphium(das in der Medizin als schmerzstillendes Mittel eine Rolle spielt), und das aus Morphium gewonnene Heroin. Auch diese wohl gefährlichste Droge führt kurzzeitig zu großem Wohlbefinden. Um diese Wirkung jedoch jedes Mal zu erzielen, muss die Dosis ständig erhöht werden.
Ø Beruhigungsmittel( sogenannte Tranquilizer, wie Valium), also Arzneimittel, die bei längerer, unnötiger Einnahme zur Abhängigkeit führen können.
Ø Aufputschmittel, sogenannte Weckamine oder Amphetamine, die kurze Rauschzustände wie beim Kokain erzeugen.
Oft wird auch zwischen harten Drogen ( Opium, Morphium, Heroin und Kokain) und weichen Drogen ( Haschisch, Marihuana und LSD)
unterschieden. Dabei geht man von ihrer Stärke oder der Form der Abhängigkeit aus, die sie verursachen. Die Bezeichnung " weiche Drogen" ist jedoch irreführend bis gefährlich, weil sie die nachfolgenden Probleme verharmlost.
3. Wie kann man den Begriff Abhängigkeit definieren?
Sobald eine Person die Droge in immer kürzeren Abständen bei größer werdenden Dosen zu sich nehmen muss.
Da der menschliche Körper das Suchtmittel bald als Nährstoff in den Stoffwechsel einbaut, kann die Droge nicht mehr einfach abgesetzt werden.
Andernfalls werden Entzugserscheinungen und schwere Körperliche und Seelische Krisen ausgelöst ( mit Zittern, Schweißausbrüchen, Angstzuständen oder Krämpfen). Mit 100%iger Sicherheit von einer Sucht sprechen kann man, sobald mindestes 3 der folgenden Kriterien zutreffen:
a. Kontrollverlust
b. Körperlicher Entzug
c. Toleranzentwicklung
d. Interessensverlust
e.
Kriminalität
f. Unmöglichkeit aufzuhören
4. Informationen zu einzelnen Drogen
THC:
- Mehr als 60 bekannte Substanzen, die zu den Cannabinoiden zählen
- Wenn geraucht ab 15 mg reinem THC wirksam, oral dreifache Menge
- Wirkung: Stimmungsschwankungen, Euphorie, allgemeines Wohlbefinden, Heiterkeit, Antriebsminderung, Gelassenheit, Apathie, Ideenflucht, gestörtes Kurzzeitgedächtnis, verminderte Konzentrationsfähigkeit, leichte Ablenkbarkeit, gestörte Zeitwahrnehmung, Halluzinationen, Abnahme der Kritikfähigkeit,
- Herzschlag nimmt zu, Kopfschmerzen, Blutdruck sackt ab
- BEI CHRONISCHEM GEBRAUCH GEFAHR VON PSYCHOSEN!!!
- Ausserdem Gefahr von Herzrhythmusstörungen, chronischer Bronchitis und Migräne
- Im Blut 5-6 h nachweisbar
- Bei regelmäßigem Gebrauch tage- wochenlang
- Kein tödliches Gift, weil Nervengift und kein Organzerostörerisches
Amphetamine:
- Wird synthetisch hergestellt und zwar in Pulver- selten in Tablettenform
- Durchschnittliche Rauschdosis ca. 15-25 mg
- Seit ´91 neue chemische Zusammensetzung bekannt 2,3-Methylendioxymethamphetamin ( Extasy) MDMA
- Heute ist in Extasy entweder MDMA und/oder 2,3-Methldoxyethylamphetamin (MDE)
- Mittlere Rauschdosis 50-100 mg
- Wirkt wie abgeschwächtes Amphetamin
- Wirkungen: ausgeprägter Euphorischer Zustand mit unaufhörlichem Gebabbel, gesteigerte Spontaneität, beschleunigte Denk- und Assoziationsvorgänge, Gedankenflucht, Schlaf-, Hunger- und Durstgefühle unterdrückt, Aggressivität,
- Herzschlag hoch, Bluthochdruck bis hin zur Gefahr von Hirnblutungen, Erhöhung der Körpertemperatur = Atemlähmung, Kreislaufkollaps
- Bei chronischem Gebrauch Psychosen, Gewichtsverlust, Nierendysfunktion
- Regelmäßiger Konsum führt zu einer ausgeprägten Toleranz, die nicht durch Dosissteigerung, sonder Intervallverkürzung überbrückt wird
- Dies ergibt einen Amphetaminkonsum bis zu einem Gramm pro Tag; d.h. bis zu 2000 ng/g Blut = absolut tödlich, wenn keine Toleranz vorhanden
Heroin:
- Gewonnen aus Schlafmohn
- Wirkungen: Gefühl der Ruhe und Entspannung, eingeengte Sinneswahrnehmungen, abnehmende Leistungsfähigkeit, Konzentrationsstörung, Minderung des Selbstvertrauens, nachlassende Urteilskraft, multiple körperliche Beeinträchtigungen
Kokain:
- Aus südamerikanischem Koka-Strauch
- Mehrere Meter hoch
- Ehemals als Anästhetikum von der Firma Merck hergestellt
- In Coca-Cola
- Weiterverarbeitete Form: Crack, benannt nach dem Geräusch, das es macht, wenn es auf die Strasse fällt
- Wirkungen: Leistungssteigerung, Aktivität, Ideenflucht, Rededrang, Psychosen, Agressionsneigung, Wahnvorstellungen, Selbstüberschätzung, Halluzinationen, Suizidneigung, Depressionen
5.
Körperliche Schäden
Durch Anschaffungsprostitution, unsaubere Spritzen, etc... können folgende Erkrankungen und Schäden hervorgerufen werden:
- Hepatitis B+C
- HIV
- Geschlechtskrankheiten
- Sepsis (Blutvergiftung)
- Endokarditis
- Lungenentzündung
- Spritzenabszesse
- Harnwegsinfekte
- Ungezieferbefall
- Unfälle (mit Todesfolge) im Drogenrausch
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