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  Rosskastanie

Verwendung von Kastanien Früher steckten sich Menschen die an Rückenschmerzen oder Gicht liften frische Kastanien in ihre Taschen und ihre Schmerzen wurden dadurch gelindert. Heute verwendet man die Wirkstoffe zur Herstellung von Medikamenten. Besonders bei Krampfadern, Venenentzündungen helfen Kastanien. Die Wirkstoffe der Kastanie beeinflussen die Durchblutung und erhöhen die Spannkraft des gesamten Venensystems. Du kannst sogar in Kastanien baden. Dazu zerkleinerst du zirka 2 kg Kastanien und kochst sie auf.

Den abgeseihten Sud gibst du ins Badewasser. Aus den Blättern, Rinde und Blüten kannst du dir einen Tee zubereiten. Die Rosskastanie ist kein Nahrungsmittel für den Menschen, da sie sehr bitter schmeckt. Sie wird aber als Futter für Schweine und Wild gebraucht. Das Kastanienholz wird zum Bauen von Schiffen verwendet. Das Holz lässt sich gut schnitzen und ist sehr vielseitig verwendbar.

  Vorkommen Die Rosskastanie ist in Mitteleuropa nicht heimisch. Ursprüngliches Verbreitungsgebiete sind die Berg- und Schluchtwälder des Balkans. Erst Ende des 16 Jahrhunderts gelangte sie durch die Verbreitung des Menschen nach Westeuropa. Wegen der ansehnlichen Blüten wird sie in Europa vielerorts als Zier- Park- und Straßenbaum angepflanzt. Im hohen Norden fehlt sie.   Standortansprüche Die Rosskastanie bevorzugt frische nährstoffreichere und tiefgründige Sand- und Lehmböden.

Zu saure und zu trockene Standorte meidet sie. Der Kastanienbaum wird gern als Schattenspender in großen Gärten angebaut.       Besonderheiten Die Kastanien sind ein vielseitiger und wertvoller Rohstoff. Nach den beiden Weltkriegen dienten sie den Menschen als Nahrung (Öl und Mehl) und als Futter für die Haustiere. Allerdings sind Kastanien mit den Bitterstoffen ungenießbar und sogar schwach giftig. Ihr Genuss würde Erbrechen und Angstgefühle hervorrufen.

    Andere Rosskastanien Rote Rosskastanie (Aesculus x carnea)Eine Kreuzung der Gemeinen Rosskastanie und der Roten Stielrosskastanie. Weitverbreitet als schattenspendender Baum an Alleen, in Parks und Gärten. Baumhöhe je nach, Standort 10-25 m. Blüte im Mai. Früchte kleiner als bei der Gemeinen Rosskastanie Gelbe Rosskastanie (Aesculus flava, Synonym A. octandra)Heimisch im Südosten Nordamerikas an Flussufern und Berghängen, Höhe 15-27 m.

Nutzholz für Herstellung von Papier und Prothesen. Kalifornische Rosskastanie (Aesculus californica)Heimisch in Kalifornien. Höhe 6-8 m. Haarrosskastanie (Aesculus glabra)Heimisch im Mississippital. Höhe bis 21 m. Indische Rosskastanie (Aesculus indica)Heimisch im nordwestlichen Himalaja in 1000-3000 m Höhe, beliebter Zierbaum in Parks und Gärten.

Höhe bis 30 m. Rote Stielrosskastanie (Aesculus pavia)Heimisch, aber sehr selten, im Südosten der USA. Bis 6 m hoch. Japanische Rosskastanie (Aesculus turbinata)Heimisch im nördlichen Japan. Großer Baum bis über 30 m hoch           Beschreibung Blätter: Die Blätter sind sehr groß, fingerförmig gefiedert, oberseits sattgrün, kahl, schwach glänzend und unterseits hellgrün mit filzigen Adern. Der Blattstiel ist bis zu 20cm lang und rinnig.

Die einzelnen Fiederblätter sind länglich verkehrt- eiförmig, zwischen 5-7 in der Anzahl, 10-20cm lang und ca. 10cm breit, vorn zugespitzt und mit doppelt gesägtem Blattrand.   Knospen: Die Endknospen sind sehr groß, bis zu 3cm lang, breit -kegelförmig und deutlich größer als die spitz-eiförmigen, vom Zweig abstehenden oder diesem anliegenden Seitenknospen. Die Knospenschuppen sind olivbraun bis rotbraun und kahl. Im Frühjahr sind sie stark klebrig.   Blüte: Die Rosskastanie wird mit ca.

15-20 Jahren mannbar. (geschlechtsreif) und blüht bzw. fruchtet jedes Jahr. Die Blütezeit ist im Mai/Juni. Die weißen Blüten stehen sehr zahlreich in großen, bis 30cm hohen, aufrechten, endständigen Rispensträußen, sog. Kerzen.

Die Blüten sind meist männlich oder zwittrig.   Frucht: Die Früchte reifen im September/Oktober. Die grüne, kugelige stachelige, 5 bis 6cm große zwei- bis dreifächerige Kapselfrucht fällt ab, platzt auf und gibt ein bis drei (vier) rundliche oder abgeflachte, rot-braune, glänzende Samen (Kastanien) frei, die einen großen, weißlichen Nabelfleck aufweisen. Sie keimen unterirdisch und zwar im darauf folgenden Frühjahr. Die Früchte dienen insbesondere Wildschweinen und Rotwild als Nahrung.   Rinde: Die Rinde ist in den jungen Jahren hellbraun bis braun und glatt, später wird sie manchmal etwas rötlich und dann zu einer graubraunen, in grobrissige Platten gefelderten Borke, die sich aufbiegen und in Schuppen abblättern.

  Holz: Das Holz der Rosskastanie ist gelbweiss, kernlos, weich, leicht zu bearbeiten, gut polierbar, schwindet stark und ist wenig dauerhaft; zudem zeigen die Stämme meist Drehwüchsigkeit (schraubig gedrehter Faserverlauf um die Stammachse), der eine Holzverarbeitung fast ausschliesst.

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