Strauchmonographie hedera helix
Efeu- hedera helix
Araliaceae
Efeu, ist ein immergrüner Kletterstrauch, der bis zu 20m hoch wachsen kann, mit glänzend-lederigen Blättern und schwachen Stämmchen, der an den Bäumen und Mauern emporklettert oder am Boden kriecht.
Die Pflanze hat viele kleine, borstenartige und dicht beieinandersitzende Haftwurzeln entwickelt, die sich jeder Unebenheit anpassen können.
Die gelblich-grünen Blütendolden sind unscheinbar; sie duften sehr süßlich.
Die erbsengroßen, blauschwarzen Beeren sind giftig.
Ein Efeu kann über 500 Jahre alt werden.
Kleinere Arten sind Zimmerflanzen.
Vorkommen
Efeu kommt in der gemäßigten, nördlichen Hemisphäre in Wäldern an Mauerwerken und Bäumen, in Parkanlagen und in Gärten vor.
(Europa, SW- Asien)
Drogen/ Wirkstoffe
Efeublätter- Hedera helicis folium (DAC), die Gelappten Blätter
Hedera helix(HAB) die frischen, unverholzten Sprossen.
Triterpensaponine mit Hederaconsid C als Hauptsaponin, das leicht in alpha- Hederin übergeht.
Flavonoide, Kaffesäurederivate, Polyine wie Falcarinol, wenig ätherisches Öl.
Anwendung
Efeublätter haben auswurffördernde und krampflösende Eigentschaften, die man bei akuten und chronischen Infektionen der Atemwege nutzt.
Die Droge selbst ist wegen möglicher Reizerscheinungen in Magen- Darm- Bereich kaum gebräuchlich, aber in Form von Extrakten in zahlreichen, zum Teil standarisierten Fertigpräparaten enthalten.
Früher wurden Abkochungen von Efeublättern in der Volksheilkunde auch äußerlich bei parasitären Hauterkrankungen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt und dabei nicht selten allergische Reaktionen (durch das Facinerol) ausgelöst.
Homöopathische Zubereitunge gibt man u.a. bei Entzündungen der Atemwege, Erkrankungen der Verdauungorgane und Schilddrüsenüberfunktion.
Die jungen Blätter werden in der Homöopathie bei Broncionastma, Erkrankungen von Nasenschleimhäuten, sowie bei Gallenleiden verwendet.
In der Kinderheilkunde nutzt man die Pflanze bei Keuchhusten.
Heilpflanze:
Efeu war bereits in der Antike und im Mittelalter ein Heilmittel,
gegen:
Milz, Ruhr, Atemwegserkrankungen, Rheuma, Gicht,
Gelbsucht, Schwerhörigkeit,Pest,...
Fertige Präperate:
Bronchoforton, Hedelix, Monopax, Prospan, Sinuc, Tussflorin forte u.a.
Blätter:
Die Blätter des bis 20 m hoch werdenden Kletterstrauchs,
sind immergrün und lederartig.
Es gibt Unterschiede in ihrer Form und Größe bei alten und jungen Gewächsen
(Jüngere Pflanzen haben mehrfach gelappte,
ältere zusätzlich noch ganz raudige Blätter.)
Sie sind klein, 4- 7cm lang und breit, dunkelgrün erhalten im Winter aber leichte Verfärbungen (Anthocyanfärbung).
Die Blätter haben deutlich sichtbare Blattadern,
alle Pflanzen mit verschieden kletternden Trieben weisen
verschieden gelappte Blätter auf, an nicht blühenden Trieben 3-5 eckig gelappt, an den Blüten erscheinen sie birnbaumähnlich.
Bestimmungsmerkmale:
Der Kletterstrauch, kann ein Höhe bis zu 20m erklimmen.
Er windet sich oft an Bäumen empor, entzieht ihnen aber keine Nährstoffe, wie das bei Schmarotzerpflanzen der Fall ist.
Allerdings "würgt" der verholzende Efeustamm seinen Baum, was dazu führen kann, dass dieser im Laufe der Jahre eingeht.
Wissenswertes:
Efeu ist die einzige Mitteleuropäische Liane.
Die Verankerung geschieht mit Haftwurzeln.
Blüten/Frucht:
Die Blüten blühen von August- Oktober.
Die schmutzigweißen(auch gelbgrün)halbkugeligen Blütendolden, sind sehr unscheinbar, sie bestehen aus einem fünfzähligen Kelch, eine fünfzählige Krone, fünf Staubblätter und einen einzigen Stempel.
Die Frucht ist eine glatte Beere, die ein giftiges Glucosid enthält.
Das Fruchtfleisch kann Übelkeit, Brechdurchfälle, Krämpfe, u.
a
hervorrufen.
Geschichtliches:
Efeu war im Altertum und in der Antike eine heilige Pflanze.
Die alten Ägypter weihten mit Efeu ihren Osiris, die alten Griechen taten dies bei Bacchus, Demeter und Pan.
Auch spielte die Pflanze in der griechischen Mythologie eine Rolle.
Die römischen Priester durften den Efeu nicht berühren, da die Angst bestand, sie würden von der Pflanze gefangengehalten und auch die Druiden der Kelten verehrten den Efeu als heilige Pflanze.
Hieronymus Bock empfiehlt Efeu vorsorglich bei Trunkenheit:
" Fünff oder sechß Körner.
..,
Bewahren den Menschen das er nit leicht
truncken werde"
Name:
Die Herkunft des namens Efeu ist nicht eindeutig geklärt; eine Deutung verweist auf das lateinische Wort ibex für Steinbock, also "Kletterer", die sich auch im althochdeutschen Wort ebah widerspiegeln soll.
Dagegen ist die Herkunft des Gattungsnamen "Hedera", er leitet sich vom griechischen Wort "hedra" für sitzen ab und bezieht sich damit auf die Haftwurzel, mit denen die pflanze Halt(Sitz) findet. Der lateinische Artname "helix" heißt " windend".
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