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  Hiv/aids

Was ist HIV, was ist AIDS? Der Begriff AIDS ist die Abkürzung für »Acquired Immune Deficiency Syndrome«, d.h. eine erworbene Abwehrschwäche des Körpers. Diese Abwehrschwäche wird durch das Immunschwächevirus HIV (Human Immunodeficiency Virus = Menschliches Immunschwächevirus) verursacht. Das HI-Virus hat die Fähigkeit, bestimmte Zellen anzugreifen, die für die körpereigene Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Die Viren dringen in diese Zellen ein und bringen sie dazu, neue Viren zu produzieren.

Dadurch können die betroffenen Zellen ihre Abwehrfunktion nicht mehr erfüllen und werden schließlich zerstört. Das Immunsystem kann HIV nicht aus dem Körper entfernen, obwohl einige Wochen nach der Infektion Antikörper gegen das eingedrungene Virus gebildet werden. Es gelingt ihm dadurch lange, sich gegen HIV zu wehren, doch irgendwann ist das Immunsystem der Übermacht der Viren nicht mehr gewachsen und bricht zusammen. Ein Mensch, dessen Immunsystem bedingt durch das HI-Virus zusammengebrochen ist, der sich also im Vollbild AIDS befindet, ist einer Vielzahl von Krankheitserregern hilflos ausgesetzt. Diese Erreger, mit denen der menschliche Organismus normalerweise meist fertig wird, führen bei dem durch HIV wehrlosen Körper zu schweren Krankheiten  und schließlich zum Tod. Herkunft des HI-Virus Das Auftreten von AIDS wurde 1981 zum ersten Mal beschrieben.

Es stellt sich die Frage, ob es die Erreger vorher schon gegeben hat und wo sie eigentlich herkommen. Man kann diese Frage nicht mit letzter Sicherheit beantworten. Man weiß aber, dass es Verwandte der beiden menschlichen HI-Viren gibt, die AIDS-ähnliche Krankheiten bei Tieren auslösen, z B. bei Affen, Katzen, Rindern, Ziegen und Schafen. Die menschlichen HI-Viren sind folglich Teil einer größeren Viren-Familie. Für den nächsten Gedankenschritt muss man sich ein wenig in die Tiefen der modernen Genetik begeben.

Die Erbinformation aller Lebewesen besteht aus langen fadenförmigen Molekülen. Diese setzen sich aus einzelnen Bausteinen zusammen, aus deren unterschiedlichen Kombinationen sich Wörter und Sätze für unsere Erbinformation ergeben. Die Anordnung dieser Buchstaben kann man heutzutage entschlüsseln. Und man weiß: Je größer die Verwandtschaft von zwei Organismen ist, desto ähnlicher ist die Anordnung ihrer Bausteine in der Erbinformation. Auf diese Art kann man auch die Verwandtschaft der verschiedenen menschlichen und tierischen HI-Viren bestimmen. Ganz offensichtlich haben Affen-Viren und menschliche HI-Viren gemeinsame Vorläufer: In Zentralafrika entwickelte sich jene Virengruppe, mit der sich Schimpansen und Menschen infizieren können.

In Westafrika entwickelte sich die andere Virengruppe, die man in infizierten Makaken, Mangaben und leider auch in Menschen findet. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Erbinformation der Viren verändert, ist bekannt. So konnte man zurückrechnen, wann diese Aufspaltung in zwei Virengruppen wohl erfolgt ist - nämlich vor etwa 200 Jahren. Damals hat sich ein gemeinsames Vorläufervirus in zwei ähnliche Linien aufgespaltet, aus denen die heutigen AIDS-Viren HIV-1 und HIV-2 hervorgegangen sind. Sicherlich waren die Viren ursprünglich auf kleine Gebiete beschränkt. Erst die Erschließung Afrikas, der Straßenbau und das Wachstum der großen Städte haben die afrikanische Bevölkerung so durchmischt, dass AIDS zu einer Massenkrankheit wurde.

Wegen der schlechten medizinischen Versorgung in Afrika und der damit verbundenen niedrigen Lebenserwartung wurde die damals neue Krankheit aber zunächst nicht erkannt. Mitte der 70er Jahre ging eine über tausendköpfige Gruppe von jungen gesunden Männern aus der Karibik nach Zaire in Afrika, um dort zu arbeiten. Selbstverständlich hatten sie dort auch sexuelle Kontakte und steckten sich - absolut ahnungslos - an. Scheinbar gesund kehrten sie nach geraumer Zeit zu ihren Frauen und Mädchen in die Karibik zurück und gaben - wiederum ahnungslos - das Virus weiter. Einige von ihnen arbeiteten auch als Stricher, so dass Homosexuelle aus New York und San Francisco, deren Hauptferienziel die karibische Inselwelt war, sich - auch wieder ahnungslos - ansteckten. 1981 starben in den USA die ersten jungen Männer an der neuen Krankheit AIDS, die, wie man allerdings erst 1983 herausfand, durch das HI-Virus ausgelöst wird.

Richtig versteht man das erst, wenn man weiß, dass es nach einer erfolgten Infektion durchschnittlich zehn Jahre dauert, bis die Krankheit AIDS ausbricht. Das Virus HIV und sein Vermehrungszyklus HIV ist die Abkürzung für den englischen Begriff Human Immunodeficiency Virus (deutsch: Menschliches Immunschwächevirus). Wie alle anderen Viren auch muss HIV in die Zellen seines Wirts, also des menschlichen Körpers, eindringen, um sich zu vermehren. Wenn HIV in eine Zelle eindringt, wird zuerst seine Erbsubstanz freigelegt. Das ist ein Strang von Molekülen, auf dem alle Informationen zum Bau neuer Viren gespeichert sind. Durch ein viruseigenes Enzym wird die Erbsubstanz zunächst verdoppelt.


Dieses Enzym heißt Reverse Transkriptase. In der verdoppelten Form wird die genetische Information für den Bau von HIV in den Kern der infizierten Zelle eingebaut. Dadurch wird die Zelle praktisch gezwungen, die einzelnen Bausteine von HIV in großer Zahl herzustellen. Diese Bausteine sind lange Ketten von Proteinen und Enzymen. Bevor daraus aber neue, funktionstüchtige Viren entstehen können, müssen diese Ketten von einem anderen Enzym des Virus, der Protease, in kürzere Teile "zerschnitten" werden. Aus diesen vorbereiteten Bausteinen entstehen dann viele neue Viren, welche die Zelle verlassen und andere Zellen infizieren.

Auf diese Weise breitet HIV sich im Körper aus. Jeden Tag werden bis zu 10 Milliarden (10.000.000.000) neue Viren gebildet! In der Frühphase kann das Immunsystem die Viren größtenteils vernichten, aber im Laufe der Zeit gewinnen die Viren die Oberhand und zerstören das Immunsystem Erreger Die Erbinformation des Virus wird in den Kern der befallenen Zellen eingebaut und kann dann nicht mehr von der zelleigenen Erbinformation unterschieden werden. Die Wirtszelle wird dadurch umprogrammiert und produziert neue Viren.

Deshalb verbleibt die Erbinformation lebenslang im Körper des infizierten Menschen und macht die vollständige Heilung bislang unmöglich. Erkrankung Auch wenn sich jemand mit HIV angesteckt hat, bleibt er noch längere Zeit weitgehend gesund, während das Virus langsam seine Abwehrkräfte zerstört. Nach durchschnittlich zehn Jahren ist dieser Schaden so groß, dass das Immunsystem zusammenbricht. Der Infizierte wird das Opfer verschiedener Infektionskrankheiten, die einem gesunden Menschen in der Regel nichts anhaben können. In diesem Stadium spricht man davon, dass sich der Patient im Vollbild AIDS befindet. Obwohl man noch nicht über einen längeren Beobachtungszeitraum verfügt (die Erkrankung wurde 1981 entdeckt), muss man davon ausgehen, dass fast jeder HIV-Infizierte früher oder später auch AIDS entwickelt.

Die Dauer der Inkubationszeit hängt möglicherweise auch von der Virusmenge ab, mit der der Infizierte angesteckt wurde. Diese ist beispielsweise bei Ansteckungen durch eine Bluttransfusion besonders hoch. Außerdem kann die Inkubationszeit auch von den verschiedenen Virusstämmen abhängen, sowie von der gleichzeitigen Anwesenheit anderer Krankheitserreger, wie z. B. Herpes-Viren. Auch zusätzliche Belastungen können Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben.

Symptome Innerhalb der ersten Wochen nach der Ansteckung mit dem HI-Virus können Symptome auftreten, die an eine Grippe erinnern (Fieber, Hautausschlag, Lymphknotenschwellungen). Sie vergehen jedoch bald wieder und es schließt sich eine jahrelange, klinisch symptomfreie Phase an. Nur durch genaue Untersuchungen lassen sich die im Körper stattfindenden massiven Auseinandersetzungen mit dem Virus feststellen. Dieser symptomfreien Zeit folgen die AIDS-Vorstadien. Im Endstadium der HIV-Infektion, der AIDS-Erkrankung, kommt es zu einem nahezu völligen Zusammenbruch der körpereigenen Abwehr. Erreger, die bei einem gesunden Menschen keine Erkrankung oder zumindest nur ganz harmlose Infektionen auslösen, sind für Menschen mit einer fortgeschrittenen Abwehrschwäche lebensgefährlich, weil sich die Erreger ungehindert vermehren können.

Viren, Bakterien und Pilze haben nun die Gelegenheit, Infektionen und Erkrankungen auszulösen. Da unser Abwehrsystem nicht nur Krankheitserreger vernichtet, sondern auch Krebszellen, ist nachvollziehbar, dass AIDS-Patienten auch vermehrt unter Krebs leiden können.   Behandlung der HIV-Infektion Eine Infektion mit dem HI-Virus ist bis heute immer noch nicht heilbar, jedoch behandelbar. Trotz intensiver Bemühungen in der Forschung konnten bislang weder Impfstoffe noch Medikamente gefunden werden, welche das Virus gänzlich an der Vermehrung hindern oder es völlig aus dem Körper entfernen. Es gibt jedoch eine Reihe von Medikamenten, welche die Vermehrung von HI-Viren hemmen und den Krankheitsverlauf verzögern können. AZT (Zidovudin/Retrovir) war das erste Medikament, das die Vermehrung des Virus in den befallenen Zellen hemmt und so den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst.

Mittlerweile gibt es ca. 20 Medikamente, die auf verschiedenen Wegen gegen das Virus wirken. Es hat sich gezeigt, dass die Behandlung mit nur einem Medikament schnell ihre Wirkung verliert, da das Virus gegen das Medikament resistent wird. Eine Kombinationstherapie mit 3 (oder mehr) Medikamenten bietet deutlich bessere Möglichkeiten, die Vermehrung des Virus auf längere Zeit zu unterdrücken. Infektionsrisiken Das HI-Virus kann übertragen werden, wenn Blut, Sperma oder Scheidenflüssigkeit auf offene Hautverletzungen (frische Wunden, Pilzinfektionen, Geschlechtskrankheiten, Ekzeme) oder auf Schleimhäute (z. B.

Scheide, Penis, Mund, Enddarm) kommt. Speichel, Schweiß, Tränen, Urin und andere Körperausscheidungen enthalten weit weniger Viren und kommen daher für eine Infektion praktisch nicht in Betracht. Die meisten Menschen wechseln im Laufe Ihres Lebens ihre Sexualpartner, manche häufiger, manche weniger häufig. Es ist kein Geheimnis, dass es auch innerhalb einer bestehenden festen Beziehung zu weiteren Sexualkontakten kommen kann. Deswegen sollte man aufpassen und immer Verhüten. Kondom gerissen oder abgerutscht - was tun??? Zur weitestmöglichen Minderung des Ansteckungsrisikos mit dem HI-Virus solltet ihr - Bei oralem Sex Sperma sofort ausspucken, den Mund ausspülen und - falls vorhanden - mit möglichst hochprozentigem (mindestens 40 %) Alkohol nachspülen.

- Bei vaginaler oder analer Aufnahme von Sperma keine inneren Spülungen vornehmen, da dadurch die Infektionsgefahr durch mögliche Verletzungen eher erhöht als verringert wird.  Jedoch kann äußerliches Abbrausen zur Risikominderung beitragen. - Nach passivem Analverkehr könnt ihr durch Stuhlgang versuchen, aufgenommenes Sperma teilweise aus dem Enddarm zu entfernen. - Nach aktivem Vaginal- oder Analverkehr können Sie die Infektionsgefahr durch Urinieren und Abbrausen des Gliedes vermindern. Wie man sich nicht infizieren kann Das Virus wird durch folgende Kontakte nicht übertragen: - nicht durch die gemeinsame Benutzung von Wohnung und Toiletten von Menschen mit HIV oder AIDS - nicht durch die Pflege von Menschen, die an AIDS erkrankt sind, sofern die dabei üblichen Desinfektionsmaßnahmen und Hygieneregeln beachtet werden - nicht durch den gemeinsamen Gebrauch von Geschirr, Besteck, Gläsern, Wäsche usw. - nicht durch den gemeinsamen Genuss von Früchten und anderen Lebensmitteln - nicht durch Händeschütteln, Umarmen, Streicheln, Massieren und Küssen - nicht durch Tränen - nicht durch Husten und Niesen - nicht durch Insektenstiche und Haustiere - nicht beim Anfassen von Türklinken, Telefonhörern, Lichtschaltern usw.

- nicht in der Schule oder im Kindergarten, auch wenn HIV-positive Kinder diese besuchen - nicht im Schwimmbad, in der Sauna oder beim Duschen - nicht beim Friseur oder im Kosmetiksalon - nicht beim Tätowieren, Ohrlochstechen, bei der Akupunktur usw., sofern die dabei üblichen Desinfektionsmaßnahmen und Hygieneregeln beachtet werden - nicht durch irgendeine Art von Geschlechtsverkehr, sofern die Safer Sex-Regeln beachtet werden. HIV-Antikörper-Test Der HIV-Test ist eine spezielle Untersuchung des Blutes. Gesucht wird nach dem Vorhandensein von Abwehrstoffen (Antikörpern), die der Körper als Reaktion auf eine Ansteckung mit dem HI-Virus bildet. Deshalb ist der HIV-Test auch kein AIDS-Test, denn er weist die Infektion mit dem HI-Virus nach, nicht die AIDS-Erkrankung. Man sollte aber wissen: Eine Ansteckung mit dem HI-Virus lässt sich bei den meisten Menschen durch den HIV-Test nach 10 bis 12 Wochen nachweisen.

Nur in ganz seltenen Fällen werden Antikörper erst später nach einer Infektion gebildet. Liegt also eine Ansteckung drei Monate oder länger zurück, wird sie nahezu zuverlässig angezeigt. Ein kürzerer Abstand nach einer möglichen Infektion kann zu einem falsch negativen Ergebnis führen, weil noch nicht genügend testbare Antikörper gebildet wurden. Um den Test durchführen zu können, wird eine kleine Menge Blut abgenommen. In einem ersten Suchtest wird nun nach den Antikörpern gegen das HI-Virus gesucht. Dieser Test ist sehr empfindlich.

Es kann daher vorkommen, dass manchmal auch andere Antikörper mitreagieren. Aus diesem Grund muss ein positives Ergebnis im Suchtest durch einen Bestätigungstest überprüft werden. So wird sichergestellt, dass nicht irrtümlich ein falsch positives Ergebnis übermittelt wird. Was der Test aussagen kann Ein HIV-Test kann zweierlei aussagen: Wurden Antikörper gegen das HI-Virus im Blut gefunden (HIV-positiv), so hat zu einem früheren Zeitpunkt eine Ansteckung mit dem HI-Virus stattgefunden. Das HI-Virus kann vor allem in der ersten Zeit nach der Ansteckung, aber auch danach, lebenslang unter bestimmten Umständen (ungeschützter Sexualverkehr, direkter Blutkontakt, Übertragung von der Mutter auf ihr Kind) an andere Menschen weitergegeben werden. Ein positiver HIV-Test sagt nichts darüber aus, wann ein infizierter Mensch an AIDS erkranken wird.

Wann der HIV-Test sinnvoll sein kann - Der HIV-Test wird zur Sicherheit von Blut-, Spermien- und Organspenden durchgeführt. - Zur Abklärung der Ursache bestimmter gesundheitlicher Beschwerden (langanhaltendes Fieber, langanhaltende massive Durchfälle, Hauttumore oder Schwellungen der Lymphknoten über mehrere Monate etc.) kann ein HIV-Test sinnvoll sein, wenn andere Ursachen nicht gefunden wurden und ein früheres Ansteckungsrisiko nicht auszuschließen ist. - Für Paare oder Frauen mit Kinderwunsch ist der Test sinnvoll, wenn ein früheres Ansteckungsrisiko nicht auszuschließen ist. - Auch bei dem Wunsch nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr ist der Test sinnvoll, wenn bei einem Partner ein früheres Ansteckungsrisiko bestanden hat.

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