Kalte zone/taiga/tundra/eiswüste
Referat von:Sandra Preuß und Yasmin Homeyer
Thema:Kalte Zone
Quelle:Ek-Buch -> S.84-89
Bücherrei ->Vegetationszonen der Erde,Ökologie der Erde Band 3/4
Internet -> Suchmaschine und Graphiken
Inhaltsverzeichnis
Die Kalte Zone
Tundra und Eiswüste
- Verbreitung und Abgrenzung
Eiswüste
- Klima
Tundra
- Klima
Tundra und Eiswüste
- Böden
- Vegetation-Flora-und Faunawelt
Boreale Nadelwaldzone(Taiga)
- Verbreitung und Abgrenzung
- Klima
- Boden,Gewässer und Oberfläche
- Vegetation
Fachbegriffe
Eventuelle Fragen ans Plenum sind möglich
Die Kalte Zone
Die Kalte Zone befindet sich jenseits 60° nördlicher und südlicher Breite.Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt um oder unter 0°C.mit meist geringen Niederschlägen,welche über das Jahr verteielt sind.Die Kalte Zone besitzt lange,sehr Kalte Winter mit Temperaturen bis unter -60°C,sie sind somit,die Kältepole der Erde.Die Kalte Zone umfasst die Boreale Nadelwaldzone,auch Taiga genannt,die Subpolare Zone,auch als Tundra bezeichnet und die Polare Zone,die Eiswüste.
Folie:Die Temperaturzonen der Erde
Tundra und Eiswüste
Verbreitung und Abgrenzung
Den aktuellen Stand zur Abgrenzung der Zonen liefert Yurtsev
Nach seinen Angaben erstreckt sich die Eiswüste Polarwärts ab ca.75° n Br. und umfasst grosse Teile der Nordpolarinseln,den Norden des Archipels,in den Westterritorien und Nordgrönland.Das Festland wird nur im äußersten Norden der Halbinsel Taimry berührt.Die Subzone schließt sich südwärts bis etwa 70° n Br.an,wobei sie Teile des festländischen Kanada bis nahe 60°n Br.
umfasst.
Folie:Regionen der Tundra und Eiswüste
Folie Klimakarte
Eiswüste
Klima
Allgemeine Merkmale:
Temperaturen fast das ganze Jahr unter 0°C,nur im Sommer kurz über dem Gefrierpunkt.
Niederschläge ganzjährig niedrig
Begründung der klimatischen Verhältnisse im Polarklima am Beispiel Alert
In Alert sind die Temperaturen polar(-17,8°C),weil es in der polaren Beleuchtungszone liegt.NUr im Juli und August liegen sie über dem Gefrierpunkt.Die NIederschläge sind sehr gering und betragen ca 155mm,weil Alert ganzjährig unter Einfluss der polaren Ostwinde ist.Diese sind ziemlich trocken,weil sie aus dem Polarhoch ausströmen und da kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme Luft.
Das Polarhoch ist ein thermisches Luftdruckgebiet,d.h. die kalte Luft am Pol zieht sich zusammen,wird dadurch schwerer und sinkt ab.Diese absinkende Luftbewegung verhindert dann die Wolkenbildung.Der hohe Luftdruck am Pol und die trockenen polaren Ostwinde sind Ursachen für die geringen Niederschläge in Alert.
Folie:Klimadiagramm von Alert
Das Polarklima wird aber noch durch weitere Eigenschaften geprägt:Polartag und Polarnacht.
Am 21 Juni steht die Sonne über dem nördlichen Wendekreis im Zenit.Da ist dann der Tag genau 12 Stunden lang.Bei uns(in dern gemäßigten Zonen) ungefähr 16 Stunden und am Nordpol genau 24 Stunden!D.h. im Sommer geht am Nordpol die Sonne nicht unter,man nennt das dann Polartag.Aber am Südpol wird es am 21.
Juni überhaupt nicht hell.Wenn also auf der Nordhalbkugel Sommer ist(nordsommer),dann ist es am Südpol ca.ein halbes Jahr dunkel;diese lange Nacht wird als Polarnacht bezeichnet.Ein halbes Jahr später-am 21.Dezember ist es umgekehrt:am Südpol Polartag und am Nordpol Polarnacht.Der Grund für diese Verhältnisse ist die Neigung der Erdachse um 23,5° gegenüber der Erdbahnebene,sowie die Drehung der Erde um die Sonne.
Folie:Polartag und Polarnacht
Die extrem kalten Temperaturen und die lange Phase der Dunkelheit(Polarnacht)im Polarklima sind für Pflanzen schlechte Wachstumsbedingungen.Diese Gebiete sind also nahezu vegetationslos;diese Vegetationszone bezeichnet man als polare Eiswüste.
Das Polarklima gibt es auf beiden Halbkugeln um den Nord-und Südpol.So im Norden Nordamerikas,auf den Inseln des Nordpolarmeeres und auf Antarktika.
Folie:Klimakarte
Tundra
Klima
Allgemeine Merkmale:
Temperaturen ganzjährig niedrig,nur im Sommer über dem Gefrierpunkt
Niederschläge niedrig,im Sommer höher
Begründung der klimatischen Verhältnisse im Subpolaren Klima am Beispiel Nuuk
In Nuuk sind die Temperaturen kühlgemäßigt(-0,7°C),da es im Norden der gemäßigten Beleuchtungszone,ja fast in der polaren Zone liegt.Die Temperaturen sind aber doch relativ ausgeglichen,da Nuuk am Meer liegt.
Im Sommer gibt das Meer kühle Luft ab und wirkt so abkühlend.Im Winter gibt es die im Sommer gespeicherte Wärme wieder ab,so dass die Temperaturen relativ mild sind.Die Niederschläge fallen vor allem im Spätsommer/Herbst,da dann Nuuk unter Einfluss der außertropischen Westwinde ist.Nuuk liegt an der Westküste Grönlands.Die Westwinde-vom Meer-bringen diese Niederschläge.Im Winter sind die Niederschläge geringer.
Nuuk wird dann von den polaren Ostwinden beeinflusst.Diese kalten Winde sind trockener,da die kalte Luft nict so viel Wasserdampf aufnehmen kann,wie warme Luft.Die geringere Luftfeuchtigkeit verhindert starke Niederschläge.
Folie:Klimadiagramm zu Nuuk
Das Subpolare Klima wird also im Sommer von den außentropischen Westwinden bestimmt und im Winter von den polaren Ostwinden.Der kurze Sommer unterdrückt das Wachstum von Bäumen,so dass im Subpolaren Klima nur niedrige Sträucher und Stauden wachsen.
Das Subpolare Klima befindet sich im Norden Nordamerikas,die Südgrenze liegt auf der Halbinsel Labrador etwa bei 55°N.
Weiterhin gibt es das Subpolare Klima noch im Norden Russlands.
Folie:Klimakarte
Tundra und Eiswüste
Böden
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse gelten für die arktischen Böden ,ebenso wie für die Wüstenböden,die starke physikalische und die fast fehlende chemische Verwitterung.Die arktischen Böden zeichnen sich im Gegensatz zu den Wüstenböden durch einen Überschuss an Wasser aus,weil der Permafrostboden ein Versickern des Schmelzwassers im Frühjahr verhindert und der auftauende Boden dann meist wassergesättigt bleibt,denn die Verdunstung erreicht bei den niedrigen Wärmen nur sehr geringe Werte.Durch die niedrige Temperatur wird der Abbau der organischen Substanzen gehemmt.Die Folge davon ist eine Anreicherung von Humus,oft torfiger Art.Durch die Häufigkeit des Frostwechsels arbeiten sich die im Boden befindenden Steine mit der Zeit an die Oberfläche heran.
-->Beim Gefrieren der oberen Bodenschichten nehmen diese durch Ansaugen von Wasser aus den tieferen Schichten an Volumen stark zu und wölben sich auf;dabei werden Steine mitgeschoben,die mit ihrem oberen Teil in der gefrierenden Bodenschicht stecken.
Unter ihnen bildet sich ein Hohlraum,in den Bodenteilchen fallen,daher kann der Stein beim Auftauen nicht in die frühere Lage fallen,sondern bleibt näher zur Bodenfläche liegen.Wiederholt sich der Vorgang viele Male,so gelangt der Stein schließlich aus dem Boden und liegt an der Oberfläche
Tafel:Bewegung der Steine bei Frostwechsel
Durch die Verschiebung der Steine können Steinnetze oder Polygonböden entstehen.
Sie sind typisch für die Hocharktis.Die Pflanzen wachsen zwischen den Steinen der Netze wo der Boden sich nicht bewegt.
Tafel:Erläuterung der Polygonbildung
Man kann in den Gebieten unter verschiedenen Bodentypen unterscheiden.
1) Steinige und steile Berghänge mit Schutthalden,die die ungünstigsten Lebensbedingungen
bieten.
2)Ebene plateauartige Berggipfel,die schneefrei bleiben und Polygonböden aufweisen,sind ebenfalls schwach besiedelt,undzwar überhaupt nur dort,wo der Schnee in den Felsritzen liegenbleibt.
3)Steile feinerdreiche Hänge,die bei Winter von einer mächtigen Schneeschicht bedeckt sind,die jedoch im Frühling rasch abtaut.Hier findet man blütenreiche Wiesen.
4)Tälchen unterhalb von Schneeflecken,die dauernd mit Schmelzwasser befeuchtet werden.Sie bieten günstige Lebensbedingungen.
5)Die Bach-und Flussufer die im Winter von Schnee bedeckt sind.Es sind die günstigsten Standorte.Durch den Eisgang wird die Pflanzendecke oft aufgerissen,so dass sich auf den nackten Böden verschiedene Arten ansiedeln können.
6)See-und Flussterassen im Hochwasserbereich,auf denen die Arten schon vor dem Hochwasser zu blühen beginnen und nach dem Hochwasser auf den mit Schlamm bedeckten Boden ihr Wachstum fortsetzen.Diese Standorte dienen vielen Arten als Wanderwege.
7)Sandige Flussterassen sind ähnliche Standorte,werden jedoch hauptsächlich von Planzen mit langen Rhizomen besidelt.
8)Hänge,die der Solifluktion unterworfen sind,besitzen eine Vegetation,die dauernd durch die Bodenbewegung gestört wird,so dass viele Keimlinge hier die Möglichkeit erhalten sih hier anzusiedeln.
9)Sumpfgebiete an den Seeufern,deren Vegetation relativ arm ist.
10)Die Meeresufer auf denen man halophile Arten findet.Wird der Einfluss des Meerwassers schwächer,stellen sich Straucheinheiten ein.
Tundra und Eiswüste
Vegetation Flora-und Faunawelt
Nach dem Grad der Vegetationsbedeckung können Tundren sowie die Eiswüste unterschieden werden.Tundren beginnen dort,wo die Vegetation weniger als 10% der Landfläche einimmt,die polaren Wüsten sind im wesentlichen frei von Pflanzen.
Die Pflanzenformation der Tundra besteht mehrheitlich aus Gras und Krautpflanzen,sowie Moosen,die in feuchten Gebieten zu finden sind,bzw. Zwergsträucher und Flechte auf trockenen Kuppen.Im Gelände je nach dem Vorherschen bestimmter Pflanzen spricht man von Flechten-Moos oder Zwergstrauchtundra.Die Pflanzengesellschaften sind überall Artenarm.In den meisten Gebieten wird die gesamte Vegetation von weniger als 10 Arten gestellt.Im Sommer sind in den Tümpeln der Tundra unzählige Wasservögel zu finden,denen die Wasserläufe als Brutplatz dienen.
Über das Land ziehen Herden von Tieren und die Seen sind voll mit Bisamratten und Fischen.Da der Sommer nur kurz ist,ist die Florawelt gezwungen schnell zur Blüte zu kommen,bevor es wieder friert und daher entfalten sich schnell ihre leuchtenden Blüten,lassen ihre Samen reifen und leuchten dann in herbstlichen Farben,welken und fallen wieder in Knospenruhe.Im Winter ist das üppige Leben erloschen und scheint gar tot,das Land ist gefroren und verlassen.
Bilder:Tundra und Eiswüste
Boreale Nadelwaldzone(Taiga)
Verbreitung und Abgrenzung
Die Boreale Zone kommt als einzige aller Ökozonen nur in der Nordhemissphäre vor.Ihre Verbreitung ist dort erdumspannend mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von wenigstens 700 km max.werden in Nordamerika 1500 km und in Eurasien 2000km erreicht.
Die südlichen Vorkommen liegen an den Ostseiten der Kontinente bei etwa 50°N auf der Westseite,infolge warmer Meeresströmungen aber erst bei ca.60°N,südwärts folgen zunächst die feuchten Mittelbreiten,nur im Inneren der Kontinene,die trockenen Mittelbreiten.Im Norden endet die Boreale Zone an der polaren Baumgrenze,deren Verlauf in Eurasien mit 72°30" und in Nordamerika bei 69° ihre nördlichsten Punkte hat.Die Gesamtfläche aller Teilvorkommen beträgt 20 mio. km. bzw.
rund 13% des Festlandes der Erde.Die untere Grenze bilden die maritim beeinflussten Küstenwälder an der Ostsee und die südliche Nadelwaldregion in Südschweden und Südfinnland.
Folie:Klimakarte
Taiga
Klima
Die Sommer sind mäßig warm:4-6 Monate haben Mitteltemperatur von wenigstens 5°C davon 2-3 Monate>10°C<18°C.Die Winter sind lang und kalt(im Inneren der Kontinente bis -70°C)Die Schneedecke hält sich über 6-7 Monate,unter kontinentalen Klimabedingungen zeigen die Jahresmitteltemperaturen über 0°.Die Mittelwerte der jährlichen Niederschlagssumme bewegen sich in den meisten Gegenden von 250-500mm,wobei die Schneeanteile gewöhnlich etwas kleiner als die Regenanteile sind.Zu Zeit der Schneeschmelze kommt es zu gewaltigem Hochwasser,über den noch gefrorenen Grund und vereisten Flussbetten.
Die vorkommenden Westwinde bewirken auf den Westseiten dieser Landschaftszone einen ozeanischen Klimacharakter,der noch durch den Einfluss warmer Meeresströme verstärkt wird.Die Ostseiten sind wesentlich kälter,verstärkt durch die kalten
Meeresströmungen.
Taiga
Boden,Gewässer,Oberfläche
Der größte Teil dieser Zone wurde während der Eiszeit vom Gletschereis überschoben und dadurch morphologisch geprägt(Schmelzwasserrinnen).Die Bodenentwicklung konnte erst nach dem Abschmelzen des Eises einsetzen und ist daher noch nicht sehr weit fortgeschritten.Als typischer Bodentyp tritt der extrem nährstoffarme Podsol auf,der meist über Sand und Sandsteinen entsteht.Charakteristisch für die boreale Nadelwaldzone,vor allem in Nordamerika und Sibirien,ist das weitflächige Auftreten des Dauerfrostbodens(permafrost).
Er hat grosse Bedeutung,da er maßgeblichen Einfluss auf den Wasserhaushalt, die Bodenbildung und die Oberflächengestaltung hat.Es wird unterschieden zwischen kontinuierlichen und diskontinuierlichen Permafrostböden.Die kontinuierlichen Permafrostböden treten bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von unter 0°C auf und die diskontinuierlichen bei einer Jahresdurchschnittstemperatur nur Phasenweise unter 0°C.Der Dauerfrostboden taut im Sommer nur an der Oberfläche auf.Die für die Pflanzen brauchbare "Aktive Schicht" beträgt etwa 1-3 Meter.Das geringe Verdunsten,das flache Relief,sowie der Permafrostboden begünstigen an vielen Stellen das Entstehen von Vernässungszonen,in denen Sumpfe und Moorböden entstehen.
Es gibt viele verschiedene Arten von Moorböden.
Hochmoore sind bei typischer Ausbildung baumlos. Sie können eine Torfmächtigkeit von mehreren Metern erreichen. Oftmals ist ihre Oberfläche uhrglasförmig aufgewölbt.
Waldhochmoore treten unter trockeneren und kontinentaleren Bedingungen auf. Sie sind Hochmooren vergleichbar, doch wächst auf ihnen ein Kiefernwald.
Deckenmoore oder terrainbedeckende Moore weisen eine Mächtigkeit von zumeist unter 1 m auf. Sie bedecken das gesamte Terrain und sind nur in stark ozeanisch geprägtem Klima anzutreffen.
Palsen- oder Torfhügelmoore treten in der nördlichen Waldtundra auf, wo Permafrost vorhanden ist. Die Torfmächtigkeit beträgt zumeist 2-3 m. Die Palsen sind Torfhügel mit einem Eiskern, die durch Auffrieren entstehen und mehrere Meter hoch werden können.
Strangmoore oder Aapamoore treten in flachgeneigtem Gelände auf und bilden streifenförmige Muster.
Sie bestehen aus leicht erhöhten Strängen aus Torfmoosen, die dazwischen liegenden tieferen Bereiche sind zumeist mit Wasser gefüllt. Das Moor fällt in Stufen ab und ähnelt den Terrassen beim Reisanbau.
Folie:Verbreitung der Moorböden
Taiga
Vegetation
Die typische Vegetation der borealen Zone ist der Nadelwald, bestehend vor allem aus Fichte, Kiefer, Lärche und Tanne. Da der Winter für die Laubbäume mit einer Vegetationszeit von nur 3 bis 6 Monaten zu kurz und der Winter zu lang und zu kalt ist, können nur die dem Klima besser angepaßten Nadelbäume existieren. Sie haben den Vorteil, dass sie nach der Ruhephase im Frühjahr sofort mit der Photosynthese beginnen können. Die Nadeln sind kälteresistent und an die trockene Winterzeit angepaßt Zudem ist der Anteil der Nadeln an der Gesamtmasse der Bäume sehr hoch, um eine optimale Ausnutzung der kurzen Vegetationszeit zu ermöglichen.
Bei dem borealen Nadelwald handelt es sich um artenarme Pflanzengesellschaften in denen Flechten und Moose weit verbreitet sind.Südlich an die Tundra schließt sich ein breiter Saum (Nadelwald-Tundra) an, der den Übergang zum borealen Nadelwald bildet. Südlich folgt Mischwald oder sommergrüner Wald, sofern nicht hohe Gebirge (Rocky Mountains im Westen) oder maritimer Einfluß (Küstenwald) die zonale Abfolge stören.
Es wird unterschieden zwischen der "Dunklen Taiga" (Fichten-Tannen-Taiga) im schneereichen Klima der subozeanisch-subkontinentalen Gebiete (Nordamerika, westlicher Teil Eurasiens) und der "Hellen Taiga" (durch Lärche geprägt) im schneearmen Gebiet bzw. extrem kontinentalen Klima (sibirische Taiga). Die nadelabwerfende und nur sommergrüne Lärche ist diesen Extrembedingungen besser angepaßt, da Frosttrockenheit immergrüne Nadeln schädigen würde.
Es ist auf die Besonderheit hinzuweisen, dass in Nordeuropa - bedingt durch den Einfluß des Golfstroms - die Birke die Waldgrenze bildet.Ein sehr hoher Anteil der Phytomasse entfällt auf das Holz. Außerordentlich hoch im Vergleich zu anderen Landschaftsgürteln ist die Biomasse, die als totes Holz am Boden oder in der Streuschicht vorliegt. In der offenen Waldtundra kommt es aufgrund der Schneebedeckung und der Windeinwirkung häufig zur Ausbildung von Wuchsdeformationen an Pflanzen.Angesichts der mächtigen Streuauflagen kommt dem Feuer in den borealen Nadelwäldern eine besondere Bedeutung als ökologischer Faktor zu. Exakte Angaben über die Häufigkeit von natürlichen Feuern (durch Blitzschlag) sind nur für wenige Teilregionen verfügbar.
Für die borealen Wälder in Alaska wird ein natürlicher Feuerzyklus angenommen, der zwischen 50 und 200 Jahren liegt und je nach vorherrschender Baumart und Region variiert. Für Ostkanada haben Analysen einen Feuerzyklus von etwa 100 Jahren ergeben.Die ökologische Wirkung des Feuers liegt in der Beseitigung der über lange Zeiträume aufgebauten Streu- und Rohhumusdecke, die eine natürliche Verjüngung der Baumbestände behindern kann. Außerdem werden die in der Auflage enthaltenen Nährstoffe schlagartig mineralisiert und freigesetzt, also den Pflanzen wieder zugänglich gemacht. Ohne Feuer würde sich langfristig für die Bäume ein Nährstoffmangel einstellen, außerdem käme es zu irreversibler Vernässung und Vermoorung. Erst die Wirkung des Feuers ermöglicht langfristig den Weiterbestand der Baumvegetation.
Es sind verschiedene Typen des Feuers zu unterscheiden.Für die Bäume relativ ungefährlich sind die Oberflächenfeuer, die rasch über die Bodenoberfläche hinwegfegen und die Streuauflage sowie Sträucher, Kräuter und Gräser vernichten.Gefährlich für die Bäume sind Kronenfeuer, die in den Kronen der Bäume brennen. Grundfeuer brennen sich langsam als Schwelbrände durch dicke organische Auflagen (Torf, Rohhumusdecken) hindurch und bringen sämtliche Wurzeln im Boden zum Absterben. Je nach Typ und Ausprägung sowie Dauer des Feuers sind die Auswirkungen unterschiedlich. Nach einem Oberflächenfeuer setzt die Verjüngung der Bestände ein.
Nach einem Kronen- oder Grundfeuer mit Vernichtung der Baumschicht kann ein neuer Sukzessionszyklus beginnen. So führt das Feuer zur Ausbildung eines kleinräumigen Standortmosaiks.
Die Nutzung der Holzressourcen des borealen Nadelwaldes erfolgt derzeit in regional sehr unterschiedlicher Intensität. Weite Bereiche in Sibirien sind aufgrund fehlender oder unzulänglicher Verkehrserschließung nicht nutzbar.In besser zugänglichen Gebieten kommt es teilweise zu Übernutzung und Degradierung des Waldes. In Nordamerika und Skandinavien werden die Wälder nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit bewirtschaftet.
Bilder:Taiga in den verschiedenen Jahreszeiten
Fachbegriffe
Polarhoch
Als Polarhoch bezeichnet man beständig hohen Druck nördlich der Westwindzone über den Polargebieten. Nordöstliche und östliche Winde bringen hier meist Kälte und Schnee. In manchen Wintern (statistisch etwa alle 10 Jahre) kann sich das Polarhoch weit südwärts bis nach Skandinavien vorschieben. Dann gibt es auch bei uns in Deutschland beißenden Frost und Schnee.
Wenn man sagt Die Sonne steht im Zenit, so meint man, dass die Sonne am Ort des Betrachters senkrecht über der Erdoberfläche steht. Ein senkrecht aufgestellter Schattenstab (gnomon der Antike) wirft dann keinen Schatten.
Archipel
Bezeichnung für eine Inselgruppe im Ozean, z.B. der Malaiische Archipel mit den Großen und Kleinen Sundainseln, Molukken und Philippinen.
Polare OstwindeDie polaren Ostwinde sind Winde der allgemeinen Zirkulation der Atmosphäre, die vom Polarhoch in die subpolare Tiefdruckrinne wehen.
Permafrostboden ist ab einer gewissen Tiefe das ganze Jahr hindurch gefroren. Große Permafrostareale finden sich auf der Erde in den Gebieten mit arktischem und antarktischem Einfluss.
Die baumlosen Tundren unserer Erde sind meist Permafrostgebiete. Sie sind während der Eiszeit entstanden, als der Boden stellenweise bis in mehrere 100 Meter Tiefe gefror.
Permafrostböden können im Sommer oberflächlich auftauen. Der Boden kann in einigen Permafrost-Gebieten sogar bis in mehrere Meter Tiefe auftauen.
Das Auftauen der Böden bereitet viele Probleme für den Bau von Gebäuden. Werden Gebäude im Winter auf den steinhart gefrorenen Böden gebaut, kann es passieren, dass diese durch das Auftauen wieder einstürzen.
In Gebieten mit Permafrostböden werden deshalb Gebäude vornehmlich auf Pfählen gebaut, die bis in die permanent gefrorene Tiefe des Bodens reichen und somit auf festem Grund stehen.
In Permafrostböden finden wir auch die voreiszeitliche Fauna und Flora vorzüglich konserviert. Das gefundene biologische Material war permanent tiefgefroren und somit sind auch DNA-Analysen der Funde möglich, etwas das mit Fossilien nicht möglich ist. 1999 wurde sogar ein sehr gut erhaltenes Wollmammut (das "Jarkov-Mammut") auf der Taimyr-Halbinsel in Nord-Sibirien durch die Dolganen gefunden.
Im Zuge der globalen Erwärmung in Folge des Anstiegs der Konzentration der Treibhausgase in der Erdatmosphäre wurde in den letzten Jahrzehnten eine nordwärts Wanderung der Permafrostgrenze in Nordamerika und im geringeren Umfang auch in Eurasien beobachtet. Die Folgen sind Schäden an Straßen und Häusern, die dort, wo der Permafrost auftaut nun auf Morast stehen.
Langfristig wird ein Auftauen im noch wesentlich größeren Ausmaß befürchtet, da die Klimamodelle weit überdurchschnittliche Erwärmung in der Arktis voraussagen. Einige Wissenschaftler befürchten, dass es zu einer positiven Rückkopplung kommen könnte. In den Böden sind nämlich zum einen großen Mengen Kohlenstoff gebunden, der nach dem Abtauen als Treibhausgas Kohlendioxid an die Atmosphäre abgegeben werden könnte. Zum anderen würden aus den Permafrostböden Sümpfe, die das noch wesntlich effektivere Treibhausgas Methan an die Luft abgeben könnten.
Es wird vermutet, dass das einst auf dem Mars reichlich vorhandene Wasser sich heute zumindest zum Teil als Eis im Boden befindet. Somit würde es auch dort gefrorene Böden geben.
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