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  Das gehör -beleg- ohr und lärm

Neue Seite 1 Das Gehör  Beleg   Inhaltsverzeichnis 1.     Das Ohr 1.1.      Einleitung 1.2.      Aufbau des Ohres 1.

3.      Das Hören 1.3.1.         Schallaufnahme 1.3.

2.         Differenziertes Hören 1.4.      Das Gleichgewicht 1.5.      Krankheiten 1.

5.1.         Außenohrerkrankungen 1.5.2.         Mittelohrerkrankungen 1.

5.3.         Innenohrerkrankungen 2.     Lärm 2.1.      Lärmverständnis 2.

2.      Lärm als Stressfaktor 2.3.      Lärm und Stille     1. Das Ohr   1.1.

Einleitung Das Ohr ist unser empfindsamstes Sinnesorgan und entwickelte sich vergleichsweise sehr spät. Erst vor einigen hundert Millionen Jahren verstanden es die Lebewesen zu hören, und nicht mehr in Stille zu leben. Die Fische waren die ersten Wesen überhaupt, die aus den Schwankungen des Wasserdrucks Informationen filterten, und allmählich entwickelte sich daraus das Gehör. Heutzutage gibt es einige Spezialisten die mit ihrem Gehör besondere Vorteile ziehen. So können sich Wale auch aus der Entfernung von hunderten Kilometern hören. Fledermäuse koordinieren ihre Flüge mit Hilfe ihres Gehörs, indem sie mit Ultraschallen arbeiten.

Und Kängurus hören so tiefe Bässe, die es ihnen möglich machen die Flügelschläge von Raubvögeln zu orten. Aus einigen Versuchen kann man aber auch schließen, dass Pflanzen und Bakterien eine Art Gehörsinn besitzen: So unternahm der Botaniker T.C. Singh einen Versuch, bei dem er einer Mimosenart täglich mehrere Stunden lang indische Musik vorspielte. Die Wirkung war, dass die Pflanzen schneller wuchsen, als dieselbe Art ohne die Musik. Die amerikanische Biologin Dorothy Retallak spielte mehreren Pflanzenarten täglich 8 Stunden lang den Ton F vor, und nach zwei Wochen starben alle Pflanzen ab.

Am selben Institut fand ein Versuch mit Kürbispflanzen statt. Hier wurden die Pflanzen in zwei Gruppen eingeteilt. Der einen wurde Klassik vorgespielt, der anderen Rock. Die Pflanzen mit der Klassikmusik schlangen sich direkt um das Radio, bei der anderen Versuchsgruppe flohen sie vor dem Radio an die Wand des Gewächshauses. Ebenso wurde aber auch bei Legehühnern ein solcher Versuch gestartet. Klassik hatte eine positive Wirkung auf die Legeleistung der Hühner.

Diese Versuche zeigen einerseits, dass auch "gehörlose" Lebewesen die Schwingungen wahrnehmen können und andererseits zeigen sie auch die Bedeutung vom Gehör. Zu hören heißt also nicht nur Geräusche wahrzunehmen, sondern auch diese zu verarbeiten und auf den Körper wirken zu lassen. Geräusche können einerseits das Wesen beruhigen und andererseits sogar schwächen!   1.2. Der Aufbau des Ohres Das menschliche Ohr kann man in drei Teile gliedern: Das Außen-, das Mittel- und das Innenohr. Zum Außenohr gehören alle Teile, die vor dem Trommelfell liegen: die Ohrmuschel, und der äußere Gehörgang, der etwa 3 cm lang ist.

Der Schall wird von den Ohrmuscheln aufgefangen und verstärkt. Bei vielen Säugetieren sind sie noch beweglich und erlauben somit ein sehr Genaues Richtungshören. Der Gehörgang dient zum Weiterleiten der Schallwellen. Hier befinden sich Drüsen, die das Ohrenschmalz absondern. Damit wird die Elastizität des Trommelfells erhalten und Fremdpartikel abgefangen. Das Mittelohr ist ein Hohlraum von etwa 15 mm in der Höhe und Breite.

In ihm befinden sich die Gehörknöchelchen, die die Schallwellen verstärken und zum Innenohr leiten. Das Mittelohr ist mit Nase und Rachen verbunden, um den Druck im Ohr beizubehalten. Das Innenohr, auch Labyrinth genannt, enthält die Organe für das Gehör und den Gleichgewichtssinn. Das Mittelohr ist durch das ovale Fenster,  von einem Häutchen verschlossen, getrennt (zwischen Steigbügel und Gehörschnecke, der Eingang). Die Kanäle des Innenohrs sind von Schleimhäuten ausgekleidet und liegen in einem verdickten Bereich des Schläfenbeins. Gehörschnecke (Cochlea), Vorhof und Bogengänge sind von einer Geleeartigen Flüssigkeit (der Endolymphe) gefüllt.

  1.3. Das Hören   1.3.1. Schallaufnahme Das Hören ist die Wahrnehmung von Schallwellen, also Luftdruckveränderungen, die im Gehirn weiterverarbeitet werden und uns Informationen aus der Umwelt übermitteln.


Bevor dieser Schall aber als Reiz über die Gehörnerven ins Hörzentrum des Gehirns gelangt, muss ein Mechanismus im Ohr ausgelöst werden: Die Schallwellen bewegen sich in die Ohrmuschel, werden dort verstärkt und gelangen durch den äußeren Gehörgang zum Trommelfell. Dieses wird in Schwingung versetzt, und leitet diese über die Gehörknöchelchen des Mittelohrs zum Ovalen Fenster. Von da aus werden die Schwingungen auf die Flüssigkeit in der Schnecke übertragen, und die Vibration der Endolymphe bewegt die haarähnlichen Fortsätze (Haarzellen) in der Gehörschnecke. Diese Haarzellen sind genau die Sinneszellen, die letztendlich die Information aufnehmen. Sie geben den Reiz an den Gehörnerv weiter. Die Abstufung von tiefen und hohen Tönen erfolgt ebenso in der Schnecke.

Tiefe Töne und hohe Frequenzen werden in Bereichen der inneren Schnecke wahrgenommen, hohe Töne und tiefe Frequenzen am Eingang der Schnecke. Diese verschiedenen Informationen werden im Gehirn entsprechend unterschiedlich verarbeitet.   1.3.2. Differenziertes Hören Wie beim Sehen ist der Hörbereich des Menschen von Person zu Person unterschiedlich.

Maximal nimmt ein Mensch Schallwellen im Frequenzbereich zwischen 16 und 28000 Hertz wahr. Tonschwankungen von 0,03% der ursprünglichen Frequenz werden von besonders hellhörigen Menschen noch in Bereichen von 500 bis 8000 Hertz wahrgenommen. Bei niedrigen Frequenzen und geringer Lautstärke reagiert das Ohr weniger empfindlich. Ebenso reagiert das Ohr auf die Lautstärke (d.h. auf die Intensität der Schallwellen) bei verschiedenen Frequenzen unterschiedlich.

In Bereichen von 1000 bis 3000 Hertz reagieren wir auf Lautstärkeänderungen am empfindlichsten und wir nehmen bereits eine Schwankung von einem Dezibel wahr. Je geringer die Lautstärke ist, umso geringer ist die Empfindlichkeit unseres Gehörs. Bei großer Läutstärke entstehen durch die unterschiedliche Empfindlichkeit des Gehörs wichtige Phänomene: Bei sehr lauten Geräuschen nehmen wir zusätzliche Geräusche war, die ursprünglich gar nicht enthalten sind. Vermutlich sind Unvollkommenheiten in der natürlichen Funktion des Mittelohrs die Ursache. Subjektive Wahrnehmungen im Ohr lassen Töne bei hoher Intensität rau klingen. Ebenso nehmen wir reine laute Töne als höhere wahr.

So können laute Töne eine Oktave höher klingen, und besonders leise Töne entsprechend tiefer. Da jedoch solche Effekte nur bei reinen Tönen zu beobachten sind, hat dies keinen weiteren Einfluss auf unser Hören. Wenn das Ohr Obertöne zu sehr tiefen Tönen produzieren muss, kann es unter umständen höhere Töne nicht mehr wahrnehmen. Deshalb müssen wir unsere Stimme an lauten Orten heben.   1.4.

Das Gleichgewicht Die beiden Gleichgewichtsorgane befinden sich im linken und rechten Innenohr und bestehen aus den drei durch ein Schlauchsystem verbundenen Bogengängen. Sie liegen vom Vorhof aus rechtwinklig zueinander und können somit Kopfbewegungen in alle drei Raumrichtungen wahrnehmen: nach oben und unten, nach vorn und hinten, nach rechts und links. Die Bogengänge sind teilweise mit einer Flüssigkeit, der Lymphe, gefüllt. Wenn der Kopf gekippt wird setzt sich die Lymphe in Bewegung und die darunter liegenden hochempfindlichen Haarzellen nehmen die Druckveränderungen wahr und leiten die Reize ans Kleinhirn weiter. Außerdem gibt es im Labyrinth des Innenohrs je zwei Schweresinnesorgane: Maculautriculi und Macula sacculi. Diese Maculaorgane nehmen lineare Bewegungen wahr.

Die Macula utriculi wird durch horizontale-, die Macula sacculi durch vertikale Beschleunigung, die Gravitätsbeschleunigung gereizt. Diese Gleichgewichtsorgane geben jedoch nur Informationen über die Lage des Kopfes, die der Nervus vestibularis, Nerv Nummer VIII von 12 Hirnnervenpaaren , an die Vestibularkerne weiterleitet, wo sie durch Informationen der Muskelrezeptoren ergänzt werden. Außer dem Gleichgewichtsorgan sind drei weitere Faktoren für den aufrechten Gang und physische Orientierung  nötig: ►  die Augen liefern unaufhörlich Informationen zur Position des Körpers, insbesondere zu den Bodenverhältnissen. So kann auf Steigungen, Stufen und Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche des Untergrunds reagiert werden. ►  mithilfe des räumlichen Gehörs wird die Position des Menschen im Schallfeld und in Beziehung zu anderen Geräuschquellen ermittelt. Das Relief der Ohrmuschel ermöglicht ein sehr exaktes räumliches Hören: nur bis zu 2°  machen die Abweichungen bei der Lokalisierung von Geräuschquellen aus.

►  Muskel-, Sehnen- und Gelenkrezeptoren, vor allem im Hals, "beobachten" und regulieren die "Statik" des Körpers. Die Körperhaltung im Ganzen und die Stellung und Spannung der einzelnen Muskeln. All diese Informationen laufen im Schaltzentrum für die Koordination und Steuerung von Bewegungen, im Kleinhirn, zusammen. Wenn jedoch das Innenohr geschädigt oder zerstört wird kommt es zu Gleichgewichtsstörungen. Auch bei Erkrankungen im Innenohr bereitet es der Person Schwierigkeiten beispielsweise mit geschlossenen Augen ruhig stehen zu bleiben.   1.

5. Krankheiten   1.5.1. Außenohrerkrankungen Angeborene Fehlbildungen sind beispielsweise das vollständige Fehlen der Ohrmuschel oder eine fehlende Öffnung des äußeren Gehörganges. Sie können chirurgisch behandelt werden.

Zu den erworbenen Störungen gehören beispielsweise Schnitte und andere Verletzungen. Boxer leiden oft unter "Blumenkohlohren" (Othämatom der Boxer). Sie entstehen durch Verletzungen des Ohrknorpels mit nachfolgender innerer Blutung und übermäßigem Wachstum von Heilungsgewebe. Entzündungen des Außenohres entstehen durch Verletzungen, Verbrennungen und Erfrierungen, die meist andere Hautentzündungen hervorrufen. Das Außenohr kann ebenfalls von Wundrose und Schuppendermatitis befallen werden, seltener erkrankt das Außenohr an Hauttuberkulose und Syphilis. Gehörbeeinträchtigende Fremdkörper im äußeren Gehörgang (Insekten, Watte, Ohrenschmalztropfen) sollten vorsichtig entfernt werden.

  1.5.2. Mittelohrerkrankungen Eine angeborene Fehlbildung des Mittelohrs ist das Fehlen der Gehörknöchelchen. Diese können jedoch auch chirurgisch nachgebildet werden, sodass die betroffene Person ihre Hörfähigkeit wiedergewinnt. Eine erworbene Störung ist beispielsweise ein Loch im Trommelfell.

Es entsteht beispielsweise durch eine Verletzung an einem spitzen Gegenstand, heftiges Naseschnäuzen, eine Ohrfeige oder eine plötzliche Luftdruckveränderung. Etwa einer von 1000 Erwachsenen leidet an Hörverlust durch Otosklerose. Bei dieser Krankheit lagert sich poröses Knochenmaterial zwischen Steigbügel und ovalem Fenster ab. Dann verliert der Steigbügel an Beweglichkeit und die Signale können nicht mehr ins Innenohr weitergeleitet werden.  Hier kann das überflüssige Knochengewebe chirurgisch entfernt und anschließend eine Verbindung zwischen Steigbügel und ovalem Fenster neu aufgebaut werden. Jedoch kann sich die Erkrankung bei den Betroffenen wiederholen, sodass der Vorgang nach einigen Jahren noch einmal durchgeführt werden muss.

Die Mittelohrentzündung ist eine weit verbreitete Infektion. Sie wird durch verschiedene eitererregende Bakterien hervorgerufen und kann lang andauern und sehr schmerzhaft werden: Durch die Eustachische Röhre gelangen die Bakterien ins Mittelohr. Eventuell stellt sich eine Beteiligung des Warzenfortsatzes ein. Die Verwachsungen des Granulationsgewebes schränken die Beweglichkeit vom Trommelfell ein und können zu einer Beeinträchtigung der Hörfähigkeit führen. Das Trommelfell dehnt sich und löst Schmerzen aus. Damit der Eiter ablaufen kann wird ein kleiner Abfluss ins Trommelfell geschnitten.

Um die Beteiligung des Warzenfortsatzes vorzubeugen werden häufig Penicillin und andere Antibiotika eingesetzt. Wenn jedoch nicht ausreichend für den Abfluss des Eiters gesorgt wird, entsteht eine akute chronische Erkrankung die zu irreversible krankhaften Veränderungen führt und selten auf bakterienhemmende Medikamente anspringt. Nichteitrige Mittelohrentzündungen entstehen durch einen Verschluss der Eustachischen Röhre, hervorgerufen durch Erkältung, Mandelentzündung, Nebenhöhlenerkrankungen, das Fliegen eines Flugzeuges ohne Druckkabine oder eine Bakterieninfektion mit Pneumokokken oder Haemophilius influenzae. Da der wässrige Ausfluss das Hören beeinträchtigt, vermutet man eine Mittelohrentzündung könne sich bei Kleinkindern negativ auf die Sprachentwicklung auswirken. Behandlungsmethoden sind hier auch Antibiotika, Antihistaminika, Entfernung von Gaumen- und Rachenmandeln sowie kleine Röhrchen als Abfluss der Flüssigkeit.   1.

5.3. Innenohrerkrankungen Krankheitserscheinungen wie Schwerhörigkeit oder Störungen des Gleichgewichtssinnes sowie Symptome von Bewegungskrankheiten entstehen durch Anämie, Blutdrang, Tumore der Gehörnerven, starke Wärmeeinwirkung, Kreislaufstörungen, Vergiftungen und emotionale Störungen. Forscher wiesen 1998 nach, dass durch Rauchen der altersbedingte Hörverlust verstärkt wird, da die Blutzufuhr zum Hörnerv beeinträchtigt wird. 1999 wurde nachgewiesen, dass oftmals Schwerhörigkeit durch Mangel an Neurotransmittern an den Nervenzellen, welche Schallempfindungen zum Gehirn leiten, entsteht. Dieser Mangel kann mit Medikamenten aufgehoben werden.

Das so genannte Ménière-Syndrom geht auf Schäden an den Bogengängen zurück, und verursacht unter anderem Übelkeit, Hörverlust, Ohrgeräusche (z.B. Tinnitus) und Gleichgewichtsstörungen. Tinnitus entsteht oftmals durch ständige, laute Geräusche (etwa Diskothekenlärm), die zu Schäden an den Haarzellen führen. Taube können, soweit ihre Hörnerven unversehrt sind, drei viertel des normalen Höreindruckes wiedergewinnen. Dafür wird ein Cochlea-Implantat eingesetzt, welches Schallwellen in elektrische Signale umsetzt und diese über Elektroden direkt zur Innenohrschnecke leitet, wo sie die Hörnerven reizen.

Das Gerät ersetzt jedoch lediglich die Funktion der Sinneszellen im Innenohr. Zusammen mit dem Implantat werden ein Mikrophon und ein Sprachprozessor eingesetzt, die hinter der Ohrmuschel platziert werden. Wenn der Hörnerv (etwa durch einen Tumor) zerstört ist, versucht man den Höreindruck über ein Transplantat in die Neuronen des Hirnstamms wiederherzustellen.   ► Hals-Nasen-Ohren-Ärzte überprüfen die Funktion des Gehörs und des Gleichgewichtssinns. Entzündungen, Infektionen etc. und Erkrankungen der Nasennebenhöhlen, des Nasen-Rachen-Raum und der Mundhöhlen werden von ihnen behandelt.

        2. Lärm   2.1. Lärmverständnis Oben wurde gezeigt, dass Hörschäden durch vielerlei Erkrankungen entstehen können. Welchen Zusammenhang haben jedoch unser Empfinden und die Umweltwahrnehmung mit dem Gehör? Unser Ohr kann nicht wie die Augen geschlossen werden. Auf uns dringen unaufhörlich Geräusche ein, die im Gehirn verarbeitet werden.

Durch zuhalten der Ohren oder durch Gehörschutz wird nur ein kleiner Teil der Geräuschkulisse unterdrückt. Andauernde unerwünschte Geräusche wirken sich negativ auf unsere Stimmung ein. Musik (die uns gefällt) und Naturgeräusche wiederum heben unsere Stimmung. So heißt hören also nicht nur kommunizieren, sondern auch erleben. Um die Auswirkungen von Lärm und Stille zu beschreiben müsste man Lärm erst definieren: ►  Psychologisches Lärmverständnis: unerwünschter oder störender Schall ist für den Hörer (das "Opfer") "lärmend" oder "nervend". Das ist eine subjektive Belästigung, und hängt immer von  Situation, Tageszeit, Kultur, Alter, Geschlecht, Milieuzugehörigkeit, Stimmung und anderen Faktoren des Hörers ab.

►  Lauter Schall: Dies ist eine naturwissenschaftliche Definition, die Politiker und Gesetzgeber für ihre Entscheidungen nutzen. So wird eine "Lärmgrenze" anhand von einer Dezibelzahl ernannt. Diese objektive Definition wird kritisiert, da "Lärm nicht mit physikalischen Geräten messbar ist, weil die individuellen Empfindungen sich objektivierbaren Messverfahren entziehen." (UBA) ►  Akustische Umweltverschmutzung: "Verunreinigung der Luft durch Schallenergie"; hier werden den Naturgeräuschen "künstliche" Geräusche gegenübergestellt. Jedoch können auch Naturgeräusche als störend empfunden werden, Natur kann sehr laut sein und ebenso körperliche Schäden verursachen (Vulkanausbrüche, Gewitter..

.).   2.2. Lärm als Stressfaktor Nachdem der Schall wie oben beschrieben in elektrische Signale umgewandelt wurde, erreichen die Informationen das Stammhirn. Zum einen werden die Signale kognitiv verarbeitet, und zum anderen wird eine Fülle körperlicher und emotionaler Prozesse aktiviert: Auf plötzlich einwirkende Geräusche und starke Veränderungen der Tonhöhe reagiert das Stammhirn zunächst mit überschießenden Erregungswerten.

Sie werden an die anderen Hirnregionen weitergeleitet und führen dort zu Fehlsteuerungen, die Funktionsveränderungen der verschiedensten Organe bewirken. Zwar hängt solch ein Ereignis von Lautstärke, Plötzlichkeit, Botschaft des Geräusches wie auch der Konstitution, Einstellung, Lebensalter des Lärmopfers ab, jedoch kann festgestellt werden, dass Lärm: ►  die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigt: Handlung verschiedener Großhirnzentren, Spracherkennung und Orientierung werden gestört. ►  die Affektlage wird verändert: Antrieb, Gefühlslage, Motivation und der Schlaf werden von lärm beeinflusst ►  deutlich die vegetative Gleichgewichtslage verschiebt: hormonell gesteuerte Wege peripherer Organe bzw. deren Regel- und Steuermechanismus werden durch Lärm gestört. Das führt unter anderem zu Funktionsminderung und das wiederum zu Instabilitätsneigungen. Bei längerer Lärmeinwirkung sind durch hormonelle Überproduktionen auch Veränderungen des Mineralhaushalts möglich.

Magnesiummangel beispielsweise bewirkt eine höhere Lärmempfindlichkeit die Stress fördert.   Vegetativ gesteuerte Stresssituationen treten Reflexartig bei Momentanpegeln von über 60 Dezibel auf, oder entsprechend eher auch bei schlechter seelischer Verfassung (Verärgerung, Angst, nachts). Dabei spielt das bewusste Erleben des Geräusches keine Rolle. Folgende Stressreaktionen entstehen dann: ►  die Nebennieren schütten die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus ►  die Muskulatur peripherer Blutgefäße zieht sich zusammen, und die Herzfrequenz verändert sich (das führt zu höherem Blutdruck) ►  Veränderung der Atmung, des Hautwiderstands, der Muskelanspannung und der Bewegungskoordination ►  Veränderung der Magenbewegungen und Speichelsekretion, vermehrte Produktion von Magensäure, veränderte Durchblutung der Magenschleimhaut sowie Blutfette, Elektrolytstoffwechsel und Blutzucker, Gerinnungszeiten und Blutvikosität Diese Reaktionen hatten die Ursprüngliche Funktion den Körper in kürzester Zeit wachzurütteln und blitzschnell fluchtbereit/ verteidigungsbereit zu machen. Deshalb auch Lärm: der romanische Schlachtruf "alle armi!" heißt "Alarm!". Diese Reaktion ist heutzutage aber weitestgehend unnützlich, da beispielsweise der Knall eines Überschallfliegers in Friedenszeiten keineswegs Gefahr bedeutet.

Der Mensch reagiert somit nicht mit körperlicher Aktivität, und bleibt somit buchstäblich auf der Anspannung "sitzen". Wiederholte Lärmeinwirkung kann sich somit miteinander addieren und führt zu Immunschwächen, erhöhtem Medikamentverbrauch und anhaltenden Stress. Ebenso wird der Betroffene anfälliger auf weiteren Lärm. In Zusammenspiel mit der Lebensqualität der Person und der Umgebung kann sich Lärm sehr negativ auswirken und sich als "krankmachenden Faktor" bestätigen. Diese Auswirkung trifft aber keineswegs nur den Menschen, sondern natürlich auch die Tiere. So schrecken gehe oft auf, und rennen in ihrer Flucht ins Auto.

Zwischen 1993 und 1997 verendeten 80 Wale an der Nordseeküste: ihr Gehör und Orientierungssinn war zerstört.   2.3. Lärm und Stille Lärm heißt nicht immer nur Stress und Schädigung. Der Mensch braucht von Natur aus Lärm. Emotionen wie Erleichterung, Ekstase, Trauer und Erschrecken drücken sich in lautem Schreien, Rufen, Singen oder Ähnlichem aus.

Kinder sind beim spielen laut. Auch bei der Arbeit (vom Feuersteinschlagen bis zum Verkehr) produzieren wir Lärm. Ebenso erscheint uns Stille furchterregend: Noch imemr Pfeifen wir im Wald, oder sprechen von "der Ruhe vor dem Sturm". Lärm ist für uns ein Mittel sich gegenüber der Natur zu behaupten. Lärm vertreibt böse Geister..

. Joseph von Eichendorff schrieb:   O wunderbares, tiefes Schweigen Wie einsam ist's noch auf der Welt Die Wälder nur sich leise neigen Als ging der Herr durch's stille Feld Ich fühl mich recht wie neugeschaffen, Wo ist die Sorge und die Not...   Menschen brauchen also auch die Stille um zu Schaffen. Künstler schreiben in stillen Momenten.

Um sich zu konzentrieren braucht man Ruhe. Stille ist eine der Vorraussetzungen dafür, von Gott "angesprochen" zu werden und zu Gott sprechen zu können: Stille Gebete, Besinnungstage, Meditation, die Ruhe am Sabbat (hebräisch: ruhen, ablassen). Nach Lao-Tse bedarf der Mensch der Stille, damit seine Handlungen nicht blind und aktionistisch werden: "Ein großes Reich zu regieren verlangt Ruhe." oder "In der Ruhe liegt die Kraft." [1]       Quellen: Microsoft® Encarta® Enzyklopädie 2002 Professional Stephan Marks "Es ist zu laut!" Fischer Taschenbuch Verlag

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