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  Infozettel viehzucht

Viehzucht Die Viehzucht ist nach der Jagd und dem Ackerbau das drittälteste Gewerbe der Menschheit. Fast alle Gesellschaften kennen die Domestizierung von Tieren und die kontrollierte Vermehrung. In den Industrieländern haben Tiere einen weit größeren Anteil an der Nahrungsmittelproduktion für den Menschen als anderswo. Haustiere haben mehrere Aufgaben: -          Arbeitstiere -          Milchlieferanten -          Fleischproduzenten -          Rohstoffe (Gewinnung) -          Kleidung (Rohstoffe für die Kleidung z.B. Wolle) -          Brennstoff aus dem Dung der Tiere   Viehzucht im eigentlichen Sinn bezieht sich auf landwirtschaftliches Nutzvieh: -          Rinder -          Schweine -          Schafe -          Ziegen -          Geflügel Moderne Haltungsmethoden konzentrieren sich auf eine Tierart, die in großen, leistungsfähigen Landwirtschaftsbetrieben gehalten wird.

  Intensive Tierhaltung -          Große Tierzahlen in kleinen Ställen oder Käfigen -          Angereichertes Futter -          Die Anregung des Wachstums mit verschiedenen Mitteln -          Immunisierung gegen Krankheiten Der größte Teil der Haustiere der Welt wird in Kleinbetrieben unter weniger effizienten Bedingungen und mit geringerer Rendite gehalten.   Hauptziele der Viehzucht -          Herstellung von Tierprodukten mit möglichst hoher Rendite -          Herausbildung und Verbesserung gewünschter Eigenschaften (meist Leistungseigenschaften) -          Verminderung ungünstiger Eigenschaften (meist Krankheitsanfälligkeit)   Hobbyzüchter/Kleintierzüchter -          Hunde -          Katzen -          Kaninchen -          Meerschweinchen -          Reptilien -          Fische -          Vogelarten(Hühner, Tauben, Sittiche, Sing- und Greifvögel) Dies sind Qualzuchten: Hierdurch werden Merkmale gefördert, die zu Lasten der Gesundheit der Tiere gehen, um in den häufigsten Fällen das optische Erscheinungsbild markanter zu gestalten.         Schafzucht Schafe werden wegen  -          Ihrer Wolle -          Ihres Fleisches (Schafs- und Lammfleisch) -          In geringerem Ausmaß wegen ihrer Milch gehalten. Im Allgemeinen unterscheidet man drei Formen, nämlich solche mit feiner, mittelfeiner und grober Wolle. Zu kommerziellen Zwecken werden Schafe meist in großen Arealen gehalten: - Aufgeteilt in Bereiche mit 1 000 oder mehr Tieren Schafe sind an halbtrockene Klimaregionen angepasst und kommen gut in Gebieten zurecht, die für den Anbau von Pflanzen zu steil oder uneben sind.   Ziegenzucht Ziegen wurden in derselben Region wie Schafe und aus denselben Gründen zum Haustier.

Die wild lebenden Vorfahren der domestizierten Ziegen sind ebenso wie die der Schafe Gebirgsbewohner. Auf Grund ihrer Herkunft können Ziegen karge und im Gelände schwer zugängliche Nahrung nutzen.   Schweinezucht Im Gegensatz zu den meisten anderen domestizierten Tieren sind Schweine Allesfresser und stehen damit in direkter Nahrungskonkurrenz zum Menschen.   Schweinezucht (Hybridzucht) Bei den Schweinen gibt es unterschiedliche Rassen, die sich durch ihre Eigenschaften unterscheiden: -          Einige Rassen haben ein hohes Vermögen Muskelfleisch anzusetzen (z.B. Pietrain).

-          Andere Rassen weisen günstige Fruchtbarkeitseigenschaften aus (z.B. Deutsche Landrasse). Um die Eigenschaften beider Rassen zu nutzen, werden die Rassen gekreuzt. Hierbei ist wichtig: -          Einige Eigenschaften werden eher vom Vater vererbt (Vaterlinien z.B.


Pietrain) -          Andere von der Mutter (Mutterlinien z.B. Deutsche Landrasse) Solche Schweine, die zur Schlachtung gehalten werden, sind daher nahezu immer Hybridschweine, da ihre Väter und Mütter aus unterschiedlichen Linien stammen (Hybridzucht). Prinzipiell ist es in der Schweineproduktion so, dass es einige Zuchtunternehmen gibt (zum Beispiel Schaumann, PIG, BHZP). Diese Unternehmen halten reine Linien, das heißt diese Rassen werden nicht untereinander gekreuzt, sondern nur innerhalb der Linie vermehrt.   Die Tierbestände der Zuchtunternehmen  =>Basispopulationen   Tiere aus diesen Populationen werden an Vermehrungsbetriebe verkauft.

Auch auf diesen Betrieben werden die Linien noch nicht gekreuzt, sondern hier werden die Tiere nur "vermehrt", das heißt es werden reinrassige Sauen für die Ferkelerzeuger gezüchtet. Die Ferkelerzeugungsbetriebe belegen (Künstliche Befruchtung) diese reinrassigen Sauen (Mutterlinie) nun mit solchen Ebern, die gute Vatereigenschaften aufweisen. Diese Vorgehensweise gewährleistet, dass die Sauen eine möglichst hohe Anzahl lebensfähiger Nachkommen gebären (Muttereigenschaft), die später eine hohe Zunahme an Körpermasse haben (Vatereigenschaft). Nach 21-27 Tagen werden die Ferkel entwöhnt (= abgesetzt). Mit circa 30 kg Lebenmasse (Läufer) werden sie an den Mäster verkauft. Der Mastbetrieb mästet die Tiere bis zu einem Gewicht von etwa 100 kg, anschließend werden sie geschlachtet.

  Rinderzucht Man unterscheidet bei der Rinderhaltung im Allgemeinen drei Gruppen: -          Fleischvieh -          Milchvieh  -          Zweinutzungsrinder Die letzte Gruppe wird sowohl wegen ihres Fleisches als auch wegen der Milch gehalten. Die meisten Fleischrinder werden in großen Arealen gehalten. Zur Fleischproduktion bestimmte Tiere werden manchmal nach dem Entwöhnen in Boxen, (kleine Stallabteilen) gemästet. Milchkühe werden in der nähe von Ballungszentren in Intensivhaltung in großen Herden gehalten.   Rinderzucht (Gebrauchskreuzungen) -          Jeder Landwirt kann Züchter sein -          Es gibt unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichen Eigenschaften (z.B.

Hausrind) -          Die Rassen werden nur wenig miteinander gekreuzt In der Rinderzucht werden beispielsweise die Milchkühe, die selbst in der Produktion (Milchproduktion) "tätig" sind, zur Zucht genutzt. Die Befruchtung der Rinder: -          Durch Bullen erfolgt (Natursprung), -          Künstliche befruchtung ( hat sich mehr durchgesetzt) Das Sperma männlicher Nachkommen wird unter Mithilfe von Besamungsstationen dann an andere Landwirte zur Besamung ihrer Kühe verkauft.   Unterschiede zwischen Schweine- und Rinderzucht -          Die Zucht der Rinder weist langsame, aber stetige Zuchtfortschritte -          Bei der Schweinezucht ist dies nur in der Basispopulation der Fall Wenn aber Schweine verschiedener Rassen (bei den Ferkelerzeugern) miteinander gekreuzt werden, kommt es zum so genannten Heterosiseffekt: Die Nachkommen weisen eine höhere durchschnittliche Leistung auf, als der Durchschnitt der Eltern ist. Daher spricht man auch von Hybridferkeln. Werden die Hybridferkel untereinander gekreuzt, splittet sich die nächste Generation in ihren Eigenschaften wieder nach den Mendelschen Gesetzen auf.   Geflügelzucht Der Begriff Geflügel umfasst in der Hauptsache: -          Hühner -          Enten -          Truthühner  -          Gänse Durch das Verfahren der Intensivhaltung (Massentierhaltung) sind Hühner keine Luxusnahrungsmittel mehr so wie es in den vierziger Jahren der Fall war.

  In den Industrieländern erfolgt die Geflügelfleisch- und Eierproduktion in großen Betrieben mit Intensivhaltung, bei der die Vögel zumeist entweder einzeln in Käfigen oder zu vielen Individuen gemeinsam gehalten werden. (Die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union beschlossen im Juni 1999, Legebatterien für Hennen bis 2012 abzuschaffen.)   -          Die Geflügelzuchtanlagen können mehrere Zehntausend Küken gleichzeitig aufziehen -          Die Küken werden auf dem Boden gehalten -          Vom Tag ihres Schlüpfens an steuert ein Computersystem ihren Lebensraum ð      Es regelt die Belüftung automatisch (um die optimalen Bedingungen für ein kontinuierliches Wachstum zu schaffen) ð      Regelt bei Bedarf die Heizung (in kälteren Gebieten) ð      Futter wird über Rohre in Futternäpfe geleitet oder in flachen Trögen automatisch zugeführt (mehrmals täglich) ð      Trinkwasser steht den Tieren ständig zur Verfügung   Die ablehnende Haltung breiter Bevölkerungsschichten gegen die Batteriehaltung von Hühnern hat die Freiland- und Bodenhaltung stark vorangetrieben. Einige zur Bodenhaltung verwendete Stallformen haben erhöhte Plattformen und Sitzstangen, um die nutzbare Bodenfläche zu vergrößern, so dass eine größere Anzahl an Vögeln in einem Stall gehalten werden kann; die Tiere müssen bei dieser Haltungsform in der Regel ebenfalls dicht gedrängt leben.   Freilandhaltung -          Freilandhühner haben Zugang zu einem Freigehege -          Diese Form der Haltung ist am ehesten mit den Forderungen des Tierschutzes in Einklang zu bringen. -          In der EU dürfen nicht mehr als 1 000 Vögel pro Hektar gehalten werden.

-          Im Stall werden viele der Einrichtungen genutzt, die bei der Masthuhnproduktion zu finden sind (automatische Fütterungsanlagen und Tränken usw.). US-amerikanische Forscher wiesen 1998 darauf hin, dass Hühner aus Freilandhaltung erheblich weniger mit Salmonellen infiziert sind als Hühner aus Batteriehaltung.  

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