Reaktion von ethanol mit aluminiumoxid als katalysator
Chemikalien:
Material:
· 3
Spatelspitzen - Aluminiumoxid (Al2O3)
· 1,5 ml Ethanol ·
Brom
·
Schwerschmelzbares RG · Standzylinder
Normales RG Pneumatische
Wanne
· Sand
· RG Stopfen +
Gaseinleitungsrohr
Durchführung
Der Sand wird etwa 1,5 cm Hoch in das schwerschmelzbare RG gefüllt und mit 1,5 ml
Ethanol getränkt. Das RG wird waagerecht in ein Stativ eingespannt, so daß die drei
Spatelspitzen Al2O3 im RG verteilt werden können, ohne sich mit dem
Ethanol zu vermischen. Nachdem das RG verschlossen ist, wird das Geaseinleitungsrohr in
das 2. RG gehaltenen das Al2O3 langsam erhitzt, bis alles Wasser aus
dem 2. RG verdrängt ist. Somit ist sichergestellt, daß alle Luft aus dem 1.
RG entwichen
ist. Das Rohr wird nun mit dem 1. Standzylinder verbunden und sowohl Aluminiumoxid als
auch Ethanol werden allmählich erhitzt. Wenn sich der Zylinder vollständig mit dem
aufsteigenden Gas gefüllt hat, wird er mit einer Glasplatte verschlossen und aus der
Pneumatischen Wanne genommen. Dieser Vorgang wird mit dem zweiten Zylinder wiederholt. Es
wird jetzt sowohl im 2.
RG, als auch in einem der Zylinder eine Glimmspanprobe
durchgeführt. Der andere Standzylinder wird unter einen mit Brom gefüllten Zylinder
gestellt, so daß sich die beiden Gase mischen können.
Beobachtungen
Das bei diesem Versuch als Blasen aufsteigende Gas war durchsichtig und besaß
einen süßlichen Geruch, der von Tankstellen her bekannt ist. Bei der Glimmspanprobe war
zu beobachten, daß er im 2. RG erlosch, während er im Zylinder das Gas entzündete. Das
Gas brannte auch nach Entfernen des Glimmspans weiter.
Bei der Probe mit Brom war
festzustellen, daß das im Standzylinder enthaltene Gas das rotbraune Bromgas entfärbte.
Ergebnis
Da das Aluminiumoxid in diesem Versuch nur als Katalysator eingesetzt, und die Luft aus
dem 1. RG vor der Reaktion verdrängt wurde, konnte es sich nur um ein Reaktionsprodukt
handelt, das aus dem Ethnol hervorgegangen ist. Zudem wissen wir, daß sich C-C Bindungen
nur schwer spalten lassen, und daß das heraustrennen eines Sauerstoffatoms aus einer
OH-Gruppe nur unter besonderen Umständen möglich ist. Es kann sich also nur um eine
Abspaltung der OH-Gruppe handeln. Da ein OH-Molekül alleine aber nicht stabil ist, wird
ein weiteres Wasserstoffatom abgespalten worden sein.
Eine solche Reaktion würde Ethen
und H2O als Endprodukte zur Folge haben. Dies ist durch die anschließenden
Tests des Gases bestätigt worden. Bei Ethen handelt es sich sowohl um ein farbloses,
brennbares, als auch um ein Brom entfärbendes Gas. Um sicherzustellen, daß die
Bromgasentfärbung nicht vom Licht abhängig ist, und somit eine radikalische
Substitution darstellen würde, wurde ein Kontrollversuch zur Reaktion von Alken und
Alkan mit Brom unter verschiedenen Lichtbedingungen durchgeführt.
Reaktion von
Alkanen/Alkenen mit Brom in Abhängigkeit der
Lichteinstrahlung
Chemikalien:
Material:
· Cyclohexan
· Cyclohexen
· 4 RG´s
Aluminiumfolie
· Brom
RG-Ständer
Durchführung
Zwei RG´s werden vollständig mit Aluminiumfolie umwickelt und mit Cyclohexan bzw.
Cyclohexen gefüllt.
Die beiden anderen RG´s werden ebenfalls mit jeweils einem der
beiden Stoffe gefüllt und alle werden in bekannter Reihenfolge in einen RG-Ständer
gestellt. Bei allen RG´s werden nun einige Tropfen Brom hinzugesetzt und die mit
Aluminiumfolie umwickelten RG´s werden zusätzlich mit einem Stück Alufolie
abgeschlossen. Nachdem das Ganze etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur am Licht stehen
gelassen worden ist, wird die Aluminiumfolie entfernt und die Beobachtungen werden
notiert.
Beobachtungen
Die beiden Ausgangstoffe Cyclohexan und Cyclohexan waren anfangs farblos, verfärbten sich
jedoch, so weit sichtbar, bei der Zugabe von Brom in das vom Brom bekannte rotbraun. Bei
der Zugabe von Brom war beim Cyclohexen zudem eine heftige Reaktion in Form von Hitze- und
Gasentwicklung festzustellen. Das Cyclohexan reagierte hingegen nur geringfügig mit dem
Brom.
Die heftige Reaktion machte sich beim, dem Licht ausgesetzten Cyclohexen, außerdem
dadurch bemerkbar, daß sich das Brom recht schnell nach der Zugabe entfärbte. Nach einer
Stunde war festzustellen, das sich das Brom beim Cyclohexen in beiden Fällen entfärbt
hatte. Beim Cyclohexan konnte hingegen allenfalls unter Lichteinfluß eine geringfügige
Farbabschwächung verzeichnet werden.
Ergebnis
Da beim Cyclohexan auch unter Lichtabschluß eine Entfärbung des Broms stattgefunden hat
kann es sich nicht um eine radikalische Substitution sonder es muß sich um einen
anderen, ohne UV-Einwirkung ablaufend Reaktionsmechanismus handeln. Ein solcher
Mechanismus, der zudem bei Zimmertemperatur und exotherm verläuft ist die elektrophiele
Addition. Dieser Versuch hat also, und sollte ja auch gezeigt werden, sichergestellt,
das Alkene nach einem anderen Reaktionsmechanismus mit Brom reagieren, als das bei Alkanen
der Fall ist.
Dieser Versuch hat also die Vermutung verhärtet, das sich bei der Reaktion
von Ethanol mit Al2O3 als Kat. Ethen und Wasser gebildet hat.
Reaktionsgleichung
C6H12 +
Br2 keine Reaktion
Cyclohexan Brom
C6H6 + Br2
C6H4Br2 + H2
Cyclohexen Brom 1,4 Bromcyclohexan
Reaktionsmechanismus der
elektrophilen Addition am Beispiel des Ethens
Der Vorgang der elektrophilen Addition (d.h. der Anlagerung von Ionen an
Mehrfachbindungen) läßt sich in zur Verdeutlichung des Mechanismuses in Teilschritte
zerlegen. So wirkt sich die p -Bindung des Ethens einen Elektronen schiebenden Effekt auf
das benachbarte Brommolekül aus.
Hierdurch verschieben sich die Bindungselektronen und in
Richtung des entfernteren Bromatoms. Durch die so erzeugte Verschiebung der
Bindungselektronen findet auch eine Verschiebung der Negativen Ladung statt. Das
Brommolekül erhält eine d -negatives und eine d -positives Bromatom. Der Komplex, der
sich durch diese Einwirkung bildet wird p -Komplex genannt. Durch die Verschiebung der
Bindungselektronen ist das Brommolekül jedoch instabil geworden und zerfällt durch Heterolyse
in zwei Ionen. (Im Gegensatz dazu findet bei einer radikalischen Substitution eine Homolyse
statt).
Das bei der Heterolyse entstandene, positive Bromoniumion spaltet jedoch aufgrund
von seiner elektophilen Eigenschaften sofort in die p -Bindung des Ethens um mit
den Elektronen dieser Bindung sein Oktett zu erfüllen. Das Bromoniumion geht also
abwechselnd eine Bindung mit den Kohlenstffatomen des Ethens ein, beziehungsweise bildet
ein positiv geladenen Komplex, den Sigmakomplex, mit dem Ethen, bei dem die p -Elektronen
des Ethens frei über den ganzen Komplex verteilt sind. Von der positiven Ladung dieses
Moleküls wird jetzt das von der Heteroyse verbliebene, negative Bromion angezogen. Da es
in seiner nucleophilen Eigenschaft die zwei benötigten Bindungselektronen
mitbringt, Kann es mit dem Molekül eine Bindung eingehen. Bei dieser Bindung wird es den
größtmöglichen Abstand zum anderen Bromatom einhalten, das heißt also, daß es am
zweiten Kohlenstoffatom auf der gegenüberliegenden Seite angreift. Durch diesen
Mechanismus werden die Brommoleküle gespalten, d.
h. das Brom entfärbt, und es entsteht
1,2 Dibromethan.
Reaktionsgleichung
C2H5OH Al2O3 CH4 + H2O
Ethanol Aluminiumoxid Ethen Wasser
Definitionen
Radikalische Substitution:
Unter der radikalischen Substitution versteht man die anlagerung von Radikalen an
ein Atom unter Abspaltung von Wasserstoffionen.
Elektrophile Addition:
Bei der elektrophilen Substitution werden Atome oder Atomgruppen an einer Mehrfachbindung
angelagert, wobei die Mehrfachbindungen in Doppel- oder Einfachbindungen überführt
werden.
p -Bindung:
Die p -Bindung entsteht durch seitliche Überlappung von zwei einfach besetzten 2p
Orbitalen. Die Elektronenverteilung in p -Bindungen ist nicht rotationssymetrisch zur
Verbindungsachse der beiden Atomkerne, da die größte Elektronendichte ober und unterhalb
dieser Achse Liegt.
Die Elektronenwolke der p -Bindung stellt eine Walze um die
Rotationsachse dar. Aufgrund der Krümmung dieser Walze zu den Atomkernen hin kann die p
-Bindung auch als Bananenbindung bezeichnet werden.
Bindungslänge (zwischen 2 C-Atomen) : 0,134nm
Bindungswinkel (bei C-Atomen) : 117,5°
Bindungsenthalphie: D H = 599 KJ/mol
Geometrische Anordnung: planar
Homolyse:
Spaltung eines Moleküls in der Mitte in zwei gleiche Teile.
Heterolyse:
Spaltung eines Atoms in zwei ungleiche Teile.
Elektrophilie:
Fähigkeit eines elektronenarme Atoms mit einem elektronenreichen Atom zu
koordinieren
elektrophiles Atom:
Atom mit fehlenden Elektronen (elektronensuchend/elektronenfreundlich)
Nucleophilie:
Fähigkeit eines Atoms mit einem anderen elektronenärmeren Teilchen zu
koordinieren und zur Bindungsbildung ein Elektronenpaar zur Verfügung zu stellen.
Nucleophiles Atom:
Atom mit überschüssigen Elektronen (kernfreundlich)
Bindungsenthalpie:
Energie die aufgebracht werden muß um die Bindung zu spalten (angegeben in D H =
x KJ/mol)
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