Der verdacht - friedrich dürrenmatt
1. Titel: Der Verdacht
2. Erscheinungsjahr: November 1989
3. Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH
4. Textart: Roman
5. Zum Autor: Friedrich Dürrenmatt wurde am 5.
Jänner 1921 in Konolfingen
bei Bern geboren und starb am 14. Dezember 1990 in Neunberg.
Dürrenmatt studierte Philosophie und Theologie in Zürich und
Bern. Er war der Sohn eines Pfarrers und arbeitete zunächst
als Zeichner und Grafiker und schrieb Literaturkritiken. 1940
unternahm er seinen ersten schriftstellerischen Versuch, ein
später verworfenes Drama. 1942 begann er mit Prosaarbeiten.
Sein erstes Drama "Es steht geschrieben" erschien im Jahre
1947 und rief in Zürich einen Theaterskandal hervor.
Seine weiteren Stücke: Romulus der Grosse (1948), Die Ehe des
Herrn Mississippi (1952, mit Erfolg verfilmt), Der Richter und
sein Henker (1952), Der Verdacht (1953), Ein Engel kommt nach
Babylon (1954), Neubearbeitung 1957), Der Besuch der alten
Dame (1956, durchschlagender Welterfolg, verfilmt), Die
Panne (1956), Das Versprechen (1958), Die Physiker (1962,
Neufassung 1980), Der Meteor (1966), Porträt eines Planeten
(1971), Der Mitmacher (1973), Achterloo (1983), Justiz (1985),
Durcheinandertal (1989)
6. Thema: Aufklärung von Naziverbrechen,
Vergangenheitsbewältigung,
medizinische Experimente während der Nazizeit
7. Interpretation: Dürrenmatt schrieb bei seinem Roman "Der Verdacht" ins
ins Blaue hinein. Er ließ sich einfach treiben ohne einen
Gesamtplan zu haben. Man merkt dies daran, dass die
Geschichte voller Widersprüche und Unwahrscheinlichkeiten
ist.
Dürrenmatt ließ seine Phantasie spielen und erfand zu
seiner Belustigung uns zum Grauen des Lesers makabre
Szenen, welche wirklich passiert sein könnten, die er schlicht
aneinanderreihte. Dabei entstand kein Kriminalroman sondern
eher die Paradoi eines Kriminalromans.
Einige dieser Ungereimtheiten sind zum Beispiel:
· Die wilde Schnapstrinkerei mit dem frisch operierten,
todkranken Kommisär.
· Die Art wie der Jude Gulliver im Krankenhaus auftaucht und wieder verschwindet.
· Die Figur des Zwerges. Sein Handeln und seine Funktion.
8. Inhaltsangabe: Der an krebserkrankte Kommisar Hans Bärlach Krebs ist
nach einer erfolgreichen Operation auf dem Weg der
Besserung. Als sein Arzt und Freund Dr. Samuel Hungertobel
zu Besuch ist, zeigt der Kommisar ihm ein Bild, aus der einer
Zeitschrift, vom Arzt Nehle, der in einem Konzentrations-
lager ein Jude ohne Narkose operiert. Hungertobel sagt, dass
ihn Nehle aufgrund einer charakteristischen Narbe an seinen
Bekannten Dr. Fritz Emmenberger erinnert, der in Zürich
einen Privatklinik leitet.
Aufgrund gefundener Beweiße schöpften Bärlach den
Verdacht, dass Nehle und Emmenberger vor und nach der
Nazi-Zeit ihre Rollen getauscht haben. Bärlach lässt sich
darauf hin in die Klinik von Emmenberger verlegen. Kurz vor
seiner Verlegung erfährt Bärlach von Gulliver, einem Juden,
dass das Bild Nehle (oder Emmenberger) zeigt, wie er gerade
an Gulliver operiert. In der Klinik findet Bärlach heraus, dass
der Mann auf dem Bild Emmenberger ist. Als er diesen darauf
anspricht, sagt dieser, dass er im KZ Stutthof operiert hat
und dass er Dr. Nehle mit Blausäure umgebracht hat.
nach
einer Weile erkennt unser Kommisar, dass er sich hier in
einem Vernichtungslager befindet, in welchem auch er sterben
soll. Doch zum Schluss wird Bärlach von dem Juden Gulliver
gerettet, der gerade Emmenberger getötet hat. Hungertobel
kommt dann nach Zürich um Bärlach wieder nach Bern zu bringen.
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