Die erörterung
                           
            Die Erörterung   Definition Die Erörterung als Aufsatzform ist 
            eine schriftliche Diskussion, in der verschiedene Standpunkte zu einem 
            Sachverhalt oder ein er Problemstellung diskutiert und durch Argumente 
            erhärtet oder widerlegt werden. Dabei können sowohl Sachfragen als 
            auch Werturteile untersucht werden. Die Argumentation ist der wesentlichste 
            Bestandteil der Erörterung. Argumente für und wider einen Standpunkt 
            (These) werden sorgfältig gegeneinander abgewogen und zu einer abschließenden 
            Beurteilung oder einer Entscheidung gebracht. Im Unterschied zum Bericht 
            oder zur Beschreibung, in denen Tatsachen und Beobachtungen lediglich 
            wiedergegeben werden, begründet die Erörterung durch Argumente eine 
            aufgestellte These und geht so über die reine Darstellung eines Sachverhalts 
            hinaus. Sie führt zu Entscheidungen oder Urteilen.
            
            Die Weiterführung der Erörterung ist der Problemaufsatz, wobei die 
            Unterscheidung zwischen beiden nicht immer eindeutig ist. Dem Problemaufsatz 
            liegt eine Problemstellung zugrunde und nicht, wie es bei der Erörterung 
            sein kann, ein Sachverhalt, der diskutiert werden soll. Er stellt 
            damit die mitunter schwierigere Form dar, seine Methode ist die des 
            Erörterns.   Zweck und Ziel In einer Erörterung werden verschiedene 
            Gedanken und Argumente zu einem Sachverhalt oder einer Fragestellung 
            einander gegenübergestellt und nach sorgfältiger Gewichtung eine Entscheidung 
            oder eine Wertung vorgetragen. Ziel dieser Aufsatzform ist die Vermittlung 
            von Einsichten nach einem für den Leser nachvollziehbaren Gedankengang 
            mit dem Zweck, eine Entscheidung zu begründen, eine noch zu treffende 
            Entscheidung zu beeinflussen, eine Forderung zu begründen, einen Sachverhalt 
            überzeugend darzustellen, Pro und Contra eines Problems darzustellen, 
            zwei unterschiedliche Standpunkte zu einem Kompromiss zu führen.   
            Anwendungsmöglichkeiten Erörterungen gibt es im Alltag oft in der 
            mündlichen Form von Diskussionen.
            
            Je besser dabei die Standpunkte argumentativ abgesichert sind umso 
            überzeugender verläuft die Diskussion und umso stichhaltiger ist das 
            Ergebnis. Im politischen und juristischen Bereich finden solche argumentativen 
            Auseinandersetzungen ständig statt. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung 
            sind Erörterungen sehr weit verbreitet, etwa bei der Begründung einer 
            eigenen These oder der Widerlegung einer anderen. Sie sollten sachlich 
            geführt werden und sich ausschließlich auf der Verstandesebene abspielen. 
            In der Schule wird die Erörterung ab Klasse 8 durchgängig bis zum 
            Abitur als Aufsatzform bearbeitet. Der Schwierigkeitsgrad der Themen 
            steigert sich.
            
            Gelernt werden soll der Aufbau einer logische Argumentationskette 
            und ihre adäquate sprachliche Umzusetzung     Inhalt/Themen 
            Themen einer Erörterung sind zumeist aktuelle Probleme, die eine Diskussion 
            hervorrufen können oder die umstritten sind. Es können aber auch allgemeine 
            Sachverhalte problematisiert werden, wie zum Beispiel Sport oder Freizeit. 
            Die Palette ist sehr breit und vielfältig. Das Thema, das zu erörtern 
            ist, muss verständlich sein und zur gedanklichen Auseinandersetzung 
            anregenen. Dafür ist Sachwissen nötig; das bedeutet für die Schule, 
            dass das Thema im Unterricht besprochen worden ist oder ein hinreichendes 
            Interesse bei den Schülern vorausgesetzt werden kann. Die Problemstellung, 
            die das Thema intendiert, muss erkennbar sein.
            
              Wie man eine Erörterung schreibt   Klärung von Begriffen 
            Je nachdem, wie das Thema der Erörterung formuliert ist, ist es zunächst 
            wichtig, Sachverhalt oder Problemstellung zu verstehen und deutlich 
            zu erkennen, was überhaupt erörtert werden soll. Dazu werden in der 
            Themenformulierung die zentralen Begriffe markiert oder herausgeschrieben 
            und im Einzelnen geklärt. Um sich die Begriffe zu verdeutlichen und 
            verstehen zu können, was mit ihnen gemeint ist, erscheint es sinnvoll, 
            sie eingehender zu erarbeiten. Man kann damit beginnen, die zugehörigen 
            Oberbegriffe zu suchen, dann besondere Merkmale des Begriffs herauszustellen, 
            ggf. die sprachliche Herkunft zu bestimmen, begriffliche Gegensätze 
            zu finden und Verwendungsbeispiele zu untersuchen. Diese verschiedenen 
            Arbeitsschritte zur Analyse von Begriffen helfen beim Erfassen des 
            Themas.
 
            Dabei können bereits verschiedene Aspekte des Themas angeschnitten 
            werden.   Themafrage Das oft als Aussage formulierte Thema sollte 
            im nächsten Schritt in eine Frage umgewandelt werden, die dann auf 
            die eigentliche Erörterung hinweist und zu einer begründeten Stellungnahme 
            geführt wird. Die Themafrage soll das Finden und Abwägen der Argumente 
            erleichtern. Stoffsammlung Nun folgt mit der Stoffsammlung die eigentliche 
            Arbeit am Thema. Man sammelt zunächst einmal alles, was einem spontan 
            zur Aufgabe einfällt (brainstorming). Diese Zusammenstellung erfolgt 
            noch völlig unsystematisch.
            
            Auch die Stichhaltigkeit der Argumente wird beim brainstorming noch 
            nicht überprüft. Die Aspekte und Argumente werden stichwortartig niedergeschrieben 
            und im nächsten Schritt geordnet. Man kann sie nun unter Oberbegriffen 
            zusammenfassen und die Oberbegriffe nach Sinngruppen einteilen, damit 
            man eine übersichtlichere Systematik erhält. Dabei kontrolliert man 
            gleichzeitig, ob es in den Argumentationen Überschneidungen oder Doppelungen 
            gibt, die gestrichen werden können. Hat man die Aspekte geordnet, 
            untersucht man sie auf ihre Stichhaltigkeit und Sachlichkeit und sortiert 
            sie wiederum in aufsteigender Reihenfolge, also der am wenigsten überzeugende 
            am Anfang bis hin zum stärksten. Auch mögliche Gegenargumente müssen 
            hier aufgenommen und verarbeitet werden.
            
            Die endgültige, systematische Anordnung erfolgt in der Gliederung. 
              Gliederung Mit der Gliederung erarbeitet man sich den endgültigen 
            Weg durch die Erörterung. Sie zeigt den Aufbau der Arbeit und nennt 
            alle Aspekte des Themas. Ähnlich wie ein Inhaltsverzeichnis dient 
            sie als Wegweiser durch den Text. In ihr wird die Ordnung der Argumente 
            deutlich. Die Gliederung hat wesentlichen Einfluss auf die Qualität 
            der Arbeit, da sie schon zeigt, ob der Schreiber das Thema erfasst 
            und die Arbeit logisch strukturiert hat.
            
            Der Aufbau der Gliederung richtet sich nach der Art der Erörterung, 
            aber ganz allgemein kann man sie wie folgt aufbauen: 1. Einleitung 
            2. Hauptteil: 2.1. Themafrage 2.2.
            
            These 2.3. Argument 2.3.1. Beispiel 2.
            
            3.2. Beispiel 2.4. These 2.5.
            
            Argument 2.5.1. Beispiel 2.5.2.
            
            Beispiel 3. Schluss Daraus wird deutlich, dass die Erörterung aus 
            Einleitung, Hauptteil und Schluss besteht. Zusammenfassend kann man 
            die Vorarbeiten in folgende Arbeitsschritte einteilen: Thema auswählen 
            Themafrage formulieren Stoffsammlung Stoff ordnen und prüfen, ob es 
            keine Überschneidungen und Wiederholungen gibt Gliederung erstellen 
            Einleitung, Hauptteil und Schluss als Vorabversion schreiben Erst 
            nach diesen Vorarbeiten soll eine Reinschrift angefertigt werden, 
            da man in der Vorabversion noch Verbesserungen anbringen kann.   
            Aufbau Die Einleitung soll in das Thema einführen. Sie ist kurz gehalten, 
            bleibt allgemein und nimmt keine Argumente aus dem Hauptteil vorweg. 
            Der Hauptteil beginnt mit der Themafrage.
            
            Dann wird die Argumentation zum Thema entwickelt: die ggf. im Thema 
            formulierten Thesen, die für sich in Anspruch nehmen, plausibel zu 
            sein, müssen durch Argumente belegt oder widerlegt werden. Ein Argument 
            belegt die "Richtigkeit" einer Aussage oder weist nach, dass sie falsch 
            ist. Um eine These plausibel erscheinen zu lassen, bedarf es oft mehrerer 
            Argumente, die in ihrer Beweiskraft gleichwertig oder unterschiedlich 
            sein können. Innerhalb der Erörterung kann der Schreiber mit dem stichhaltigsten 
            Argument beginnen, um den Leser gleich zu Beginn zu überzeugen und 
            für seinen Standpunkt zu gewinnen, oder aber er beginnt mit dem schwächsten 
            und steigert sich bis zum schlagkräftigsten. Das hat den Vorteil, 
            dass die Arbeit "spannend" bleibt.
            
            Alle Argumente werden dann auf das Ergebnis hin angeordnet. Oftmals 
            wird der Leser zum Schluss erst vollständig überzeugt. Ein Argument 
            besteht aus drei Teilen: einer Aussage, deren Begründung, Beispiele 
            für die Aussage. Zur Begründung können Ergebnisse aus der Wissenschaft, 
            Aussagen von Fachleuten oder vergleichbare Sachverhalte herangezogen 
            werden. Auch die eigene Beobachtung kann als Nachweis genutzt werden. 
            Insgesamt ist der Hauptteil eine differenzierte Darstellung eines 
            Sachverhalts und der eigenen Meinung.
            
            Der Schluss muss nicht viel ausführlicher sein als die Einleitung. 
            Er fasst kurz die Hauptaspekte der Arbeit zusammen und gibt ggf. daraus 
            abgeleitet die eigene Meinung zum Thema wieder, die auch eine Bewertung 
            enthalten darf.   Sprachstil Der Sprachstil der Erörterung soll 
            klar und eindeutig sein. Die Sprache ist sachlich, es sollte aber 
            kein Nominalstil verwandt werden. Nicht zu lange Sätze mit Nebensätzen 
            (Hypotaxe) machen die Aussagen und Gedankengänge verständlicher.
            
            Es kann Fachsprache benutzt werden, aber allzu viele Fremdwörter sollte 
            man vermeiden. Übertreibungen dienen nicht der Glaubwürdigkeit des 
            Ausgesagten. Der Einsatz von Beziehungwörtern ist sinnvoll, da sie 
            den sachlichen Zusammenhang der einzelnen Argumente verdeutlichen. 
            Schon durch die sprachliche Darstellung muss dem Leser klar werden, 
            in welcher Etappe der Erörterung er sich gerade befindet, ob etwa 
            ein Argument pro oder contra vorgestellt wird. Dies kann man zum Beispiel 
            in Satzanfängen wie: ich bin der Meinung, dass . .
            ., oder: der Meinung des Autors kann ich mich nicht anschließen, wenn 
            er sagt . . . , weil . .
            
            .   Fehlerquellen Die häufigsten Fehler bei einer Erörterung 
            sind Lücken in der Argumentation. Es muss immer wieder überprüft werden, 
            ob die Argumentationskette, die man sich überlegt hat, auch stichhaltig 
            und lückenlos folgerichtig aufgebaut ist. Außerdem muss man kontrollieren, 
            ob die sprachliche Wiedergabe verständlich genug ist, so dass ein 
            Leser die Argumente nachvollziehen kann, oder ob eine sprachliche 
            Lücke entstanden ist. Eine weitere Gefahr besteht darin, die eigentliche 
            Argumentation durch Erzählungen zu ersetzen, die die These belegen 
            sollen. Es darf zwar eigene Beobachtung mit als Beleg für eine These 
            benutzt werden, aber nicht in der Form einer Erzählung.
            
            Erzählstil gehört nicht in eine Erörterung.     Steigernde 
            Erörterung   Definition Die steigernde Erörterung wird auch als 
            lineare Erörterung bezeichnet. Sie stellt die Begründung eines Gedankenganges 
            oder eine Behauptung (These) vor. Hierzu werden Argumente gesucht. 
            Gegenthesen werden nicht detailliert mit in die Begründung aufgenommen, 
            sondern nur insofern, als man sie im Verlauf widerlegt. Sie besitzen 
            keine Eigenständigkeit.
            
            Voraussetzungen zur Anfertigung einer solchen Arbeit sind gute Sachkenntnis 
            über das Thema und Hintergrundwissen, um einen logischen Begründungszusammenhang 
            zu entwickeln. Aufbau Die Einleitung gibt eine kurze Einführung, im 
            Hauptteil werden die Argumente zur Begründung des Themas ausgearbeitet. 
            Mehrere Gesichtspunkte können hierbei unter einem Oberbegriff zusammengefasst 
            werden, um eine logische Struktur zu entwickeln. Die Argumente werden 
            auf einen Höhepunkt hin angeordnet. Ihre Stichhaltigkeit steigert 
            sich im Verlauf der Darstellung, daher "steigernde" Erörterung. Ihr 
            Aufbau ist linear, da es keine Antithese gibt.
            
            Der Schluss stellt die eigene Meinung vor oder weist auf die Zukunft 
            hin, auf zukünftige Folgen oder notwendige Handlungsweisen. Die Gliederung 
            der steigernden Erörterung sieht folgendermaßen aus: Thema/Überschrift 
            1. Einleitung 2. Hauptteil 2.1. Themafrage 2.
            
            2. Oberbegriff 2.2.1. Unterbegriff 2.2.
            
            2. Unterbegriff 2.3. Oberbegriff 2.3.1.
            
            Unterbegriff 2.3.2. Unterbegriff 2.3.3.
            
            Unterbegriff 3. Schluss Zur Veranschaulichung des Prinzips einer steigernden 
            Erörterung dient die folgende Grafik, die auf einer Achse die Argumente 
            aufweist und auf der anderen ihre Stichhaltigkeit dokumentiert. Deutlich 
            wird, dass die Wertigkeit der Argumente zunimmt bis hin zum Ergebnis 
            des Begründungszusammenhangs: die Erörterung verläuft linear.   
            Methodisches Vorgehen Über die allgemeinen methodischen Grundüberlegungen 
            hinaus verdeutlicht das folgende Beispiel einer steigernden Erörterung 
            das Vorgehen im Einzelnen. Thema: Ausländerfeindlichkeit - Gründe 
            für ihre Entstehung Begriffsklärung und Themafrage Am Anfang steht 
            die Analyse des Themas. Dazu werden der zentrale Begriff und ggf.
            
            andere Begriffe untersucht, die sich mit dem Thema assoziieren lassen. 
            Bei dem Begriff "Ausländerfeindlichkeit" handelt es sich um ein zusammengesetztes 
            Substantiv, das aus den Anteilen "Ausländer" und "Feindlichkeit" besteht. 
            Ausländer ist jemand, der nicht Bürger des Landes ist, in dem er sich 
            gerade aufhält. "Feindlichkeit" ist ein negatives Gefühl gegenüber 
            anderen Menschen, aber nicht so konkret wie "Feindschaft". Dieser 
            Begriff, der auch im Thema schon hervorgehoben ist, steht im Zentrum 
            der Erörterung. Daran schließen sich assoziativ weitere Begriffe an, 
            die in die Stoffsammlung aufgenommen werden.
            
            Unter "Grund" kann man sowohl Anlass als auch Ursache verstehen. Mit 
            "Entstehung" ist Entwicklung gemeint. Die Erörterung soll also Ursachen 
            und Anlässe für die Entstehung von Ausländerfeindlichkeit untersuchen. 
            Aus dieser Themenanalyse ergibt sich die Themafrage: Welche Gründe 
            gibt es für die Entstehung von Ausländerfeindlichkeit? Stoffsammlung 
            Neonazis; sehr viele Asylbewerber; Rückgang des eigenen Lebensstandards; 
            anderes Verhalten von Ausländern; andere Sitten; nicht verarbeitete 
            Vergangenheit; Probleme mit der Finanzierung von Asylbewerbern; zu 
            wenig Wohnungen; Arbeitslosigkeit; viele Kinder der Ausländer, die 
            hier Kindergeld erhalten; Angst vor allem Fremden; Vorurteile; zu 
            viele Menschen auf zu engem Raum; Aussichtslosigkeit für die Zukunft 
            inländischer Jugendlicher; Demagogen, die Jugendliche ausnutzen; Gruppenzugehörigkeit, 
            Mutproben; Selbstdefinition einer Gruppe erfolgt am leichtesten über 
            einen äußeren Feind; Asyldebatte zu lang; Missbrauch mit Asylanträgen; 
            mangelnde Gewöhnung an das Zusammenleben mit Ausländern; fehlendes 
            Bewusstsein des eigenen Status im Ausland. Ordnung der Stoffsammlung: 
            Vorurteile: zu viele ausländische Kinder, die hier Kindergeld erhalten 
            zu viele Asylbewerber Missbrauch mit Asylanträgen Lebensstandard: 
            Arbeitslosigkeit schlechte Zukunftschancen Jugendlicher zu wenig Wohnungen 
            Probleme mit der Finanzierung von Asylbewerbern Gruppenzugehörigkeit: 
            Mutproben Definition einer Gruppe Neonazis Demagogen Sitten der Ausländer: 
            anderes Verhalten Angst vor allem Fremden Weiterhin: fehlende Vergangenheitsbewältigung; 
            fehlende Reflexion darüber, dass man im Ausland selbst Ausländer ist 
            Gliederung Aus dieser geordneten Stoffsammlung wird nun eine Gliederung 
            angefertigt, die den endgültigen Gang durch die Erörterung zeigt. 
            1.
            Einleitung 2. Hauptteil - Themafrage 3. Vorurteile 3.1. Asylbewerberzustrom 
            3.1.
            
            1. Missbrauch mit Asylanträgen 3.2. Beispiel: Zahlen Asylbewerberzustrom 
            --< Missbrauch 4. Sitten der Ausländer 4.1.
            
            anderes Verhalten 4.2. Angst vor Fremdem 4.3. Beispiel: "Fahrendes 
            Volk" 5. fehlende Vergangenheitsbewältigung 5.
            
            1. Beispiel: Leugnen der KZ-Opfer 6. Lebensstandard 6.1. Probleme 
            bei der Finanzierung von Asylbewerbern 6.2.
            
            schlechte Zukunftschancen Jugendlicher 6.3. Wohnungsknappheit 6.4. 
            Arbeitslosigkeit 6.5.
            
            Beispiel: Arbeitslosen- und Obdachlosenzahlen in Köln 7. Gruppenverhalten 
            7.1. Definition einer Gruppe 7.2. Gruppenzwänge 7.
            
            3. Beispiel: rechtsextreme Gruppen 8. Schluss Beispiel für eine steigernde 
            Erörterung Thema: Ausländerfeindlichkeit - Gründe für ihre Entstehung 
            Einleitung Da die Ausländerfeindlichkeit in ganz Europa zunimmt, wird 
            die Frage nach den Gründen ihrer Entstehung immer dringlicher. Diese 
            Arbeit stellt einen Versuch dar, darauf einige Antworten anhand der 
            bundesdeutschen Situation zu finden. Vorschläge zur Bewältigung der 
            Ausländerfeindlichkeit sind dabei nicht Aufgabe dieser Arbeit und 
            werden nur angedeutet. Kommentar: Die Einleitung führt kurz in das 
            Thema ein, stellt seine Aktualität dar und schränkt es gleichzeitig 
            geographisch ein, da ein deutscher Schreiber hierfür die meisten Hintergrundinformationen 
            hat.
            
            Beispielhaft wird im Folgenden ein möglicher Schluss dieser linearen 
            Erörterung vorgestellt. Schluss Die Zunahme der Ausländerfeindlichkeit 
            und die Vielschichtigkeit ihrer Gründe macht deutlich, dass sie auf 
            vielen Gebieten zu bekämpfen ist. Vorurteile müssen abgebaut, die 
            materielle Lebensgrundlage Einheimischer und der Gäste muss sichergestellt 
            werden, aber besonders ist zu prüfen, inwieweit Erziehung dazu beitragen 
            kann, in Jugendlichen keine ausländerfeindlichen Ideen aufkommen zu 
            lassen. Die Erziehung muss zum Ziel haben, dass das Zusammenleben 
            mit "Nicht-Deutschen" von Jugendlichen als Regelfall anerkannt wird. 
            Kommentar: Der Schluss gibt einen Ausblick auf zukünftiges Handeln, 
            um die Gründe für Ausländerfeindlichkeit aufzuheben. Dies geschieht 
            allerdings nur ganz allgemein, da es nicht eigentliches Thema der 
            Arbeit ist.
            
                Dialektische Erörterung   Definition Die dialektische 
            Erörterung wird auch als Problemerörterung oder Problemaufsatz bezeichnet; 
            ihr liegt stets eine Problemstellung zugrunde. Ihr Aufbau ist dialektisch, 
            er folgt also dem Prinzip These - Antithese - (häufig) Synthese. Die 
            abwägende Darstellung betrachtet das "Für" und "Wider". Das Thema 
            ist so zu formulieren, dass sich aus ihm These und Antithese entwickeln 
            lassen. Ergebnis ist dann eine Entscheidung für eine der beiden Seiten 
            oder ein Kompromiss bzw. eine Synthese.
            
              Inhalt und Ziel Gegenstand einer dialektischen Erörterung sind 
            entscheidbare Fragen oder Problemstellungen, für die ein Kompromiss 
            zu erarbeiten ist. Die dialektische Erörterung führt zu einer begründeten 
            und somit überzeugenden eigenen Meinung nach Abwägen verschiedener 
            Gesichtspunkte der Problemstellung.   Aufbau Die Grundanlage 
            der dialektischen Erörterung ist nach These und Antithese aufgebaut. 
            Unter These ist dabei eine Behauptung zu verstehen, die eine mögliche 
            Lösung des Problems darstellt und durch Argumente zu begründen ist. 
            Eine Antithese ist die dazugehörige Gegenbehauptung, und auch hierfür 
            gibt es Begründungen. Zu einem deutlich dialektischen Aufbau gehört 
            die Synthese, die "Zusammenführung" von These und Antithese nach abwägender 
            Gegenüberstellung zu einer neuen Erkenntnis, die so in These oder 
            Antithese noch nicht enthalten ist.
            
            Sie ist ein mögliches Ergebnis der Erörterung, aber auch der schwierigste 
            Teil eines Problemaufsatzes. Das etwas einfachere Ergebnis ist der 
            Kompromiss, der einen Mittelweg zwischen These und Antithese beschreibt. 
            Synthese oder Kompromiss sind aber nicht zwingend erforderlich, es 
            besteht auch die Möglichkeit, sich für eine der beiden Behauptungen 
            zu entscheiden. Dafür sollte man dann allerdings mehrere und stichhaltige 
            Argumente haben. Beispiel einer Gliederung Thema: "Ist die Politik 
            für die Entstehung der Ausländerfeindlichkeit verantwortlich?" I. 
            Einleitung II.
            Hauptteil 1. These: Politik ist hauptverantwortlich 1.1. Asyldebatte 
            1.2. wirtschaftliche Probleme 1.
            
            2.1. Wohnungsnot 1.2.2. Arbeitslosigkeit 1.
            
            3. Unfähigkeit der Politik, gesellschaftliche Werte zu vermitteln 
            2. Antithese: Politik ist nicht verantwortlich 2.1. andere Verursacher 
            2.1.
            
            1. radikale Gruppen 2.1.2. Wirtschaft 2.1.
            
            2.1. Arbeitslosigkeit 2.1.3. Erziehung 2.
            
            1.3.1. Elternhaus 2.1.3.
            
            2. Schule III.. Schluss: Entscheidung, Kompromiss oder Synthese   
            Textbezogene Erörterung   Definition Bei der textbezogenen Erörterung 
            handelt es sich um die Stellungnahme zu einer Fragestellung, die sich 
            direkt auf einen vorgegebenen Text bezieht. Dafür kommen sowohl Sachtexte, 
            aber auch literarische Texte in Betracht.   Inhalt und Ziel Die 
            textbezogene Erörterung soll einen Sachverhalt, der sich aus einem 
            Text ergibt, und ggf.
            
            den ihm zugrunde liegenden Argumentationsgang untersuchen und auf 
            Plausibilität prüfen. Die literarische Erörterung geht zumeist von 
            einer konkreten Fragestellung aus ("Ist Götz von Berlichingen ein 
            Held?") und untersucht einen oder mehrere wichtige Teilaspekte, wobei 
            die Aussagen des Textes für die Argumentation die entscheidende Rolle 
            spielen. Man kann sich dabei ggf. der vom Autor vertretenen Meinung 
            begründet anschließen oder eine andere vertreten, die man dann argumentativ 
            gegenüberstellt. In diesem Falle trägt die textbezogene Erörterung 
            dialektische Züge.   Arbeitsschritte Zuerst muss der Text mehrmals 
            gründlich gelesen werden.
            
            Unverständliche Begriffe werden mit Hilfe von Lexika oder Fachliteratur 
            geklärt. Das Hintergrundwissen ist auch bei dieser Erörterungsform 
            von großer Bedeutung. Nach dem Lesen sucht man die Schlüsselbegriffe 
            des Textes, unterstreicht sie oder schreibt sie heraus. Daraus wird 
            eine Stoffsammlung entwickelt, die die Grundlage für eine eigene Argumentation 
            bildet, der man aber auch Aussagen des Textes gegenüberstellen kann. 
            In einem nächsten Schritt werden die für die Themenstellung relevanten 
            Textaussagen zusammengefasst und stichwortartig herausgeschrieben. 
            Hierbei muss besonders die Kernaussage beachtet werden, die das Zentrum 
            des Textes darstellt.
            
            Danach wird der Text gegliedert. Ein Vergleich mit der eigenen gegliederten 
            Stoffsammlung ist hilfreich; daraus ergeben sich dann Vergleich und 
            Gegenüberstellung der Argumente des Autors mit den eigenen.   
            Aufbau Auch diese Erörterungsform gliedert sich in Einleitung, Hauptteil 
            und Schluss. In der Einleitung werden der Autor, die Textart, der 
            Titel, das Entstehungs- und Erscheinungsjahr und evtl. die Adressaten 
            des Textes genannt. In wenigen Sätzen kann hier bereits auf die Kernaussage 
            des Textes hingedeutet werden.
            
            Zu Beginn des Hauptteils steht eine kurze Inhaltsangabe des Textes. 
            Sodann wird anhand der herausgeschriebenen Schlüsselbegriffe der Gang 
            der Argumentation dargestellt. In einer Stellungnahme zu den einzelnen 
            Aussagen des Autors bezieht man sich auf folgende Bereiche: Darstellung 
            der Argumente, Wert der Beispiele, Originalität, Meinungen anderer 
            Fachleute, Grad der Objektivität, sprachliche Angemessenheit. Sind 
            die Argumente im Einzelnen untersucht, kann man Aussagen über den 
            logischen Aufbau des Gesamttextes machen und untersuchen, ob die sprachlichen 
            Mittel geeignet sind, die Meinung des Autors deutlich zu machen. Die 
            Wirkung der Sprache auf den Leser ist dabei in Betracht zu ziehen. 
            Nach der eingehenden Prüfung des Textes auf die Themenstellung hin 
            ("Themafrage") kommt man nun zu einem abschließenden Urteil, ob man 
            sich der Meinung des Autors anschließt, ihr teilweise zustimmt oder 
            sie grundsätzlich ablehnt.
            
            Diese Entscheidung muss begründet werden und sich aus den Aussagen 
            des Hauptteils logisch ergeben. Entscheidend ist, dass im eigenen 
            Begründungszusammenhang kein logischer Bruch vorhanden ist. Bei einer 
            literarischen Erörterung bringt der Schluss die begründete Antwort 
            auf die in der Aufgabenstellung enthaltene Frage. 
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