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  Die erörterung

                         Die Erörterung   Definition Die Erörterung als Aufsatzform ist eine schriftliche Diskussion, in der verschiedene Standpunkte zu einem Sachverhalt oder ein er Problemstellung diskutiert und durch Argumente erhärtet oder widerlegt werden. Dabei können sowohl Sachfragen als auch Werturteile untersucht werden. Die Argumentation ist der wesentlichste Bestandteil der Erörterung. Argumente für und wider einen Standpunkt (These) werden sorgfältig gegeneinander abgewogen und zu einer abschließenden Beurteilung oder einer Entscheidung gebracht. Im Unterschied zum Bericht oder zur Beschreibung, in denen Tatsachen und Beobachtungen lediglich wiedergegeben werden, begründet die Erörterung durch Argumente eine aufgestellte These und geht so über die reine Darstellung eines Sachverhalts hinaus. Sie führt zu Entscheidungen oder Urteilen.

Die Weiterführung der Erörterung ist der Problemaufsatz, wobei die Unterscheidung zwischen beiden nicht immer eindeutig ist. Dem Problemaufsatz liegt eine Problemstellung zugrunde und nicht, wie es bei der Erörterung sein kann, ein Sachverhalt, der diskutiert werden soll. Er stellt damit die mitunter schwierigere Form dar, seine Methode ist die des Erörterns.   Zweck und Ziel In einer Erörterung werden verschiedene Gedanken und Argumente zu einem Sachverhalt oder einer Fragestellung einander gegenübergestellt und nach sorgfältiger Gewichtung eine Entscheidung oder eine Wertung vorgetragen. Ziel dieser Aufsatzform ist die Vermittlung von Einsichten nach einem für den Leser nachvollziehbaren Gedankengang mit dem Zweck, eine Entscheidung zu begründen, eine noch zu treffende Entscheidung zu beeinflussen, eine Forderung zu begründen, einen Sachverhalt überzeugend darzustellen, Pro und Contra eines Problems darzustellen, zwei unterschiedliche Standpunkte zu einem Kompromiss zu führen.   Anwendungsmöglichkeiten Erörterungen gibt es im Alltag oft in der mündlichen Form von Diskussionen.

Je besser dabei die Standpunkte argumentativ abgesichert sind umso überzeugender verläuft die Diskussion und umso stichhaltiger ist das Ergebnis. Im politischen und juristischen Bereich finden solche argumentativen Auseinandersetzungen ständig statt. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sind Erörterungen sehr weit verbreitet, etwa bei der Begründung einer eigenen These oder der Widerlegung einer anderen. Sie sollten sachlich geführt werden und sich ausschließlich auf der Verstandesebene abspielen. In der Schule wird die Erörterung ab Klasse 8 durchgängig bis zum Abitur als Aufsatzform bearbeitet. Der Schwierigkeitsgrad der Themen steigert sich.

Gelernt werden soll der Aufbau einer logische Argumentationskette und ihre adäquate sprachliche Umzusetzung     Inhalt/Themen Themen einer Erörterung sind zumeist aktuelle Probleme, die eine Diskussion hervorrufen können oder die umstritten sind. Es können aber auch allgemeine Sachverhalte problematisiert werden, wie zum Beispiel Sport oder Freizeit. Die Palette ist sehr breit und vielfältig. Das Thema, das zu erörtern ist, muss verständlich sein und zur gedanklichen Auseinandersetzung anregenen. Dafür ist Sachwissen nötig; das bedeutet für die Schule, dass das Thema im Unterricht besprochen worden ist oder ein hinreichendes Interesse bei den Schülern vorausgesetzt werden kann. Die Problemstellung, die das Thema intendiert, muss erkennbar sein.

  Wie man eine Erörterung schreibt   Klärung von Begriffen Je nachdem, wie das Thema der Erörterung formuliert ist, ist es zunächst wichtig, Sachverhalt oder Problemstellung zu verstehen und deutlich zu erkennen, was überhaupt erörtert werden soll. Dazu werden in der Themenformulierung die zentralen Begriffe markiert oder herausgeschrieben und im Einzelnen geklärt. Um sich die Begriffe zu verdeutlichen und verstehen zu können, was mit ihnen gemeint ist, erscheint es sinnvoll, sie eingehender zu erarbeiten. Man kann damit beginnen, die zugehörigen Oberbegriffe zu suchen, dann besondere Merkmale des Begriffs herauszustellen, ggf. die sprachliche Herkunft zu bestimmen, begriffliche Gegensätze zu finden und Verwendungsbeispiele zu untersuchen. Diese verschiedenen Arbeitsschritte zur Analyse von Begriffen helfen beim Erfassen des Themas.


Dabei können bereits verschiedene Aspekte des Themas angeschnitten werden.   Themafrage Das oft als Aussage formulierte Thema sollte im nächsten Schritt in eine Frage umgewandelt werden, die dann auf die eigentliche Erörterung hinweist und zu einer begründeten Stellungnahme geführt wird. Die Themafrage soll das Finden und Abwägen der Argumente erleichtern. Stoffsammlung Nun folgt mit der Stoffsammlung die eigentliche Arbeit am Thema. Man sammelt zunächst einmal alles, was einem spontan zur Aufgabe einfällt (brainstorming). Diese Zusammenstellung erfolgt noch völlig unsystematisch.

Auch die Stichhaltigkeit der Argumente wird beim brainstorming noch nicht überprüft. Die Aspekte und Argumente werden stichwortartig niedergeschrieben und im nächsten Schritt geordnet. Man kann sie nun unter Oberbegriffen zusammenfassen und die Oberbegriffe nach Sinngruppen einteilen, damit man eine übersichtlichere Systematik erhält. Dabei kontrolliert man gleichzeitig, ob es in den Argumentationen Überschneidungen oder Doppelungen gibt, die gestrichen werden können. Hat man die Aspekte geordnet, untersucht man sie auf ihre Stichhaltigkeit und Sachlichkeit und sortiert sie wiederum in aufsteigender Reihenfolge, also der am wenigsten überzeugende am Anfang bis hin zum stärksten. Auch mögliche Gegenargumente müssen hier aufgenommen und verarbeitet werden.

Die endgültige, systematische Anordnung erfolgt in der Gliederung.   Gliederung Mit der Gliederung erarbeitet man sich den endgültigen Weg durch die Erörterung. Sie zeigt den Aufbau der Arbeit und nennt alle Aspekte des Themas. Ähnlich wie ein Inhaltsverzeichnis dient sie als Wegweiser durch den Text. In ihr wird die Ordnung der Argumente deutlich. Die Gliederung hat wesentlichen Einfluss auf die Qualität der Arbeit, da sie schon zeigt, ob der Schreiber das Thema erfasst und die Arbeit logisch strukturiert hat.

Der Aufbau der Gliederung richtet sich nach der Art der Erörterung, aber ganz allgemein kann man sie wie folgt aufbauen: 1. Einleitung 2. Hauptteil: 2.1. Themafrage 2.2.

These 2.3. Argument 2.3.1. Beispiel 2.

3.2. Beispiel 2.4. These 2.5.

Argument 2.5.1. Beispiel 2.5.2.

Beispiel 3. Schluss Daraus wird deutlich, dass die Erörterung aus Einleitung, Hauptteil und Schluss besteht. Zusammenfassend kann man die Vorarbeiten in folgende Arbeitsschritte einteilen: Thema auswählen Themafrage formulieren Stoffsammlung Stoff ordnen und prüfen, ob es keine Überschneidungen und Wiederholungen gibt Gliederung erstellen Einleitung, Hauptteil und Schluss als Vorabversion schreiben Erst nach diesen Vorarbeiten soll eine Reinschrift angefertigt werden, da man in der Vorabversion noch Verbesserungen anbringen kann.   Aufbau Die Einleitung soll in das Thema einführen. Sie ist kurz gehalten, bleibt allgemein und nimmt keine Argumente aus dem Hauptteil vorweg. Der Hauptteil beginnt mit der Themafrage.

Dann wird die Argumentation zum Thema entwickelt: die ggf. im Thema formulierten Thesen, die für sich in Anspruch nehmen, plausibel zu sein, müssen durch Argumente belegt oder widerlegt werden. Ein Argument belegt die "Richtigkeit" einer Aussage oder weist nach, dass sie falsch ist. Um eine These plausibel erscheinen zu lassen, bedarf es oft mehrerer Argumente, die in ihrer Beweiskraft gleichwertig oder unterschiedlich sein können. Innerhalb der Erörterung kann der Schreiber mit dem stichhaltigsten Argument beginnen, um den Leser gleich zu Beginn zu überzeugen und für seinen Standpunkt zu gewinnen, oder aber er beginnt mit dem schwächsten und steigert sich bis zum schlagkräftigsten. Das hat den Vorteil, dass die Arbeit "spannend" bleibt.

Alle Argumente werden dann auf das Ergebnis hin angeordnet. Oftmals wird der Leser zum Schluss erst vollständig überzeugt. Ein Argument besteht aus drei Teilen: einer Aussage, deren Begründung, Beispiele für die Aussage. Zur Begründung können Ergebnisse aus der Wissenschaft, Aussagen von Fachleuten oder vergleichbare Sachverhalte herangezogen werden. Auch die eigene Beobachtung kann als Nachweis genutzt werden. Insgesamt ist der Hauptteil eine differenzierte Darstellung eines Sachverhalts und der eigenen Meinung.

Der Schluss muss nicht viel ausführlicher sein als die Einleitung. Er fasst kurz die Hauptaspekte der Arbeit zusammen und gibt ggf. daraus abgeleitet die eigene Meinung zum Thema wieder, die auch eine Bewertung enthalten darf.   Sprachstil Der Sprachstil der Erörterung soll klar und eindeutig sein. Die Sprache ist sachlich, es sollte aber kein Nominalstil verwandt werden. Nicht zu lange Sätze mit Nebensätzen (Hypotaxe) machen die Aussagen und Gedankengänge verständlicher.

Es kann Fachsprache benutzt werden, aber allzu viele Fremdwörter sollte man vermeiden. Übertreibungen dienen nicht der Glaubwürdigkeit des Ausgesagten. Der Einsatz von Beziehungwörtern ist sinnvoll, da sie den sachlichen Zusammenhang der einzelnen Argumente verdeutlichen. Schon durch die sprachliche Darstellung muss dem Leser klar werden, in welcher Etappe der Erörterung er sich gerade befindet, ob etwa ein Argument pro oder contra vorgestellt wird. Dies kann man zum Beispiel in Satzanfängen wie: ich bin der Meinung, dass . .

., oder: der Meinung des Autors kann ich mich nicht anschließen, wenn er sagt . . . , weil . .

.   Fehlerquellen Die häufigsten Fehler bei einer Erörterung sind Lücken in der Argumentation. Es muss immer wieder überprüft werden, ob die Argumentationskette, die man sich überlegt hat, auch stichhaltig und lückenlos folgerichtig aufgebaut ist. Außerdem muss man kontrollieren, ob die sprachliche Wiedergabe verständlich genug ist, so dass ein Leser die Argumente nachvollziehen kann, oder ob eine sprachliche Lücke entstanden ist. Eine weitere Gefahr besteht darin, die eigentliche Argumentation durch Erzählungen zu ersetzen, die die These belegen sollen. Es darf zwar eigene Beobachtung mit als Beleg für eine These benutzt werden, aber nicht in der Form einer Erzählung.

Erzählstil gehört nicht in eine Erörterung.     Steigernde Erörterung   Definition Die steigernde Erörterung wird auch als lineare Erörterung bezeichnet. Sie stellt die Begründung eines Gedankenganges oder eine Behauptung (These) vor. Hierzu werden Argumente gesucht. Gegenthesen werden nicht detailliert mit in die Begründung aufgenommen, sondern nur insofern, als man sie im Verlauf widerlegt. Sie besitzen keine Eigenständigkeit.

Voraussetzungen zur Anfertigung einer solchen Arbeit sind gute Sachkenntnis über das Thema und Hintergrundwissen, um einen logischen Begründungszusammenhang zu entwickeln. Aufbau Die Einleitung gibt eine kurze Einführung, im Hauptteil werden die Argumente zur Begründung des Themas ausgearbeitet. Mehrere Gesichtspunkte können hierbei unter einem Oberbegriff zusammengefasst werden, um eine logische Struktur zu entwickeln. Die Argumente werden auf einen Höhepunkt hin angeordnet. Ihre Stichhaltigkeit steigert sich im Verlauf der Darstellung, daher "steigernde" Erörterung. Ihr Aufbau ist linear, da es keine Antithese gibt.

Der Schluss stellt die eigene Meinung vor oder weist auf die Zukunft hin, auf zukünftige Folgen oder notwendige Handlungsweisen. Die Gliederung der steigernden Erörterung sieht folgendermaßen aus: Thema/Überschrift 1. Einleitung 2. Hauptteil 2.1. Themafrage 2.

2. Oberbegriff 2.2.1. Unterbegriff 2.2.

2. Unterbegriff 2.3. Oberbegriff 2.3.1.

Unterbegriff 2.3.2. Unterbegriff 2.3.3.

Unterbegriff 3. Schluss Zur Veranschaulichung des Prinzips einer steigernden Erörterung dient die folgende Grafik, die auf einer Achse die Argumente aufweist und auf der anderen ihre Stichhaltigkeit dokumentiert. Deutlich wird, dass die Wertigkeit der Argumente zunimmt bis hin zum Ergebnis des Begründungszusammenhangs: die Erörterung verläuft linear.   Methodisches Vorgehen Über die allgemeinen methodischen Grundüberlegungen hinaus verdeutlicht das folgende Beispiel einer steigernden Erörterung das Vorgehen im Einzelnen. Thema: Ausländerfeindlichkeit - Gründe für ihre Entstehung Begriffsklärung und Themafrage Am Anfang steht die Analyse des Themas. Dazu werden der zentrale Begriff und ggf.

andere Begriffe untersucht, die sich mit dem Thema assoziieren lassen. Bei dem Begriff "Ausländerfeindlichkeit" handelt es sich um ein zusammengesetztes Substantiv, das aus den Anteilen "Ausländer" und "Feindlichkeit" besteht. Ausländer ist jemand, der nicht Bürger des Landes ist, in dem er sich gerade aufhält. "Feindlichkeit" ist ein negatives Gefühl gegenüber anderen Menschen, aber nicht so konkret wie "Feindschaft". Dieser Begriff, der auch im Thema schon hervorgehoben ist, steht im Zentrum der Erörterung. Daran schließen sich assoziativ weitere Begriffe an, die in die Stoffsammlung aufgenommen werden.

Unter "Grund" kann man sowohl Anlass als auch Ursache verstehen. Mit "Entstehung" ist Entwicklung gemeint. Die Erörterung soll also Ursachen und Anlässe für die Entstehung von Ausländerfeindlichkeit untersuchen. Aus dieser Themenanalyse ergibt sich die Themafrage: Welche Gründe gibt es für die Entstehung von Ausländerfeindlichkeit? Stoffsammlung Neonazis; sehr viele Asylbewerber; Rückgang des eigenen Lebensstandards; anderes Verhalten von Ausländern; andere Sitten; nicht verarbeitete Vergangenheit; Probleme mit der Finanzierung von Asylbewerbern; zu wenig Wohnungen; Arbeitslosigkeit; viele Kinder der Ausländer, die hier Kindergeld erhalten; Angst vor allem Fremden; Vorurteile; zu viele Menschen auf zu engem Raum; Aussichtslosigkeit für die Zukunft inländischer Jugendlicher; Demagogen, die Jugendliche ausnutzen; Gruppenzugehörigkeit, Mutproben; Selbstdefinition einer Gruppe erfolgt am leichtesten über einen äußeren Feind; Asyldebatte zu lang; Missbrauch mit Asylanträgen; mangelnde Gewöhnung an das Zusammenleben mit Ausländern; fehlendes Bewusstsein des eigenen Status im Ausland. Ordnung der Stoffsammlung: Vorurteile: zu viele ausländische Kinder, die hier Kindergeld erhalten zu viele Asylbewerber Missbrauch mit Asylanträgen Lebensstandard: Arbeitslosigkeit schlechte Zukunftschancen Jugendlicher zu wenig Wohnungen Probleme mit der Finanzierung von Asylbewerbern Gruppenzugehörigkeit: Mutproben Definition einer Gruppe Neonazis Demagogen Sitten der Ausländer: anderes Verhalten Angst vor allem Fremden Weiterhin: fehlende Vergangenheitsbewältigung; fehlende Reflexion darüber, dass man im Ausland selbst Ausländer ist Gliederung Aus dieser geordneten Stoffsammlung wird nun eine Gliederung angefertigt, die den endgültigen Gang durch die Erörterung zeigt. 1.

Einleitung 2. Hauptteil - Themafrage 3. Vorurteile 3.1. Asylbewerberzustrom 3.1.

1. Missbrauch mit Asylanträgen 3.2. Beispiel: Zahlen Asylbewerberzustrom --< Missbrauch 4. Sitten der Ausländer 4.1.

anderes Verhalten 4.2. Angst vor Fremdem 4.3. Beispiel: "Fahrendes Volk" 5. fehlende Vergangenheitsbewältigung 5.

1. Beispiel: Leugnen der KZ-Opfer 6. Lebensstandard 6.1. Probleme bei der Finanzierung von Asylbewerbern 6.2.

schlechte Zukunftschancen Jugendlicher 6.3. Wohnungsknappheit 6.4. Arbeitslosigkeit 6.5.

Beispiel: Arbeitslosen- und Obdachlosenzahlen in Köln 7. Gruppenverhalten 7.1. Definition einer Gruppe 7.2. Gruppenzwänge 7.

3. Beispiel: rechtsextreme Gruppen 8. Schluss Beispiel für eine steigernde Erörterung Thema: Ausländerfeindlichkeit - Gründe für ihre Entstehung Einleitung Da die Ausländerfeindlichkeit in ganz Europa zunimmt, wird die Frage nach den Gründen ihrer Entstehung immer dringlicher. Diese Arbeit stellt einen Versuch dar, darauf einige Antworten anhand der bundesdeutschen Situation zu finden. Vorschläge zur Bewältigung der Ausländerfeindlichkeit sind dabei nicht Aufgabe dieser Arbeit und werden nur angedeutet. Kommentar: Die Einleitung führt kurz in das Thema ein, stellt seine Aktualität dar und schränkt es gleichzeitig geographisch ein, da ein deutscher Schreiber hierfür die meisten Hintergrundinformationen hat.

Beispielhaft wird im Folgenden ein möglicher Schluss dieser linearen Erörterung vorgestellt. Schluss Die Zunahme der Ausländerfeindlichkeit und die Vielschichtigkeit ihrer Gründe macht deutlich, dass sie auf vielen Gebieten zu bekämpfen ist. Vorurteile müssen abgebaut, die materielle Lebensgrundlage Einheimischer und der Gäste muss sichergestellt werden, aber besonders ist zu prüfen, inwieweit Erziehung dazu beitragen kann, in Jugendlichen keine ausländerfeindlichen Ideen aufkommen zu lassen. Die Erziehung muss zum Ziel haben, dass das Zusammenleben mit "Nicht-Deutschen" von Jugendlichen als Regelfall anerkannt wird. Kommentar: Der Schluss gibt einen Ausblick auf zukünftiges Handeln, um die Gründe für Ausländerfeindlichkeit aufzuheben. Dies geschieht allerdings nur ganz allgemein, da es nicht eigentliches Thema der Arbeit ist.

    Dialektische Erörterung   Definition Die dialektische Erörterung wird auch als Problemerörterung oder Problemaufsatz bezeichnet; ihr liegt stets eine Problemstellung zugrunde. Ihr Aufbau ist dialektisch, er folgt also dem Prinzip These - Antithese - (häufig) Synthese. Die abwägende Darstellung betrachtet das "Für" und "Wider". Das Thema ist so zu formulieren, dass sich aus ihm These und Antithese entwickeln lassen. Ergebnis ist dann eine Entscheidung für eine der beiden Seiten oder ein Kompromiss bzw. eine Synthese.

  Inhalt und Ziel Gegenstand einer dialektischen Erörterung sind entscheidbare Fragen oder Problemstellungen, für die ein Kompromiss zu erarbeiten ist. Die dialektische Erörterung führt zu einer begründeten und somit überzeugenden eigenen Meinung nach Abwägen verschiedener Gesichtspunkte der Problemstellung.   Aufbau Die Grundanlage der dialektischen Erörterung ist nach These und Antithese aufgebaut. Unter These ist dabei eine Behauptung zu verstehen, die eine mögliche Lösung des Problems darstellt und durch Argumente zu begründen ist. Eine Antithese ist die dazugehörige Gegenbehauptung, und auch hierfür gibt es Begründungen. Zu einem deutlich dialektischen Aufbau gehört die Synthese, die "Zusammenführung" von These und Antithese nach abwägender Gegenüberstellung zu einer neuen Erkenntnis, die so in These oder Antithese noch nicht enthalten ist.

Sie ist ein mögliches Ergebnis der Erörterung, aber auch der schwierigste Teil eines Problemaufsatzes. Das etwas einfachere Ergebnis ist der Kompromiss, der einen Mittelweg zwischen These und Antithese beschreibt. Synthese oder Kompromiss sind aber nicht zwingend erforderlich, es besteht auch die Möglichkeit, sich für eine der beiden Behauptungen zu entscheiden. Dafür sollte man dann allerdings mehrere und stichhaltige Argumente haben. Beispiel einer Gliederung Thema: "Ist die Politik für die Entstehung der Ausländerfeindlichkeit verantwortlich?" I. Einleitung II.

Hauptteil 1. These: Politik ist hauptverantwortlich 1.1. Asyldebatte 1.2. wirtschaftliche Probleme 1.

2.1. Wohnungsnot 1.2.2. Arbeitslosigkeit 1.

3. Unfähigkeit der Politik, gesellschaftliche Werte zu vermitteln 2. Antithese: Politik ist nicht verantwortlich 2.1. andere Verursacher 2.1.

1. radikale Gruppen 2.1.2. Wirtschaft 2.1.

2.1. Arbeitslosigkeit 2.1.3. Erziehung 2.

1.3.1. Elternhaus 2.1.3.

2. Schule III.. Schluss: Entscheidung, Kompromiss oder Synthese   Textbezogene Erörterung   Definition Bei der textbezogenen Erörterung handelt es sich um die Stellungnahme zu einer Fragestellung, die sich direkt auf einen vorgegebenen Text bezieht. Dafür kommen sowohl Sachtexte, aber auch literarische Texte in Betracht.   Inhalt und Ziel Die textbezogene Erörterung soll einen Sachverhalt, der sich aus einem Text ergibt, und ggf.

den ihm zugrunde liegenden Argumentationsgang untersuchen und auf Plausibilität prüfen. Die literarische Erörterung geht zumeist von einer konkreten Fragestellung aus ("Ist Götz von Berlichingen ein Held?") und untersucht einen oder mehrere wichtige Teilaspekte, wobei die Aussagen des Textes für die Argumentation die entscheidende Rolle spielen. Man kann sich dabei ggf. der vom Autor vertretenen Meinung begründet anschließen oder eine andere vertreten, die man dann argumentativ gegenüberstellt. In diesem Falle trägt die textbezogene Erörterung dialektische Züge.   Arbeitsschritte Zuerst muss der Text mehrmals gründlich gelesen werden.

Unverständliche Begriffe werden mit Hilfe von Lexika oder Fachliteratur geklärt. Das Hintergrundwissen ist auch bei dieser Erörterungsform von großer Bedeutung. Nach dem Lesen sucht man die Schlüsselbegriffe des Textes, unterstreicht sie oder schreibt sie heraus. Daraus wird eine Stoffsammlung entwickelt, die die Grundlage für eine eigene Argumentation bildet, der man aber auch Aussagen des Textes gegenüberstellen kann. In einem nächsten Schritt werden die für die Themenstellung relevanten Textaussagen zusammengefasst und stichwortartig herausgeschrieben. Hierbei muss besonders die Kernaussage beachtet werden, die das Zentrum des Textes darstellt.

Danach wird der Text gegliedert. Ein Vergleich mit der eigenen gegliederten Stoffsammlung ist hilfreich; daraus ergeben sich dann Vergleich und Gegenüberstellung der Argumente des Autors mit den eigenen.   Aufbau Auch diese Erörterungsform gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Einleitung werden der Autor, die Textart, der Titel, das Entstehungs- und Erscheinungsjahr und evtl. die Adressaten des Textes genannt. In wenigen Sätzen kann hier bereits auf die Kernaussage des Textes hingedeutet werden.

Zu Beginn des Hauptteils steht eine kurze Inhaltsangabe des Textes. Sodann wird anhand der herausgeschriebenen Schlüsselbegriffe der Gang der Argumentation dargestellt. In einer Stellungnahme zu den einzelnen Aussagen des Autors bezieht man sich auf folgende Bereiche: Darstellung der Argumente, Wert der Beispiele, Originalität, Meinungen anderer Fachleute, Grad der Objektivität, sprachliche Angemessenheit. Sind die Argumente im Einzelnen untersucht, kann man Aussagen über den logischen Aufbau des Gesamttextes machen und untersuchen, ob die sprachlichen Mittel geeignet sind, die Meinung des Autors deutlich zu machen. Die Wirkung der Sprache auf den Leser ist dabei in Betracht zu ziehen. Nach der eingehenden Prüfung des Textes auf die Themenstellung hin ("Themafrage") kommt man nun zu einem abschließenden Urteil, ob man sich der Meinung des Autors anschließt, ihr teilweise zustimmt oder sie grundsätzlich ablehnt.

Diese Entscheidung muss begründet werden und sich aus den Aussagen des Hauptteils logisch ergeben. Entscheidend ist, dass im eigenen Begründungszusammenhang kein logischer Bruch vorhanden ist. Bei einer literarischen Erörterung bringt der Schluss die begründete Antwort auf die in der Aufgabenstellung enthaltene Frage.

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