Exilliteratur
Exilliteratur
von 1933 - 1945
Definition: Das Wort Exil leitet sich vom lateinischen exilium = Verbannung ab. Die Exilliteratur wird auch als Emigrantenlieteratur bezeichnet. Darunter faßt man sämtliche WErke, die meist durch politische Verfolgung im Exil entstanden sind. Emigant (Auswanderer) zu sein bedeutet allgemein, sein land wegen politischer oder religiöser Verfolgung verlassen zu müssen. Als Exil bezeichnet man demzufolge ein Land, in das jemand flieht, der aus politischen Gründen aus seiner Heimat vertreiben wurde. Wichtig ist noch, eine Trennung der Begriffe Emigranten und Exilierte vorzunehmen.
1. Geschichtlicher Hintergrund:
Aufgrund der 1929 einsetzdenden Weltwirtschaftskrise, von der auch Deuschland stark betroffen war, wurde ab 1930 Notverordnungen erlassen. Dei NSDAP gewann immer größeren Zuwachs, bis sie schließlich mit ihrem Vorsitzenden Adolf HItler am 30.01.1933 die politische Macht in den Händen hielt. Am 27.
02.1933 ereignete sich der Reichstagsbrand, auf den eine riesige Verhaftungs- und Verfolgungswelle folgte. Am 10.05.1933 fand eine große Bücherverbrennung unter dem Motte "Wider dem deutschen Geist" statt, bei der Werke von über 250 Autoren vernichtet worden. Danach begann eine erst große Auswanderungswelle.
1935 wurden die Nürnberger Gesetze gegen die Juden erlassen. In der Reichskristallnacht vom 09.11.1938 wurden jüdische Friedhöfe geschändet und Synagogen in ganz Deutschland zerstört. Am 1.09.
1939 setzt der Zeite Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen ein. 1942 werdenauf der Wannsee-Konferenz die Richtlinien zur Endlösung der Judenfrage festgelegt. Politische Gegner und Millionen von Juden wurden in den Kriegsjahren in Konzentrationslagern hingerichtet. Erst am 08.05.1945 werden die Kreigshandlungen mit der bedinungslosen Kapitulation Deutschlands eingestellt.
Aus Deutschland sind seit 1933 und während dem Zweiten Weltkrieg etwa 2000 Künstler ausgewandert.
2. Kennzeichen:
Symbolik (= durch Sinnbilder dargestellt)
Metaphorik (= übertragene Bedeutung, Sinnbildlich)
Protagonistisch (=antiheldisch) z. B. Mutter Courage, will der Leser zum Denken anregen
plebejischer (=verachtend) Blick auf die, die wirklich leiden
Tarnschrift: Druckerzeugnis, dass mit falschem Umschlagtitel und fingiertem Imperssum (Verlag, Drucker, Druckjahr) zur Unterstützung der Widerstandsbewegung im Dritten Reich eingeschleust wurden, zum Schutz antifaschistischer Leser und Verbreiter und vor polizeilichem Zugriff. Z.
B. wurde Brechts Aufsatz "Fünf Schierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit" unter dem Titel" Satzung des Reichsverbands Deutscher Schriftsteller" nach Deutschland eingeschleust.
3. Deutsche Exilautoren:
Dazu zählen Bertolt Brecht, Hermann Broch, Alfred Döblin, Ernst Bloch, Lion Feuchtwanger, Bruno Frank, Oskar Maria Graf, Hermann Kesten, Anette Kolb, Emil Ludwig, Heinrich Mann Klaus Mann, Thomas Mann, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Franz Werfel oder Arnold Zweig. Ernst woller, Walter Hasenclever, Walter Benjamin, Stefan Zweig, Kurt Tucholsky begingen Selbstmord im Exil. In deuschland verblieben andererseits Schriftsteller, die sich in die innere Emigration zurückzogen, wie Stefan Andres, Reihold Schneider, Werner Bergengruen, Erich Kästner, Ernst Kreuder, Gertrude von Le Fort oder Ehm Welk
4.
Bekanntester Autro: Bertolt Brecht
Bertolt Brecht (eigentlich Eugen Berthold Freidrich Brecht) wurde am 10.02.1898 in Augsburg als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Schon als Schüler schrieb er Gedichte. Brecht floh 1933 mit siner Familie vor dem Naziregime von Deutschland über Österreich, Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland und der Sowjetunion in die USA, nach Kalifornien (Hollywood). Währenddessen fanden öffentliche Verbrennungen der Bücher Brechts durch die Nationalsozialisten statt, da er für einen Kommunisten gehalten wurde und Intellektuelle allgemein verfolgt wurden.
Am 14.08.1956 starb Bertolt Brecht an den Folgen eines Herzinfarkts.
5. Ein Werk Brecht´s: Mutter Courage:
In dem Drama "Mutter Courage und ihre KInder" von Bertolt Brecht handelt es sich um eine Frau, die als Marketenderin vom Krieg lebt, darin jedoch ihre Kinder verliert. Anna Fierling, bekannt unter dem Namen Mutter Courage, zieht zur Zeit des Dreisigjährigen Kriegs zusammen mit ihren drei Kindern und ihrem Planwagen durch fast ganz Europa.
Eilif, ihr ältester Sohn, wird eines Tages als Soldat angeworben. Ohne ihn ziehen sie weite rund geraten mit Teilen des finnischen Regiments in Gefangenschaft der Katholiken. Ihr zweiter Sohn, Schweizerkas, der inzwischen zum Zahlmeister gemacht worden war, wird erschossen, da er die Regimentskasse versteckt hat. als der Schwedenkönig Gustav Adolv fällt, kommt es zu einem kurz andauernden Frieden, der Eilif das Leben kostet, da er in dieser Zeit eine Bauernfamilie überfallen hat. Einige Zeit später wird Kattrin, Mutter Courages stumme Tochter, erschossen, also sie durch ihr Trommeln die schlafende Stadt Halle vor dem heranziehenden feindlichen Heer warnt. Alleine macht sich Mutter Courage auf den Weg um ihren noch lebendig geglaubten Sohn Eilif zu suchen.
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