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  Frauensprache - männersprache

                Seiten 30 Wörter 6.578 Zeichen (ohne Leerzeichen) 37.766 Zeichen (mit Leerzeichen) 45.168 Absätze 383 Zeilen 1.352                               Hausarbeit                             von Nicole Klocke   Klasse 13.1                   "Frauensprache - Männersprache"   Die Anfänge der feministischen Sprachwissenschaft liegen in den USA der siebziger Jahre.

Vorreiterinnen in der BRD waren die Feministinnen Senta Trömmel-Plötz und Luise F. Pusch. Letztere war es auch, die Ende der siebziger Jahre den Begriff der "Feministischen Linguistik" prägte. Der Moment, "als bestimmte Feministinnen einen Blick auf ihr eigenes Fachgebiet warfen oder eher, als bestimmte Linguistinnen feministische Ideen auf ihre eigene Wissenschaft anwendeten" war für Senta Trömmel-Plötz die Geburtsstunde der feministischen Sprachwissenschaft. Jedoch die entscheidende Triebkraft für die Beschäftigung mit weiblicher Sprache war die Frauenbewegung. Es bildeten sich politische Frauengruppen und es entstanden viele Frauenzentren.

Die Frauen wollten es nicht länger hinnehmen, dass sie zwar Flugblätter tippen, während der Diskussionsrunden Kaffee kochen und die Kinder betreuen durften, beim politischen Diskurs und bei Visionen zu einer Umgestaltung der Gesellschaft aber weitestgehend ausgeschlossen wurden. Sie mussten feststellen, dass die sprachlichen Ausdruckmittel von männlichem Denken und Empfinden geprägt waren. Und das galt es nun zu ändern, damit mehr Weiblichkeit in der Sprache Ausdruck fände und so wurde eine Veränderung in der Sprache und im Sprechen angestrebt. Und das wurde auch nötig, denn ist es für Männer meistens oberste Prämisse Informationen zu vermitteln, so ist es für Frauen wichtig einen emotionalen Bezug zu ihren GesprächspartnerInnen herzustellen und eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Das miteinander Sprechen und vor allem das gegenseitige richtige Verstehen ist mit gleichgeschlechtlichen GesprächspartnerInnen somit unbelasteter, da man sich ja versteht, man spricht die "gleiche Sprache". Kommen nun aber ein Mann und eine Frau im Berufs-, Alltags-, Privat- oder Eheleben in eine Gesprächssituation, dann gibt es nicht selten Missverständnisse bzw.

erstaunliche Unterschiede zwischen dem, was mit dem Gesagten ausgedrückt werden sollte, und dem, was verstanden wurde. Denn es ist, wie es ist: Frauen und Männer sind unterschiedlich, nicht besser oder schlechter, sondern unterschiedlich. Am deutlichsten unterscheidet uns das Geschlecht, aber auch die Kleidung, der Gang, die Stimme und noch vieles mehr unterscheidet Frauen von Männern und Männer von Frauen. Doch wirft das eine Frage auf:   WIE IST ES MIT DER SPRACHE?   Es gibt definitiv Unterschiede in der Sprache von Frauen und Männern. Die männliche und die weibliche Sprache verwenden zwar dieselben Wörter, jedoch werden sie von Männern und Frauen unterschiedlich in Zusammenhang gestellt und mit verschiedenen Bedeutungen gebraucht. Männer sehen sich als Individuum in einer hierarchischen sozialen Ordnung, in der der Mann entweder unter- oder überlegen ist.

In dieser Welt sind Gespräche Verhandlungen, bei denen man die Oberhand gewinnen und behalten will und sich gegen andere verteidigt, die einen herabsetzen und herumschubsen wollen. So gesehen, ist das Leben ein Wettkampf, bei dem es um die Bewahrung von Unabhängigkeit und die Vermeidung von Niederlagen geht. Jahrhundertelang waren alle Gesellschaften Männergesellschaften. Die Politik, der Handel, die Wissenschaft, die Kunst und damit auch die Sprache wurde von Männern bestimmt. Frauen durften in vielen Gesellschaften nicht am öffentlichen Leben teilnehmen und konnten somit "ihre" Sprache nicht durchsetzen. Noch bis 1971 waren Frauen z.

B. in der Schweiz nicht wahlberechtigt und in den islamischen Ländern sind die Frauen noch heute vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Wenn man das bedenkt, verwundert es einen nicht, dass die sich entwickelnde Sprache, vor allem der Inhalt, eine stark auf Männer bezogene Sprache ist. Es geht ihnen primär um Informationen, sie zeigen wenig Emotionen und kommunizieren meist auf der Sachebene. Männer erachten es nicht als wichtig, eine emotionale Basis während eines Gesprächs aufzubauen. Von Kindheit an wird von ihnen verlangt und erwartet, dass ihre Sprache direkt, kurz und knapp ist, und mit starken Ausdrücken artikuliert wird.

Dadurch ist ihre Sprache auch statusorientiert und sie versuchen sich in Gesprächen zu profilieren. Männer denken vorwiegend in Gewinner-Verlierer kategorien, also wird auch so gesprochen. Auch sprechen Männer sehr sexistisch. Bei einer Befragung von Frauen, wie sie Männersprache definieren würden, sagten sie: "Männer sprechen laut, dominant, aggressiv, einfacher, unterbrechen häufiger, emotionsloser, behauptender auch wenn sie sich ihrer Aussage nicht sicher sind, hierarchisch orientiert." Frauen dagegen sehen sich als Individuum in einem Netzwerk zwischenmenschlicher Bindungen. In dieser Welt sind Gespräche Verhandlungen über Nähe, bei denen man Bestätigung und Unterstützung geben und erhalten möchte und Übereinstimmung erzielen will.


Man will sich davor schützen, von anderen weggestoßen zu werden. So gesehen, ist das Leben eine Gemeinschaft, ein Kampf um die Bewahrung der Intimität und die Vermeidung von Isolation. Obwohl es auch dieser Welt Hierarchien gibt, sind es eher Freundschaftshierarchien als Macht- oder Leistungshierarchien. Frauen lassen im Verlauf des Gesprächs oft persönliche Erlebnisse oder Erfahrungen einfließen, um so die Fremdheit und die Distanz zum/zur GesprächspartnerIn zu überwinden. Sie lassen andere an der eigenen persönlichen Welt teilhaben. Frauen neigen auch dazu verschiedene Charakteristika zu benutzen, hier ein paar Beispiele.

-> Verniedlichungen     Sehr häufig gebräuchliche Verniedlichungen sind            z.B. "das ist ja reizend", "das ist ja süß".     Frauen verwenden diese Diminutiva und Euphemismen            um andere nicht zu verletzen, Grobschlächtiges zu     verschönern und es damit akzeptabel zu machen.     Natürlich verharmlosen und schwächen sie die      Stärke der Aussage damit, aber auf der anderen     Seite lassen sie damit ihre Sprache emotional und     liebenswürdig erscheinen. -> Unschärfemarkierer     Frauen verwenden häufig Unschärfemarkierer wie     z.

B. "irgendwie", "irgendwas", "oder so", "finde     ich", "weißt du?" usw. Das sind abschwächende     Mechanismen, mit denen die Aussage in ihrer     Gültigkeit eingeschränkt wird. Zu diesen     abschwächenden Mechanismen zählen außerdem noch     folgende Aussagen:     * Aussagen werden in Frageform umformuliert.       z.B.

: "Ist es nicht so, dass ..."     * Frauen werten sich selbst bzw. die Wichtigkeit       ihrer Aussage ab.       z.

B.: "Das ist nur so eine Idee von mir."             "Es fiel mir nur gerade so ein."     * Frauen versuchen durch Rückversicherungsfragen       Zustimmung zu erheischen.       z.B.

: "... siehst du das nicht genauso." -> Intensivierungsmittel     Frauen benutzen immer emphatische Adverbien und     Intensivierungsmittel wie "so", "wirklich",      "ehrlich", "Das ist ja so wahr". -> Auch benutzen Frauen verglichen mit Männer andere,    abgeschwächte und bedeutend weniger    Vulgärausdrücke, Flüche, Zweideutigkeiten oder    Derbheiten.

Sie vermeiden starke Ausdrücke und    sind eher bemüht höflich und schön zu sprechen. -> Frauen haben einen anderen, größeren Wortschatz    als Männer. -> Sie verwenden oft Wiederholungen und    Übertreibungen, um die Aufmerksamkeit ihrer    Gesprächspartner auf sich zu ziehen. Senta Trömel-Plötz befragte Frauen zu dem Thema "Wie sprechen Frauen?". Sehr interessant waren die Antworten der Frauen, meiner Meinung nach. Frauen sagten Frauensprache ist: unüberlegter, offener, mit Bestätigung anderer, kommunikationsfördernder, mit weniger Unterbrechungen anderer, mit mehr Fragen, mit Rückfragen, tendenziös unpräzise.

    Wenn Frauen eine Bindungs- und Intimitätssprache, Männer aber eine Status- und Unabhängigkeitssprache sprechen und verstehen, dann kann die Kommunikation von Männern und Frauen zur interkulturellen Kommunikation werden, die oft am unterschiedlichen Gesprächsstil scheitert. Wo also lernen Frauen und Männer, anders zu sprechen und anders zu verstehen? Die Behauptung, dass Männer und Frauen in verschiedenen Welten aufwachsen, mag auf den ersten Blick völlig absurd scheinen. Doch selbst wenn Jungen und Mädchen in derselben Gegend, im selben Häuserblock oder im selben Haus groß werden, wachsen sie in verschiedenen sprachlichen Welten auf. Mit Mädchen und Jungen wird anders gesprochen, und es wird erwartet und akzeptiert, dass sie anders antworten. Wie man spricht und wie man Gespräche führt, das lernen Kinder nicht nur von ihren Eltern, sondern vor allem von ihren Spielkameraden. Jungen spielen eher im Freien, in großen Gruppen, die hierarchisch strukturiert sind.

Ihre Gruppen haben einen Anführer, der den anderen sagt, was zu tun ist und wie es zu tun ist, und der sich weigert, Vorschläge anderer Jungen zu akzeptieren. Durch die Erteilung von Anweisungen und ihre Durchsetzung wird Status ausgehandelt. Eine andere Form der Statusgewinnung ist, dass die Jungen sich in den Mittelpunkt stellen, indem sie Geschichten und Witze erzählen und die Geschichten und Witze der anderen lächerlich machen oder in Frage stellen. Bei den Spielen der Jungen gibt es Gewinner und Verlierer und ausgeklügelte Regelwerke, die häufig zum Gegenstand von Auseinandersetzungen werden. Und Jungen prahlen oft mit ihren Fähigkeiten und streiten, wer der Beste ist. Mädchen hingegen spielen in kleinen Gruppen oder zu zweit, im Mittelpunkt des sozialen Lebens eines Mädchen steht die beste Freundin.

Innerhalb der Gruppe ist Intimität von zentraler Bedeutung: Unterschiede bemessen sich nach dem Grad relativer Nähe. Bei ihren häufigsten Spielen, wie zum Beispiel Seilspringen und "Himmel und Hölle", kommen alle einmal an die Reihe. Viele der Aktivitäten (wie "Mutter und Kind" spielen) haben keine Gewinner oder Verlierer. Obwohl einige Mädchen sicher geschickter und kompetenter sind als andere, wird erwartet, dass sie nicht mit ihren Fähigkeiten prahlen oder zeigen, dass sie sich für besser halten als die anderen. Mädchen geben keine Befehle; sie drücken ihre Vorlieben mit Vorschlägen aus, und die Vorschläge werden wahrscheinlich aufgegriffen. Während Jungen sagen: "Gib das her!" und "Geh da weg!", sagen Mädchen: "Wollen wir das spielen?" und "Dazu hätte ich Lust".

Alles andere gilt als "Aufspielerei". Mädchen reißen sich nicht darum, im Mittelpunkt zu stehen - es macht ihnen keinen Spaß -, und greifen sich deshalb auch nicht direkt an. Und oft sitzen sie einfach nur zusammen und unterhalten sich. Mädchen sind nicht daran gewöhnt, offen um Statuspositionen zu konkurrieren; ihnen liegt mehr daran, gemocht zu werden.  Deshalb haben wir auch das Problem, dass nur selten Männer und Frauen dasselbe meinen, wenn sie dieselben Worte benutzen. Wenn zum Beispiel eine Frau sagt: "Ich habe das Gefühl, du hörst mir nie zu!" dann erwartet sie nicht, dass man das "nie" wörtlich nimmt.

Wenn sie "nie" sagt, drückt sie damit nur den Grad ihrer Frustration aus. Um ihren Gefühlen Luft zu machen, nehmen Frauen sich die dichterische Freiheit und gebrauchen verschiedene Superlative, Metaphern und Verallgemeinerungen. Männer nehmen diese Ausdrücke oft allzu wörtlich. Sie missverstehen die beabsichtigte Bedeutung ihrer Worte und reagieren folglich wenig unterstützend. In der folgenden Tabelle werden zehn häufige Beschwerden einer Frau und die entsprechende wenig hilfreiche Reaktion des Mannes darauf vorgestellt.   ----------------------------------------------------- Zehn häufige Beschwerden, die leicht missverstanden werden Sie sagt etwas wie: Er reagiert so: ----------------------------------------------------- "Nie gehen wir aus!" "Stimmt überhaupt nicht! Erst letzte Woche waren wir aus.

"     "Alle ignorieren mich!" "Einigen wirst du ganz bestimmt gefallen."     "Ich bin so unglaublich müde. Ich kann einfach nicht mehr!" "Das ist ja lächerlich! So schlimm kann es doch gar nicht sein!"     "Am liebsten würde ich über gar nichts mehr nachdenken müssen!" "Wenn dir deine Arbeit zu anstrengend ist, dann musst du dir etwas Angemessenes suchen."     "Bei uns zuhause ist immer so ein Saustall!" "Das stimmt doch gar nicht! Meistens ist es doch ganz ordentlich."     "Nie hört mir jemand zu!" "Natürlich höre ich dir zu!"     "Alles geht schief!" "Ist das etwa mein Fehler?"     "Du liebst mich überhaupt nicht mehr!" "Natürlich liebe ich dich. Sonst wäre ich ja wohl nicht mehr hier.

"     "Wir sind immer so in Hetze!" "Gar nicht wahr! Freitag abend haben wir es uns doch ganz gemütlich gemacht."     "Ich hätte es gern mal wieder etwas romantischer!" "Willst du etwa behaupten, ich bin nicht romantisch genug?" -----------------------------------------------------   Fehlinterpretationen, die zu Missverständnissen führen, sind nichts Ungewöhnliches. Die häufigste Beschwerde, die Frauen in einer Beziehung mit einem Mann vorbringen, ist: "Du kannst mich einfach nicht verstehen!" Und sogar das wird von den Männern häufig missverstanden und falsch interpretiert! Wenn ein Mann das wörtlich versteht, nimmt er ihr Gefühl nicht ernst und wird anfangen, mit ihr darüber zu streiten. Er ist der Meinung, dass er sie sehr wohl verstanden hat. Er könnte jedes einzelne Wort, das sie gesagt hat, wiederholen. Wenn eine Frau sagt: "Ich habe das Gefühl, du verstehst mich nicht!", müsste man das für einen Mann erst einmal übersetzen.

Es würde dann in etwa lauten: "Ich habe das Gefühl, du hast nicht ganz verstanden, was ich eigentlich sagen will. Ich glaube, es ist dir gleich, wie ich mich fühle. Wenn du daran interessiert bist, was ich zu sagen habe, solltest du mir das deutlicher zeigen." Könnte ein Mann verstehen, worüber sie sich in Wirklichkeit beschweren will, würde er weniger streiten und wüsste schon bald auf positivere Weise auf sie zu reagieren. Wenn Mann und Frau kurz davor sind, sich zu streiten, missverstehen sie sich normalerweise. Zu solchen Zeiten ist es wichtig, das Ganze noch einmal zu überdenken und zu übersetzen, was in Wirklichkeit gemeint ist.

Weil Männer selbst ihre Gefühle auf völlig andere Weise zum Ausdruck als Frauen bringen, schätzen sie die Gefühle ihrer Partnerin meistens völlig falsch ein oder nehmen sie nicht ernst. Im folgenden finden Sie eine Reihe von Auszügen aus dem "weiblich-männlichen Sprachführer". Die oben aufgeführten zehn häufigsten Beschwerden werden übersetzt, damit jeder Mann ihre wirkliche und beabsichtigte Bedeutung verstehen kann. In jeder Übersetzung findet man Hinweise auf eine mögliche Reaktion, die im Sinne Ihrer Partnerin wäre.   Weiblich: "Nie gehen wir aus!" Männlich: "Ich habe Lust, wieder einmal auszugehen     und etwas mit dir zu unternehmen. Wir haben immer     soviel Spaß miteinander.

Ich bin gern mit dir     zusammen. Was meinst du? Lädst du mich zum Essen     ein? Es wird Zeit, dass wir mal wieder ausgehen." Kommentar: Ohne die Übersetzung könnte ein Mann, wenn die Frau sagt: "Nie gehen wir aus!" womöglich verstehen: "Du bist überhaupt nicht auf Draht! Was für ein Langeweiler aus dir geworden ist! Wir unternehmen nie mehr etwas zusammen! Du bist faul, unromantisch und langweilig."   Weiblich: "Alle Leute ignorieren mich!" Männlich: "Heute habe ich das Gefühl, dass mich alle     ignorieren und mich niemand erkennt. Es ist, als     würde mich niemand sehen. Natürlich bin ich     sicher, dass die Leute mich sehen, aber     anscheinend machen sie sich nichts aus mir.

Ich     glaube, ich bin auch ein wenig enttäuscht, weil     du in letzter Zeit so wenig Zeit für mich gehabt     hast. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du     soviel arbeitest, aber manchmal glaube ich, ich     bin dir nicht wichtig. Ich habe Angst, dass dir     deine Arbeit wichtiger ist als ich. Nimm mich     doch einmal in den Arm und sag mir, dass ich dir     etwas bedeute!" Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte ein Mann, wenn die Frau sagt: "Alle ignorieren mich!", womöglich verstehen: "Ich bin so unglücklich! Ich schaffe es einfach nicht, die Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich brauche. Es ist vollkommen hoffnungslos. Sogar du nimmst mich nicht mehr wahr! Dabei bist du derjenige, der mich am meisten lieben sollte, und doch du bist so lieblos.

Ich würde dich niemals so behandeln."   Weiblich: "Ich bin unglaublich müde! Ich kann einfach     nicht mehr!" Männlich: "Ich hatte heute einen harten Tag. Ich muss     mich erst ausruhen, bevor ich etwas anderes     anfangen kann. Ich bin so froh, dass du bei mir     bist. Nimm mich doch einmal in den Arm und sag     mir, dass ich meine Sache gut mache und eine     Ruhepause verdient habe." Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Ich bin so unglaublich müde.

Ich kann einfach nicht mehr", womöglich verstehen: "Ich mache immer alles, und du machst überhaupt nichts! Du solltest mehr tun. Schließlich kann ich ja nicht alles machen! Ich fühle mich völlig hoffnungslos. Hätte ich doch einen echten Mann geheiratet. Dass ich dich genommen habe, war ein Fehler."   Weiblich: "Am liebsten würde ich über gar nichts mehr     nachdenken müssen!" Männlich: "Du solltest wissen, dass ich meine Arbeit     und mein Leben liebe, aber heute bin ich wirklich     abgespannt. Ich würde gern einmal etwas tun, was     mir neue Kraft gibt, bevor ich mich wieder meinen     Pflichten widmen muss.

Könntest du nicht einfach     fragen: "Was ist los?", und dann einfühlsam     zuhören, ohne mir irgendwelche Lösungen     anzubieten? Ich möchte nur das Gefühl haben, du     verstehst, unter welchem Druck ich stehe. Ich     würde mich gleich viel besser fühlen. Es hilft     mir sehr, wenn ich mich entspannen kann. Morgen     werde ich wieder an die Arbeit gehen und meinen     Pflichten nachkommen." Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Am liebsten würde ich über gar nichts mehr nachdenken müssen!", womöglich verstehen: "Ständig muss ich etwas tun, was ich überhaupt nicht will. Ich bin so unglücklich mit unserer Beziehung! Ich möchte einen besseren Partner, der mein Leben ausfüllen kann.

Du hast leider völlig versagt."   Weiblich: "Bei uns zuhause ist immer so ein     Saustall!" Männlich: "Eigentlich würde ich mich heute viel     lieber entspannen, aber in unserer Wohnung ist     eine solche Unordnung. Ich bin frustriert und     brauche eine Pause. Ich hoffe, du erwartest     nicht, dass ich alles allein aufräume! Findest du     nicht, dass es bei uns ziemlich unordentlich     aussieht? Würdest du mir helfen und wenigstens     ein bisschen aufräumen?" Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Bei uns zuhause ist immer so ein Saustall!", womöglich verstehen: "Diese Wohnung ist nur unordentlich, weil du nie aufräumst! Ich räume ständig auf und mache sauber, und du kommst und hinterlässt einen Schweinestall. Du bist ein Faulpelz! Ich habe keine Lust mehr, mit dir zusammenzuleben, wenn du dich nicht änderst. Räum jetzt auf oder verschwinde!"   Weiblich: "Nie hört mir jemand zu!" Männlich: "Ich habe Angst, ich langweile dich.

     Anscheinend bin ich heute besonders empfindlich.      Sei doch so lieb und schenk mir ein wenig extra      Aufmerksamkeit. Du könntest mir damit eine große      Freude machen. Ich hatte einen schweren Tag. Ich      habe fast das Gefühl, niemand will hören, was      ich zu sagen habe. Willst du mir nicht ein wenig      zuhören und ein paar Fragen stellen wie: "Was      war eigentlich heute los?" "Was gibt`s Neues?"      "Wie fühlst du dich?" oder "Was geht eigentlich      in dir vor?" "Du könntest mir helfen, indem du      mir etwas Liebes, Anerkennendes und      Bestätigendes sagst wie: "Erzähl ruhig weiter!"      "Ich weiß, was du meinst!" oder: "Ich verstehe      dich!" "Oder hör mir einfach zu und gib einen      von deinen bestätigenden Lauten von dir, wie:      "Oh!", "Hm.

..", "Aha" oder "Soso." Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Nie hört mir jemand zu!", womöglich verstehen: "Ich schenke dir meine Aufmerksamkeit, und du hörst mir nicht zu! Früher hast du mir immer zugehört. Du bist richtig langweilig geworden! Ich brauche jemanden, der interessant und aufregend ist, und du bist es ganz sicher nicht. Du hast mich enttäuscht! Du bist egoistisch, lieblos und schlecht.

"   Weiblich: "Alles geht schief!" Männlich: "Heute weiß ich gar nicht, was los ist.     Einerseits bin ich völlig erschöpft, andererseits     bin ich froh darüber, dass ich meine Gefühle mit     dir teilen kann. Das hilft mir so sehr, dass ich     mich schon viel besser fühle. Heute geht mir     anscheinend alles schief. Ich weiß, dass das     nicht stimmt, aber ich habe eben dieses Gefühl,     wenn ich an all die Sachen denke, die ich noch zu     tun habe. Nimm mich doch einfach in den Arm und     sag mir, dass ich meine Sache gut mache.

Ich     würde mich viel besser fühlen!" Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Alles geht schief!", womöglich verstehen: "Du machst immer alles falsch! Ich kann dir nicht vertrauen. Wenn ich nicht auf dich gehört hätte, wäre jetzt nicht so ein Durcheinander. Ein anderer Mann hätte die Dinge schon längst in Ordnung gebracht. Du machst alles nur noch schlimmer."   Weiblich: "Du liebst mich überhaupt nicht mehr!" Männlich: "Ich habe heute das Gefühl, du liebst mich     nicht mehr. Ich habe Angst, dass ich dich     verletzt haben könnte.

Ich weiß, du liebst mich,     denn ich sehe, wieviel du für mich tust. Heute     fühle ich mich jedoch ein wenig unsicher. Würdest     du mir helfen und mir Sicherheit geben, indem du     mir die drei magischen Worte sagst: "Ich liebe     dich." Wenn du das tust, fühle ich mich gleich     besser." Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Du liebst mich überhaupt nicht mehr!", womöglich verstehen: "Ich habe dir die besten Jahre meines Lebens geschenkt, und du hast mir gar nichts gegeben! Du hast mich benutzt! Du bist egoistisch und kalt. Du tust nur, was du willst, und nutzt allein dir selbst.

Du machst dir aus niemandem etwas. Ich muss ein Idiot gewesen sein, dich zu lieben!"   Weiblich: "Wir sind immer in Hetze!" Männlich: "Heute geht mir alles viel zu schnell. Ich     hasse es, keine Zeit zu haben! Ich wünsche, wir     könnten uns in unserem Leben etwas mehr Zeit     lassen. Ich weiß, du bist nicht daran schuld. Ich     bin mir sicher, du tust nur dein Bestes, um nicht     zu spät zu kommen, und ich weiß es zu schätzen.     Du könntest mir einen großen Gefallen tun, indem     du einfach sagst: "Ja, es stimmt.

Es ist nicht     angenehm, in Hetze zu sein. Ich kann das meistens     auch nicht leiden."" Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn die Frau sagt: "Wir sind immer so in Hetze!", womöglich verstehen: "Du bist völlig verantwortungslos! Immer wartest du bis zur letzten Minute, bevor du etwas tust. Wenn ich mit dir zusammen bin, werde ich meines Lebens nicht mehr froh. Immer müssen wir uns beeilen, um nicht zu spät zu kommen! Jedesmal, wenn wir etwas zusammen unternehmen wollen, verdirbst du alles. Mir geht es viel besser, wenn ich nicht mit dir zusammen bin.

"   Weiblich: "Ich hätte es gern wieder etwas     romantischer!" Männlich: "Du hast in letzter Zeit immer so hart     arbeiten müssen, mein Liebling. Wir sollten mehr     Zeit für uns allein haben. Ich wäre     überglücklich, wenn wir einmal ausspannen könnten -       wir zwei ganz allein, ohne die Kinder und fern     vom Stress. Du bist im Grunde so romantisch.     Kannst du mich nicht mal mit Blumen überraschen,     am besten schon bald, und mich so richtig     ausführen wie früher? Ich liebe es, romantisch     verführt zu werden." Kommentar: Ohne diese Übersetzung würde ein Mann, wenn eine Frau sagt: "Ich hätte es gern mal wieder etwas romantischer!", womöglich verstehen: "Du kannst mich nicht mehr zufrieden stellen.

Du machst mich nicht mehr an. Deine Verführungskünste sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Eigentlich bin ich noch nie richtig auf dich geflogen. Ich wünsche, du wärst mehr wie die anderen Männer, mit denen ich zusammen war."   Eine der großen Herausforderungen für jeden Mann ist es, eine Frau richtig zu verstehen und zu unterstützen, wenn sie über ihre Gefühle spricht. Die größte Herausforderung für die Frau ist es, einen Mann richtig zu interpretieren und zu unterstützen, wenn er nicht spricht.

Das Schweigen des Mannes wird von einer Frau sehr leicht missverstanden. Es gibt einen großen Unterschied in der Art und Weise, wie Männer und Frauen denken und Informationen verarbeiten. Frauen denken laut nach, teilen ihren inneren Entdeckungsprozess dem interessierten Zuhörer mit. Auch heute noch geschieht es häufig, dass eine Frau, wenn sie beginnt zu sprechen, noch gar nicht recht weiß, welche Meinung sie vertreten wird. Erst im Laufe ihrer Rede findet sie heraus, was sie sagen will. Das Ausdrücken von Gedanken in freier Assoziation gibt Frauen den Zugang zu ihrer Intuition.

Es ist etwas völlig Normales und manchmal unerlässlich. Männer verarbeiten Informationen völlig anders. Bevor sie anfangen zu sprechen, grübeln sie im Stillen über alles nach, was sie gehört oder erfahren haben. Allein für sich im Stillen versuchen sie die zutreffendste oder nützlichste Reaktion herauszufinden. Zuerst formulieren sie ihre Antwort innerlich vor, dann drücken sie sie aus. Dieser Prozess kann einige Minuten, aber auch Jahre dauern.

Und für Frauen ist es äußerst verwirrend, dass Männer oft überhaupt nicht reagieren, weil sie meinen, das Problem oder den Sachverhalt noch nicht genügend durchdacht zu haben, um eine angemessene Antwort zu finden. Frauen deuten also gewöhnlich das Schweigen der Männer falsch. Je nachdem, wie sie sich an dem Tage gerade fühlt, nimmt sie vielleicht zuerst das Schlimmste an. Es liegt für sie nahe, sich das Schlimmste vorzustellen, denn eine Frau würde nur dann in ein solches Schweigen verfallen, wenn ihr Gesprächspartner durch das, was sie zu sagen hat, verletzt würde oder wenn sie nicht mehr mit der betreffenden Person sprechen will, weil sie ihr nicht traut und nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Kein Wunder, dass Frauen unsicher werden, wenn Männer plötzlich schweigen! Es ist wichtig, dass eine Frau nicht versucht, den Mann zum Reden zu bringen, bevor er dazu bereit ist. Nicht nur wenn sie, ohne es zu wissen, die introspektive Phase eines Mannes stören, können Frauen sich verbrennen, sondern auch, wenn sie die Warnzeichen nicht verstehen, die ein Mann von sich gibt, wenn er sich in der Höhle oder auf dem Weg dorthin befindet.

In der folgenden Tabelle werden sechs häufige verkürzte Warnsignale aufgelistet. Daneben finden man die übliche Reaktion der Frau, die von ihm als Einmischung interpretiert wird und überhaupt nichts nützt.   ----------------------------------------------------- Sechs häufige Warnsignale Wenn eine Frau fragt: "Was ist los mit dir?" Sagt der Mann: Die Frau reagiert vielleicht folgendermaßen: ----------------------------------------------------- "Es ist schon gut." oder: "Es geht mir gut." "Ich merke, dass etwas mit dir nicht stimmt. Du kochst doch innerlich.

Lass uns darüber reden."     "Es ist nichts." "Ich möchte dir gern helfen. Ich weiß, dass dir irgendwas nicht gefällt. Was hast du denn?"     "Es ist schon in Ordnung." "Bist du sicher? Ich bin gern bereit, dir zu helfen.

"     "Nicht so schlimm." "Irgend etwas ärgert dich doch. Ich glaube, wir sollten uns einmal aussprechen."     "Kein Problem." "Natürlich ist es ein Problem. Ich wüsste schon, wie ich dir helfen kann.

"   Nun wieder einige Auszüge aus dem weiblich-männlichen Sprachführer, die die oben aufgezählten Warnsignale übersetzen, damit jede Frau ihre wirkliche und beabsichtigte Bedeutung verstehen kann. Auch hier wieder einige Hinweise auf eine mögliche Reaktion, die im Sinne ihres Partners wäre.   Männlich: "Es ist schon gut." Weiblich: "Es ist nicht schlimm. Ich werde schon mit     meinem Ärger fertig. Ich brauche keine Hilfe,     vielen Dank.

" Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es ist schon gut", verstehen: "Ich rege mich nicht auf, weil ich mir nichts daraus mache." Oder sie hört: "Ich bin nicht bereit, meine Gefühle mit dir zu teilen. Ich kann mich nicht darauf verlassen, dass du für mich da bist."   Männlich: "Es geht mir gut." Weiblich: "Es geht mir gar nicht so schlecht, ich     werde mit meinem Ärger oder meinem Problem allein     fertig. Ich brauche keine Hilfe.

Falls ich doch     Hilfe brauche, werde ich mich an dich wenden." Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es geht mir gut", verstehen: "Mir ist völlig gleichgültig, was da passiert ist. Dieses Problem geht mich nichts an. Wenn du dich darüber aufregst, ist das deine Sache."   Männlich: "Es ist nichts." Weiblich: "Ich werde mit meinem Ärger allein fertig.

    Bitte stell mir jetzt keine weiteren Fragen." Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es ist nichts", verstehen: "Ich weiß nicht, weshalb ich mich eigentlich so ärgere. Ich möchte, dass du mich fragst und mir dabei hilfst, es herauszufinden." Daraufhin wird sie ihn noch wütender machen, indem sie ihm weiter bohrende Fragen stellt, obwohl er in Wirklichkeit lieber alleingelassen werden möchte.   Männlich: "Es ist schon in Ordnung." Weiblich: "Das ist ein Problem, aber du trägst daran     keine Schuld.

Ich kann das für mich allein lösen,     wenn du mich nicht unterbrichst, indem du mir     weitere Fragen stellst oder Vorschläge machst. Tu     einfach so, als sei nichts geschehen, dann fällt     es mir leichter, allein damit fertig zuwerden." Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Es ist schon in Ordnung", verstehen: "Es ist alles gut so. Nichts braucht verändert zu werden. Du kannst mich weiter misshandeln und ich kann dich misshandeln." Oder sie hört: "Diesmal will ich es noch mal durchgehen lassen.

Aber es war deine Schuld. Versuch das nur nicht nochmal, sonst..."   Männlich: "Nicht so schlimm." Weiblich: "Es ist nicht so schlimm, ich werde es     schon wieder hinkriegen.

Du brauchst dich nicht     weiter mit diesem Problem aufhalten und solltest     lieber nicht mehr darüber sprechen. Das würde     mich nur ärgern. Ich übernehme die Verantwortung     für die Lösung dieses Problems. Ich bin     glücklich, wenn ich das lösen kann." Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Nicht so schlimm", verstehen: "Du übertreibst wieder einmal maßlos. Es ist völlig unwichtig, worüber du dir Sorgen machst.

Spiel dich nur nicht so auf."   Männlich: "Kein Problem." Weiblich: "Es fällt mir nicht schwer, dieses Problem     zu lösen. Es ist mir ein Vergnügen, wenn ich das     für dich tun kann." Kommentar: Ohne diese Übersetzung könnte sie, wenn er sagt: "Kein Problem", verstehen: "Das ist kein Problem. Warum machst du es zu einem Problem und bittest um Hilfe?" Wenn sie ihn so versteht, wird sie natürlich anfangen, ihm zu erklären, warum es für sie ein Problem darstellt.

  Wenn sie dem Mann ein schlechtes Gewissen einjagt, weil er sich zurückzieht, treibt sie ihn dazu, sich noch weiter in seine Höhle zu flüchten, selbst wenn er eigentlich schon längst wieder heraus wollte. Ein Mann möchte, dass seine Partnerin ihm zutraut, dass er seine Probleme ganz allein bewältigt. Dieses Vertrauen ist sehr wichtig für seine Ehre, seinen Stolz und sein Selbstbewusstsein.            Aber nicht nur das gesellschaftliche Umfeld und die Erziehung prägen unsere "unterschiedliche" Sprache, sondern auch unser Gehirn. Die australische Sprachforscherin Jenny Harasty hat entdeckt, dass das Sprachzentrum im Gehirn von Frauen um rund ein Drittel größer ist als das von Männern. Dabei sind die Gehirne von Männern um 15 Prozent größer als die Gehirne von Frauen.

Das bedeutet, dass Frauen, wenn man den Größenunterschied zwischen Männer- und Frauengehirnen berücksichtigt, einen wesentlich größeren Teil ihres Gehirns für das Hervorbringen und das Verarbeiten von Sprache verwenden als Männer. Harasty untersuchte 10 weibliche und 10 männliche Gehirne. Sie schnitt die Gehirne in 3 Millimeter dünne Scheiben und begann die beiden wichtigsten Sprachzentren zu vermessen: das Broca-Zentrum und das Wernicke-Zentrum. Die Wernicke-Region wurde nach ihrem Entdecker, dem dt. Anatomen Karl Wernicke benannt. Sie liegt hinter den Ohren und ist dafür zuständig, Geräusche und Laute zu verarbeiten.

Dieser Teil des Sprachzentrums, stellt Jenny Harasty fest, ist bei Frauen um 30 Prozent größer als bei Männern. Das Brocasche Zentrum liegt oberhalb der Ohren und wurde nach einem Zeitgenossen Wernickes, dem französischen Chirurgen Paul Broca benannt. Das Broca-Zentrum sorgt dafür, dass uns die Worte flüssig über die Lippen kommen. Dieser Bereich, fand Harasty heraus, ist bei Frauen um 20 Prozent größer als bei Männern. Es scheint, als würden Frauen ihr überragendes Sprachtalent dem Zusammenwirken von Natur und Gesellschaft verdanken. Denn auch die Sprachforscher Sally und Bennett Shaywitz fanden erstaunliches heraus.

In einer Studie entdeckten sie, dass Frauen zum Sprechen beide Gehirnhälften benutzten, wohingegen Männer nur eine Gehirnhälfte nutzten. Die Shaywitz führten mit 19 Männern und 19 Frauen einen Test durch, wobei sie Testpersonen Worte lesen, reimen und erfinden ließen. Die männlichen Gehirne zeigten nur im linken vorderen Stirnlappen Spuren reger Tätigkeit. Bei den Frauen fand man Spuren von Tätigkeit an der gleichen Stelle, aber auch in der anderen Gehirnhälfte. Wenn wir uns nun dem geschlechtsspezifischen Sprachverhalten zuwenden, dann stellen wir fest, dass es für Männer meistens oberste Prämisse ist, Informationen zu vermitteln und für Frauen ist es wichtig einen emotionalen Bezug zu ihrem GesprächspartnerInnen herzustellen und eine positive Gesprächsatmosphäre zu schaffen.    Es wurden somit im Laufe der Zeit verschiedene Hypothesen zur Frauensprache entwickelt.

1. Die Defizithypothese Der Gedanke, dass es eine spezifisch weibliche Sprache geben könnte, geht nicht auf die Frauenbewegung zurück, sondern wurde nur von ihr aufgegriffen. Seine Ursprünge liegen in der anthropologisch-ethnologischen Forschung. Mauthner und Jespersen waren zwei Vertreter der älteren Beschreibung von "Frauensprache". Während Mauthner sich mit dem Gesprächsverhalten von Frauen auseinandersetzt (1921), beschäftigte sich Jespersen mit Wortschatz und Syntax (1922). Die Unterschiede im Sprechen zwischen Mann und Frau liegen in sozialen Belangen wie Bildung und Stand begründet, so Mauthner.

Für ihn sind Frauen nicht in der Lage Männersprache zu erlernen. Jespersen geht in seinen Hypothesen davon aus, dass Frauen z.B. unvollständige Sätze bilden, da sie auch ihre Gedanken unvollständig ausführen. Sie sprechen demnach in Satzverbindungen (Beiordnung/Nebenordnung von Sätzen), wogegen Männer häufig in einem Satzgefüge von Haupt- und Nebensatz (Unterordnung) sprechen. Auch seien Frauen redegewandter als Männer, weil ihr Wortschatz geringer ist, stellte er weiterhin fest.

Sowohl Mauthner als auch Jespersen gingen davon aus, dass Frauensprache keine eigenständige Sprache ist, sondern nur eine minderwertige Abwandlung der Männersprache.     2. Die Differenzhypothese Die Differenzhypothese geht von der Andersartigkeit der weiblichen Sprache aus, ohne dieses, "anders sein" negativ zu bewerten. Es wurde außerdem festgestellt, dass die Frauensprache als Variante der Männersprache völlig angemessen sei und nicht weiterentwickelt werden muss. Frauen sollten lieber ihre eigene Sprache entwickeln und nicht die der Männer varieren oder gar imitieren, denn davon wird strikt abgeraten. Als Ursache der verschiedenen Sprachen wird der kulturelle Unterschied zwischen der Männerwelt und der Frauenwelt gesehen.

3. Die Code-Switching-Hypothese Diese Hypothese behauptet, dass Frauen je nach Situation von einer in die andere Sprache wechseln. Es wird weder von der einfachen Andersartigkeit der weiblichen Sprechweise, noch von einem Mangel ausgegangen, sondern einfach davon, dass Frauen immer entsprechend den sozialen Erwartungen die an ihr Sprechverhalten gestellt werden, von der Frauensprache in die Männersprache oder umgekehrt wechseln. Dabei werden die beiden Sprachen völlig wertungsfrei beurteilt, es sei denn, sie ist nicht situationsangemessen verwendet worden.     Unsere Sprache ist sexistisch, "wenn sie Frauen und ihre Leistungen ignoriert, wenn sie Frauen nur in Abhängigkeit von und in Unterordnung zu Männern beschreibt, wenn sie Frauen nur in stereotypen Rollen zeigt und ihnen so über das Stereotyp hinausgehende Interessen und Fähigkeiten abspricht, wenn sie Frauen durch herablassende Sprache lächerlich macht." Neben diesem offenen Sexismus findet sich auch viel unterschwelliger Sexismus.

Dazu gehört natürlich auch, dass Frauen nicht mitgenannt werden. Leider halten das viele, Männer und Frauen, als überflüssig, da sie der Meinung sind, dass Frauen automatisch mitangesprochen sind. Frauen sind, so wird ihnen versichert, immer mitgemeint, wenn z.B. von Zuhörern, Studenten, Physikern, Mathematikern, Professoren etc. die Rede ist.

Das geht solange gut, bis Frauen auf Sätze stoßen wie: "Die Professoren und ihre Gemahlinnen waren auf einem Empfang des Rektorates." Man stelle sich zum Vergleich mal den Satz: "Die Professoren und ihre Ehemänner waren auf einem Empfang des Rektorats eingeladen" vor. So sehr sind Frauen dann offensichtlich doch nicht mitgemeint, denn man kann sie ausnehmen, was man mit Männern nicht machen kann. Frauen und ihre Leistungen werden oft in Frage gestellt bzw. lächerlich gemacht. So wird z.

B. aus der Sekretärin die "Tippse", was eine typisch sexistische Äußerung darstellt. Oder es werden Begriffe wie z.B. "Betthäschen" und "Weibergeschwätz" gebraucht, welche auf Rollenklischees beruhen und nur für Frauen gelten. Viele uns gebräuchliche Redewendungen und feststehende Ausdrücke, die natürlich für alle Menschen gelten, diskriminieren Frauen oder sind sprachlich von Wörtern abgeleitet die als Bezeichnung für Männer gebraucht werden.

Wie z.B.: "ein Mann, ein Wort ...", "Otto Normalverbraucher", "der kleine Mann", "Vater Staat", "ein Fachmann auf seinem Gebiet .

..", "Herren sind herrlich, Damen sind dämlich". Leider bleibt für viele Menschen dieser versteckte Sexismus unerkannt und deshalb wird es auch nicht als wichtig empfunden sich damit auseinander zu setzen.     Um eine gleichberechtigte Sprache zu realisieren, gibt es einige Möglichkeiten, die zur Auswahl stehen. Doch gilt es zu aller erst, Personen von der Wichtigkeit eines Wandels in der Sprache überzeugt werden und sein, die einen entsprechenden Zugang zu den heute so meinungsprägenden Medien haben und auch die nötige Akzeptanz bei einer breiten Masse von Menschen besitzen.

Ich möchte jetzt trotzdem 3 Vorschläge, die in der feministischen Sprachwissenschaft herausgearbeitet wurden, aufzeigen. - Die Neutralisation Dieser von Luise F. Pusch 1984 entworfene Lösungsansatz geht davon aus, dass, wenn die Geschlechtsspezifikation wegfällt, für beide Geschlechter auch gleich Chancen gelten, mitgemeint zu sein. Das würde heißen, bei dem Wort "Sprecherin" würde das Suffix "in", welches das Femininum markiert, wegfallen. Ein Beispiel für diesen Lösungsvorschlag würde folgendermaßen lauten: "Die Sprecher, welche ihre langen Haare betont offen trug, wurde mit ihrer Professor oft in der Cafeteria gesehen." Meiner Meinung nach, ist solche Sprechweise eher Folter für die Ohren, als dass es etwas zur Besserstellung der Frau im Gespräch beiträgt.

- Das Generische Femininum Genau in die Gegenrichtung der Neutralisation, zielt der von Luise F. Pusch 1990 vorgeschlagene Lösungsansatz. Hier wird vorgeschlagen, die Verwendung des Suffixes "in" zu erhöhen. Also sollte einfach eine Umkehrung des jetzigen Sprachgebrauchs erfolgen. So würde ein Beispielsatz z.B.

lauten: "Der Sprecherin bei der Veranstaltung betonte, dass der Verwaltungsbeamtin gute Arbeit geleistet hat." Auch diesen Sprachregelungsvorschlag finde ich nicht sehr sinnvoll. Ich denke, dass er im alltäglichen Sprachgebrauch keine Chance hat, sich jemals durchzusetzen. Es ist eher ein unter sprachpolitischen Aspekten entworfener Vorschlag, dennoch würde er Männern sehr deutlich aufzeigen, wie einige Frauen sich beim momentanen Sprachgebrauch fühlen. - Beidbenennung Die Möglichkeit der Beidbenennung, die von Senta Trömel-Plötz vorgeschlagen wurde, zielt gegen den Umstand, dass es viele Substantive gibt, die sowohl Archielexem (Oberbegriff, Sammelbegriff), als auch Lexem in Opposition zu der weiblichen Form sind. Das sieht bei meinem Beispiel "Sprecher" dann folgendermaßen aus: "der Sprecher" als Archielexem für den männlichen Sprecher und die weibliche Sprecherin.

Wenn "der Sprecher" aber als Lexem in Opposition zu "die Sprecherin" steht, ist er nicht mehr geschlechtsneutral und meint nur den männlichen Sprecher. Daraus resultiert, dass unterbewusst in fast allen Fällen an einen Mann gedacht wird, auch wenn das Substantiv als Archielexem eingesetzt wurde. Frauen werden also latent ausgeschlossen. Frau Trömel-Plötz schlägt nun folgende Regelung vor. "Die Sprecherin / Der Sprecher" steht für:  die Sprecherin und / oder der Sprecher "Der Sprecher" steht für: der Sprecher (Mann) Es ist auch möglich, die Adjektive weiblich und männlich als Attribute beizufügen. Auch hier will ich zwei Beispielsätze anfügen: "Die Sprecherin und der Sprecher hielten einen famosen Vortrag.

" "Der weibliche und der männliche Sprecher hielten einen famosen Vortrag." Diese Möglichkeit ist zwar sehr aufwendig, ganz nüchtern betrachtet könnte man sagen: unökonomisch, wird aber in manchen Bereichen unserer Gesellschaft schon genutzt. Man denke z.B. an Bürgerinnen und Bürger, Wählerinnen und Wähler, Genossinnen und Genossen. Ich denke, dieser Lösungsvorschlag ist der einzige, der eine Chance hat sich durchzusetzen, was man auch mit dem teilweisen Gebrauch belegen kann, wogegen die anderen wohl doch eher theoretischer Natur sind.

    Genau wie alle anderen Bereiche des Lebens, ist auch die Sprache einer Entwicklung unterworfen. So wie in den technischen Wissenschaften neue Erfindungen gemacht werden so müssen auch in der Sprache neue Worte gefunden werden. Wie z.B. für Gegenstände oder Tätigkeiten, die es vor 20 Jahren noch nicht gab. Aber nicht nur das, es verändern sich auch teilweise Inhalte bereits existierender Worte und natürlich fallen auch Worte aus dem Sprachgebrauch heraus, da sie nicht mehr gebraucht werden.

Alle diese gerade genannten Veränderungen fallen unter die Definition des unterbewussten Sprachwandels. Er entsteht aus der Notwendigkeit, neuen Dingen Namen zu geben und alte Dinge nicht mehr benennen zu müssen. Sein Ziel soll aber nicht sein, "irgend etwas" in dieser Gesellschaft zu verändern. Der größte Teil des Wandels zu einer gerechteren Sprache in den letzten Jahrzehnten erfolgte im "öffentlichen" Sprachgebrauch. So wurden viele weibliche Berufsbezeichnungen geschaffen und diskriminierende Bezeichnungen wie Fräulein abgeschafft. Nur in Bereichen, in denen es lohnend ist, Frauen extra mit anzusprechen wird z.

B. die Beidnennung praktiziert. So werden in der Politik, in der Frauen über 50% des Wahlvolks ausmachen, Frauen inzwischen konsequent mitgenannt. Z.B.: "Bürgerinnen und Bürger", "Wählerinnen und Wähler", "Genossinnen und Genossen".

Im Großen und Ganzen kann man jedoch feststellen, dass ein wirklich entscheidender Wandel zu einer gleichberechtigten Sprache noch lange nicht vollzogen und zu verzeichnen ist.   Schlussbetrachtung:   "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt!"                                      (L.Wittgestein)   "Was nicht sprechbar ist, ist auch nicht denkbar."   Diese beiden Zitate drücken sehr deutlich aus, welche Macht Sprache hat. Meiner Meinung nach gibt es keine richtige und keine falsche Sprache. Es wäre auch nicht erstrebenswert, wenn Frauen auf einmal wie Männer reden würden oder Männer wie Frauen.

Um die "Sprache der Frauen" akzeptierter und verstandener zu machen, sollten die Frauen einfach versuchen in allen Bereichen der Gesellschaft präsent zu sein. Männer dagegen sollten versuchen, mehr auf die weibliche Sprechweise zu achten und begreifen, dass sie kein Defizit ist, sondern nur "anders". Allerdings wird das noch eine ganze Zeit dauern, bis Frauen und Männer auf einer Sprachebene miteinander sprechen können und sich endlich auch "verstehen"!   "Keiner versteht den anderen ganz, weil keiner bei demselben Wort genau das selbe denkt wie der andere."                                          (J.W.Goethe)                                 FREMDWORTVERZEICHNIS   Diminutiva      => Verkleinerungsform Euphemismen     => beschönigende Bezeichnung emphatische     => nachdrücklich, eindringlich, mit                    hoher Stimme Assoziation     => spontane, nicht gesteuerte                    gedankliche Verbindung introspektive   => sich selbst befragend, beobachtend anthropologisch => menschenkundlich ethnologischen  => völkerkundlich Suffix          => Silbe, Element bei der Flexion                    oder Wortbildung Archielexem     => Oberbegriff, Sammelbegriff latent          => verborgen, versteckt   LITERATURVERZEICHNIS   (1) Allan & Barbara Pease     "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht     einparken"   (2) John Gray     "Männer sind anders.

Frauen auch."   (3) Sabina Riedl     "Der kleine Unterschied"   (4) Deborah Tannen     "Du kannst mich einfach nicht verstehen"   (5) Internet

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