Tod in venedig - thomas mann
Der Tod in Venedig
Von
Thomas Mann
Autor:
Thomas Mann ist der berühmteste deutsche Erzähler des 20. Jahrhunderts und Nobelpreisträger für Literatur 1929.
Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren. Sein Vater war ein angesehener Kaufmann, Königlich Nierderlädischer Konsul und später Senator der Freien Hansestadt Lübeck. Seine Mutter war kam aus Südamerika und stammt von einer deutschen Plantagenbesitzer und einer portugiesisch-kreolischen Brasilianerin ab.
Thomas Mann hatte vier Geschwister. Sein Bruder, Heinrich Mann war auch ein berühmter deutscher Autor. Als Sekundaner zeigte er seine literarische Begabung dadurch, dass er literarischen Arbeiten in seiner eigenen "Monatszeitschrift für Kunst, Literatur und Philosophie" veröffentlichte. Nach dem Tod seines Vaters musste er Aufsicht stützen. Während seines Studiums der Literatur, Geschichte und Wirtschaftspolitik interessierte er sich weiterhin für Kunst und Literatur. 1896-97 unternahm er mit seinem Bruder, Heinrich, eine Italienreise und begann seinen Roman Buddenbrooks zu schreiben.
Neben seinen berühmten Romanen Buddenbrooks, Doktor Faustus und Zauberberg befinden sich auch zahlreiche Novellen und Erzählungen. Neben seinen unzähligen Vortragsreisen nach Prag, Wien, Budapest, Stockholm, Lund, Paris und Zürich machte er auch mehrere Amerikareisen. Nach dem erfolgreichen Debüt mit seiner Novellensammlung 1898 lebte er als freier Schriftsteller. Er gewann Ehrendoktorwürden vieler Universitäten, u. a.: Bonner Universität (1919); Columbia University (1938); Rutgers University (1939); Princeton University und des Hobart College (1939); University of California, Berkeley (1941); Hebrew Union College (1945); Oxford University und Universität Lund (1949); Friedrich-Schiller-Universität Jena (1955); der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (1955).
1926 wurde er in die Preußische Dichterakademie aufgenommen und ihm wurde auch Professortitel verliehen. 1929 wurde er Nobelpreisträger für Literatur.
Während einer Auslandsvortragreise 1933 wurde er von den neuen Machthabern heftig angegriffen und sein Vermögen wurde konfisziert. Er blieb in Frankreich und übersiedelte 1934 in die Schweiz. 1936 bekannte er sich zur Emigration und Emigrantenliteratur und nahm die tschechische Staatsbürgerschaft; an, was die Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft; und der Bonner Ehrendoktorwürde zur Folge hatte. Unter dem Eindruck des deutschen Einmarschs in Österreich emigrierte er in die USA.
1944 erwarb er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Nach Kriegsende wurde er in Deutschland wegen seinen scharfen politischen Äußerungen als deutschfeindlich missverstanden. Er lehnte alle Aufforderungen zur Rückkehr und Besucheinladungen aus Deutschland ab und lebte von 1952 bis zum Ende seines Lebens in der Schweiz. 1954 lehnte er aber den Stalin-Friedenspreis ab. Am 12. August 1955 starb er im Beisein von Frau Katia.
Werk:
Entstehung:
T. Mann hatte die Idee eine Novelle zu schreiben, nachdem er selbst von seiner Reise aus Venedig zurückgekehrt war. Sein eigentlicher Plan war es, über die letzte Liebe Goethes zu erzählen, was er dann aber doch nicht tat.
Die Handlung und einige Figuren (Fremder vor dem Friedhof, Gondolieri, Straßen-Sänger) folgen teilweise bis ins Detail seiner eigenen Reise nach Venedig. Der Vorname und das äußere Erscheinungsbild sind dem Komponisten Gustav Mahler entliehen, der während Manns Reise nach Venedig verstorben ist.
Er schrieb die Novelle vom Sommer 1991- Sommer 1912 und sie wurde von der zeitgenössischen Kritik positiv aufgenommen.
Struktur:
Die Novelle von Thomas Mann ist in fünf Kapitel unterteilt. Sie tragen keine Titel. Die Kapitel sind inhaltlich klar voneinander getrennt. So beinhaltet das erste die Begegnung mit einem Fremden, der in Aschenbach eine unwiderrufliche Reiselust auslöst, während das zweite einen Überblick über Aschenbachs Leben und sein Werk verschafft. Die Reise nach Venedig und der überstürzte Abreiseversuch sind der Inhalt im dritten. Im vierten Kapitel werden die literarische Produktion und der Wandel in Aschenbachs Arbeitsweise durch den Anblick des Schönen hervorgerufen.
Gegen Ende des Kapitels erkennt der Dichter, dass er den Jüngling liebt. Im letzten Kapitel sind die letzten Tage von Aschenbachs Leben beschrieben. Auffallend ist, dass Venedig erst im fünften und letzten Kapitel im Detail beschrieben wird. Bevor die Choleraepidemie ausgebrochen und verbreitet ist, dominieren die Beschreibungen des Lidos.
Sprache:
Die Sprache von Thomas Mann in "Tod in Venedig" ist durch auffallend viele eingeschobene Nebensätze geprägt. Diese Einschübe helfen dem Schriftsteller in einem Satz sehr viel und dichte Information zu vermitteln.
Dadurch werden die Sätze äußerst komplex, lang und der Satzaufbau kompliziert, was das Textverständnis nicht gerade vereinfacht.
Seine Ausdrücke sind in jeder Situation sehr treffend, was sich auf eine äußerst vielfältige und abwechslungsreiche Wortwahl niederschlägt. Oft verwendet er auch Synonyme, um die Aussage hervorzuheben. Dasselbe gilt für die vielen Adjektive, die Thomas Mann gezielt einsetzt, besonders bei Beschreibungen.
Zusammengefasst finde ich das Sprachniveau sehr hoch, die Wortwahl äußerst abwechslungsreich und (wie das ganze Buch) ansprechend.
Die Novelle wird auf der 'Er-Sicht' erzählt, wobei der Leser Aschenbachs Gedankengänge und Träume bis auf das letzte Kapitel klar miterlebt.
Die Wortwahl ist immer der Situation angepasst: Begegnet der Schriftsteller einem Fremden, so wirkt die Sprache schleppend und es werden unauffällig Wörter mit negativer Bedeutung gebraucht. Erblickt der Dichter hingegen Tadzio, so wechselt die Sprache in einen ganz sanften und lieblichen Ton. Als sich Aschenbachs Leben dem Tode neigt, werden die Vorgänge im Deutschen nicht mehr klar dargestellt. Die Sprache ist nur noch spürend, es werden von Aschenbach nur noch Gesundheitszustände und Wahrnehmungen vermittelt. Die Umwelt wird nicht mehr so genau beschrieben. Dadurch werden Unsicherheit und Nähe des Lebensabends ausgedruckt.
Ort und Zeit der Handlung:
Der Tod in Venedig spielt Anfangs in Deutschland und endet in Italien, Venedig und die Handlung findet um 1900 statt.
Inhalt:
Der über 50jährige Schriftsteller Gustav von Aschenbach geht Anfang Mai in München spazieren. Auf einem Friedhof sieht er einen Mann mit sonderbarem Aussehen. Er vergisst ihn bald wieder, doch der Mann hat seine Reiselust geweckt. So packt von Aschenbach zwei Wochen darauf die Koffer und reist ab. Zunächst ist sein Ziel eine Insel vor Istrien, doch er entscheidet sich bald, nach Venedig weiterzureisen.
Dort begegnet er zum ersten Mal Tadzio, einem 14jährigen polnischen Knaben. Aschenbach ist von dessen Schönheit fasziniert, und beginnt ihn zu beobachten. Der Schriftsteller gewinnt den Knaben lieb, obwohl er nie ein Wort mit ihm spricht. Die Liebe beruht rein auf Blicke. Einmal entschließt er sich fast, ihn anzusprechen, doch dann entscheidet er sich dagegen. Ein anderes Mal begegnen sich die beiden unverhofft, in einer der engen Gassen Venedigs.
In der vierten Woche von Aschenbachs Aufenthalt in Venedig macht Aschenbach einige Entdeckungen. Die Gassen werden desinfiziert, und es verschwinden immer mehr Ausländer aus der Stadt. Die Cholera breitet sich aus; doch dies versucht man den Besuchern zu verheimlichen. Aschenbach kommt hinter das Geheimnis, und er überlegt ob er es der Polnischen Familie sagen soll. Er entscheidet sich aber dagegen, denn er will solange wie möglich in Tadzios Nähe sein. Inzwischen hat sich Aschenbach selbst mit der Cholera angesteckt, und es geht ihm immer schlechter.
Die Polen brechen ohne Aschenbachs zutun auf. Tadzio geht noch einmal am Stand spazieren und Aschenbach sitzt wie immer in seinem Strandkorb und beobachtet ihn, doch plötzlich sinkt Aschenbach immer weiter in den Sessel. Tadzio steht im Meer und blickt zum Ufer, Aschenbach ist es so, als ob der bleiche, hübsche Jüngling ihn anlächle, ihm winke und als ob er mit seiner Hand aufs Meer hinausdeute, voranschwebe und der Alte, wie so oft, macht sich auf, um ihm zu folgen. Minuten vergehen, als man Aschenbach zu Hilfe eilt. Er wird auf sein Zimmer gebracht doch er stirbt noch am selben Tag und die erschütterte Welt empfängt die Nachricht von seinem Tod.
Personen:
Gustav Aschenbach beschwört antike Bilder um sich selber zu rechtfertigen und will sich seine Lust zu dem Jungen nicht eingestehen.
Er ist Schriftsteller und arbeitet täglich, obwohl er 50 Jahre alt ist. Er führt ein straffes, anständiges, aber auch karges Leben.
Er lebt asthenisch und verordnet sich jeden Tag sein Schreiben. Seine Arbeitweise ist nicht die eines Künstlers, sondern eines Beamten, was wohl von seinem Vater kommt. Seine dichterischen Werke sind Erzeugnis harter Arbeit.
Es gibt zwei Wege des Schreibens:
Der 1.
Weg des Schreibens führt über die Schönheit (Tadzio) durch Rausch und Begierde bis zu einem Abgrund.
Der 2. Weg führt über die Erkenntnis.
Doch Aschenbach geht über den Weg der Schönheit.
Tadzio ist ein 14-jähriger polnischer Knabe und ist vollkommen schön. Er wird mit einer antiken Büste verglichen.
Aschenbach glaubt, er schaut aus wie eine gottähnliche Schönheit. Außerdem glaubt Aschenbach in Tadzio selbst das Schöne begreifen zu können.Zwischen den Beiden gibt es kein Gespräch. Das Lächeln von Tadzio zeigt, dass es ihm gefällt bewundert zu werden.
Aschenbach hofft, dass die Cholera vertuscht wird, damit Tadzio nicht abreist.
Der Leser nimmt ihn nur man aus der Sicht des Schriftstellers wahr.
Todesboten
Der Wanderer am Friedhof hat eine außergewöhnliche Erscheinung (mäßig hochgewachsen, mager, lautlos, auffallend stumpfnasig, rothaarig, milchige- und sommersprossige Haut, bloßliegende Zähne, farblose Augen, hagerer Hals) Der Basthut verleiht ihm etwas Fremdländisches. An seiner Kleidung (Rucksack, gelblicher Gurtanzug aus Lodenstoff, grüner Wetterkragen, Stock und Sporthemd) erkennt man, dass er ein Reisender ist.
Der Gondoliere ist seemännisch blau gekleidet trägt außerdem eine gelbe Schärpe und einen formloser Strohhut. Sein Aussehen(blonder lockiger Schnurrbart, schmächtig, weiße Zähne, rötliche Brauen) sticht von Aschenbach sofort ins Auge. Seine Selbstgespräche lassen ihn unheimlich erscheinen.Der Straßenmusikant ist mimisch begabt und hat bemerkenswerte Energie.
Er ist ein Gitarrespieler und stellt die Handlung in dramatische Art da. Er hat auch einen Hauch eines Komikers. Seine Statur ist eher schmächtig und mager, dazu kommt ein bleiches und stumpfnasiges Gesicht.
Venedig:
T.M. ließ sich von seiner Reise 1911 nach Venedig und anderen Dichtern wie Goethe, Nietzsche und Wagner inspirieren.
Venedig zeigt zu Beginn ein Bild von Schönheit, unrettbarem Zerfall und Tod. Dies wird durch das Wetter, die Sarg ähnlichen Gondel, Tazio. Er hoffte dort Inspiration zu finden, doch Aschenbach verfehlt sein Ziel und die Stadt lässt ihn sich wie in einem ,,Labyrinth" verirren und am Ende stehen die Cholera und der Tod. Im ,,Tod in Venedig" gib es insgesamt keine Details über die statt. Doch alles was über die Stadt gesagt wird ist symbolisch, wie ihre Morbidität, die Maskenhaftigkeit, aber auch der Reichtum der Stadt. Der Tod(Cholera) ist steht's zugegen, genauso wie die Schönheit(Tazio).
Eigene Meinung
Der Schreibstil gefällt mir persönlich nicht so gut, da ich lieber zügig lese und dies hier durch die langen Sätze nicht möglich war. Andererseits ist es eine nette Abwechslung und daher sehr interessant zu lesen.
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