Der traum ein leben
Der Traum ein Leben
Franz Grillparzer:
Wurde 1791, als Sohn eines Rechtsanwalts in Wien geboren. Er studierte Rechtswissenschaft und war danach als Privatlehrer und danach als Beamter tätig. 1818 wurde er zum Theaterdichter des Burgtheaters ernannt.
Der Traum ein Leben ist ein dramatisches Märchen, das in vier Akte geteilt ist. Vollendet hat Grillparzer das Werk 1831.
Die wichtigsten Personen sind:
§ Massud, ein reicher Landmann
§ Mirza, seine Tochter
§ Rustan, sein Neffe
§ Zanga, sein Sklave
§ Der König von Samarkand
§ Gülnare, seine Tochter
§ Der Mann vom Felsen
Schauplätze:
Hütte von Massud, Weg nach Samerkand, Platz von Samerkand, Schloss des Königs, Brücke
Rustan lebt zusammen mit seinem Onkel Massud, dessen Tochter Mirza und Zanga auf einem vornehmen Anwesen.
Rustan und Mirza sind verlobt und obwohl sie beide große Gefühle füreinander haben und alles in Ordnung scheint, ist das nicht so: Rustan zieht es in die Ferne. Er will die Geborgenheit seines Umfeld verlassen, Abenteuer erleben und große Taten in der Fremde vollbringen. Zanga verkörpert für ihn die Verlockungen des freien Lebens und Zanga hilft auch noch nach und redet immerzu auf Rustan ein, sein Leben hinter sich zu lassen um mit ihm auf große Abenteuersuche zu gehen. Rustans Ziel ist Samarkand, ein Land weit entferntes Königreich und als er eines Abends sehr spät von der Jagd zurückkehrt, bittet er den noch wachen Massud um Urlaub, damit er mit Zanga seinen Plänen nachgehen kann. Nachdem Mirza noch hinzukommt und mit ihrem Vater versucht, Rustan umzustimmen, nützt alles Zureden nichts: Die beiden erreichen nur, dass Rustan noch eine Nacht zu Hause bleibt. Rustan geht zu Bett im festen Glauben, am nächsten Tag in die Fremde auf zu brechen.
Doch als er so im Bett liegt hört er eine Melodie und das Lied versetzt Rustan in eine Traumwelt. Lesen!!(Seite 371)
Zanga und Rustan erwachen unweit ihres Ziels Samarkand und es ist auch schon eine Gelegenheit für die erste Heldentat da. Er sieht nämlich einen Edelmann, der von einer riesigen goldenen Schlange verfolgt wird. Rustan nimmt seinen Speer, aber verfehlt das Tier nur knapp, doch plötzlich erscheint ein geheimnisvoller Mann im braunen Mantel auf dem Felsen und bringt das Tier mit dem ersten Wurf zur Strecke. Als sich nun herausstellt, dass der Edelmann in Wahrheit der König von Samarkand ist, ist der geheimnisvolle Retter verschwunden und es bietet sich die Gelegenheit, dass sich Rustan als der glückliche Schütze ausgibt. Mit dieser ersten Tat tut Rustan den ersten Schritt in die Welt des Truges und des Scheines, der er nun immer mehr verfällt.
Der gerettete König glaubt natürlich der Geschichte der beiden Fremden und sofort wird Rustan zum Erben des Königs und Verlobten seiner Tochter Gülnare bestimmt. Als Zeichen seiner Anerkennung schenkt ihm der König auch noch seinen Jagddolch. Als nämlich der geheimnisvolle Mann im braunen Mantel auftaucht und dummerweise Zanga und Rustan über den Weg läuft, bringt Rustan diesen kurzerhand um und verwendet dafür den Dolch des Königs. Als man aber die Leiche des Mannes findet, in der noch immer der Dolch des Königs steckte. Rustan versucht sich mit weiteren Lügen aus der Affäre zu ziehen, doch der König erkennt das falsche Spiel Rustans. Um sich nun auch vom König zu befreien und doch noch die Hand Gülnares zu bekommen tötet Rustan den König mit vergiftetem Wein.
Nun wird Rustan von allen des Königsmordes verdächtigt, jedoch ohne klare Beweise. Da aber das Volk unzufrieden mit dem neuen König ist, führt er eine Gewaltherrschaft über Samarkand, um die Stimmen des Widerstandes zu unterdrücken. Doch der Druck von alles Seiten wird immer größer und ihm bleibt kein anderer Ausweg als sich selbst von einer Brücke zu stürzen. Mit diesem Sturz erwacht er aus seinem Traum und er kehrt zurück zu Massud und Mirza, in jene Welt, die er jetzt gerne annimmt. Unter dem Eindruck des Traumes wird ihm die Fragwürdigkeit seiner Pläne klar und mit der Freilassung seines Sklavens Zanga zieht er einen Schlussstrich unter sein Leben in Abenteuer.
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