Effi briest das
Effie ist die Tochter der alteingesessenen Familie Briest, die in Hohen-Cremmen, einem Märkischen Adelssitz, wohnt. An einem schönen sonnigen Tag spielt und plaudert Effie mit ihren Freundinnen im Garten. Sie wird von ihrer Mutter herbeigerufen, die ihr etwas wichtiges mitzuteilen hat. Zu diesem Zeitpunkt hat sie noch keinerlei Ahnung, dass ihrem Leben eine große Wendung bevorsteht. Effis Mutter klärt sie auf, und eröffnet ihr, dass der Baron von Instetten, ein Jugendfreund der Mutter, um ihre Hand angehalten hat. Effi ist völlig nervös.
Noch am selben Tag findet ein Treffen und anschließend die Verlobung der beiden statt. Bereits am darauffolgenden Tag reist der Baron von Instetten wieder ab. Er schreibt seiner jungen Verlobten wie versprochen jeden Tag einen Brief, sie jedoch antwortet nur einmal in der Woche mit ein paar Zeilen. Die wichtigen Festsetzungen wegen der Hochzeit klärt der Baron mit seiner zukünftigen Schwiegermutter. Die nächsten Wochen vergehen mit Hochzeitsplanungen und –vorbereitungen. Effis Interesse an dem Geschehen hält sich allerdings in Grenzen, sehr zur Beunruhigung ihrer Mutter.
Aus diesem Grund versucht sie Effi ein wenig auszuquetschen. Sie gesteht ihrer besorgten Mutter dann, dass sie etwas Angst vor ihm hat, da er ein Mann von Grundsätzen ist. Am Tag nach der Hochzeit unterhalten sich die Eltern über das frisch verheiratete Paar. Obwohl die Heirat der Eltern wegen stattgefunden hat, haben sie nun erste Zweifel über die Dauer der Ehe, da die beiden so unterschiedlich sind. Nach 6-wöchiger Hochzeitsreise kehrt Instetten mit seiner jungen Frau in die kleine Ostseestadt Kessin zurück. Sie werden von einer großen Dienerschaft empfangen.
Effi wird durch das Haus geführt. Sie fühlt sich von Anfang an in dem Haus unwohl. Für sie haben die Räume etwas Gespenstisches. Am folgenden Morgen erwacht sie sehr spät. Ihr Mann ist bereits bei der Arbeit. Effie sagt Johanna, dass sie die Nacht sehr schlecht geschlafen hat.
Sie hat dauernd ein schleifendes Geräusch vernommen, dass sich angehört hatte, wie Leute die im Stockwerk über ihr getanzt haben. Johanna erklärt ihr, dass dieses sonderbare Geräusch von den zu langen Gardinen im Saal kommt, die bei Luftzug über die Dielen gefegt werden. Beim Frühstück klärt Instetten seine Frau über die Kessiner Gesellschaft auf. Adel gibt es nur in der Umgebung, im Städtchen nur "kleine, pfiffige Kaufleute". Einer Antwort auf die Frage, ob man oben im Saal nicht die Fenster schließen oder die Gardinen kürzen könne, weicht er aus. Am liebsten will er alles beim Alten lassen.
Nun hat Effi eine halbe Woche Zeit sich einzurichten. Danach beginnen die Besuche in der Stadt und danach beim Landadel. Für sie sind alle Leute hier nichts sagend, sie sieht sich schon als Einsiedlerin. Ihrer Meinung nach ist der einzig normale Mensch aus der Gegend Gießhübler. Ihre Ehe mit Instetten macht sie nicht glücklich, das einst so lebensfrohe Mädchen führt eine freud- und leidenschaftslose Ehe mit dem 20 Jahre älteren Baron. Kurz vor Weihnachten muss Instetten geschäftlich vereisen.
Effi bleibt zum ersten Mal allein mit der Dienerschaft im landrätlichen Haus. Effi ängstigt sich und hat eine unruhige Nacht, ihr ist, als ob etwas aus dem Zimmer husche, so daß Johanna und der Hund Rollo bei ihr bleiben müssen. Sie fällt in einen lethargischen Schlaf. Am nächsten Morgen kommt Instetten um 6 Uhr früh aus Varzin zurück. Er erfährt, dass Johanna bei Effie schlafen musste. Diese muss ihm den Grund hierfür nennen.
Er hält dass allerdings alles für Unsinn. Da Effie bewusst ist, dass sie in Zukunft öfter alleine sein wird, möchte sie dass sie umziehen. Instetten möchte wegen den Geistervorstellungen seiner Frau nicht seinen Ruf ruinieren. Am letzten Tag des alten Jahres schreibt Effi einen langen Brief an die Mutter. Sie gesteht darin die Sehnsucht nach ihrem eigentlichen Zuhause und daß sie ein Kind erwarte, das sie lieber in Hohen-Cremmen auf die Welt bringen und dort aufziehen würde. Sie teilt ihrer Mutter auch mit, dass sie ihr Haus für ein Spukhaus hält.
Sie bittet ihre Mutter, diesen Brief nicht zu beantworten, da alle Briefe auch von Instetten gelesen werden. Auch nach dem Silvesterball war wieder alles beim alten. Besuche und Gegenbesuche der benachbarten Adelsfamilien, immer die selben langweiligen Gespräche, und keine Freunde. Die einzige Zerstreuung in die langweilige Monotonie von Effis Leben bringen Gieshüblers fast tägliche Aufmerksamkeiten. Anfang Juni beginnt langsam die Badesaison und ganz Kessin wir auf Hochglanz gebracht. Frau Registrator Rode ein alljährlicher Gast in Kessin verstirbt.
Sie wird in Kessin begraben. Effi geht spazieren. Sie denkt über den Tod nach und darüber, dass sie nicht hier sterben und begraben werden möchte, sie will nach Hohen-Cremmen. Effi trifft die Pflegerin der Verstorbenen bei ihrem Sparziergang über den Friedhof. Roswitha ist nun nach dem Tod der Registratorwitwe Roche so allein. Aus diesem Grund beschließt Effi sie als Kindermädchen für ihr Baby einzustellen.
Instetten ist von ihrer Idee begeistert. Effi freut sich sehr darüber, da Roswitha in ihrem Zimmer schlafen wird und sie dann nicht mehr alleine ist. Eine Woche später wird Effi Mutter. Doch auch die Geburt ihres Kindes kann die jungen Frau nicht aus ihrer inneren Vereinsamung retten. Es wird auf den Namen "Lütt--Anni" getauft. Der gesamte Nachbaradel ist eingeladen.
Einen Tag nach der Taufe fährt sie mit Roswitha und ihrer kleinen Tochter nach Hohen-Cremmen. Sie genießt die Zeit mit ihrem Freundinnen und die Spaziergänge mit den Eltern. Instetten bleibt daheim und nimmt keinen Urlaub. Der Vater wundert sich, wieso er seine junge Frau alleine lässt. Als sie in ihre Häuslichkeiten zurückkehrt, empfängt Instetten sie mit vielen Aufmerksamkeiten. Crampas ist nun beinahe täglicher Gast bei den Instettens, um mit der gnädigen Frau ein wenig zu plaudern, ehe die beiden Männer ausreiten.
Als Ende Oktober die Wahlkampagne beginnt, ist Instetten verhindert, und so setzt Crampas mit Effi die Ausritte fort. Nach und nach kommt es zu einer gewissen Annäherung zwischen den beiden. Allmählich und fast gegen ihren Willen findet sie Liebe und Abenteuer bei dem neuen Stadtkommandanten Crampas. Als Instetten eines Tages wieder mal von einer Geschäftsreise zurückkommt, überrascht er sie mit der Nachricht, daß er als Ministerialrat nach Berlin versetzt worden sei. Das heißt sie könnten umziehen, wenn Effi einwilligen würde, welche sehr glücklich über diese Nachricht ist. Effie reist nach Berlin um nach einer passenden Wohnung zu suchen.
Nach 14 Tagen Aufenthalt in Berlin mahnt Instetten sie, nach Hause zu kommen. Sie stellt sich krank, um die Wohnung gleich mieten zu können und nicht mehr nach Kessin zurück zu müssen. Durch ihren Umzug endet auch das Verhältnis zwischen Effi und Crampas. Es vergeht einige Zeit, da wird Effi sehr krank. Der Arzt verordnet ihr eine Kur. Währenddessen passiert in Berlin etwas, dass für sie schwere Folgen haben wird.
Ihr kleine Tochter kommt auf der Treppe ins Stolpern. Sie fällt hin und verletzt sich an der Stirn. Johanna und Roswitha suchen nach einem Verband und finden dabei ein Bündel Briefe, dass sie achtlos auf das Fensterbrett legen. Die Briefe fallen Instetten in die Hände. Der erkennt Crampas Handschrift fordert diesen zum Duell heraus. Bereits am darauffolgenden Tag findet dieses Duell statt, bei dem Crampas durch einen Schuss getötet wird.
Am Morgen des folgenden Tages macht er Meldung über das Vorgefallene und schreibt einige Briefe, einen nach Hohen-Cremmen. Das Ereignis spricht sich in der Hauptstadt rasch herum, und am Abend verbreitet die Boulevardpresse die Nachricht über den Skandal mit tödlichem Ausgang. Daraufhin erhält Effi einen Brief von ihrer Mutter der sie im Innersten erschüttert. Nachdem sie einige Zeilen gelesen hat, weicht alles Blut aus ihrem Gesicht. Sie wankt in ihr Zimmer und bricht ohnmächtig zusammen. Hohen-Cremmen wird für sie für immer verschlossen bleiben, den auch den Eltern fehlt der Mut sich gegen die Gesellschaft zu stellen.
Sie bricht ihre Kur ab und fährt noch mit dem Abendzug zurück nach Berlin. Die Ehe von Instetten und Effi wird nur kurz darauf geschieden. Ihr Gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich daraufhin zusehends. Ihr Arzt rät ihr einen Genesungsurlaub in Hohen-Cremmen. Ihre Eltern stimmen nach langen Diskussionen schließlich auch zu. Tatsächlich erholt sich Effi körperlich erstaunlich rasch, und gelegentlich schimmert etwas von ihrer einstigen Fröhlichkeit auf.
In der Folge macht Effi einsame und sehr ausgedehnte Spaziergänge. Ihre Sehnsucht nach frischer Luft nimmt zu, und sie möchte ganz in der Natur aufgehen. Im Herbst geht es Effi wieder schlechter. Sie erholt sich nicht mehr und stirbt.
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