Das mittelalter
Das Mittelalter
Altgermanische Dichtung: Merseburger Zaubersprüche, Heldenlied ( Hildebrandsage, Hunnenschlachtsage, Nibelungensage)
Im frühen Mittelalter ( 750- 1070) wurde Literatur nur mündlich weitergegeben und nicht schriftlich festgehalten. Es gab keine einheitliche Sprache, denn diverse regionale Dialekte behinderten die Entwicklung. Bildung gab es zur Zeit Karl des Großen in " Hofakademien", nach deren Auflösung wurde in Klöstern Sprache und Schrift unterrichtet. (Im Kloster Fulda entstand das Hildebrandslied) Mönche schreiben in Skriptorien ( Schreibstuben) Texte ab um sie zu übersetzten und zu bearbeiten.
Im Mittelalter verstand man unter Bildung die lateinische Sprache zu lesen und zu schreiben, jedoch waren meist nur Geistliche im Stande dies zu tun. Mönche sind auch Verfasser theologischer, wissenschaftlicher und historischer Werke und beherrschen die Kunst des Triviums ( Grammatik, Rethorik und Dialektik)
Die wichtigsten Literaturgattungen sind Glossen und Glossare ( Einzelübersetzungen von Wörtern wie zum Beispiel in Wörterbüchern).
Das älteste Buch im deutschen Sprachraum ist der Abrogans - eine Synonymensammlung. Später werden auf Wunsch mancher Adeliger Versepen verfasst: "König Rother", "Herzog Ernst", das "Alexanderlied",...
Hochmittelalter (1170 bis Ende des 13. Jahrhunderts)
~ 1170 verbreitet sich die französische Literatur, die als Vorbild für die deutsche Dichtung dient.
Die literarischen Zentren erlagern sich in die Städte.
Gerhard Stederburg beschreibt in seinen Werken das Elend der damaligen Zeit wenngleich andere Dichter "Schönmalerei" betreiben.
Wolfram von Eschenbach , ein Epiker, beschrieb die Welt des Ritters in seinen Werken. Leser der Werke waren adelige Frauen, da diese als einzige, abgesehen von den Mönchen, lesen und schreiben konnten.
Der Minnesang entstand und war für jedermann zu verstehen, da dazu keine Schreib oder Lesekenntnisse notwendig waren.
Mäzenen gaben den Autoren Werke auf.
In dieser Zeit zählt das Werk nicht der Dichter.
Deutsche Literatur basiert auf der französischen Literatur.
Frühhöfischer Minnesang ( 1150-1170): Hauptformen der Dichtung: Höfische Lyrik, Höfische Epik
Vertreter: Der von Kürenberg, die Burggrafen von Regensburg, Meinloh von Sevelingen, Dietmar von Aist;
Die meisten Lieder bestehen aus nur einer Strophe, oft spricht die Frau (Frauenstrophe, Frauenlieder) was typisch für die Frühzeit des Minnesangs ist.
Naturbilder können symbolisch für Gefühle stehen: Winterlandschaft: Unlust, Frühlingslandschaft: Lust;
Mit dem Minnesang werden keine individuellen Gefühle beschrieben. Das ich in den Texten soll für die Gesellschaft stehen.
Ziel des Minnesangs ist es eine unerreichbare, geliebte Person ( einen Mann) zu erreichen.
Höfischer Minnesang (1170-1250): Wird stark von den provenzalischen Troubadours und den nordfranzösischen Trouvères beeinflusst.
Walther von der Vogelweide ist der wichtigste Vertreter und setzt sich sowohl mit Frauen als auch mit Themen der Politik auseinander. In seinen Gedichten erscheint die Frau als Person, nicht als unerreichbares Phantom.
80% aller deutschen Minnelieder sind in der Form der Kanzonenstrophe ( franz. Minnelied) oder Stollenstrophe ( romanische Strophenform) verfasst. Letztere besteht aus 2 metrisch und musikalisch gleich gebauten Stollen ( Versgruppen) die den Aufgesang bilden und nach der gleichen Melodie gesungen werden und aus einem anders gesungenen 3.
Teil, dem Abgesang.
Liebe ist eine öffentliche Sache und unterliegt der höfischen Gesellschaftsmoral.
Die Liebe bleibt immer unerfüllt.
Beim höfischen Minnesang ist der Erzähler, der Sänger ein Mann, doch wiederum sind alle seine Wünsche unerfüllbar...
die angebetete Frau bleibt anonym und lehnt jede Art des Werbens ab.
Später entwickelt sich der Minnesang zum Volkslied und zum Meistersang.
Das Tagelied hat den Abschied zweier Liebenden, welche eine Liebesnacht hinter sich lassen zum Thema. Weiteres Strukturelement: Die Abschiedsklage
Artusepik: Der Artusepos hat eine Doppelwegstruktur (doppelter Kursus): Im ersten Teil erfährt der Held als Protagonist die individuelle Erfüllung seines Lebens. (z.B.
Der Gewinn einer Frau) Dieses Glück hält nicht lange an, da der Held in eine Krise gerät.
Im zweiten Teil muss er sich auf eine Âventiurenfahrt begeben und sich bei Kämpfen und Abenteuern bewähren. Schafft er es und erkennt er seinen Irrtum, wird er wieder in die Gesellschaft eingegliedert.
Âventiure: Der Ritter muss sich im Kampf bewähren. Ein Sieg bringt Ruhm und die Bestätigung seiner Ritterlichen Intelligenz.
Themen der Gattung:
Richtig oder falsch verstandenes Rittertum
Soziales/ unsoziales Herrschertum
Falsche und ideale Minne und Ehe
Die Suche nach Gott
Wolfram von Eschenbach Parzival
Das zentrale Problem des Parzival ist es, die weltlichen Wertvorstellungen mit den religiösen Forderungen des Christentums in Einklang zu bringen.
Das verbindende Thema dieses Werkes ist die Liebe.
· Parzivals Voraussetzungen
o hohe Geburt
o als Gralskönig vorherbestimmt
· Lebensweg:
o VORBILD für die christlichen Leser und Zuhörer
o er erfährt in der Jugend Armut
o er muss immer wieder neu lernen
o er muss eigene Erfahrungen machen
o er muss den Widerspruch zwischen Regeln, Normen, Lehren und Menschlichkeit lösen
· Ergebnis:
o Schwachen helfen und Mitleid haben bedeutet mehr als eigener Ruhm
· Gral:
o Symbol des Christentums
o Der Gral verknüpft Gott und die Welt, und Parzival ist sein Hüter
Parzival: Er ist ein junger Mann, der Abenteuer erleben will. Er hat keine Erfahrung mit anderen Menschen, daher hat er am Anfang ein schlechtes Benehmen. Aber durch die Lehren, die er aus seinen Erlebnissen zieht, erlangt er eine ritterliche Erziehung. Am Ende ist Parzival der Held der Geschichte
Erzählweise: Technik der allmählichen Enthüllung ähnlich wie bei modernen Kriminalromanen.
Das Nibelungenlied: Das Nibelungenlied wurde einst gesungen, jedoch wurde die Melodie nicht überliefert.
Es besteht aus 39 Âventiuren und ist in 2 Abschnitte eingeteilt: Die Sigfried- und die Nibelungenhandlung, die durch die Person der Kriemhild miteinander verbunden sind. (Ihr Leben wird erzählt)
Die Nibelungenstrophe besteht aus vier Langzeilen, Anvers ( erste Vershälfte einer Langzeile) und Abvers ( der zweite Teil der Langzeile) sind durch eine Zäsur (metrischer Einschnitt) in der Mitte getrennt.
Das Spätmittelalter ( 1250-1450)
Die Entwicklung der Literatur erfolgt vom öffentlich vorgetragenen Werk zur Privatlektüre, zum Einzelleser. Das Schulwesen wird ausgebaut und die Lese und Schreibfähigkeit nimmt zu. Der Buchdruck wird von Gutenberg erfunden.
Überblick
Geistliche Literatur
Geistliches Drama
Moralische lehrhafte Dichtung
Maerendichtung ( moralisierende Beispielerzählungen bis zu unanständigen Erzählungen (Zoten)) Die Texte behandeln Zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Eheleuten.
Sie ist eine Bekehrung über Treue, Ordnung und Pflichterfüllung, ect.
Der Minnegesang hat sich zum Meistergesang weiterentwickelt. Ethnisch-moralische Grundlagen und ihre Regeln stehen im Mittelpunkt des Meistersangs. Hans Sachs ist einer der berühmtesten Meistersänger.
Aus der breiten Palette der spätmittelalterlichen Literatur ( Liedersammlungen, Lieddichtung, Minnerede, höfischer Roman und Prosaroman, Fabeln und Tierdichtung, Reiseliteratur, Geschichtsschreibung, mystische Texte, Predigten, Legenden, Totentänze, Narrenliteratur) ist die sehr weit verbreitete Fachliteratur ( theologische Werke, Chroniken, Arznei-, Koch-, Jagdbücher ect.) hervorzuheben.
Die weite Verbreitung zeigt, wie wichtig den Menschen dieser Zeit jeglicher erwerb von Wissen ist.
Das Mittelalter
Altgermanische Dichtung: Merseburger Zaubersprüche, Heldenlied ( Hildebrandsage, Hunnenschlachtsage, Nibelungensage)
Im frühen Mittelalter ( 750- 1070) wurde Literatur nur mündlich weitergegeben und nicht schriftlich festgehalten. Es gab keine einheitliche Sprache, denn diverse regionale Dialekte behinderten die Entwicklung. Bildung gab es zur Zeit Karl des Großen in " Hofakademien", nach deren Auflösung wurde in Klöstern Sprache und Schrift unterrichtet. (Im Kloster Fulda entstand das Hildebrandslied) Mönche schreiben in Skriptorien ( Schreibstuben) Texte ab um sie zu übersetzten und zu bearbeiten.
Im Mittelalter verstand man unter Bildung die lateinische Sprache zu lesen und zu schreiben, jedoch waren meist nur Geistliche im Stande dies zu tun.
Mönche sind auch Verfasser theologischer, wissenschaftlicher und historischer Werke und beherrschen die Kunst des Triviums ( Grammatik, Rethorik und Dialektik)
Die wichtigsten Literaturgattungen sind Glossen und Glossare ( Einzelübersetzungen von Wörtern wie zum Beispiel in Wörterbüchern). Das älteste Buch im deutschen Sprachraum ist der Abrogans - eine Synonymensammlung. Später werden auf Wunsch mancher Adeliger Versepen verfasst: "König Rother", "Herzog Ernst", das "Alexanderlied",...
Hochmittelalter (1170 bis Ende des 13.
Jahrhunderts)
~ 1170 verbreitet sich die französische Literatur, die als Vorbild für die deutsche Dichtung dient. Die literarischen Zentren erlagern sich in die Städte.
Gerhard Stederburg beschreibt in seinen Werken das Elend der damaligen Zeit wenngleich andere Dichter "Schönmalerei" betreiben.
Wolfram von Eschenbach , ein Epiker, beschrieb die Welt des Ritters in seinen Werken. Leser der Werke waren adelige Frauen, da diese als einzige, abgesehen von den Mönchen, lesen und schreiben konnten.
Der Minnesang entstand und war für jedermann zu verstehen, da dazu keine Schreib oder Lesekenntnisse notwendig waren.
Mäzenen gaben den Autoren Werke auf. In dieser Zeit zählt das Werk nicht der Dichter.
Deutsche Literatur basiert auf der französischen Literatur.
Frühhöfischer Minnesang ( 1150-1170): Hauptformen der Dichtung: Höfische Lyrik, Höfische Epik
Vertreter: Der von Kürenberg, die Burggrafen von Regensburg, Meinloh von Sevelingen, Dietmar von Aist;
Die meisten Lieder bestehen aus nur einer Strophe, oft spricht die Frau (Frauenstrophe, Frauenlieder) was typisch für die Frühzeit des Minnesangs ist.
Naturbilder können symbolisch für Gefühle stehen: Winterlandschaft: Unlust, Frühlingslandschaft: Lust;
Mit dem Minnesang werden keine individuellen Gefühle beschrieben. Das ich in den Texten soll für die Gesellschaft stehen.
Ziel des Minnesangs ist es eine unerreichbare, geliebte Person ( einen Mann) zu erreichen.
Höfischer Minnesang (1170-1250): Wird stark von den provenzalischen Troubadours und den nordfranzösischen Trouvères beeinflusst.
Walther von der Vogelweide ist der wichtigste Vertreter und setzt sich sowohl mit Frauen als auch mit Themen der Politik auseinander. In seinen Gedichten erscheint die Frau als Person, nicht als unerreichbares Phantom.
80% aller deutschen Minnelieder sind in der Form der Kanzonenstrophe ( franz. Minnelied) oder Stollenstrophe ( romanische Strophenform) verfasst.
Letztere besteht aus 2 metrisch und musikalisch gleich gebauten Stollen ( Versgruppen) die den Aufgesang bilden und nach der gleichen Melodie gesungen werden und aus einem anders gesungenen 3. Teil, dem Abgesang.
Liebe ist eine öffentliche Sache und unterliegt der höfischen Gesellschaftsmoral.
Die Liebe bleibt immer unerfüllt.
Beim höfischen Minnesang ist der Erzähler, der Sänger ein Mann, doch wiederum sind alle seine Wünsche unerfüllbar..
.die angebetete Frau bleibt anonym und lehnt jede Art des Werbens ab.
Später entwickelt sich der Minnesang zum Volkslied und zum Meistersang.
Das Tagelied hat den Abschied zweier Liebenden, welche eine Liebesnacht hinter sich lassen zum Thema. Weiteres Strukturelement: Die Abschiedsklage
Artusepik: Der Artusepos hat eine Doppelwegstruktur (doppelter Kursus): Im ersten Teil erfährt der Held als Protagonist die individuelle Erfüllung seines Lebens. (z.
B. Der Gewinn einer Frau) Dieses Glück hält nicht lange an, da der Held in eine Krise gerät.
Im zweiten Teil muss er sich auf eine Âventiurenfahrt begeben und sich bei Kämpfen und Abenteuern bewähren. Schafft er es und erkennt er seinen Irrtum, wird er wieder in die Gesellschaft eingegliedert.
Âventiure: Der Ritter muss sich im Kampf bewähren. Ein Sieg bringt Ruhm und die Bestätigung seiner Ritterlichen Intelligenz.
Themen der Gattung:
Richtig oder falsch verstandenes Rittertum
Soziales/ unsoziales Herrschertum
Falsche und ideale Minne und Ehe
Die Suche nach Gott
Wolfram von Eschenbach Parzival
Das zentrale Problem des Parzival ist es, die weltlichen Wertvorstellungen mit den religiösen Forderungen des Christentums in Einklang zu bringen.
Das verbindende Thema dieses Werkes ist die Liebe.
· Parzivals Voraussetzungen
o hohe Geburt
o als Gralskönig vorherbestimmt
· Lebensweg:
o VORBILD für die christlichen Leser und Zuhörer
o er erfährt in der Jugend Armut
o er muss immer wieder neu lernen
o er muss eigene Erfahrungen machen
o er muss den Widerspruch zwischen Regeln, Normen, Lehren und Menschlichkeit lösen
· Ergebnis:
o Schwachen helfen und Mitleid haben bedeutet mehr als eigener Ruhm
· Gral:
o Symbol des Christentums
o Der Gral verknüpft Gott und die Welt, und Parzival ist sein Hüter
Parzival: Er ist ein junger Mann, der Abenteuer erleben will. Er hat keine Erfahrung mit anderen Menschen, daher hat er am Anfang ein schlechtes Benehmen. Aber durch die Lehren, die er aus seinen Erlebnissen zieht, erlangt er eine ritterliche Erziehung. Am Ende ist Parzival der Held der Geschichte
Erzählweise: Technik der allmählichen Enthüllung ähnlich wie bei modernen Kriminalromanen.
Das Nibelungenlied: Das Nibelungenlied wurde einst gesungen, jedoch wurde die Melodie nicht überliefert. Es besteht aus 39 Âventiuren und ist in 2 Abschnitte eingeteilt: Die Sigfried- und die Nibelungenhandlung, die durch die Person der Kriemhild miteinander verbunden sind. (Ihr Leben wird erzählt)
Die Nibelungenstrophe besteht aus vier Langzeilen, Anvers ( erste Vershälfte einer Langzeile) und Abvers ( der zweite Teil der Langzeile) sind durch eine Zäsur (metrischer Einschnitt) in der Mitte getrennt.
Das Spätmittelalter ( 1250-1450)
Die Entwicklung der Literatur erfolgt vom öffentlich vorgetragenen Werk zur Privatlektüre, zum Einzelleser. Das Schulwesen wird ausgebaut und die Lese und Schreibfähigkeit nimmt zu. Der Buchdruck wird von Gutenberg erfunden.
Überblick
Geistliche Literatur
Geistliches Drama
Moralische lehrhafte Dichtung
Maerendichtung ( moralisierende Beispielerzählungen bis zu unanständigen Erzählungen (Zoten)) Die Texte behandeln Zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Eheleuten. Sie ist eine Bekehrung über Treue, Ordnung und Pflichterfüllung, ect.
Der Minnegesang hat sich zum Meistergesang weiterentwickelt. Ethnisch-moralische Grundlagen und ihre Regeln stehen im Mittelpunkt des Meistersangs. Hans Sachs ist einer der berühmtesten Meistersänger.
Aus der breiten Palette der spätmittelalterlichen Literatur ( Liedersammlungen, Lieddichtung, Minnerede, höfischer Roman und Prosaroman, Fabeln und Tierdichtung, Reiseliteratur, Geschichtsschreibung, mystische Texte, Predigten, Legenden, Totentänze, Narrenliteratur) ist die sehr weit verbreitete Fachliteratur ( theologische Werke, Chroniken, Arznei-, Koch-, Jagdbücher ect.
) hervorzuheben. Die weite Verbreitung zeigt, wie wichtig den Menschen dieser Zeit jeglicher erwerb von Wissen ist.
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