Geheimbund und sekte
Geheimbund
Organisation, die ihre Existenz, Ziele, Gebräuche, Zahl und Identität der Mitglieder usw. geheim hält und eine Geheimlehre, meist auch eine Geheimsprache besitzt. Für die Aufnahme in die Vereinigungen müssen bestimmte Rituale absolviert werden. Meist handelt es sich um reine Männerbünde; besonders in Afrika existieren aber auch Frauenorganisationen.
Historisch sind Geheimbünde in allen Epochen nachweisbar (z.B.
die Pythagoreer im antiken Griechenland, Freimaurer ab dem 14. Jh., Rosenkreuzer im 17./18. Jh.).
Heutige Beispiele sind Kamorra und Mafia (Geheimbünde des organisierten Verbrechens), Ku-Klux-Klan (rassistischer Geheimbund).
Sekte
(lateinisch: secta "Richtung", "befolgter Grundsatz", von sequi "nachfolgen")
von einer größeren Glaubensgemeinschaft abgespaltene, meist erheblich aktivere kleine religiöse Gruppierung; meist abwertend gebrauchte Bezeichnung.
In der Theologie bezeichnet der Begriff "Sekte" eine von der Mutterreligion abgespaltene religiöse Gemeinschaft mit anderer Lehre und Ritus und häufig neuen Offenbarungsquellen, die für sich den einzig wahren Weg zur Erlösung und zum Heil beansprucht und meist einzelne Glaubensaspekte überbewertet. In der Religionswissenschaft wird der Begriff heute durch "religiöse Sondergemeinschaft", "neue Religionsgemeinschaft" etc. ersetzt.
Sekten gibt es in allen Weltreligionen.
Entweder handelt es sich um die oben beschriebenen Abspaltungen, wie im Christentum und Islam, oder aber verschiedene Sekten bilden zusammen erst das Ganze, wie etwa im Hinduismus.
Die so genannten Sekten - sie selbst lehnen den Begriff meist ab - zeichnen sich häufig durch eine strenge Hierarchie, eine scharfe Abgrenzung gegen andere Kirchen, die Fixierung der Mitglieder auf die eigene Lehre und einen absoluten Wahrheitsanspruch, einher gehend mit einer intensiven - oft aggressiven - Missionierung und Intoleranz gegen Andersdenkende und Abtrünnige aus.
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