Biedermeier (epoche)
            
Inhaltsverzeichnis
      1 Der Begriff
      Biedermeier 
      2 Historischer
      Hintergrund 
      3 Lebensweise der
      Bürger 
      
       3.1 Wohnkultur 
       3.2 Mode 
      
      4 Musik und Kunst 
      5 Literatur 
      
       5.1 Johann
       Nepomuk Nestroy 
       5.2 Franz
       Grillparzer 
       5.3 Ferdinand
       Raimund 
       5.
4 Adalbert
       Stifter 
       5.5 Nikolaus
       Lenau
      
      6 Literaturnachweis
      
       
      Der
      Begriff Biedermeier
      Ursprünglich wurde der Name Biedermeier
      von V. von Scheffel in der Zeitschrift "Münchner Fliegenden Blätter" für die
      von ihm geschaffenen Philisterkarikaturen verwendet. Philister war der Name für
      zufriedene Personen, die nicht Politik interessiert waren und immer im kleinen Kreis
      blieben. 
      Heute wird das Wort Biedermeier als
      Stilbezeichnung der Dichtkunst, der Kleidermode, der Wohnkultur und der Malerei zwischen
      1815 und 1848 verwendet.
      Historischer
      Hintergrund
      Die Zeit des Biedermeier beginnt 1815 mit
      dem Ende der napoleonischen Herrschaft in Europa und dem Wiener Kongreß 1815 und endet 33
      Jahre später 1848 mit der bürgerlichen Revolution, der sogenannten "Märzrevolution",
      deshalb wird diese Epoche auch Vormärz genannt.
      Kennzeichen für diese Epoche ist die
      äußere Sicherheit und die innere Unterdrückung aller mitteleuropäischen Staaten. Die
      für die österreichische Politik in diesem Zeitraum bedeutendste war Haus-, Hof- und
      Staatskanzler Klemens Wenzel Fürst Metternich. Er setzte Wiener Kongreß die Ideen der
      Restaurationspolitik durch und behielt seine Machtposition bis zur Märzrevolution. Man
      versuchte die aufkeimenden Ideen des Liberalismus, des Nationalismus und der Demokratie
      durch militärische Intervention zu verhindern, deshalb entwickelte sich Österreich zu
      einem Polizeistaat. Metternich war der Meinung, daß das größte und demnach das
      dringendste Übel zu jener Zeit die Presse war, so richteten sich der Polizeistaat und die
      scharfen Zensuren vor allem gegen die populären Schriften, Zeitungen und Zeitschriften,
      Broschüren und Flugblätter. Das Bürgertum und die Studenten reagierten unterschiedlich
      auf die politischen Verhältnisse.
 Der eine Teil akzeptierte die Verhältnisse und der
      andere Teil versuchte sich dagegen zu wehren und erhob sich immer wieder zu Aufständen.
      In dieser Zeit erlebte die Technik einen
      unaufhaltsamen Aufschwung. Am 4. 9. 1830 die "Donaudampfschifffahrts-Gesellschaft"
      gegründet. Am 1.
 8. 1832 die erste Pferdeeisenbahn zwischen Linz und Budweis in Betrieb
      genommen. Die "Kaiser-Ferdinands-Nord-Bahn", die erste Dampfeisenbahn
      Österreichs, absolvierte ihre Jungfernfahrt am 19. 11. 1837 und verkehrte zwischen
      Floridsdorf und Deutsch-Wagram. Durch diese Veränderungen entwickelte sich der
      industrielle Bereich in Österreich.
 
      Die soziale Not und die Unzufriedenheit mit
      der politischen Unterdrückung wird immer größer, deshalb entwickelt sich der
      Nationalismus immer mehr und es kommt zur Märzrevolution.
      Lebensweise
      der Bürger
      Die Bürger gewinnen im Biedermeier Geld
      und Ansehen, haben jedoch keinerlei politisches Mitspracherecht, deshalb ziehen sie sich
      in die eigenen vier Wände zurück und schätzen das häusliche private Glück. Die
      Wohnung, wird zum Mittelpunkt des Lebens, dennoch gewinnen Kaffeehäuser und Theater, als
      wichtigste Treffpunkte in den Städten, an Bedeutung. 
      Die typische Einstellung des Biedermeier
      spiegelt die Stelle aus Grillparzers "Der Traum ein Leben" wieder:
      "Eines nur ist Glück hienieden,
      Eins: des Inneren stiller Frieden
      Und die schuldbefreite Brust!
      Und die Größe ist gefährlich,
      Und der Ruhm ein leeres Spiel;
      Was er, gib und nichtige Schatten,
      Was er nimmt, es ist so viel"
      Wohnkultur
      Die Bürger richteten sich vor allem ein
      sehr behagliches Wohnzimmer ein, da sehr viel Wert auf ein geselliges Leben im
      Familienkreis gelegt wurde. Das Wohnzimmer war in lichten Farben gehalten und wurden mit
      hübschen Möbeln ausgestattet. Ein Einrichtungsgegenstand der in keinem Wohnzimmer fehlen
      durfte war der Sekretär.
 In den Glaskästen wurden zierliche Figuren und Schalen aus
      Porzellan, geschliffene Gläser und Gegenstände aus Silber zur Schau gestellt.
      Familienbilder mit schmalen, schöngearbeiten Rahmen schmückten die Wände der
      bürgerlichen Wohnungen, denn in bürgerlichen Kreisen war es modern, sich porträtieren
      zu lassen. 
      Mode
      Das Frauenkleid besitzt eine natürliche,
      enggeschnürte Gürtellinie. Der weite knöchellange Rock wird von 
      zahlreichen geschnürten Unterröcken gestützt. Die schmale Taille 
      wird durch abfallende Schultern und große, breite Kragen betont. Der 
      Keulenärmel setzt erst auf dem Oberarm an.
 
 Baumwollestoffe in zarten 
      Farben mit Blümchen- und Streifenmuster, Spitzen, Rüschen und 
      Schleifen sind Kennzeichen der Biedermeierfrauenmode.
      Die typische Biedermeierfrisur der Damen
      sind seitliche Lockenbüschel und abgebundene Knoten auf dem strenggescheitelten Haar.
      Riesige Schutenhüte sind eine beliebte Kopfbedeckung.
      Auch beim Herrn verengt sich die Taille und
      die Schultern werden durch Polster verbreitert. Er trägt einen fast knielangen,
      glockig-weiten, gestreiften Schoßrock. 
      Musik und
      Kunst
      Die Musik ist wesentlicher Bestandteil des
      kulturellen Lebens.
 Die bedeutendsten Komponisten dieser Zeiten lebten in Wien. Ludwig von
      Beethoven komponierte in dieser Stadt in völliger Zurückgezogenheit seine Symphonien und
      Messen. Seine einzige Oper "Fidelio" entstand auch zu dieser Zeit in Wien. 
      Durch die Hausmusik wird die Musik auch in
      den Privatbereich einbezogen. Die Schubertiaden sind ein Beispiel für diese im
      Biedermeier stark verbreitete Art der Musik. Franz Schubert, der den Namen dieser
      Schubertiaden prägte schuf zu dieser Zeit viele seiner Werke, es war 
      Franz Schubert.
      Die Volksmusik erlebte im Biedermeier einen
      neuen Aufschwung. Der Wiener Walzer erlebt seinen Höhepunkt und erfaßt alle
      gesellschaftlichen Kreise. Lanner und Strauß komponierten die berühmten Walzermelodien,
      "die von Wien aus ihren Siegeszug um die Welt antraten." 
      In der Malerei wirken Sitten- und
      Genrebilder, Landschafts- und Sittenmalerei, sowie die Porträtkunst in ihren Formen
      gleichwertig nebeneinander. In der Landschaftsmalerei setzte sich immer mehr die neue
      Auffassung durch, die Natur im Freien und unter genauester Beobachtung zu malen. Die
      bedeutendsten österreichischen Künstler waren Ferdinand Waldmüller und Friedrich
      Gauermann.
 Manche Künstler wie Moritz von Schwand nahmen ihre Themen aus der Sagen- und
      Märchenwelt. Andere, wie zum Beispiel Carl Spitzweg, stellten in leicht humorvoller Art
      Szenen aus dem Kleinstadtleben oder Sonderlinge dar.
      Literatur
      Im Biedermeier haben die Dichter keinen
      geschlossenen Kreis mit einem einheitlichen Programm gebildet. Sie leiden zwar unter dem
      Polizeistaat in Österreich, sind politisch aber sehr zurückhaltend und versuchen den
      Zwiespalt zwischen Wunsch und Wirklichkeit zu verdecken und die Gegensätze in Einklang zu
      bringen. Das Ziel das die Biedermeierdichter verfolgen ist, sich trotz aller Gefahren ein
      ausgeglichenes Leben, durch Ordnung, Selbstbeherrschung und Verzicht, zu ermöglichen. Die
      Hauptthemen waren Religion, Heimat und Familie.
 
      Auch in der Literatur stammen die meisten
      Themen und Motive aus der privaten Umwelt. Viele Dichter schauen melancholisch auf das
      Vergangene zurück, deshalb findet man in dieser Epoche viele Kindheitsgeschichten, die
      Sehnsucht nach dem einfachen Leben, die Vorliebe für Einsame, Eigenbrötler und Käuze.
      Die Handlung beschränkt sich auf engen Raum und sind von der Umwelt des Dichters
      geprägt. Die genaue, reale Beschreibung von Landschaften und Innenräumen sind weit
      verbreitet. 
      Wichtig sind in der Biedermeierliteratur
      epische Kleinformen, wie Erzählung, die Skizze, das Märchen und die Idylle. Reime haben
      eine große Bedeutung, es entstehen Gedichte, die zu Zyklen zusammengeschlossen werden.
 
      Im Biedermeier wird das Volksstück zum
      Publikumsliebling Nummer eins, eine Entwicklung die untrennbar mit den Namen Ferdinand
      Raimund und Johann Nepumuk Nestroy verbunden ist. Der Bürger betritt als "Held"
      die Theaterbühne, und von dort aus die politische Bühne des bürgerlichen Zeitalters.
      Johann
      Nepomuk Nestroy
      Johann Nepomuk Nestroy wurde am 7. Dezember
      1801 als Sohn einer angesehenen Wiener Bürgerfamilie geboren und starb am 25. Mai 1862 in
      Graz. Nestroy sollte eigentlich Jurist wie sein Vater werden, jedoch wurde er von der
      typisch wienerischen Theatermanie ergriffen und wandte sich der Bühne, zunächst als
      Sänger in der Zauberflöte, zu.
 Später wurde er Schauspieler in Provinztheatern.
      Schon während dieser Zeit versuchte er sich als Bühnenschriftsteller. 1831 bekam er sein
      erstes Engagement an einer Wiener Bühne und zwar im Theater an der Wien. Schon bald
      hatten ihn die Wiener ins Herz geschlossen und zählten ihn zu den beliebtesten
      Volksschauspielern und Possendichtern. 1845 wechselte Nestroy mit seinem Entdecker dem
      Direktor Carl ans Theater in der Leopoldstadt. Nach Carls Tod 1854 leitete Nestroy diese
      Bühne bis 1860.
 Seine letzen Lebensjahre verbrachte er in Graz und Ischl, jedoch kam er
      1861 und 1862 für zwei längere Gastspiele nach Wien. Nestroys letzte Rolle war der
      Knieriem in Lumpazivagabundus. 
      Nestroy schrieb über 80 Stücke, die
      meisten sind Possen mit Gesang. Ich möchte einiger seiner Werke nennen:
      
       
        Der Talismann
        Freiheit in Krähwinkel
        Liebesgeschichten und Heiratssachen
        Der böse Geist Lumpazivagabundus
        Der Zerrissene
        Einen Jux will er sich machen
       
        
      
      Franz
      Grillparzer
      Franz Grillparzer wurde am 15. Jänner 1791
      in Wien, als Sohn eines Hof- und Gerichtsadvokaten geboren und starb am 21. Jänner 1872
      in seiner Geburtsstadt.
 Nachdem er das Anna-Gymnasium besucht hatte studierte er
      Rechtswissenschaft und Philosophie. 1813 trat er den österreichischen Staatsdienst an.
      Zuerst war er bei der Hofbibliothek, danach beim Hauptzollamt und später bei der
      Finanzverwaltung beschäftigt. Kurze Zeit war er Theaterdichter am Burgtheater. Von 1832
      arbeitete er als Hofarchivdirektor bis zu seiner Pensionierung 1856. Nach 1849 wohnte er
      im Hause der Schwestern Fröhlich.
 Katharina, die dritte der Fröhlich Schwestern, war
      Grillparzers "Ewige Braut". Er erlebte in seinem Leben viele Enttäuschungen,
      doch wurden ihm am Ende seines Lebens viele Ehrungen zuteil. 
      Grillparzer ist der größte Dramatiker den
      das habsburgische Österreich hervorgebracht hat. Er gilt auch als einer der bedeutendsten
      Vertreter der deutschen nachklassischen Dichtung. Seine Werke beruhen auf den
      klassizistischen Bestrebungen seiner Zeit, der historischen Dramatik von Shakespeare und
      Schiller und den barock-volkstümlichen Tradition des Wiener Theaters. 
      1817 schrieb er sein erstes Werk und
      zugleich sein erster Erfolg war das in der damaligen Zeit beliebtes Schicksalsdrama die Ahnfrau.
      Schon in diesem Werk findet man die Stimmungsmalerei und die musikalisch empfundene
      Verssprache, weisen auf die Bedeutung Grillparzers hin. Ein Jahr später 1818 schrieb er
      das Bekenntnisdrama Sappho über das Thema Kunst und Leben. Angelehnt an den
      Tragödienstil der Antike, schrieb er 1820, am Höhepunkt seines Schaffens, die Trilogie Das
      goldene Vlies. In dem historischen Trauerspiel König Ottokars Glück und Ende
      nähert er sich Shakespeare und Schiller. Eine seiner der intimsten Liebestragödien der
      deutschen Sprache ist Des Meeres und der Liebe Wellen, die das klassische Sagengut
      widerspiegelt. Das Lustspiel Weh dem, der lügt! war bei seiner Erstaufführung in
      Wien 1838 ein Mißerfolg.
 Heute gilt es als eines der wenigen bedeutenden
      Charakterlustspiele der deutschen Bühnenliteratur. Die mißglückte Aufführung von Weh
      dem, der lügt! waren der Anlaß dafür, daß der sensible Dichter seine späteren
      Werke nicht veröffentlichte. Sie wurden erst in seinem Nachlaß gefunden. Zu diesen
      Werken gehören unter anderem das Trauerspiel Die Jüdin von Toldeo, die
      dramatische Dichtung Libussa und die historisch-politische Staatstragödie Bruderzwist
      in Habsburg. 
      Ferdinand
      Raimund
      Ferdinand Raimund wurde am 1. Juni 1790 als
      Sohn eines Drehslermeisters in der Wiener Vorstadt Mariahilf geboren.
 Durch seine Lehrer
      als Konditor kam er zum Theater, da er für den Meister in den Pausen der Vorstellungen
      Süßwaren verkaufen mußte. Er gab den Konditorberuf auf um Schauspieler zu werden.
      Einige Jahre spielte er in Provinztheatern, bis er 1814 im Theater in der Josefstadt als
      Komiker, nicht wie er es sich gewünscht hat, als Schauspieler, bekannt wird. 1817 wird er
      Mitglied des Theaters in der Leopoldstadt, wo er später auch Regisseur und letztendlich
      auch Direktor wurde. Die Stücke, die er schrieb zeigen sein Bestreben, Rollen für sich
      und seine Kollege zu schreiben. Am 5.
 9. 1970 nimmt sich Raimund in Pottenstein in
      Niederösterreich das Leben. Er wurde Opfer seiner Zwangsvorstellungen.
      Raimunds schrieb acht Werke. Das erste, Der
      Barometermacher auf der Zauberinsel wurde 1832 veröffentlicht. Es war ursprünglich
      ein Entwurf von Meisl, der damit nicht vorankam.
 Deshalb überarbeitet Raimund den ersten
      Akt und fügte den zweiten hinzu. Dieses Werk bewegte sich noch im Zauberpossenschema.
      Erst bei seinem zweiten Werk Diamant des Geisterkönigs treten typische Züge
      Raimunds hervor. Im ersten Meisterwerk Raimunds dem Originalzaubermärchen Der Bauer
      als Millionär (Das Mädchen aus der Feenwelt) treten diese Züge verstärkt auf. Nach
      dem Erfolg dieses Werks, schrieb er Die gefesselte Phantasie und Moisasurs
      Zauberfluch. Diese Werke setzten sich beim Publikum nicht durch, weil vom
      literarischen Bildungsehrgeiz erfaßt wurde.
 Die Ansprüche des Werkes und die des
      Publikums der Wiener Volks- und Vorstadtbühne ließen sich nicht miteinander vereinbaren.
      Den erstrebten Ausgleich fand er in seinem Werk DerAlpenkönig und der Menschenfeind.
      Diesem Erfolg folgten wieder Mißerfolge und zwar der Unheilbringenden Krone, Die
      gefesselte Phantasie und Moisasurs Zauberfluch. Raimunds letztes Werk und sein
      künstlerisches Vermächtnis war Der Verschwender. Dieses Stück war schon bei
      seiner ersten Aufführung ein Erfolg und gilt heute als Klassiker des Wiener Volkstücks.
      Adalbert
      Stifter
      Adalbert Stifter wurde am 23.
 Oktober 1805
      in Oberplan im Böhmerwald als Sohn eines Webers geboren und starb am 28. Jänner 1868 in
      Wien. Nach seiner Zeit als Schüler der Bendiktiner in Kremsmünster wurde er in Wien
      Student und Hauslehrer bei riechen Familien. 1837 heiratet er Amalie Mohaupt. 1848 zog er
      nach Linz, wo er von 1850 bis 1860 Schulrat war. "Stifter, der auch als
      Landschaftsmaler tätig war, begann im Zeichen von Jean Paul und wurde dann zum maßvollen
      Dichter "des sanften Gesetzes".
"
      Einige seiner Werke sind Bunte Steine und
      der Roman Nachsommer.
      Nikolaus
      Lenau
      Nikolaus Lenau wurde am 13. August 1802 in
      Csatád in Ungarn geboren und starb am 22. August 1850 in der Irrenanstalt Oberdöbling.
      Lenau, dessen richtiger Name Franz Niembsch Edler von Strehlenau war, studierte Jura und
      Medizin. 1832 trat er eine enttäuschende Amerikareise an.
 Vor den Antritt dieser Reise
      schrieb er Abschied, das Lied eines Auswandernden:
      
      "Sei mir zum letzten mal gegrüßt
      Mein Vaterland, das, feige dumm
      Die Ferse dem Despoten küßt
      Um seinem Wink gehorchet stumm
       
      Wohl schlief das Kind in deinem Arm;
      Du gabst, was Knaben freuen kann;
      Der Jüngling fand ein Liebchen warm;
      Doch keine Freiheit fand der Mann.
       
      Im Hochland streckt der Jäger sich
      Zu Boden schnell, wenn Wildeschar
      Heran sich stürzet fürchterlich;
      Dann schnaubt vorüber die Gefahr:
       
      Mein Vaterland, sonst sinkst du hin,
      Rauscht deines Herrschers Tritt heran,
      Und lässest ihn vorüberziehen
      Und hältst den bangen Atem an -
       
      Fleug, Schiff, wie Wolken durch die
      Luft,
      Hin wo die Götterflamme brennt !
      Meer, spüle mir hinweg die Kluft,
      Die von der Freiheit mich noch trennt!
       
      Du neue Welt, du freie Welt,
      An deren blütenreichem Strand
      Die Flut der Tyrannei zerschellt,
      Ich grüße dich, mein Vaterland!"
      
       
      Als er aus Amerika zurückkam hatte er ein
      Affäre mit der verheirateten Sofie Löwenthal. Nach 1844 war Lenau geistig gestört.
      Lenau wurde von Byron, den Romantiker und
      Klopstock beeinflußt. Er war ein schwermütiger Lyriker, der in Versen
      Landschaftsstimmungen beschreibt.
       
      Einiger seiner wichtigsten Werke sind Schilflieder
      und Doctor Faustus.
      Literaturnachweis
      
       Robert Klinger:  (Wien: Verlag Hölder-Pichler-Tempsky, 1990)
       Dr. Hans F. Müller:  (Güterhsloh.Berlin.München.Wien: Verlagsgruppe Bertelsmann
       GmbH/Berterlsmann Lexikon-Verlag, 1971)
       Prof. Walter Kleindel:  (Dortmund: Chronik Verlag in der Harenberg Kommunikation Verlags- und
       Mediengesellschaft m.b.H & Co.
KG
       Siegfried Kienzle, Otto C. A. Neden und
       Karl H. Ruppel:  (Stuttgart: Reclam, 1986)
       Verne Arpe: 
       (München/Zürich: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf.) 
       Oskar Achs - Werner Adelmaier - Edith
       Loebenstein - Hermann Schnell:  (Wien:
       Österreichischer Bundesverlag, 1992)
       Charlotte Lowak:  (Hamburg: Verlag Handwerk und Technik G.
m.b.H, 1991)
				  
				  
					
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